Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberter Anzeiger. 
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der St. Jugberter Anzeiger und das (Z nial wo cheatlicchn mit dem Haudtblatte vetbundene Unierhältumgsblait,Soͤnatags -mit ill srrirtet Arte 
tage), g wochentlich viermalz Dienstag, Dounerstag, Samataz uud. Souutag Der · Aboanementapreis belragt vletielfuhelich 
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—2 32. Diienstag, den 27. Febrreeeeee e e 1817 
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Deutsches Reich. 
Baerbin, 23. Febr. (Xeichstage) Bei der Präsidenten- 
wahl wurden, im Ganzen 296. Stimmeu abgegeben, wovon jedoch 
aur 253 giltig warea; von diesen sielen 249 auf v. Forckenbech, 
der die Wagl dankend annahm Zum ersten Vicepäsidenten wurde 
b.Slauffenkecg mit 210 von 298 abgegenenen Stimmen gewählt 
(w. Frantenstein- erhielt 84; vei der Wahl des «Hweiten Vece⸗ 
didsidenten fielen von 277 Sliimen, wooon nur 210 gültig) 178 
duf Fürst Hobenlohe-Laugenhurg. — Die -Wuhstder Schräsafuhrer 
erfolgse hierauf Zuurch Acclamation. Eomit ist das Haus con⸗ 
titnirt. 
* Berlin‚ 24. Febr. Der „Neichsanzeicger“ hebt anläßtich 
der Entsendung eines britischen Scheffes zum Schutze dere mißhan 
delten deuischen? Unterlheauen in Ncaragua, die dant nsmerthe Bereit⸗— 
willigleit ßerpor, und der England an einer Stelle, wo d'e deuischen 
Kriegsscheffe nicht; gleich bei der Hand war;en, mut seiner Seestreit⸗ 
macht für die Deutschen eintrat und dam'it den Grundsaätz drr 
Sol darität befreundeter Pächte bezüglich des Schutzes ihrer An— 
gehörigen in fernen Ländern abermals bewährte. 
Berlin, 24. Febr. Dir ‚Köln. Zig.“ schreibt: „Mit 
einer uns türzlich zugegangenen Meldung, daß de Russen am letzten 
Tage dieses oder au ersten kommenben Momats die Grenze über— 
ichreiten würden, stimmt es üderein, wenn die „Norddeutsche All⸗ 
gmeine Zeuung““ heure' schreitt: „Alle im Laufe dis Tages ein— 
jegangenen Nachichter stimmen darüber üderein, daß der Einmarsch 
ufsischer Truppen in Ruwäriene, re p. ihr Durchnarsch an de 
Dondun, vinnen Kurzem zu erwatten stebt. Gleichze'teg ist auch 
qus den an der asiateschen Greyze getroffenen russischen Vorkehrun en 
ersichtuch, doß Rußland sich anschickt, die militärische Entscheidung, 
sobald fie einmal angerufen werden muß, richt oder wen stens 
acht ausschließlech auf dem Balkan zu suchen.“ 
Auf dem Bureau des Reichtsages hatten ssch bis heute 
Mittau 322 Abgeordnete einschreiben iussen, eine Anzahl, die bis 
auf den konstiruiteuden norddeutschen Reichsstag »oh niemals beim 
Beginn einer Sesöon errescht worden ist. Man muß freilich dabei 
in Betracht ziehen, daß eine große Anzehl ron Reichstaas-Mtit— 
tzliedern auch dem Abçeordneterhause angekört. 
Als Zeichen der Zeit registeiren wir, daß eine elsaß lothen 
ingische Korrespondenz der „Köln. Ztg.“ offen und unumwunden 
jür die Annexion der Reichsslande an Preußen plaidert. 
Im litz ea Kriege gegen, Franfzcich wrrden in einem Depot 
u.. A. auch 10,000 Stuück gonz neue sehr sa dat Ventecröbeleaet 
ztutet, welche für die frauzösischen Kacubiniers bejtinmt wireß. 
Die Woffen siad in diesen Tagen den preuß'schen Kürassierreni⸗ 
mentern zum Gebranch übrrgeben wordem. 
Das „Beri. Tagbl.“ schecibt: In der Dienstagsnummer 
nieses Blattes waren wir in der Lage mizutheileu. daß die Ausfuhr 
von Waaren ous Deutschland zochAmerita von 82.351,000 Toll. 
