Plojesti, 19. Juni. Der Czar dußerte gegen Fürst Milan
jein Bedauetu, daß Serdten sich aus politischen Moliven jeder Altion
anthalten muffe, doch wurden die Friedenzsegnungen durch kemerlei
Nachtheile aufgewogen werden, die aus der Fnaktivtät erwachsen
honnteg Alle guffländistzen Ticherlefsen, Lie üyr die Hande der
Russen“ fallen, werden kriegsgetichtlich, dahegei die gefaugenen
Nizams (türkische Vinientruppen)* als Kriegszefangene behandelt.
De VFiutritt des Don Carlos in russische Diensie ist erfunden.
Konfantäinopel, 18. Juni, Die Pforte hat an
hee Verlreler im Auslande in Angelegenheit. der Ginfer Konvention
die nagsolgende Note gerichtet: In Folge det Bemuhungen der
jasserlichen Regierung, um mit Bezug auf unsere Amdulanzen die
Erfetzung des „Rothen Kreuzes“ durch den Rothen Halbmond“
zu erreichen wurden Zwerfer daruber raunt vbwir die Oenfer
tonwension zu achten dereit find. Um in dieser Beziehung jedem
ißverstandmisse dorzubeugen, erllärt die kaiserliche Reglerung daß
isprechend jener Konbention, der sie jeinerzeit zugestimmt Hhat, das
Mothe Kreuz“ von den oftomanischen Armeen bei jeder Gelegenheit
mit Der groͤßten Gewissenhaftigleitn geachtet werden wird, daß in
biesem Sinne lautende Instruktionen bereits an die Truppen etgangen
sind und waß die Gesellschaft zur Unterstützung verwundeter Krieger,
velche den Rothen Halbmond“ als Abzerchen suͤhrt in Wirklich⸗
zeitrnichts Anderes! als der ˖orientalische Zweig der Gesellschaft des
Mothen⸗ Kremes“nist. 35* AN. qft. Pri)
—D dielbesprochenen
cenen: Reermirung »von 218, 000 MNanna wird von untertichteter
Sene bemerlt daß es sich daber aecht zumeine exceptionelle, sondern
um die jahrlich !wiederkehren de Aushebung bandie, die wie gewoͤhnlich
quilr Voraas angelimdigt mrd festgesetzt werde. Die Ziffer sei groͤßer
ais lun dorigen Jahr, weilrman bei⸗ der abgekürnen Dienstzeit jest
nahegu das Haxriamin der juhrlichen, zwischen 190,000 und 220,000
DNann bettagenden Norm erreiche.
Petersburg, 20. Juni. Oifizielles Telegramm- auts
Plojesti vomnL7SDdäGestern landeten 200 Türken bei“Turn⸗
Nagurellitr nuchmenweidendes Vieh mit sich fort, »welches ihnen
—XV — »rnjfische⸗Truppen wieder Abgenommen
vurde. Oier Türlen zogen osichs mit einem Verluste von 8 Mann
surich. Nufrujfischer Seite wurde 1. Ulane und 1 Kosak ver⸗
Miindet. — Lirutenant;Puschischin, welcher einen Torpedokufter
dei dem Angriff nuf die mürkischen Monitors be Sulinaneomman ⸗
dirte, wutde von den⸗ Tütken efangen. — Nachrichten aus Mon⸗
renegro zufolge, drang Sukeiman Paschasbei Niksic, welches er der⸗
htobrantirte, vor.!. Bei· Vassosevits und Spuz schlugenedie Montene⸗
deiner? die· cTürken zurüulkc.
MPeterbburg, 20. ODifieiclles Telegramm aus dem Haupt⸗
quattier vm⸗ Kautafus Mazta 19. Juni. Am⸗17. Juni wurde
das Bombardement gegen die Fortzs Kanadagh und Arab Mukhlis
vont Kats erdffnet und wird moch j tzt und zwar von acht Bat⸗
letirene mit 22 Geschützen und- Mörfern, fortgesetzt. Unser Verlust
an diesen beiden Tagen besteht in s Todten und 14 Verwundeten.
dius Kars erfahren wic, daß der türkische Verluft am 15. d.
