zus Rache so versalite, daß die draus gefertigten Bödchen nich
zu geließen waren, vegen Sachbeschädigung verhaftet. (R. F. V.)
pCoblenza 28. Fehr. Gestern Nachmittag geaen 4 Uhr
orausie ploͤtzlich ein furchtbaer Schnersturm üben das Rheint al
dihrr, der leider in oder kurz vor dem Binger Loch ein schweres
Sqftunglüd herbei chührt zu haben scheint. Ern mit 3200 Cir.
Frucht beladenes Sch ff. das durch einen hosländ schen Remo queut
ju Berg gisshleppt wurde, ist dort gesunlsen, und zwar durch Zu⸗
jammersteig mit eineun ander eu Schleppdampier. (Cobl. 3.)
FAbur, 23. Febr. Ein hiesiger Weinhändler, welcher mit
Sprit, Glycerin ec. Wein fabre rie und das Gebräu für Natur⸗
wpein' verlauft. wurde vom Zuchtpolizeigericht zu zwei Monaten Ge⸗
anguiß und 300 Vit. Geldbuße derurtheilt. Er woll!e sich damit
Aereden. datz er seinen Wein nach Moskau schicke. worauf ihm
der Vorsiende bemertte, er dürfe auch die Russen nicht vergiften.
lebrigens haste er ein Gebrän auch hier ab esetzt und gerade ein
solcher Fall hatte Anloß zum Einschreilen gegen ihn gegeben.
Arbeit⸗Lohn. Aus Bosch um werd der Elb. 3.“
geschtieben? Zur Charalteristik unserer wirthschaitlichen Situation
erdient erwahnt zu werden. daß die Löhne für Tagearbeiten, die
dei uns in der Hausse-Per'ode biz auf 4225 Mait vpro Tag ge⸗
tiegen woren, jetzt in allen unsern größern Etabl ssements und auch
hei kleineren Industrielleun auf 1i,70 — 1.80 Marh, also um mehr
ais die Hälfie der früheren Höhe herabgesunien siud.
fürbeiter⸗Entlassung. Ueber die im Essener
Revier stattgehabten Arbeiter Entlassnngen ist ermittelt, daß im
Banzen einschließlich des Termuns bom 15. Febr. von der 82,000
Heann betrageaden Belegschaft ca. 8600 Maun entlassen worden,
das ist bemneach eiwa .O pCi. der Beiegschaft. Wenn bis Anfongs
April welere Entlassungen nicht statisinden, so wird die dann in
Arbeit dle bende Zahl ungeföhr der vorjährigen gleich sein. Der
Uaterschied wäre demnach nur, daß de Enlassunges in diesem
Jahre 2 Monate früder stattfinden, els 9;wõhrlich.
p Leipzie, 22. Febr. In der Nacht zum 22. ds. starb
nach äugerem Leiden auf Schloß Knauttain bei Leipzig die ver⸗
vwinwete Grofin v. Hodhenthal, deborene Freim v. Berl⸗pich.
In erster Eac vermählt nit Vilhelm V., Kufürst von Hessen
(f 1847), be rathete d'e Verstorbere'm Jahre 1882 den damaligen
kol. söchsiichen Gesandten Gra'sen v. Hodenthal. (Fretf. J.
Beriltin, 26. For. Der Maler v. Zastrow, der 1869
wegen arger Mißhandlung dis Knaben Hauke zu 15 Jahren Zucht ⸗
daus verurtheilt wurde, ist am So utag Nachmutag im Mdabiter
Zellengefängniß plötzli am Herzichlag gestoben.
F Der General⸗F lomarschall Graf von Molkte hat soeden der
Berlagssshandlung Gedruder Paetel in Berlin die Ettaubniß e tdeilt
seine dereits im Februgchefte der .Deutichen Rundschau“ veröffent⸗
üchten .Bilefe aus Rußlaud' auch in einer Separatausgabe erschei
nen zu lassen. — Tiese hochinteressauten Briiese werden demgemaͤß
in kürzestet Zeit in höchst cleganter Ausstattung, die weit Über das
Maßz ves Gewohnlicheu h nausgehen dürft:e, in dem genannnten
Berlage erscheiucn. — Der Gesammte trag des Buches — ohne
Abzug der Herstellungs und sonstigen Kosten — ist für die In
paliden der Kriegtjahre 1870,71 best mint, wir glauben daher schon
jetzt unsere Leser auf das verdienstliche Unterne men besonders auf
metsam machen zu sollen.
