und beschlossen, jede Correspondenz zu vermeiden, die zum Anlaß, Kaiserslautern, 830. Sept. Gestern wunde der Lehbr⸗ und
eioer gefährlichen Polem ik werden könnte. — Uebungskurfus für die Lehrer an gewerblichen Foribitdungsschulen
Paris, 1. Olt. Es geht das Gerücht, die Monarchisten der Pfatz durch den Regierungsrath Scharnderget geschlossen, nach
wollten in der näͤchsten Sißzung der Permanenzkommission den An⸗ dem dieser über die Leiftungen der Lehrer und „Schüler“ sich in
frag stellen, daß die Rationalversammlung auf 15. Oklt. einberufen der anerlennendsten Weise gqaääußert hatte. Am Curs haben in
werde. Man sagt, sie hätten dis Jetzt 300 Unterschriften für die Banzen theilgenommen 24 Lehrer, darunter 6 von Kaiserslautern
Reftauration. (Das ware aber noch nicht genug, da die National. Am stärlsien war der Bezirk Zweidrüden vertrelen. Nachstes Jahr
versammlung üder 700 zählt.) wird der Curs forigesttzi. (3w. 3.)
Englandd.. 7 Nirchheimboiauden. Der Stadtrath hat einstimmig be
London— 29. Sept. Die Verlobung des Prinzen Alfredeschloffen, amtlich gegen —RXD
mit der Großfürstin Marie von Rußland wird nach dem Ritus striren, welches sich über die geringe Betheiligung des Stadtrathe
der griechisch · orthodoxen Kirche in den nächsten Tagen zu Livadia an der lirchlichen Feier des Ramens- und Geburtstages Sr. Maj
gefeierr werden. Die Hochzeit findet im Januar statt. des Koͤnigs mißbilligend geäußert hatte. Der Stadtrath— ist da
— — AUmnficht, daß ein Mangel an Loyalität aus jener Thatsache sig
keineswegs folgern lasse.
Zweibrücen, 23. Sept. (—Schwurgerichts ⸗Verhandlungen.) — F Die Bahn von Kirchheimbolanden nach Alzey wird erst im
Philipp Peter Huber, 42 Jahre alt, Tagner von Hoͤrdt, zuletz nächsten Frühjahr erdffnet werden, da ein großer Damm über
in Mundenheim sich aufhaltend, stand heute unter der Anklage, 4— wintern muß, um völlige Sicherheit zu bieten.
Diedstähle im wiederholten Rückfalle derübt zu haben, vor dem t Speyer 1. Olt. Don mehreren Seiten ist aͤn die konigl
Schwnrgerichte. Die k. Staatsbehörde vertral Hr. k. Staalsan- Regierung der Pfalz die Bine gesteilt worden, es moöge in diecsen
wait Peiri, den Beschuldigten Hr. Rechtskandidat d. Hofenfels. Jahte zum Schutße der Weinbergt die Vertilgung der Staare ge
Am 12. Rob. v. J. wurde der erste jener Diesstähle zum siatiet werden. eit Rüdsicht darauf, doß in diesem Jahrt nur
Nachtheile des Tagners Hiltl verübt und bestand darin, daß dessen in einzelnen Lagen Trauben in größerer Vienge gefunden werden
b si. werther schwarzer Rok, welchen er auf einen Tisch in der und daß demnach zu befürchten ii, es mige durch die in imme
Wirthsstube des Konrad Werner in Mundenheim gelegt hatte, an zrößeren Mengen einfalienden Siaare heuer ein besonders großer
dem der Angeklagte in etwas angetrunkenem Zusiande, den Kopf Schaden verursacht werden, gestattet diejelde, daß bis zum 1. De⸗
auf den Tisch niedergebeugt und scheinbar schlafend, saß, abhanden ember 1. J. das in 8 1 der Verordnung vom 4. Juni 1866
kam. Ehefrau Werner sah den Angellagten mit einem Rode satuirte Verbot des Tödtens von Siaaren für den Regie rungt·
unterm Arme aus dem Zimmer gehen und kheilte es spater dem bezirk der Pfalz außer Kraft irete.
