Full text: St. Ingberter Anzeiger

5 Landstuhl, 29. Sept. Gestern Abend um 83 Uhr brachte 
der 22jährige Peter Herbst von Mackenbach seiner Geliebten 
Flisabetha Dick von Oberarnbach auf der Ortsstraße daselbst einen 
cZchnitt in die Kehle bei, in Folge dessen der Tod sofort eintrat 
Als die Gendarmerie den Thäter in Mackenbach abholen wollte, 
»odtete er fsich in seiner Wohnung durch einen Terzerolschuß in den 
Mund. Motiv soll Streitigkeit gewesen sein. 
f Vor dem Polizeigericht Grünstadt wurden vergangene Woche 
24 Sonntagsschüler und Schülerinnen aus Ebertsheim wegen Be⸗ 
suches einer Tanzmusik mit je 2 Tagen Arreft bestraft. 
f Mannheim, 23. Sept. Am Montag Abend ging ein 
Beldeinsammler der hiesigen Güterbestätterei mit etwa 78— 790 fl. 
nach Hause. Unterwegs, mitten in der Stadt, wurde er von 
inem Individuum angefallen, erhielt einen Stich durch die rechte 
Hand und wurde seiner ganzen Baarschaft beraubt. Der Thaͤter 
soll ein hiefiger Kutscher sein. (B. L.3.) 
fF Mannheim. 28. Sept. Auf den Planken haben die Ka⸗ 
stanienbdäume frisches Laub und zweite Blüthen, letztere allerdings 
merklich kleiner als die ersten. 
f Am Sonntag früh verließen drei Maädchen in Mainz im 
Aller von 10, 8 und 6 Jahten das väterliche Haus; sie find bis 
jur Stunde noch nicht zurüdgelehrt und ist allen Nachforschungen 
sum Trot noch leine Spur von ihnen aufgefunden. 
F Aus Straßburg, 24. Sept. Belannilich heißen für einen 
guten Theil der hiesigen Bedolkerung alle Eingeborene Deutschlands 
jursweg „Schwobe“, d. h. Schwaben. Eine ergoößliche Anwendung 
dieser Terminologie hörten wir lürzlich von einem Dienstmädchen. 
veiches, im Dienst einer deutschen Beamtenfamilie befindlich, die 
Zinder spaziren führte und don einer Kollegin also angeredet 
vurde: „Was! Du dienfst bei den Schwoben, und sprichft auch 
gar noch „schwobisch“ mit den Kindern?“ — ‚‚Was soll ich 
nachen“, lautele die Antwort, „sie könne jo net diisch!“ 
p Straßburg. Es ist gelungen, die Individuen, welche die 
Baslesung des hiesigen Stadttheaters durchfeilten, um das Haus 
in Brand zu stecken, ausfindig zu machen und zu inhaftiren. Es 
nd zwei Elsässer und ein Franzofe. 
7 Berlin. 27. Sept. Louise Mühlbach (ddie belannte frucht⸗ 
are Romanschrififtillerin, Frau des Professors Mundt) ist geslern 
Mittag verschieden. 
f* GMoltke auf den Kameel.) Bei der Anwesenheit deg 
Brafen Moltke in Bremerhafen wurde derselbe auch zur Befichtigung 
)es nach ihm von dem Norddeutschen Lloyd , Feldmarschall Molite⸗ 
zetauften Dampfers eingeladen. Die Wande der ersten Cajüte dez 
dampfers schmücken Bilder aus dem Leben des berühmten Stra— 
egen. Man zeigte ihm auch diese Bilder. Eines derselben ftellt 
nuch die Orientreise des Feldmarschalla dar, ihn selbst auf einem 
dameele reitend. Lachelnd bemerkie Moltle: „Das muß wohl 
ein Druckfehler sein; ich habe nie auf einem Kameele gesessen.“ 
Leipzig, 26. Septbr. Der Schriftsteller Roderich Benediz 
ist heute Mittag, 61 Jahre alt, nach langem Arankenlager ver 
chieden. 
Der Fremdenbesuch der Wiener Weltausstellung hat fich, wie 
die „Trib.“ mittheilt, seit den letzten Tagen so gehäuft, daß in 
einem Hotel ein Unterkommen zu finden ist. Die Ausstellungt 
zebäude werden bekanntlich nach dem Schlusst der Ausftellung ab⸗ 
jetragen, nur die Rotunde bleibt stehen. In derselben soll in 
nüchsten Mai ein Monstre Turnier abgehalten werden, an welchem 
sich 1200 Rener in Costümen betheiligen werden. 
