Full text: St. Ingberter Anzeiger

diesjer jedoch nicht darauf einging, ging er auf ihn zu und versezzie 
ihm einen Stoß auf, die Beust; der Angeklagte stieß nun ebenfalls, 
so daß Koop zu Bodeun fiel; Fein zweiter Angriff wurde ebenso 
abgeschlagen,, worauf erbalde die Wirt hichaft verließ und mit 
den Drohungen, er werdeẽ den Nunnzeimer der ihn geschlagen 
habe? todtschießen unter bestaudigem Lärmen uad-Schreien die 
Straße entlang ging. Er rief nun seiner Frau, die sich schon 
zu Bette geleg: hatte, sich jedoch wieder ankle dete, um ihn nach 
Hause zur holen.Derselbe ließ sich auch bewenen mitzugehen 518 
fie beide auf denj Heimwege der Ehefrau“ des Angeklagten degegs 
neten, die ebenfalls im Begriffe war, ihreuü Mann heimjuholen und 
nun Kopp fragte, auf wen sich seine Drohungen bezögen. Nach⸗ 
dem eres ihregesagt, wollte sie Ahren · Weg · foctfehgen, Mur de jedoch 
froz ihres Sträubens von Koop am Arme festgehalten. In 
dieseni⸗ Moment trat der Angeklagte hinzu, riß Koop weg und zu 
Boden, so daß er auf der linken Seite, das Gesicht am Boden, 
iag, kuele si h auf ihn und versezte ihm mehrere Messerstiche in 
den Kopf, wobei Koop, ausrief:: „Alleweil hast mir gegeben, das 
Blut läuft“ und die Ehefrau des Aagetlagien diesem zurief: 
„Auton, was hast Du gethin!“ Darauf elle er seiuet Wobnung 
zu. Aerztliche Hufe war erst am Tage nach der, That mönlich. es 
rat troßz der soegfältissten Bebandlung und Pflege eine acute 
Gehirnentzündung ein, die am 26. Dezember abhin den Tod des 
Verlezien zur Folge hatte. Die gerichtliche Obduction und Sectiau 
der Leiche ergab am xechten Ohre des Verstorbenen 2 Messe:?e 
wunden;; von denen die eine 8 Centimeter tief war. Der Aue⸗ 
klagte will durch das Vorgehen des Verstorbenen, gegen⸗ ihn und 
seine Frau veranlaßt worden sein jedoch nicht mit dem Messer, 
sondern mit seinem Pfeifenrohr geschlagen haben. Sein Ruf ist 
lein schlechter, währeud Koop als ein-häudelsüchtiger, roher Meusch 
bekannt und gemieden war;; Vermözen besaß er feines, was um 
so trauriger ist, da er eine Witiwe mit 9 Kenderu hinterläüt. 
; Wohrendder kgl. Staatsanwali die Anklage in allen Theilen 
aufrecht h'elt und das Vorhandense,u der Nothwehr bestrute, stellie 
Advokat-Anwall Gebhartt auf, daß der Angeklagte bei dem in Frage 
stehendn Fall überhaupt lein Messer gehabt habe, da er ein solches 
überhaupt nicht zu führen pflege. Wohl habe aber Koop sich an 
jenem Abend ein-Messer zu Hause geholt und es liege die Ver⸗ 
muthung nahe, daß sich Koop, als er auf dem Boden lag und nach 
dem Aageklagten stach die Verletzungen seldst beigebracht. Wolle 
* 
Lokal-Gewerbe· Aussteslsung 
St. Ingbert. 
Wie bereitz bekannt vegeben, wird genannte Ausstellung am 
13. Mai 1. J. eröff et werden. Am Schlußtage derselben, m 
B. Auni, wird alsdann die 
einer großeren Anzahl von auẽgestellien Gegenständen vorgenommen. 
Der höchste der hervorgehenden Gewinne hat einen Werih von 
M. 300. — Der niederste von M. 8 wenistenk. 
Die Ausloosungnebt unter Conirole des Vereins⸗ und det 
Ausstellunas-Ausschuss ẽS, sowie des Herrn Bürgermeisters event. 
eines Stellvertreterrnrnnn. 
WLoose A 30 Pf. sind zu haben bei den Herren Heinrich 
Schmidt, Samuel Kahm, Frig Stugmann, Salomon Kammerer 
und bei dem Vereinsdiener Kasser. 
St. Inabert. den 15. Marz 1877. *2* 
Der Ausschuß.— 
—X 
Mein Bu⸗ 
reau befindet 
sich von deute 
an, im unteren Stocke des 
Hauses des Hrn. Kaufmann 
Bottmann, im Mühlenecke 
hinter meiner seitherigen 
Wohnung. 
2. Rechthosd, 
Gtoschäftsagent. 
