Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Der Si. I erernielgese (und das mit dem Hauplblatte verbundene nnterhaltungsblait, mit der Dlenttagk⸗, Donnerttagk⸗ unh Sonnlag 
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Einladung zum Abonnement. 
.Bei hexrannahendein Quartalwechsel erlauben wir uns zut Er— 
aeuerung des Abonnements. auf den St.Ingberter Anzeiger 
zoͤflichst einzuladen. Durch regelmäßige Zusammenstellung der 
politischen Tageebegebenheiten, und durch alles Neueste, das wiz 
muf Dem Felde det Landwirthschaft und des Verlehrs bringen, 
werden wir- das in uns gesehie Vertrauen zu rechtfertigen suchen. 
Durch das ßmal in der Woche unserem Hauptblatte beigedruckte 
Unterhaltungsblatt spannende Novellen, Gedichte, kurzweilige Ge⸗ 
schichten und Räthsel enthaltend, glauben wir die Anforderungen 
riner Lokal: Zeitung erfülit zu haben. 
Unfere auswartigen Abonneuten welche das Blatt durch die 
Post beziehen, ersuchen wir freundlichst ihre Bestellungen bei den 
betreffenden Postexpeditionen oder Vostboten doch unverzüglich 
machen zu wollen. Unsern verehrl. Abonnenten von St. Ingbeit 
und Umgegend, welche das Blatt durch unsere Träger beziehen, 
wird dasselbe für das kommende Quartal forigeliefert werden, falls 
sie vor Ende dieses Monats nicht ausdrücktich abbestellen. Der 
Preis unseres Blattes bleibt derselbe wie bisher. 
wecht zahlreichem Abonnement sieht ergebenst entgegen 
die Expedition des St. Ingberter Anzeigers. 
Frankreich. — 
Paris, 20. Dez. Die Rede Bismarcks, sowie die Feld⸗ 
zugsplane der deuischen Ustramoutanen für die nächsten Reichstags⸗ 
wahlen werden in hiefigen Blättern und Gesellschaften in erregter 
Weise besprochen. Namentlich ist man entzückt von dem Vorschlage, 
—E —— Die verschie⸗ 
densten Parteien Und hierüber einig und sehen den Erfolg der 
Ainramontanen als eine Nationalsache an. Man ußert, selbst ein 
HZerbot des Papsles dürfe in diesem Falle die Bischöfe nicht hondern, 
ich wählen zu iassen.! Paris jubelte geftern. daß damit ein An⸗ 
Friffspuntt gewonnen sei, der zum „Sturze der Reichsregierung 
jühten werde. * 
Paris, 21. Dez. Das Kriegsbudget ist bere is auf eine 
rnorme Hohe gestiegen, höher als unter dem Kaiserreich, ja höher 
aie in irgend einem Staate Europa's, und doch wird es ruhig, 
fütl und kurz abgemacht. Alles is einsimmig in Bewilligung der 
hoͤchsten Summen, und wenn alle Lehrer verhungern müßten; ja 
ber Kriegsminister war sogar im Falle, übertriebene Anerbietungen 
bon Seile der Deputirten zurückweisen zu müssen. Wahrend hier 
alle Parteien bemuͤht hnd, die Wehrkrafl des Landes in wahrhaft 
rafsinirter Weise zu erhöhen, gibt es in Deutschland, dem alle 
diese Opfer geiten, Narren, welche die Wehrkraft der Nation aus 
zlle Weise zu schwächen suchen. — MWahrhaft haarst aubend ist es, 
daß die Minisier versicherten, das Budget müsse in den Jahren 
1875 und 1876 abermals erhöht werden, für das Landheer 
jeien wenigsteas 28 Millionen, für die Marine 10 Millionen, 
jur die Vollsschullehrer 7 Millionen, im Ganzen etwa 60 Millionen 
adthig, und das zu einer Zeit, wo man noch 80 Millionen 
Sieucen sacht, die sich beinahe nicht mehr auffinden sassen. — 
Zei der Bewilligung von 800,000 Francs für den Präsidenten 
benahmen sich einige Abgeordneten von Paris so scandalos, daß 
die hiesigen Geschäftsleute wahrhaft empört über ihre Vertrauens- 
mannet find. Wahrend die Geschäfte hier sormlich stocken, wiesen 
sene jede Hebung des öffentlichen Vertrauen⸗ förmlich ab. 
Gieder rin Kronprätendent) Bekanntlich waren die 
Nachtommen oder die vermeintlichen Rachkommen von Louis XVI. 
zämlich der Dauphin, zuletzt in Holland (Delft) ansassig, wo file 
inler dem Namen Naundoiff lebien. Der Graf Gruau de la 
Batre, einer alten legitimistischen Familie entsprossen, hat sein 
Teben und sein Vermdgen. für die Geltendmachung der Ansprüche 
dieser Bourbonenlinie gecpfert, und seinen unermüdlichen Anstren⸗ 
gungen ist es denn auch zelungen, daß in naͤchster Zeit der Seine⸗ 
Ferichtshof uber diese Ansprüche zu entscheiden haben wird. Die 
Sache des Enkels von Louis XVI., der als Lieutenant unter dem 
Fnn Emu de Bourbon der bolländischea Armee angehört, wirh 
von Niemund geringetem, als Jules Favbre selbst vertreten werden. 
