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der St. Jnn rter Toreigrer (und dat mil dem Hauptblatie verbandene Unterhaltungkblatt, ai der Dientlagt- Donnertiagt⸗ und —XX
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Donnerstag den *
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Deutsches Reich.
Muünqhen, 24. August. Nachdem die kgl. Regierung der
Oberpfalz beim k. Kriegsministerium über die Einziehung der Re⸗
ervifien zu Uebungen während der Erntezein Beschwerde geführl
jat, tauchen in verschiedenen Blättern Nachrichten auf.“ als ob
veitere Beurlaubungen speziell von Mannschaften der Reserve in
dusficht fünden. Um nicht unbegründete Hoffnungen zu erwecken
heilen wir auf Grund verlässiger Informationen wit, daß nach
xn Dispositionsurlauben, welche begünstiguugsweise und in Rück
icht auf die Erntezeit an Mannschaften der akttiven Armee ertheill
votden sind, jede weitere Beurlaubung unzulässig erscheint, da außer⸗
dem das Interesse des Garnisonsdienstes dedenllich geschädigt werden F
nüßte. Was die gegenwärtig zu Erlernung deß neuen Regle-⸗ SFraukreich.
nents eingezogenen Manuschaflen des Beurlaubtenstandes (der Ke⸗, Paris, 25. Auguft. Wie mir heulte. aus quier Quelle
erde) betrifft, so muß unter den obwaltenden Umständen um so mügetheilt wird, seien die Verhandlungen mit dem Grasen Chau⸗
nehr auf der Einhaltung der ihnen zugemessenen Uebungszeit be⸗ bord schon ziemlich weit gediehen und beobachte man nur eine
janden werden, als die für die nächste Zeit in Aussicht genom- jewisse Stille und Verschwiegenheit, um das Land nicht weiter
nenen größeren Manöver, zu welchen die Reservissen beigezogen aufzuregen und mit der vollendeten Thatsoche vor die Rational-
werden solten, aus Zweclmäßigleitsgründen uunterbleiben müssen, bersammlung hintreten zu können. Mein Gewährsmann ist der
nd daher an und für fich die Entlassung der Reservisten in Ur⸗ essen Ansicht, daß Frankreich in einigen Monaten einen legilimen
qub eher erfolgen wird, als ursprünglich ins Auge gefaßt wurde. sönig haben wird.
München, 24. Aug. In den Reisedispositionen deg Ueber den Anfang des Prozesses Bazaine ist noch immer
eutschen. Kaisers ist eine leine Aenderung eingetreten, insoferne nichts entschieden. Derselbe wird wohl drei Monaie dauern, da
ze. Majeftͤt am 27. d. von Gaftein nach Salzburg (nicht nach die Zahl der Zeugen auf 350 angewahsen ist.
Jichhh sich begibt und von da am 28. d. Morgens halb O Uhr Gegenwärlig spielt vor den Assisen der Seine ein Projeß,
ie Rüdreise über Passau fortsetzt. Die Ankunst ia Passau-⸗erjolgi der sein eigenthümuches Licht auf die hiesigen Verhälinisse wicft.
Nittags 12 Uhr. Zum Besuch der · Walhalla- wirde sich der Die acht Angetlagten gehören saͤmmtlich den besten Familien an,
daiser von der Ofibahnstation Obertraubliag ab ber Wagen nach iner ist Licentiat und war Professor eines Lyceums; sie haben
donaustauf begeben und also erst Abends von dort in Regensburg ich lediglich aus Kebhaberei zu einer Diebsbande zusammengethan
intreffen. Am 28. d. erfolgte die Abreise von Regensburg be⸗ uind sind nun fünfzehn qualificirter · Diebstähle und eines Mord⸗
inmi Morgens 8 Ufhr. . anfalls beschuldigt. Die Meisten stehen in jugendlichem Alter.
München, 25. Aug. Der König hat“ dem Reichsrath Rach den neuen Vorschlägen für die Vertheidigung von Paris
ind Präsidenten des obersten Gerichtshofs, Dr. v. Neumayr, das oll auf dem Hügel, welcher Argenteuil beherrscht, auf der Stelle
dtoßkreuj des Verdienstordens vom heil. Michael, dem Präsiden- Moulin-d'Orgemont genannt, ein Fort errichtet werden. Die
en der Regieruug von Oberfranken, Frhrn. v. Lerchenfeld, das döhe beherrjcht einen Umkreis von beinahe zwei Meilen und die
itoßconthurkreuz des genannten Ordens, dem Direklor der poly. dedeutung des neuen Forts würde daher, so sagt man, die des
dnischen Schule in München, Prof. Dr. K. M. Bauernfeind, Mont Valerien übertreffen.
ab Ritterkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone, und Schweiz.