200 Todie und 280 Verwundete betragen und daß der Kampf an
diesem Tage auf die Garnison bon? Kars einen entmuthigenden
Findruc gemacht habe. — General Tergubassoff ist von Seidckan
m der Kichtung auf Keprikeff (Köprükoi ) vorgerückt. General
Alchafaff hat die Distcicte von Offchemt,chiri und Mokwa reloznoscirt,
aber keine türkischen Truppen gefunden. — Unter den: empörten
Abchastern sind Zerwürfnisse enistauden.
—
Wrermischtte8ssss.
pBerichtigung. Jn dem „St. Ingbert, 20. Juni“
dalirten Bericht über Idas Gewittee in Nr. 95 an dieser Sielle
unseres Blattes ist ein sinneütstellendet Druckfehler ein zelaufen und
soli eb in dem 3. Absatz dorten in der 4. Zeile heißen statt —
der Verwüstungen auf denselben halber —: „Der Verwüstungen
auf dem Friedhofe halber.“
I3Zweibrücken, 20. Juni. Für den am Sonntag den
8. Juli d. J. dohier stattfindenden 5. Pfaͤlzischen Feuerw: hrtag
ist solgendes Programm festgesetzt: Morgens 9— 10 Uhr Empfang
der Delegirlen und aukwärtigen Feuerwehren am Bahnbofe und
Beleitung derselben in die Stadt; 311 Uhr Hauptversammlung
des pfälzischen Fruerwehrverbandes im Fruchthallsaale; Mittags
i ühr Uebung der Zweibrücker Feuerwehr; 1 Uhr Znug durq
die Haupistraßen der Stadt; 2 Uhr Miltagstisch im großen Saale
des Zweibrückerhofes, 4 UÜhr Gesellige Unlerhaltung in den
Schmidt'schen Park, bei ungünstigem Wetter im „Deutschen Haus“.
— Der Feuerwehrtag hat zufolge Beschlusses der Hauptuersammlung
des Jahres 1875 dien Charakter einer Delegirtenversammluug er⸗
halten. Fuͤr die Bahnfahri gewährt die Direktion der pfaäͤlz. Bahnen
den sich legitimirenden Feuerwehrmännern elne Fahrtaxermäßigung
von 5090.
4 Dem „Frankenth. Tagebl.“ wird mitgetheilt, die Olreltion
der pfälz. Bahnen beschäftige sich mit dem Plan der Einsuhrung von
Sonniagsbilleten (Reiourbillete zu einfachen Preisen) zunächst anf der
daupistrecken, wie solche auf der Heff Ludwigsbahn schon Jahre lang
mit qutem-Erfolg* destehen · J ——
Dem Berichte über Bein Stand des pfälzischen Feuer wehr⸗
perbäandes, währende der Werwaltunge periode 1878 - 1877
st zu entnehmen daß der Verband bem Beginne der Verwaltunge.
derrode im September1875, 67 Feuerwahren mit ⁊und 8800
Mann ersten und 8600 Mann zweiten Aufgebotes (Hilfsmann⸗
chaft), zufammen 12,400 Mann umfaßte, welde 160 fahrbare
Maschinen und 59 Handspritzen bidienten. Im Laufe der Ver⸗
waliungtperiöde traten dem Verbande 19 Feuerwehren bei. Zu—
ammen 86 Feuerwehren mit 10,400 Mann; dann mit 183 fahr—
zaren Spritzen und 68 Handspritzen. Von den Städten der Pfal;
aben heute · noch · teire ·vrganifteteFenerwehren? Kirchheimbolanden
Aggersheim Otterberg, Hornbach und Obermoschel und von den
Landgemeinden mit mehr als 2000 Einwohner die nuchfolgenden:
Mutiexstadt. Bellheim. Friesenheim Lachen, Weisendeim a. S.
