Full text: St. Ingberter Anzeiger

Slt. Ingberlei Anzeiger 
— ——— —— 
Der Ss. A34.derter n nareigtsese (und vaß mit dem Hauptdlatte verbundene Aaterhaltungsblatt, mit der Diendtaus⸗, Dounerttage⸗ and Sount ge- 
seinimer ericheint woöchentlis viern al: Di nstag, Donzerstag, Sa 142644 ui1d Sntag. Arßzane dentsoreis vierteliährig L Krir. ode 
1 Mark 20 R.Pfa. Anzeigen werden mit 4 Arzr. die dreispaltige Zeile Blattschein oder veren Raum bere hnet. 
— —— — ———er — — — — — — 
Donnerstag den 16. Dezeuber 118875 
.. 
verehrl. inserirende Publicum! 
¶Die Verleger der nachgenannten pfälz. Zeiturgen: —— 
Anzeiger für die Kantone Landaus Annweiler Bergzabern (Ed. staußler in Landau), Der Eil bote (C 
Beorges in Landau), Dürkheimer Anzeiger (J. Rheinberger in Vurkheimn), Frankenthaler Wochenblatt (Fr. Albe. 
. raukenthahh. Die Gegenwart (G. Miens iu Edenkoben), Saiserslauterer Zeitung (I. Kaiset in Kaisert lauterny 
Ludwigsbafener Tageblatt (M.“v. Osiheim in Ludwigshasen) Neustadter Zeitung (D. Kranzbühler in Neumnadth, 
Pirmasenser Anzeiger K. Lütel in Prrmasens), Pirmasenser Wochenblatt (Wwe. Deil'sche Duchdruckerei in Pit⸗ 
aasens). Plate Zeitung (Jager'sche Buchdrudere in Speier) Pfälzische Volkszeitung (Phil Robte in Kaiferslautern), 
Pfälzischer Kurier (Baut'sche Bughdruckerei in Ludwigshafen) Speierer Jeitung (EGilardone in Speier), St. Ingberter 
Anzeiger (F. X. Demeß in St. Ingbert), Südpfälzisches Wochenbiatt (5. A. Sland Bergzaberr), Zweibrücker 
Zeituug (Aug. Kranbuͤhler in Zweibrücken), benachrichtigen hierdarch dus vereyrliche inferirende Publicum, daß bom 1. Januat 
1876 ab die Einrückung,sgedührr sr dieeinspaltigegeile 10 Pfennige für 
Inserate aus der Pfalz und 14 Pfennige für solche von außerhalb detraͤgt, ferner daß für Reclamen 0 Pfeunige 
oro Zeile berechnet weiden, und bilten um gefl. Kenntnißnahme von dieser Aenderung. 
αι 
Denutsches RNeich. Wes.-Zig.“ Folgendes mit: Die Urheberschaft der fürcht·rliche 
München,; 10. Dez. Das Kultusmin sterium hat bezüg⸗ catastrophe ist auf den Passagier Thomas zurückzeführt. Es 
ich der Umrechnung der in dem Gesetze vom 10 Nov. 1861, ie ber nicht ruchloser veichtünn, sondern berechnete, kaltblütige Bos⸗ 
Aufbringung des Bedarfs für die deutschen Schulen betreffend, heit, die das Werk der Zerstörung angerichtet hat. Thomas hat 
est zestellten Geldsätze in die Reichswährung verfügt, was folgt: elannt, daß er nicht nur Besitzer des Fasses gewesen ifi, das ex⸗ 
l. Die in Art. 3 des Schuldodationsgesetzes enthalienen Geldaͤn⸗ Aodirt hat, sondern daß er dieses Faß an Bord der „Mosel“ hat 
jätze werden in nachstehender Weise bestimmt: Dder geringsie Ge⸗ yringen wollen, um das Schiff in Grund zu bohren. Das Motib 
jalt eines Schullehrers b.trägt: 1. bei Gemeinden. von mehr als dieser teufl schen Boszeit scheint die Absicht zu sein, durch übertrie⸗ 
10,000 Seelen 837 M. 20 Pf.; 2. in Geneinden? von 2500 hene und fiagirte Versicherungen Gewinn zu machen, einen Gewinn, 
dis 10.000 Seelen 771 M. 30 Pf.; 8. in Gemeinden von ge⸗ den er nach feiner Aussage mit Anderen hätte theilen müssen. 
cingerer Einwohnerzahl 600 Mark.; 4. in der Pfalz bei Gemein⸗ Die Kugel, welche er sich in den Kopf jagte sollte ihm am 18. Dec. Nchm. 