Die „Ger. Zig.“ theitt Folgendßz mit: Vor etwa 3
Wochen bekon eine junge Dame p'öslich e ne Entzündung der
Oornheit des Auges urd eine Anschivellung des Mundes, ohne daß
zine Kisache d'eser Krankheits-Erscheinungen irgend vie eifichtlich
zjewesen waͤre. Es wurden alle moͤglichen Ermittelunben und Beo
zJachtungen angestellt, ohne daß man der S che aus den Grund
tam. Endlich fiel es einem Verwand'e: der Kranken ein, doch
aimmal die Stawoll⸗, weiche die jan,e Dame fleißig benutzte, und
über welche sie auch stundenlang tief g bückt saß, untersuchen zu
lassen. Professor L., ein becügmnter Chemiker, leitete die Unter—
juchung und hal in einer rothen Wolle, die igrer schoͤnen, glan⸗
jenden Forben wegen bisonders gefallen hatte, em sehr gefährliches
wift, Nitro Naphtal'n“, gefunden. Jedenfalls haben die Verlaͤufer
leine Ähnung dovon,, welche gesundheus zefährliche Waare sie ver⸗
jaufen; es ist daher um so mehr olhwendig, Kaäufer wie Ver⸗
aufer auf die Gefährlichteit der Wole von vesonders glänzender
Farde warnend aufmerksom zu machen. Wie nachtheilig diese
Sticwollen sind, geht daraus hespor, daß die junge Dame, ob·
wohl schon drei Wochen seit ihrer Erkranlung vergangen, und sofort
mergise Mittel gegen die Vergiftung angewendet worden sind,
aoch immer aicht wieder herzestellt ist. Das oben genannte Blatt
nupft an diese Miltbelung die Warnung vor wollenen Hemden,
welche besonders prüͤchtige, glaͤnzende Farben haben, da alle diefe
Fatben großes Mißtrauen zu erwecken geeignet sind, während man
dei einfachen, stumpfen Farben mit voller Bestimmtheit annehmen
Wane, daß sie keine gesundh itsgefährlichen Stoffe enthielten.
Pras, 22. Febt. Der Glaͤubi geraueschuß der Strous⸗
XXV&& ruckstandigen Lothzne
n Uua 4000 Arbeuer von Montag abd autzuzahlen.
Iwijschen daenna pati und ihrem Delitahiz v—
e Caux sind in Folge der Beziehungen der Sängerin zu dem
Tenorisien Nicolini Zerwürfnisse eingetreten, welche zu einer Ehe⸗
heidungsllage führten. Beide Eheleute haben sich von Petersburg
nach Paris begeben, wo das Verfahren beim Seine⸗Gerichtshof
zereinn eingelesen ist.
poandon, 28. Febr. Aus Dundee wicd der Untergang
zes Dampfers , Spitzdergea“ mit der ganzen Mannschaft gemeldet.
r Eine Geheimschrift far juge, Damen.
rine junge Frau, die erst kürzlich gebeirathet hatte und ihrem
Mannenj den Brief zeigen mußte, den sie abseudele oder empfing,
chrieb einer Freundin die folgenden Zeilen:
„Ich kann mich nicht zufrieden geben, theuere Freundin!