F Freiburg (Schweij). Der ‚Confedere“? berichtet aus der 
Stadt Freiburg das fast unglaubliche Faltum, daß ein Reservif 
der wegen eines Disciplinarvergehens 3 Tage Arrest bekommen 
jatte — eilf Tage in Gefangniß zurückbehalten wurde, angeblich 
weil man ihn vergessen hatte! Unterdessen sei dem Unglücdlichen 
ein Kind gestorben, das er nicht einmal mehr sehen und vuch nicht 
sur leßzten Ruhestätte begleiten konnte. 
F amen. Bei der Prüufung, 
welche diesen Monat vor der Militärprüfungs Commisfion in Carla— 
ruhe für den einjährigen Militärdienst stattgefunden hat, sind von 
24 im Internativnal⸗Lebrinstitut zu Bruchsal vorbe 
zeiteten Candidaten 16 bestanden, so daß schon 167 Zöglinge 
dieser Anfstalt diese Prüfung glüchlich abgelegt haben. F. 8986.) 
.Temet, verantwortlicher Redacteur. 
Bekanntmachungen. 
Freiwillige 
Feuerwehr. 
tontag den 6. O. 
»ber 1873, Nachmit⸗ 
qs 4 Uhr, 
tü bung. 
St. Ingbert, den 28. September 1878. 
Das Commando. 
In dern —1i⸗eigerichts⸗Gefängniß 
dahier wird Holz zum Kleinmachen 
angenommen. — 
Von einer ruhigen Familie wird bis 
OSIL. November ein 
braves Mädchen 
zesucht. Wo? sagt die Expedition 
dieses Blattes. 
Unterm heutigen habe in der Stadt St. 
Inghert eine Niederlage in 
—s[ 
bei Herrn Franz Buser in der Pfarr⸗ 
gasse errichtet, woselbst die Cigarren zum 
n gros Preise abgegeben werden. 
Georg Mannhardt., 
*F CigarrenFabrikant. 
—EIXELXO 
r. Anghbert. 
Geschaͤfts⸗ Empfehlung. 
Unterzeichneter bringt hiermit zur allgemeinen Kenntniß, daß er auf hiesigem Plaße 
nebst seiner Bäckerei eine 
Conditoreã 
errichtet hat, woselbst täglich frijsche Kuchen, Mürbes und alle in die Conditorei 
einschlagenden Artilel zu haben sind. Bestellungen von Kuchen und Torten aller Au 
verden schnell, gut und billigst ausgeführt. 
Michael! Haas. 
— — 
Frankfurter 
Pferde-Markt-Lotterie 
mit Genehmigung hoher Regierung. 
Ziehung am 22. Oktober d. J. 
Bei dieser Lotterie kommen 9 elegante Equipagen mit 4 und 
2 Pferden bespannt, 1 feiner Schlitten mit 2 Pferden, 60 der 
schönsten Reit- und Wagenpferden nebst vielen Hunderten von an⸗ 
deren sehr werthvollen Gewinne zur Vertheilung. Zu dieser allge⸗ 
mein so beliebten Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. 
Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne: 
1 Loos für J Thlr. 5 Sgr. oder fl. 2. os kr. 
B8 Loose,T— —3 182. 15 
gegen Einsendung des Betrages oder per Posworschuß. Jeder 
Theilhaber erhält nach der Ziehung eine Gewinnliste franco und 
gratis übersandt durch das Handlungshaus von 
JLoh. Gexcer in Frankfurt a.M. 
Hany⸗Couverts 
nit beliebiger Firma bedruct per 1000 
Ztück 3 Thlr. empfiehlt die Vuch⸗ und Stein⸗ 
ruckerei von J. X. Demetz. 
seræav —ια: Iiινν 
aregerr fur das Konigreteh 
avern Nr. 42. 
N.B. Da in der Regel die Betheiligung bei dieser Lotterie eine ungemein 
statke ist, so wolle man Beflellungen baldigst machen, um allen 
Wunschen genügen zu lonnen. 
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8 
Redaltion, Druck und Verlag don J X. Demeß in St. Ingbert