m Jahre 1875, auf 26,427, 000 Dollats im Jahre 1876 e⸗ 
follen sei. Trübe, wie dieses Bild eischeinen mag, »gedues nur 
cine schwache Vorstellunge von der ganzen viel traurigeten Wahr⸗ 
geit. Der Export Deutschlauds rach den veteiniglein Staaten von 
Umerila betrug in dem J 
Jahre 1873. -61,401,766 Dollars, 
1874.- 48,909 8582 
875 — 32 451, 000 F 
1876 — 26,427, 000 
dit Jffern über den Erport Ametclos pach Deutschland sind, uns 
im Augeunblick nut für, die Jahre 1873 und 1874 zugänghich, 
deselbven kew isen aber ‚Adeß sich der amtrikaussche Export nach 
derjchland in. ziemlich gieicher Hose erholten, namlich 2* 
1873 60, 174,000 Tollars, 
1874 — 61683, 381 -, 
stan aber ist es eine dekannte Thatsache, daß erst seit 2 Jahren 
und ganz besonders seit dem Beginn der Aussteslunz in Pheladel— 
ohia der Import von am.rkanischen Waaren nachh Deutschtand 
einen unglaublichen Aufschwung gehzoigmien⸗ hat und jeßt aller 
Wahrscheimlichkeit nach schon 75,0090 300 —A In 
demselben NRaßen, wie wir vbigenas den Vereinigten Staaten 
chiden, nimmt die Einfuhr von dort zu. Im Jädre 1873 stand 
ynẽ semntor Deutjchtunde xrertta· noch gleich.· Wir⸗ fererrrfur 
36 Mill. Doll. Wqgaren und empsingen dafür 61 Mill. Doslars. 
zchon das Joht 1874 zeigt eine Unterbilantze Von! ZlMille zu 
inferem Schaden. Gegen 44 Milliönen,'die wir exportirten, em⸗ 
ffingen wir 61 Millionen, und in' diesem Jatzie haben wir sicher⸗ 
ich dreimal sddiel an Amerika zu bezahler, als! jenes Ichnell auf⸗ 
»Alühende Land an uns. Solchen Zahlen gegenüder‘ sind asle 
Refleltionen überflüssig. 
NAusland. 
Paris, 22, Febr. (Sor er.)Geein öffnelen sich die 
Zalons des deutschen Botschaftshoels in der rus de Lille für den 
rsten der großen Routs, in welchen Fürstin Hohenlohe einen' all⸗ 
ährlich wachsenden, der Elite der Pariser Gesellschaft entletmten 
kre's zu vereinigen pflegt. Deim Einp'ange ging ein Diner boraus; 
ämnmiliche Minister, mit Ausnahme der Herien Leett Say und 
Teisstrene de Bort, die durch auder veitige Obbedenheiten zurück— 
zehatten waren, der Gouverneur von Paris, der Seine und Polizei⸗ 
zräfect waren an der Tafel des Boschäftfers eischienen. Gegen 
0 Uhr füllten sich die Säle und naͤch halb 11 Uhr hiellen die 
derzozin von Magente am Arme des ihr bis zur Treype entpegen⸗ 
egzange en Färften Hohenlohe und der Präsident det Republik, von 
»er Lo'schofierin threrbietig begrüßt, ihren Einzug. Der Mätschall 
Mac Madon, in Cwpil ge!leidet, irug, wie Furst. Hobenlohe selüst, 
)e Jusignen des Schwarzen Adlet Ordens.“ Um ihn und selne 
Bemahlin gruppirte sih bald ein ausgewählter Cercle, in welchem 
man den Köung Franz''d' Assisi von Spaänien, die Herzöge von 
Auinale, Nemoaurs, Larochesoucauld, Bifaccio, Decazes, die —R 
zotschafter, die Freiherren Alphsns und Gustav v. Rothschild, den 
ẽrbprinzen und die Ecbprinzessin Hohenlohe und in der Umgebimg 
der Letzteren weeder éäine' auf solchen Soirten seltene Schaar junger 
Pädchen, die Töchter der Fürstin Trubetzkoi, det Baronin Behshs 
und viele andere, demerkte. Außer den Spitzen der deusschen-Kolonie 
jalten sich -aAuch zwer zur Zeit in Paris lebeade Fremde „der Ge⸗ 
andie ani Madrider Kofe, Graf Hatzfeld und der Geheime Lega⸗ 
r'ousrash von Bunsen, zu dim' Empfange eingefnuden; dir Finäanz⸗ 
volt war nicht nur durch die Roihschld, sondern auch' durch die 
Felauger, Bischoffsheim, Hirich, Bamberger, Aufm Ort, die Presse 
»urch zahlresche einhermische und fremde Mitglieder vertreten.“ Der 
Narschall und die Marschallin von Mac Mahon weilten über elne 
Ztunde in der Botschaft. Die von dem heitersten Geiste belebte 
Zoirce, in der, wie es schien, sehr wenig poritisirt wurds, naͤhm 
erst lange nach ein Uhr ein Ende. 
London, 23. Ftbre. Oberhaus. Lord Stratheden: und 
Famphell kündigt für Moniag eine Resolution au, welche. Maßnah ⸗ 
nen bea tragt, die geeignet seien, Feindseligkenen ig Europa zu 
»echindern, die Aufrechterhaltung der Verträge von 1856, wie die⸗ 
selden 1871 erncuert worden, zu sichern und die Wodhifahrt der 
der. Pforte unterwsorfenen-Wölkers hafteit zu fösbern. 
Belgrad, 24. Febre Aus Konstautinöpel wird gemikdet, 
daß der Friede mit Serbien auf Grundlage des 8tatus quo antè 
beiderseitb angenommen worden ist“ Am, Dienragsoll der Frie⸗ 
Zensact unterzeichnet werden. C(. 3.) 
— Buqarest, 24. Febr. Ueber kine jückische Greuzverlehelg 
wird hier in folgender Weise becicheet? Enitke Türkenz? uten sützt 
»on xegelwikßegen Sotdaten erschienengistern auf tin·x· Iin d der 
Dontciu undpünderten daselbst. Eine“ ihnen entgegelnstsandte Ap- 
helung tumänischer Grenzwächtetr nahm 18 düf frischer Ihn er⸗ 
icppte Plund rer, worninter en Soldal'war, gefangen, Und tbutet⸗ 
giwi davon, darunter eine. Bcamten aus Rastschuk, werchet: die 
Hluͤnderung leitete. J — 
OD deæsss.a, 23. Febr. Nich hier eingegangenen Nichchten 
sin die Efihrte in de Hcen von' Betaktawa ohne vertee nan—