den don 2000 - 2500 Seelen 688 M. 80 Pf. Die in Art. 3 Jerausgezogen werden. Er ist fortwährend bei Besinnung und weiß 
Abs. 2 des genannten Gesetzes bestimmten Wohnungsanschläge ber Alles Auskunft zu geben. Thomas liegt im selben Zimmer 
ꝛon 12, 50 und 25 fl. werden auf bezw. 20 M. 60 Pj., 85 M. nmit vielen seiner Opfer. Na hmittags sollte eine zweite Verneh⸗ 
30 Pf. und 42 M. 90 pf. jestgesetzt. Der geringste Bezug eines nung stattsinden, und diese mag etwa zu dem Gerüchte Veran⸗ 
Schulverwesers beträgt 428 M. 60 Pf. jahrlich, dessen Wohnunys- assung gegeben haben, dis Bremerhaven iun die größte Aufregung 
unschlag mindestens 122 M. 90 ppf. Der geriagst. Bezug eines versetzt hat, zu dem Gerü hte, daß nachh dem Bekenntniß des Tho— 
Schulgehilfen beträgt 342 M. 90 Pf., die dem Schullehrer fur nas sich noch mehrere solcht Höllenmaschinen unter den Gulern 
die Verpflegung des Gehilfen gebührende Entschäͤdigung 205 M. der „Mosel“ befanden. Das Gerücht ist unbegründet. So diel 
30 Pf. 2. Das Werktahsschulgeld beträgt vierteljährlich 70 Pf, man weiß, hat Thomas nur ein Faß zu seinem schändlichen Werke 
das Sonntagsschulgeld vierteljährlich 35 Pf. 3. Die in Art. 8 vordereitet. Es war ein starkes Faß dom Boͤltcher Delvendahl in 
Abs. 1 des Schuldotationsgesetzes, bezw. durch den allerh. sanktio Bremen geliefert. In diesem hat er mit Malertial von einem 
nirten Gesammibeschiuß der beiden Kammern des Landtages vom inderen großen Fasse zwei Abtheilungen durch eine Scheibe herge⸗ 
30. Sept. 1863 normirten Beträge von 300 fl. und 200 fl. tellt, in welcher sich ein Loch befand. In der einen Adtheilung 
verden auf bezwekend 514 M. 80 Pfg. und 342 M. 90 Pfg. jat er vermuthlich den Apparat zum Zünden, den er höchst wahr⸗ 
amgerechnet. Nachdem übrigens die Staatsbeiträge a 200 fl. an cheinlich bei sich gehabt hat, aujgestellt, die andere mi Dynamit 
die Kreisunterstützungsbereine der Schullehrer mit einem nach dem zefüllt. Das nicht benutzte Holz hat sich vorgefunden. Das Faß 
berhältniß von ĩ. fi. zu einer M. 80 Pf. umgerechntten Betrage ist von ihm in das Magazin des Norddeutschen Lloyd geschafft 
on 360 M. in den Budgetentwurf für die 18. Finanzperiode worden, wo er, wie erwähn dessen Warmhaltung empfohlen hat. 
angestellt sind, wird nach erfolgter Festsetzung des Budgets in Der Plan mag dahin gegangen sein, daß der Apparai mit einem 
zieser Beziehung weitere Enlschließung nachfoigen. UAhrwerk erst die Entzündung dewirken würde, nachdem Thomas in 
Southampton, wohin er VPassage genommen, gelandet und die 
„Mosel“ verlassen haite. Viell:icht solltenn auch erst in Southamp⸗ 
on die Colli an Boid gebracht werden, durch deren hohe Ver⸗ 
icherung er, wenn sie mit dem Schiffe verlorey gegangen wären, 
ich bereichenn wollte. Anfänglich scheint er den Dampfer „Deutsch⸗ 
and“ für sein Werk ausersehen zu haben; der Apparat zum Züns 
den soll ihm aber noch gefehlt habea. Die Zahl der Opfer ver⸗ 
zrößert sich noch immet. Rach zuverläsfiger Vittheilung beträgt 
sie an Todten und Veiwundeten 170. 
F Nachrichten aus Amerika mel en „daß der reichste Mann 
dort, Astor, kürzlich gestorben ist. Sein Nachfolger dürfte nun 
John Mackey in San Francisko sein. Er besitzt ein Jahresein⸗ 
tommen von ungefähr 10 Mill. Dollars. 
Eine historische Perföntichkeit ist diefer Tage aus dem 
deben geschieden, nämlich Ladh Louise Stuart, der letzte Absproͤß⸗ 
ing der schotischen Königsfamilie. Die Daue starb am 5. d. Ve. 
n Traquair House, unweit Peebles (Schottland) in ihrem 100. 
Lbensjahr. 
Verantwortlicher Redackeur 104 
BVermischtes. 
fF Von Neustadet aus soll eine Beschwerde bezüglich der 
kinschatzungsweise beziehungsweise der Höhe der Häufersteuer an 
das Ministerium abgehen. 
Wurzburg, 12. Dez. Einem biesigen Weinhändler 
st der Weinkeller geschlossen und sind sämmtliche Geschöftsbucher 
nit Beschlag belegg worden. Der Betreffende soll in der Kunst 
Is Weinfabrizirens Außerg wöhnl'ches geleistet haben und die 
jegen ihn eingeleitete Untersuchung auf Anzeige miehrerer nord⸗ 
veulschen Wirthe erfolgt sein, die von ihm ihren Weinbedarf be⸗ 
ogen haben. 
f.Däffeldorf, 5. Dej. Eine Sparkasse eigenthüm— 
icher Art entdeckte neulich ein Ehemann. Derselbe sah nämlich, 
uls er nach Hause kam, wie seine Frau mit dem Einnähen eines 
3wanzigmarkscheines in einen Untertock beschäftigt war— Neugierig 
macht, trenme er den Rock auf und fand zu seiner Ueberraschung 
300 Rak, welche seine Ehehälste nach und nad erspati hatle. 
x Ueber die Explosion im Bremerhaven theilt die