Sνν» Me. in den- 
ledradfen anatom, u 
dreio nt Mark; erschienen 
ichters Berlagtanfialtei 
zeipzig, ist in —— allen La⸗ 
ge —— 
arzügliche Werk lann alle 
ranken, gleichviel an welche 
Krankheit leidend, umfomehr 
IA errpfohlen werden, 
als Wese dee Heilverfah⸗ 
zen sich als zuverlassig bewahrt 
at, role die in dem Buche ab⸗ 
ruckten zahlreichen glanzer 
—B36—— 
Der einspannige Warer 
gelben Sand vors haus ge 
defert zu 50 Pfg. durch 
Mikolaus SählI. 
man aner annehmen, vet Ungekllagte hade die Vessecstiche beigebracht,. 
so habe er jedenfalls einen rechts ordrigen Angriff abgewehrt und 
sich sonach um Zustande der Nothwehr defu den- Höchstens könne 
man sagen,“ derselb sei cin Angst oder momentanem Schreck über 
den Angriff Koepz in⸗ seinet unde semer Frau Vertheid gung zu 
weit gegaugen. Dandie Geschworenen- den; Aageklagten der ihm 
zur Laft gelegken Handlung für nicht schaldig erklätrten, so wurde 
er sogleich in Freiheit gesetzt. J 
7Bkie 3kaste, 112 März:.“ Am vorigen Donuerstag bder⸗ 
urtheitte; das hiestat Polizeigeeicht 14*Sonnkagsschüler von Bier⸗ 
bach wegen Wirthshausdesuchs zu jer 1u Tag Gefingniß. t 
—fAuvue Kaiserslautern, 12. März schreibi die „K. Z.“: 
Wae wer haͤren ⸗mwal den auu Samstag zweiauf, dem Hofe eints 
keuerbauten Hauses in der Eisenbahestraße befindliche Brunnen 
poltzeil'ch geschlossen. Der Grund hiezu soll darin liegen ‚daß 
ich dei mehreren Bewohnern jenes Haufes in letzter Zeit Symp⸗ 
'ome einet Bleivergiftng gezeitt hiben, von denen man vermuthet, 
daß sie vomn Genuß von Wasser herrühreu, welches aus den betr. 
Brunnen durch bleierne Röhren in das Haus geleitet werd. 
Speyer? 18. März. Die Prüfung für Einjährig⸗ 
Freiwill gehm gestern ihren Anfang benommea. Von' 36 Kau—⸗ 
daten waren 27 erschienen, 9 zuruck eiretea. Folgende 3 deutsae 
Themata wurden zur Auzarbeitung aufgegeben? Weiche schlimmen, 
velhe günstigen Euflusse übk die Noih auf den Menschen ? 2. 
Was ist von folgendem Wor!e Rückert's zu halten: J 
Nie stille steht die ZFieit— 
Der Augenbleck entschweht 
Nud den du nich“ genutzt 
DTDer hast dir nicht gelebt.“, 
3. Ueber das Wohlthätige und über das Nachthe'l ge der Fluss⸗. 
— Von diesen 83 Tema'a hatten die stauddaten je nach Wahl 
zines auszuarbeiten. W 
FWuüurzburga,“ 12. Mätz. Durch das hens? in der 
Sache gegen Aug. Wannfriede von hier wegen Betrugs (mittelst 
Wernfülschung) verküudete Erkenntuiß wurde derselbe zu' 8 Pionaten 
Befängn'ß und 1000 M. Geldstrafe, event. weiteren 66 Tagen 
Befängniß, fowie in die Kosten des Verfahrens und Strafvollzugs 
derurtheilt. 
Fur die Redaction verantwortlich: F. X. De u eß. J 
—rrrr c 
— 
Ich habe mir einen gründlichen Ka⸗ 
tarrh zugezogen, hörr man oft, und fast jeder ist zu 
d ejer Jahreszeit meht oder weniger damit befallen,. Selten je— 
doch werd einem solchen Katarrh de Bösartigkeit zugetraut, 
velche derselbe bei Vernachlärsigung zeigt und es g'idi nicht 
venige Fälle wo Lungenschwindiucht und andere schwere Krank⸗ 
heiten dadarch entsta den sind. Als Schutz⸗ und Vorbeugunge— 
mittel verdient der heinisgehe Trauhenn-Beust- 
Aonig von W. H. Zickenheimer in Mainz, dem 
zerichtlich anerkannten eisten Fabrikanten und Erfinder desselden, 
illen empfohlen zu werden, welche an Beschwerden der Aibet 
nungtorzan⸗e zu leiden baben 4 da dieser anenehme Saft die 
Egenschriten desitze, den Sch'eim zu lösen, die Trockenheit und 
dadurch den Reiz zum Husten zu mildera und' zu heden, wodurch 
bald ze Befreiug der unangenehmen Zustände erzielt wird 
Auch werden die ernähre den und veczauungsbe ördernden Wir⸗ 
kungen dieses Hausmit'els vieljettig gerühmt und anerkannt. 
Der ächse TraubenBruithonig 
D wird in grüünen Flajchen verlauft, jede mit Sta— 
n oill p'ein verichtossen, weiche nebigen Fabrik⸗ 
Jeinpel tragen, und zwar Fl. (gold) a M. 3, 
Fl. (troih) a M. La, Fl. (we ß) a. M. 
1 in St. Ingberwber J. Friedrich. 
3558238 
2 28 232 
23 125*22553 
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J 4 
35 2 * * 3 *85 — 
8 285825388 5 
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28 *25* 55233 
8 533335 
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VDcdamon Drus inn lag von 35. 4. Vemeß in St Inabert.