Spanien. — 
Madd'rid,“ 22. December. Die Insurgenten vou Carthagenä 
jaben ein Uttimatum, in welchem sie vom Oberbejchlahaber der 
helagerungsarmee zur Uebergabe aufgefordert wurden, zurückgewie⸗ 
en. Von heiden Seiten wird das Bombardement fortgesetzt. Die 
segierungstruppen haben Verstärkungen erhalten nud rücken an 
odie Festnugswerle näher heran. — Die spanische Flottille verhartt 
in Alicante.— —2 * 
Der famose Santa Cruz, welcher neulich so unrrwartet in⸗ 
nitien der Carlisten wieder auftauchte uünd einige kleine Abtheilun- 
zen seiner früheren Kameraden mit seiner rasch gesammelten Ban⸗ 
ʒe überfiel, hat sich am 7. Dezember vor dem Carlisten General 
dizzaraga in die Berge flüchten müssen. Es scheint aber, daß der 
abiate Mensch, der sich in der Nolle eines Bandenführers, und 
war anf eigene Faust, gar gut gefällt, es bei dem ersten mißglück⸗ 
»en Versuch uicht wird bewenden lasen. 
England. 
— Die große „Vereinigung der britischen Arbeitgeber“, an 
der seit Monalen gearbeitet wutde, hat sich nunmehr constituirt. Au 
ihrer Spitze stehen die Namen vieler der bedeuteudsten Industriellen 
und eine sehr große Zahl schon bestehender localet Meistervereinig 
ungen hat sich der Verhindung angeschlossen. Die. bis jetzt beigetre⸗ 
enen Theilnehmer beschäftigen circa zwei Millionen Mann. Der 
Hauptzweck des Vereins ist, den Bestrebungen der immer mächtiger 
derdenden Ardeiter Unionen, insoweit sie der Industrie schaden, 
entgegenzuwirkenu. z. B.diejenigen Arbeiter gegen Verfolgungen zu un- 
erflützen, welche sich nicht zwingen lassen wollen, den Trade's Unions 
Gewerkvereinen) kdeizutreten; ferner gegenseitige Aushilfe bet Stri. 
kes. Die Gesellschaft erklärt ausdrücklich, sich nur auf der Defen-⸗ 
ive halten zu wollen, und will zur Verbreitung von Kenntnifsen 
aber nationaldkonomische und speziell industrielle Fragen eine Zeit⸗ 
chrift herausgeben. — In den Siemens Landore Stahlwerken 
vurden Arbeiler, welche die Stellen von anderen entlassenen 
Leuten ausfüllen sollten, von den Kammeraden der Ersteren über⸗ 
jallen, und es kamen verschiedene Verwundungen vor. 
Amerika. — 
Newyork, 22. Dez. Der „New-Yorker „Times“ zufolge 
hätte der britische Consul in der Havannah die Weisung empfangen, 
die Capitäne des englischen Geschwaders sosort in die cubanischen 
Bewasser zu berufen, weil England die Bestrafung Burriel's, des 
houverneurs von Santiago, fordere. —— 
Wahhington, 22. Dez. Der amerikanische Generalprokurator 
jat sich dahin ausgesprochen, daß der „Virginius“ nicht berechtigt 
Jewesen sei, die amerikanische Flagge zu führen, da er sich mitielst 
alschen Zeugnisses die brzüglichen Schriststücde verschafft habe. Die 
amerikanische Regierung nehme die hieraus fich ergebenden Conse 
quenzen gemäk Protokolles an 
B NMuc. 
f Am Samstag wurden vom Kaiser Slauterer Po— 
iizeigericht 12 dortige Bäcker und Brodhändler wegen 
Berkaufs von zu leichtem Brod zu Geldstrafen von 6, resp. 5, 2 
Thlt. verurtheilt; an einem frischzebackenen ßpfündigen Brod 
ehlten u. A. nicht weniger als 100 Gramm.“ — In derselben 
Sitzung wurde ein Karteennschlägerin zu 10 Thlrn. Strafe 
zeurtheilt; ale Zeugen fungirke hiebeñ eine Menge junger Mädchen! 
F Neust adt, 22. Dez. Die Versammlung zur Berathung 
der Maßregeln, die zu ergreifen sind, um der Weinfabrication 
orzubeugen, war außerordentlich zahlreich besucht. Handelte es sich 
doch um eine Lebensfrage für den Psälzer Weinbau. Als Vor- 
itzender fungirte Dr. Buhl von Deidesheim. Exter von Neustadt 
erlas und erläuterte 4 Resolutionen, die die Versammlung als 
zorschläge dem landwirthschaftlichen Bezirkscommite vorlegen soll. 
ẽs sprachen noch die Herren Zumstein von Dürkheim und Sar— 
orius von Mußbach. Die Versammlung nahm die von Exter verle 
enen Resolukiopen einstimmig an, die aiso heißen: I. Darlegung 
des gegenvärtigen Rechtsstandes. (Nach dem früberen baierischen