Hiltl mit. Dieser verlangte von Huber am anderen Tage seinen t Die Gemeinde Bornheim wird der Stadt Frankfurt einder⸗
Rock zursick und drohte mit gerichtlicher Anzeige, aber Huber er⸗ leibt. Die Bevdlkerung Frankfurt's erhält dadurch einen Zuwaqhs
klärte, von dem Rocke Nichts zu wissen. Am folgenden Tage jedoch von ca. 8000 Seelen;; U
brachte er denselben dem Schwiegervater Hiltl's mit dem Bemenrlen . Düfseldorf, 23. Sept. Die „D. Z.“ schreibt: Es mehrer
is habe eine Verwechslung stattgefunden, indem er in seinem ange sich in erschredender Weise. die Fälle, in denen die Kreuzungen von
trunlenen Zustande geglaubt habe, er nehme feinen neben fich hin⸗ Straßen und Bahnen auf dem Niveau die Schauplätze schreclicher
gelegien blauen Kitlel mit. Gleiche Angaben machte er auch später Unglückstalle geworden sind. Der Hergang ist einfach; die Bar⸗
bezüglich der Entnendung des Rockes. Weiters stahl der Ange- rieren sind nicht geschlossen und die in gutem Glauben passirenden
getlagte im gleichen Orte am 20. Nov. dem Krämer Münch eine Fuhrwerke werden von dem heranbrausenden Zuge dem Verderben
aͤlberne 14 flwerthe Cylinderuhr und ebendaselbst, in der Nacht überantwortet. Auf diese Weise verloren in dergangener Nacht hiet
bom 12. auf, 13. Dez., der Waisenhauspflegerin Eva Amberg eine auf der Kreuzung der Ellerstraße mit der Könm Biindener Behn
Bans. Zwischen 6 und 8 Uhr Abends, am 10. Februar abhin, durch den von Koöln kommenden Nachtzug 5 Personen ihr Leben.
wurde endlich, nach Ausbrechung eines Breitee, vom Angeklagten Wo die Schuld zu suchen, ob in der Mangelhaftigkeit der Signale
aus dem in der Naähe des Altrheins bei Rheingönnheim ftehenden oder in der Unzuverlässigkeit der Beamten, fäallt hierbei weniget
Rarren des Schäfers Schwaab defsen etwa 40 fl. werthes Bettzeug in's Gewicht, als der Umstand, daß in einem civilisirten Staate
sowie 2 Paar Socken und 1 alte Juppe entwendet. in tausendfacher Wiederholung Einrichtungen nicht nur bestehen,
Unter Annahme von Milderungsgründen beim ersten Dieb. sondern täglich neu angelegt werden, welche, wie die häufigen Un⸗
stahle sprachen die HO. Geschworenen dezüglich der übrigen einfach zlüdsfälle deweisen, eine fortdauernde Todesgefahr für das auf
jhr Schuldig aus, worauf eine 5jahrige Zuchthausstrafe, mit Ab⸗ den Bahnzügen wie Fuhrwerken reisende Publikum enthalten, wir
tlennung der bürcherlichen Ebrenrechte in gleicher Dauer, erfolgte neinen die Niveaukreuzungen. Wenn nor finanzielle Rüdsichten die
— 24. Sept. Verhandlung gegen Michgel Müllet und Mar Beseitigung der Niveaukreuzungen noch aufhalten, so wollen wir
sin Scheuermann von Maudach, angeklagt der dorperlichen Miß doch zu bedenlen geben, daß die Ausfuhrung der zur Abhilfe er⸗
handlung des Schmiedgesellen Johann Theifinger von Rothselberg forderlichen Maßregeln in unserer Zeit mit jedem Monate
mit nachgefolgtem Tode in gemeinschaftilicher Ausführung. Diese theuerer wird. —— J
Verhandlung, welche 2 Tage dauerte, endete damit, daß Beide von Stuttgart, 29. Sept. Gestern wurde in Berg eine inter⸗
den Geschworenen ohne Annahme mildernder Umstäude für schuldig nationale Hundeausstellung eröffnet; sile wird bis 1. Oktober ein⸗
erllärt und in eine Zuqhthausstrafe von je 10 Jahren verur- schließlich geöffnet bleiben. Unter den 200 ausgeftellten Hunden
theilt wurden. find Thiere seltener Schoͤnheit, auch die beiden in der „Garten.