⸗m Hofbauraih, G. Dollmann, das Ritterkreuz erster Klasse vom Bern, 264 Aug. Da Rußland und Frankreich etllärien,
jerdienstorden des h. Michael verliehen. am internationalen, Postlongreß dieses Jahr nicht theilnehmen zu
Mäünschen,, 25. Aug. Se. Maj. der König hat jenen töunen, beschloß heute der Bundesrath auf Antrag der deutschen
nerischen Industriellen, welche auf der Wiener Aussteilung die Keichsregierung, den Kongreß auf unbestimmie Zeit ju vertagen.
vhste Auszeichnung, das Ehrendiplom, erhalten haben, die Lud⸗ Spanien.—
g88medaille — Abtheilung für Industrie — verliehen. Dire Madrid, 26. Aug. Die Bejestigungsarbeiten“, bei Bilbao
dwigsmedaille ist, gemäß ihrem Stiftungsbriefe, ähnlich wie der ind vollendet. — Carthagena ist sowohl von der Land- als dvon
mlitär⸗ Mar ⸗ Joseph · Orden oder das eiserne Kreuz, für die aner- der Seeseite eng eingeschlossen. Die Belagerten sind auf halbe
nungswürdigen Leistungen eines Jeden, mag seine socialt kationen gesetzt. — Die Regierung erklärt das Gerücht von dem
elung eine hoͤhere oder geringere sein, bestimmt, und findet deß · Ausbruch einer Meuterei auf der Blodadeflotie dor Carthagena
alb anch neben den höchsten Orden boch ihren Ehrenplatz. Die ut falsch.
uüdgezeichneten Persoͤnlichkeiten find: Fabrikbesitzer Lothar von Perplignan, 26. August. Bei einem Gefecht zwischen
aber in Stein Gleistiftfabrilant), Fabrikbesitzer Leo Hänle im Tarlisten und Republikanern ging der Flecken Toriella (in der
dünchen (Metallpapierfabrilant), Photograph Joseph AÄlbert in Provinz Gerona) mit Ausnahme der Kirche vollständig in Flam—
ünchen, Fabritbefißer Wilhelm König in Oberzell bei Würzburg nen auf. Der Bandenführer Miret wurde durch die Regierungz-
Scnellpressenfabrikant), Fabrikbesitzer Julius Dingler in Zwei- ruppen unter Oberst Tomasetti bei Guimera unweit Cervera ge⸗
üclen (Maschinenfabrikant), Sigmund Merz, Inhaber eines op⸗ chlagen und seine Bande zersprengt.
den Instituis in München, und Rudolph Schmidt, trecnischer In Carthagena ist Streit zwischen den Soldaten und
—X Wagenfabrit Ludwigshafen am Rhein. (A. 3.) den Civilisten ausgebrochen, wober es Todle und Verwundete gab/
4QNodln, 26. Aug. Die „odin. Ztg.“ erfahrt aus Schmal- Die Soldaten wollen sich ergeben. Es scheinen also dort aͤhn⸗
uden, daß heute Nachmittag Karl Wishelm, der Componist der liche Vorgänge zu spielen, wie sie in Cadij der Uebergabe vorauf-
Nacht am Rhein“, dort gestorben ist. I Ningen, wo auch zuerst die rebellischen Artilleristen sich wieder für
J Bexlin, 23. Aug. Im preußischen Justizministerium die Madrider Regierung erklärten. Unter jenen Civilisten in Car⸗
aude neuerdings ein selbstftändiger Entwurf einer deutschen Ges hagena werden eben die rothen Freiwilligen zu verstehen sein.
hisberfassung angefertigt, welchen der Justizminister Leonhardi — General Cabrera hat sich mit Don Carlos ausgesöhnt
em Reichtkuanzler im September übermitteln wird. Nachdem eint ind wird mit einem in Frankteich angeworbenen Corps demnächs
agung über den höchsten gemeinsamen Gerichtshof bis jetzt vieder auf dem Kriegsschauplatz erscheinen. — Die, Einnahme von
erzielt werden konnte, werden die Justizgefetze unstreitig ern Plasencia- ist für die Carlisten don großer Bedeuiung wegen der
iachstjayrigen Reichstage Jaffenfabrisen des Ortes und der Umgegend.
Das „N. W. T.“ läßt sich aus Berlin folgende wenig
zlaubwürdige Nachricht telegraphiren: Man meldet aus München,
daß der Konig fich entschlossen habe, im Herbst die Provinzen
Dberfranken, Miltelfranken und Oberpfalz zu berelsen. Diese
Reise fiele in die Zeit der Inspeltion der boyerischen Truppen
hurch den deutschen Kronprinzen in Unterfranken.
u. Braunschweilq- 23. Aug.“ Za dem vielbesprochenen
Testament des Erzherzogs Karl von Braunschweig soll nach der
Behauptung des Brounschw. Tagebl.“ noch ein Codicill vorhan⸗
den sein, so daß möͤnlicherweise die Genfer zu fruh gejubelt hätten.
Naheres über Ort und Inhalt dieses Codicills scheint man freilich
noch nicht zu wissen.“ 4