Full text: St. Ingberter Anzeiger

Seine letzie Weigerung, Fsich der Operation zu unterwerfen, soll ficium zugewendet werden sollte, — es Handelte sich also gewisser⸗ 
sie mit dem erbarmungslosem. Ausspruch gebrochen haben: Fous maßen um ein Geschenk an die dänische Macht. Nun hat bekannt⸗ 
tes un lache.“ 5 (Du bist dine MNemme.) So wats Eugenie bis lich Preußen Schritie gethan, diese Bestimmung des Prager Ver⸗ 
zu der Todesstunde der bose Gentus des Koisers. Mit ihrer bigott⸗ trags zur Ausführung zu bringen; Dänemark aber, der Empfänger 
ultramontanen Gesiunung verttug sich eine starkle Fribolitat.“ * Geschenkes, machte Ansprüche, die Preußen unter keinen Um⸗ 
2NEngland. —— ständen befriedigen konnte. Was bleibt der letztern Macht unter 
Cadir, 5. Febr. Der englische Konsul beantragte gestern die olchen Umständen übrig? Einfach auf den zurecht bestehenden 
Beschlagnahme des Dampfers „Murillo,“ sowie, den Kapitän und „iener Frieden zurückzugehen — ein Anderes gibt es nicht! 
enen Theil der Mannschaft ˖ desselben, welcher während des Zu˖ Damit ollte man sagen, sei vernünftigerweise die Sache für alle 
ammenstoßes die Wache hatte, als Gefangene an Bord, eines, Theile erledigt: für Dänemark, weil es es ein ihm zu kleines 
Zriesschiffes zu bringen, die übrige Mannschaft aher an Bord des Beschenk nicht annehmen wollte, für Preußen, weil die Gabe, zu 
„Murillo“ zu bewachen, und ihr nicht zu gestatten, an's Land zu! der es sich verpflichtet, zurückgewiesen wurde, und endlich für 
zehen. —A— Desterreich, dessen Anspruch an Preußen damit ebenfalls erlosch. 
Italien. Die Herren Dänen kommen bei dieser Gelegenheit immer 
Vor einigen Tagen fand in den Räumen des Quirinal zum wieder auf das Natioualitätsprincip zutück, und Herr Bille 
ersten Male seit seinem Bestehen ein Ball und zwar ein recht miint, der Artikel Vssei nur die Formulirung eines Rechtes, das 
röhlicher statt. Der Prinz Arthuce tanzte bis zum Morgen und auch ohne allen Vertrag bestanden hätte; dasselbe Recht besteht 
„ersicherte, wenn er kein englischer Prinz wäre, wolle er Rom nie aber auch für die Deutschen, die unter die däuische Herrschaft zu⸗ 
mehr aerlassen. Die schone Kronprinzessin machte mit bezaudern⸗ ückgelangen sollen. Dazu kommt neuerdings, daß unsere Brüder 
der Grazie die Honneurs. Der Papst soll über diese Entweihung n Nordschleswig eben so gut ihr Blut auf dem Altare des Va- 
seines Eigenthums sehr entrüstet sein und geäußert haben, man erlandes geopfert haben, wie alle übrigen Deutschen; und jene, 
tanze dort auf einem Vulkan, der bald die ganze Gesellschaft bee velche auf solche Weise durch ihr Herzblut mit dem großen natio⸗ 
zraben werde. -Es soll nun än, hiesiger Stadt ein großes ra⸗ talen Körper verquickt sind, sollen wir wieder dem Hasse und der 
zikales Btatt gegründet werden und haben bereits 11 Depulirten Feindschaft des Dänenthums pre 8g9eben? Nimmermehr! 
