St. Ingberler Anzeiger.
Der Si. A berrer Anzeiger (und das mit dem Hauptolatte verbundene Aiterhaltu t4sblatt, nit der Diensta iss-, Donrerstars⸗ and So⸗nt
ummer ericheint wbhentli— vierenmal: Dinstaz. Donaer stat, 5 2314 Z 4. Ladun: nentsnreis vierteliüdrig 42 Ærit. ode
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Dienstag, den 14. Dezeuber 1238735
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Dentsches NReich.
Speier, 9. Dec. Der Landrath genehmigte heute die
Errichtung eines vierten Curses bei den Gewerbschulen, und die
Anstellunz eines d'eitten Lehrers an der Baugewertschule. Bei
Reorganisation der Gewerbschulen sei die Aufhebung der wenig
besuchten landwirihschaftlichen Abtheilung ins Auge gefaßt.
Munchen, 10. Dec. Die Einldsung süddeutscher
Münzen. Für südd. Einguldenstücke und Scheidemüazen, welche
bis heute noch nicht außer Curs getreten sind, hat gleichwohl in
den öffentlichen Cassen schon die Anhaltung bedeutender Beträge
unter fortwährender Ausgabe noch größerer Summen von Reichs—
muͤnzen ftattgefunden. Nunmehr wird, wie wir aus guter Quelle
hören, auch in Byern vom Montag, den 20. ds. an die!
eigentliche Umwechslung der Einguldenstücke und Scheidemünzen
jüdd. Währung ohne Unkterschied, ob üe in dem einen oder anderen
Staate des vormaligen sfüddeutschen Münz⸗Vereines ausgeprägt
worden sind, beg'nnen, nämlich 6ukr., 8 kr. 1kr. in Silber und
tupfer, s tr. uud 2 Pfr., a tkr. und 1Pf. in Kupser. Die
Umwechslung ersolgt in Bieeträgen von 32/3 Kreuzer oder
einem Vielfachen dieses Betrages. Eine bestimmte
Münzsorte kann nicht verlangt werden. Durchlöcherte, verstümmel⸗
ie und verfälschie Münzen sind von der Umwechslung ausgeschlossen.
D'e Einsösung von Banknoten irgend welcher Art oder von Staats
papiergeld der Thaler⸗ und Guldenwährung findet nicht statt
Der Endtermin der Umweckslungsfrist wird noch bekannt gemach
und kann bei d'iesen süddeutchen Munzen der bezeichneten Gattungen
in jedem Brtrage auch zu Zaihlunzen an der Stiaatskasse benütz!
werden. Es ist wohl wünschenswerth daß sich das Publicum bei
der Umwechslung zunächst die für den kleinen Verkehr unentbehr⸗
lichen Nickel- und Kupfermünzen verschaffen möchte.
München, 11. Dez. Von jeder Brigade der bayer. Ar⸗
nillerie wird ein Hauptmanga zur Absolvirung eines Schießkurses in
die Artillerie-Schießschile nach Bexlin kommandirt.
Berlin, 11. Dez. Der „Reichsanzeiger“ meldit: Der
staiser muß sich wegen Heiserleit schonen, hat aber die regelmäßige:
Vorträge entgegengenommen. — Der „Reichsauzeiger“ gibt, nach
den dem Auswärtigen Amde zugegangenen Mittbeilungen, die An
jahl der geretieten Passagiere des Dampfers „Deutschland“ auf 48!
Männer und 15 Fraueu und Kinder, die Anahl der geretteten
Mannschaften auf 86 an. Die Nemen der verunglückten 40
Passagiere nnd 20 Mannschaften konnten wegen des Verlustes der
Schiffe papiere noch nicht fesigestellt werdet. Der „Reichsanzeiger“
bdemerkt, daß unmit:elbat nach dem Bekoönntwerden des Unglücksfalles
der deutsche Boischafter in London beaufltagt worden sei, den Ge
retteten Beistand zu leifsten.
ein blutiter Zusammenstoß zwischen Negern und Weißen stattge⸗
funden und sind mehrere Neger getödtet worden.
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F
F Die Eröffuung des Schwurgerichts der Pfalz für das J.
Duarial 1876 ist auf Montag den 18. Marz festgeseseht und das
Präsidium desselben dem kgl. Appellatiousgerichtsrath Hrn. Grg.
Friedr. Christian Uebel übertrage.
1 Das kal. Zuchtpolizeigericht Frankenthal hat den ehemaligen
Bürgermeister von Fußgönnheim, Georg F'nk, wegen Veruntreuung
und Bestechlichleit im Amte, zu einer Geidstrafe von 50 Thaler.
eventuell zu 20 Tagen Gefängniß verurtheilt.
F Tie „K. Zig.“ schreibt aus Kaisersslautern, 8.