Iggelheim, Oppau. In Schifferstadt, Aldersweiler, Rheinzabern
and an einigen anderen Orten ist für das Zustaudekommen feuer⸗
wehrmäßig orgänifirter Corps Aussicht vorhanden. Die 5. Haupt
jerfammlung des Verbandes studet Sonntug den 8. Juli in Zwei ⸗
rücken“stait, wobel vuch die Wahl des Ver bandzausschufses aui
der Tagesordnung steht. J
Munchen, 14. Juni, Aus England berichlet man don
timem sehe einfachen Mattel,welches in diesen gewitterschwülen
Tagen die Milch vor dem Sauerwerden bewahren soll zman werjt
ein paar Salzidrner, einen Ragel oder ein jonstiges kleines Stüͤd
Fisen hinein.
f In Hof wurde vor ungefähr drei Wochen deni Stadt
magistrate ein Zeitel zugeschickt, n welchem gedroht wurde, Hof an
pier· Ecken vmzuzünbenwenn⸗ nicht“die fremden Atberter aus Hoj
brief, in welchem Auftuht und Zerstbrung, Mord und Braud in
Aussicht gestellt wirn, wenn dieje Ausweisung der aus lãndischen
Arbeitet nicht innerhalb 14 Tagen geschieht. Der Brandbrief
chreiber soll entdeckt seie.
7Wurzburg, 10. Juni. Das Verzeichniß der Studirenden
in dem soeben ausgegebenen Per'onalbestand der Julius-⸗Marmlians⸗
Univetsiät im Sommersemester 1877 weist 965 Jamatrikulirt
ind 7 bedingt Vorgemerlle auf, also 972, hiezu koammen noch 84
Hörer, wilche, ohne immalrikulirt zu fein, die Erlaubniß zum Be⸗
uche der Vorlesüngen erhielten. Gesammtzahl sonach 1006 Studirende
unter ihnen 456 Medicinrnre.
7 Dem Magistrate Würzburgewurde von dem dortigen
Mühlarzt B. die Zumuthuag gemacht, ihm seine 46jätzrige —*
zalfie aus Petersburg, wo diesßelbe bei einen vorjährigen Besuch—
we felsohne mit Zustimmung ihres Ehegespons, eine Kammerjunfer⸗
telle aunahm, wieder zu verschaffen. Selbstderständlich wurde eip
—ID
Zum Ka: Tsrruh er Schützenfest ist den Schüßen au)
den pfalzischen und had schen Bahnen eine Verlängerung der direkten
Retourbelete vom 23. Juni bis 2. Juli einschließlich bewillig!
worden.
Fechingen, 20. Jani. Heute Morgen gegen 11 Uhr
wurde der Steueraufseher S. von hier nebst seinem Sjährigen Sohne
auf dem Wege von hier naqh Bliesransbach auf offener Straß
vom Blitz erschlagen. Beide waren sofort todt. Einem Dritten.
det sich dabei befand, einem Arbeiter von h'er, wurden beide Füße
vom Blitz gelähmt. Wie wir ferner hören, soll auch in der Ent—
heimer Fabrik heute Korzen ein Ardeiter durch einen in Folge
des Unwetters von einem Dache herabstürzenden Steine erschlagen
worden sein.
Saargemünd, 20. Juni. Gestern Abend um halb
7 Uhr wurden an dem kleinen Bahnübergang bei Welferdinger
don der Lecomotive des Metzger Personennuges drei Kinder von 8
bis 11 Jahren erfaßt und sortgeschleudert. Zwei derselben sollen
ehr erhebl ch verletzt sein. — Vorgestetn Abend wurde auf der
Strecke zwischen Farschweiler und Beningen, ebenfalls an einem
lebergang, ein Mann überfahren, der sofort iodt blieb. Ob derselbe
reiw lig den Tod suchte oder durch Unvorsichtigkeit auf's Geleise
am, konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. (Saatg. Zig.)
4 Dusseldorf, 15. Jun'. Ein selisamtes Unglüch
viderfuhr laut dem „Düss. Anz.“ gestern Nachmittag einem Mann⸗
uuf der Ratingerstraße, der an einem Fenster eine Bardiene auf⸗
zätgen wollte. Er bekan das Uebergewicht und blieb im Fallen
nit dem goldenen Ring an seinem Finger in einem Hacken hängen.
Die Wucht des Falles wurde dadurch gebrochen, allein der Finger
purde dem Unglücklichmim total aus der Hand gerissen. „Die Sehne
ing“ — so schreibt das genannte Blatt — „wie ein Bindfaden
aus der Hand hervor.“
p'In Dortmund wurde ein Knecht, der ein Pferd miß—
handeite, von lezterem mit den Zuhnen erfaßl und so arg zugerichtet,
daß fein Leben in Gefahr schwebt.