der üußersten dinken ihre Mitwirkung zugesagt. — Das neueste Extrablatt, welches von Hadersleben aus an die 
—— 77 BIALCELLLXAXL. „VEBXX stedactionen deutscher Blätter unter der Ueberschrift Bissmarck 
Die dänische Agitation für den Artikel v ind der Artikel V', verfendet worden ist, ben die Hoffnung 
des Prager Friedens. uus, daß die Veränderungen im preußischen Ministerium dem Ar⸗ 
Eingedenk des alten Sprichwortes? „Sietiges Tröpfeln höhlei ilel Vech —F tommen — In te Weise versucht 
den Sitein“ haben bekanntlich die· Dänen und Dänenfreunde in 33 8 d — dee der Ameinen 
ʒer nordschle?wigschen Frage eine Bewegung von einem Umfange * eeee a ee h 
ns Leben gerujen, welche einer bessern Sache würdig wäre, und ermiitelst —X —* Gelentenee berbollsanri 
die mit solcher Ausdauer dee nur der Hartnäckigkeit des velen g * ervollstãndigen 
dänischen Charakters möglich ist. d7 
ür dieser Agttation spielt ohne Zweifeh die-Schrift Edgar S geben uns indessen de freudigen Zuversicht hin, daß 
“ di A jerade durch die gedachten Veränderungen in der preußischen Staats- 
Bauer?s untet dem Titetu.Artikel Ve die Hauptrolle, da fie Frwaltung bre, deutsche Gedante vdem sich unfer Monarch so 
instreitig die bedeutendste Leistung in diesem unerquidlichen po⸗ vohl, wie sein gioßer Minister so weit die politische Thätigkeit 
lemischen Kampfe ist, dem endlich durch eine energische That der deder in die Va unen,, uiqleit 
— gangenheit zurückverfolgt werden kdann, mit aller 
kegierung ein Ende gemacht werden sollte: n 
198 9 ite38 „ingebung gewidmet haben, seine Kronung erhalten und in diesem 
Mit einem großen Aufwande von Sophistik wird in dieser inde aug der Artitae Vades Prager Friedens dennagst fe 
Schrift ein reiches Material zur Geschichte ds deutsch⸗daänischen zriedigung finden werd⸗ ga eden emnachst seiae 
Tonflicts zusammengetragen, augenscheinlich zu dem Zwecke, bei 
der demnächst im preußischen Abgeordnetenhaufe über die Frage 
dattfindenden Debatte verwendet zu werden — ist das Buch doch 
vereits an die Abgeordneten vertheilt worden. 
Es erscheint kaum begreiflich, wie ein deutscher Mann sich 
dazu hergeben kann, mit allen Mitteln der Scheinlogik gegen das 
igene Vaterland zu wüthen, wie esin dem Elaborat des Hrn. 
Dr. Edgar Bauer geschieht: beipielloser Haß gegen den deutschen 
Hedanken“ und Verhöhnung desselben? bilden den oihen Faden 
der sich durch das ganze Buch hinziehta Um seinen Ausführungen 
inigen Halt zu geben, behuptet der Verfasser daß nicht der 
Artikel Verst die heutige Lage zwischen Deutschland und Däne 
nark geschaffen habe. Trot aller Sophismen bleibt es indessen 
wahr, daß die in Rede stehende Angelegenheit zwischen den be⸗ 
heiligten Mächten im Wiener Frieden vom 80. October 1864 
»urch Festsetzung der Linie der Königsau; sowie durch Austausch 
zer Enclaven geregelt war, und niemals würde mehr die Sprache 
non einer weiteren Auseinandersetzung gewesen sein, wenn es der 
verfiden Einmischung Napoleons in den Prager Frieden nicht 
gelungen wäre, durch den Artikel Veine längst entschiedene Sache 
pieder zu einer schwebenden zu machen und auf diese Weise einen 
Frisapfel zu schaffen, der allen preußen⸗“ und deutschfeindlichen 
kẽlementen jederzeit eine bequeme Handhabe bieten sollte. um der 
emporstrebenden, verhaßten und gefürchteten Macht Verlegenheiten 
im bereiten. — 
Daß man auch in Dänemark die schleswigholsteinische Ange⸗ 
legenheit durch den Frieden von Wien als erledigt betrachtete, ist 
zänischerseits wiederholt eingestanden worden, so noch in letzter 
Zeit von der Sonderburger „Dybbölpost,“ welche sich in einem 
deitartikel über den verstorbenen Exkaiser Napolcen dahin ausläßt, 
zaß die Dänen denselben ihr „Grundgesetz, den Artikel Vf, zu 
»erdanken hätten. Wäre demnach durch diesen Artiklel, wie Herr 
Bauer behauptet, an der früheren Sachlage nichts geändert worden, 
vozu denn das Endßzücken der Dänen derselben? Der Wiener 
Frieden paßt aber den dänischen Agitatoren nicht in den Kram 
ind deßhalb wird er einfach ignorirt; wir aber wollen uns die 
Beziehungen zwischen diesfem Frieden und demfraglichen Artilel 
eiwas näher ansehen, um das Rechtsverhältmiß klarzustellen. 
Zwischen Oefterreich und Preußen wurde in dem berüchtigten 
Urtitei V des Prager Friedens festgeseßzt, duß einer dritten Macht 
Dänemark. die gar nicht zu den Contrahenten gehörte, ein Bene— 
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