Dezember: In der gestrigen Sitzung des Polizeigerichts kam der
mehrbesprochene Pfefferproceß zur weiteren Verhandlung. Der
Polize anwalt beantragte, den Beschuldigten, Funkenftein von Mann⸗
heim. des Betrugs, begangen durch Verkouf von gefälschtem Pfeffer,
für schuldig zu erklüren und zu einer Gefängnißstrafe von 8 Tagen
und eiuer Geldstrafe voa 100 Thlrn., den Reisenden Heim als
Theilnehmer an dieser Hanndlung unter Annahme mildernder Um—
stän' en zu einer Geldstrafe von 10 Thalern zu verurtheilen. *
Der Urtheilsspruch wurde auf den 15. d. M. v. rtagt. I
f Deidesheim, 10. Dez. Gestern Nach mittag trieben
zwei Burschen beim Mistioden Narrheilen und Nedcereien mitein·
ander, der eine, ein 16jährtger Bursche von Niederkirchen, ging
mit der Mistgabel auf den andern los und traf ihr so unglückich,
daß die zwei Zinken unter dem Auge eindrangen und wahrschein⸗
lich am Backenknochen abglitschend das Gebirn verletzten, denn
heute Mittag erlag der Getroffene seiner Wunde. Der Thaͤter ist
flüchtig. (D. A.)
Saarbrüchen, 12. Dez. Bei der gestern im St. Ar⸗
unualer Stiftswald durch den Stiftsförster Herrn Bergmann gelei⸗
telen polizeilichen Treibjand auf 2 von demselben eingekreiste Wölfe,
haben Hecrr Riitmeister von Luck, mittelst eines meisterhafl abge⸗
gebenen Schusses auf 83 Schritt Entsernung, eine 7 1pfündge
Wölfin und Herr Sliadtförster Bauer aus St. Johann den 7 1pfün⸗
digen Wolf erlegt.
t Ein originelles Vergnügen) bereiteten sich vor Kurzem die
Gäste einer Restauration in Dotrtmund. Sie warfen nämlich mit
Eiern nach den Fensterscheiben der Wirthsstube. Derjenige, welcher
eine Scheibe entzwei warf, mußte eine Flasche Champagner zahlen.
Dieser Fall kam vor, so oft ein Ei mit der Spitze die Fensier-
jcheibe traf. Im entgegengesetzten Falle blieb die Scheibe ganz.
Furwadr ein theuret Zeilvertreib! Daran konnte man doch nicht
das Vorhandensein der schweren Noth der Gegenwart erlennen
MVyw Dorfe Alfalter bei Hersbruck (Nittelfranken) sing
W⸗ .d'eser Tage eine durchzieheude, aus 30 bis 40 Personen bestehende
Straßburg, 10. Dez. Die mit der Regelung der —9*
währten e bettaute Kommission A——— d oen d i Handel gd din
in einer kürzlich gehaltenen Sitzung Beschluß über die defigitive! ene de e h ihn ein. d W
Summe jener Entschädigung, welche für Straßburg und dessenu J 8 e ende z pohnet der rifben gz is
Weichbild, dann der Kanton Schilligheim, fowie für jene eee ie verwegene Baunde, wobei mehrere Verwun⸗
Unterelsaß, für die kleine Speciallommission aufgestellt ist, *
z du 3 C. beziffert. Diefer ganze Betrag ist in — a * en J e een
Ratenzahlungen bis zur Stunde vollständig abgeführt worden. her hießen giebt eine nnahme M 3,000 Rm.
die Ausgaben belausen sich auf 555,000 Rm. Das hierdurch
eutstandene Deficit wird durch Eiazablung von 6 Proc von ledem
Garantieschein gedeckt.
3burg, 9. Dez. Der „Regieruagsanzeiger“ brinnz .Bremerhafen, 11. Dez. In Folge einer Explosion
einen d ——— Umtriebe e Agentschafi Reuter's, kamen im Hafen ca. 50 Menschen ums Leben, und viele wurden
die neuerdings durch falsche Nachtichten über russische Rustungen mehr oder weniger verletzt. Eine Nachricht besagt, der Kessel des
u. dgl. die Welt aufhgeregt hat, das schände den rechtlichen Namen Dampfertß „Simson?, welcher vor dem sich eben zut Abfahrt nach
ind hetze die Rusfen gegen England auf. * Newyorl růstenden Dampfer „Mosel“ lag. sei erplodirt, eine an⸗
6 — . dere gibt an, daß die Explosion am Lande geschehen sei, und von
Saerbeien hat bis auf ein einziges Bataillon seine sämmt-⸗ ner mit Sprengstoffen gefüüllt gewesenen, einem Passagier gehörigen
achen Grenzbesetzungstruppen abgernfen. Kiste herrühre. Die beiden genennten Schiffe wurden einigermaaßen
Newvork, 11. Dic. Unweit Vidsburg (Missisippi) hat beschädigt.
BVBermischtes.