o glulhich fühle ich mich in meirer jungen Ehe,
zis ich in Deinen bewährten, treuen Sreundesbusen,
der siets ien Uebereinstimmung wmit dem meinen schlug,
dae verjsch edenen Gefühle — — — ausgeschüttet habe, die,
nit dem Glücke der allerzärilichsten Liebe
nein be nahe brechendes Herz erfüllen. — — Liebe Freundin,
nein Mann ift der biebenswürdigste Ehemann;
ch bin jett schon sieben Wechen verheirathet — — — und
and noch nicht die kleinste Veranlassung, zu sagen:
dh bereue den Tag, der uns verband. Mein Maunn ist
o pohl von Person als in senem Benehmen nicht etwa
— — — — haäslich, w'iederwärtin, alt und eisersüchtig, kurz
vie jene Ungeheuer, die denken, sich durch Tytannei zu sichern;
zie Ftau — — so ist es sein Grundsatz, — — muß man wie
inen theuceren Buseufteund und nicht etws wie — 7
in Spielze ung, eine gesneine Stlavin behandeln; sie
at mu dem Ptanse gleiche Rechte, und Keines von Beiden,
agt er, muß blind und“ unbediggt gehorchen,
dern Eines dem Andern gefäll'g zu sein streben. — 7
zine unverheirathete Tarte, beinahe siebzig Jahre alt,
ine freundliche, ehrwürdige heitere und liebenswürd ge Matrone,
bie bei üns im Hause; — sie ist in der That der
Trost, die Fteude für Alt und Jung, und nicht so ein —
ssatan, — — — wie die meisten alten Jungfern;
» dern wohlthälig und freundlich gegen die Armen. —
„Ich bin überzeugt, mein Mann liebl nichts so sehr, wie
rmich liebt; — — er hält viel mehr auf mich, als auf
ein Glas, und sein Nausch und seine Trunkenheit — —
denn so muß ich das Uebermaß jsciner Lebe nennen — —
nacht mich oft errörhen über die Kleinheit und Unwürdigkeit
des Gegenstandes und ich wünsche, ich wäre würdiger
des Mannes, dessen Namen ith trage.“ — — — F Um
ltes in einrem Worte zu sagen und um
zas Ganze zu — — — kroͤnen: mein früherer Anbetet
st jetzt mein namufichiger Gatte; — meine Zaͤrtlichkeit
it zurückzelehet und ich hätte — — gaujz gewiü — — nie
— — hane ich auch einen Prinzen geheitathet — —
o glücklich sein tönren, wie mit ihm. — — — . -
Ach, wie bereue ich meine fruͤtere Thorheit!“
„Lede wodl; möoͤchtest Du so glüdlich sein, wie ich un⸗
ahige bin, von mit auders zu sagen, als: ich bin sehr
slücklich“! — — —
Wie liedevoll und zärtlich klingt dieser Beieh! Sollte man
ie Schreiberin nicht für die glücichste aller lungen Gattinen
saltn 5F Wie gauz auders aber gestalte: sich die Sache,
denn man die erfte Jeile liest und dann jede zweite überspringt!
Dienstes nachrichten.
Lehrer Grell in Raiserslauiern wurde vom IJ. Upril 1877 an
»orlaufi ouf 1 Jahr in den Ruhestand verstetzt.
Forstamtsassisteut Wilh. Schroder zu Eimstein wurde zum
Drerförster des Rebiers Reitlerhor (Forstamts Dahn) ernaut.
——— — — —
tFir die Nedocuien veraniworiiie F. X. Deue .
T o aller A 3 wel he von Zeit zu
7 ngri E, Zeiu vou nieressirten
Personen “gegen Dr. Airy's Nimucheilmiethode iosgelossen werden
jat sich dies vorzügliche populat · medicinische Weik und das dar n
esprochene Heilverfahren immer neue Anhänger erworden und in
iner weiteden NKeessen günstigste Aufnahme gefunden, was schon
araus dervorgeht, daß dasselbe bereitß in mehreren fremden
Zprachen gedrudt werden muß'e und schon über 60 Auflagen eto
eot hat. Wir glauben daher auch nur im Interesse ber zahlreichen,
iach Hilfe — Heilunç verlaugenden Kranken zu handeln, wenn
vir ihnen auf Grund dieser Thatsachen und det zahlreichen glaͤn⸗
enden Zeugnisse dieses, nur 1.Park kostende Buch dtiagend jzur
Anschaffung und Darnach ichtung empfehlen. Um nun aber durch
ihnlich detitelte Buͤcher nicht irre geführt zu werden, verlange man
usdrudtich: De. Airy'e Natuthei Imet hde, Qriginal⸗
VX Leipjig.