— 26. Sept. Der 19jährige Schreitbgehülfe Karl Lauer iaube“ abgebildeten Hunde, Casar“ und „Juni“. (Schoͤne Bern⸗
bon Kirchheimbolanden war angeklagt, 2 dem kgl. Rentamte Nirch⸗ hardiner und Leonberger Züchtung.)
heindolanden Eade Marz l. Js. vom Acerer Johann Groß von! tKarlarude, 80. Sept. Bei der heutigen Gewinn
Jakobs weiler zur Registricung und Stempelbitirung übergebene zi. hung der badischen 88 fl. Loose fielen: 85000 fl. anf Rt
Acten (Privatlaufact und Vollmacht) mit der Bescheinigung der 294,980, 10,000 fl. auf Nr. 172,218, 3000 fl. auf Nr. 82,8577
Registrirung, resp. Stempelvifirung versehen und die Unterschrift 2000 sl. auf Nr. 142,604, 120,68535, 117,904, 289,412,
„Kgl. Rentamt. J. A. Beder,“ beglaubigt, die Eintraguag jener 285,067, 1000 fl. auf Nr. 101,218, 96,7 11, 294 966 166,557
Urkunden aber unterlassen und die von Groß erhobene Registrirungs 290 0602, 197,881, 149, 464, 313, 1894, 162,205, 289 670,
und Stempelvisirungsgebühr mit 34 fl. 42 kr. nicht abgeliefert 291,462, 142,629.
und im eigenen Nußen verwendet zu haben. Der Angeklagte wurde (Drollige Verwechslung.) Zwei Kaufleate aus Dretden
unter Annahme don Milderungsgründen der Urkundenfälschung für hatten mit einem jungen Baumeister in Berlin mehrere Hypotheken⸗
schuldig erllärt und zu 4 Monaten Gefängniß bestraft. geschäfte entrirt und telegraphitten demselben, er möchte sich au
268. Sept. (Rachmistags.) Barbara Schlegel, 27 Jahre Freitag im D. Hotel einfinden und die drei Instrumente (Hypo⸗
alt, Köchin don Münchberg (Oberfranken), war angeklagt, am 17. heken Instrumenle) mitbhringen. Diese Depesche wurde aber irr⸗
Juli 1. J. der Gastwirthin Margaretha Holländer, Wittwe von hümlich an eine im selben House wohnende Ammenvermietherin
Ferdinand Müller, aus deren Wirhschaft zum Ochsen in Weißen⸗ abgegeben, welche mit dem Baumeifter denselben in Berlin weitoer⸗
durg 3 weiße Schürzen, 1 Mannshemd und 2 alte Leintücher, in breiteten Vatersnamen hat. Frau M. hiest erstaunt, aber derstaͤnd ⸗
Gesammtwerthe von 11 fl. 42 kr., entwendet zu haben. Weiters nißinnig, und pimmt andern Tages drei stramme Ammen mit,
war sie beschuldigt, am 18. Juli den Wirthen Mertz zu Bobenthal mit denen sie vor dem Bette des derwunderten Dresdener erscheint.
und Baherle auf dem St. Germanshofe, und zwar dem Ersteren Die Auflösung, die nun folgte, soll von überaus gewaltsamer
einen 5 fl. werthen Bettüberzug, dem Letzleren 2 Leintücher, 1 Wirlkung ouf die Zwerchfälle gewesen sein.
Tischuch und J Lüstrejäckchen, im Gesammtwerihe von 18 bis 19 Amierikanische Zustände.
fl. gestohlen zu haben. — Die „Vofss. Ztg.“ bringt Briefe aus Amerila, welche ein
Die Angeklagte, eine schon mehrfach bestrafte ütelbeleumun⸗ iemlich dusteres Viid der dorligen Zustände entrollen. In einem
dete Petson, gad die Verübung der Diebstähle zu. Das Urtheil dieser Briefe tritt der Verfasser der Behauptung des englischen
antet auf 2 Jahre Zuchthaus. Belehrten Froud, daß es in Newyorl leine ÄArmen gebe. enigegen