Full text: St. Ingberter Anzeiger

gebens. Bald waren sie eingeholt, und einer der Gariner rief: 
„Wadd, ehr Colorabelebvere, mehr solle üch de Striefe ob der 
Puckel mach!“ da kann sich Jeder denken, wie's weiter gegangen 
ist. Die Ackersleute hatten seit einiger Zeit die Beobachtung 
machen müssen, daß ihre Felder, die sie im Schweiße ihres An⸗ 
gesichtes bepflanzt und gefiegt hatten, zur Nachtzeit von Dieben 
desucht worden waren, da maz man sich nun die Prügel vorstellen, 
welche sie den Spitzduben angedeihen ließen. Durch schwarze und 
blaue Streifen dürften diese „Coloradolaser“ sür die nächste Zeit 
—IIR 
f Ein Advocatentrach ist in Wien im Anzuge. Soeben 
ist über das Vermögen von nicht weniger als 14 Wiener Advo⸗ 
zaten die Concurseroͤffnung im Zuge. Zwei Rechtsvertreler () sind 
in eine derart'ge Noihlage gerathen, daß die besser sttuirten Advo⸗ 
cadten unter sich eine Sammlung eingeleitet haben. 
— f Uebertriebener Gehorsam. Der „Magyar 
Hirado“ erzählt die folgende, kaum glaubliche Geschichte: Ein in 
der Naͤhe von Großwardein stationirtet Honved⸗ Husarenrinmeister 
trat dor einiger Zeit in das Wachzimmer, und da er einen gemeinen 
Husaren als Arrestanten auf der Pritsche liegen sah, erlundigte er 
sich nach dem Vergehen des Arrestanten. Die anwesenden Husaren 
antworieten, der Ärrestant habe einen Kameraden bestoblen, und 
dafür büße er nun. Der Rittmeister erwiderte hierauf., Das ist 
rines der schändlichsten Verbrechen; jolche Kerle muß man hängen.“ 
Dit diesen Worten entfernte sich der Rittmeister, die zurüchgedliebenen 
Husaren aber betrachtetendie Worte des Rittmeisters als Bejehl 
und dängten den Arrestanten sofort. Der hiervon benachrichligte 
Rittmeister ließ wohl sogleich den Strick durchschneiden und der 
Arrestant kaiu auch wieder zum Bewußisein, doch hatlte der Letztere 
bei der mit ihm vorgenommenen Operation irgend eine innerliche 
Verletzung erlitten, so daß er nach 14 Tagen starb. Run befinden 
sich der Ritimeister und die übertrieben gehorlamen Husaren in 
Untersuchung. 
p. Die franzesische Regierung hat, wie dem „Figaro“ aus 
Genf gemeldet wird, zweiunddreißig dortige Juweliere wegen Rüch 
stellung enormer Sun men velangt, um welche sie seit Jahren die 
franzosifchen Zollämter betrogen haben. Es handelt sich um nicht 
veniger als vier Millionen Franis. Man sagt, daß der Unterschleif 
von einem Beamten eines Genfer Hauses angezeigt worden sei, 
welcher für sein Schweigen 60,000 Francs begehrt hatte, die ihm 
aber abgeschlagen worden waren. 
7 Am 23. d8. Mis. haben wir wieder eine tolale Mondfinster⸗ 
niß, ähnlich der, welche wir am 27. Febr. d. J. beobachtet haben. 
Die Finsterniß beginni am 23. August, 8 Uhr 80 Minuten Abends, 
erreicot ihren Höhepunkt um 11 Uhr 48 Minuten und endet Morgens 
2 Uhr 46 Minuten. 
Nienstesnachrichten. 
Der Polizeianwalt Aug. Zahn in Dahn wurde auf Ansuchen 
jn gleicher Eigenschaft nach Dürkheim versetzt und der geprüfte 
Nechtseaudidat Phil. Janzer in Lahnsfeld zum Polizeianwalt in 
Dahn ernonnt. 
* XV 
Handels⸗ und Ferkehrs⸗ZRachrichten. 
Getreidebericht von auswärtigen Handelsplägen. Die Einheimsung der 
Ernte macht in Folge der veränderlichen Witierung überall nur langsame 
Forischritie und es sind deshalb die Berichte über die Ergebnisse derselben 
seute uoch nicht ganz zuverläffig; soviel steht übrigens fest, daß, obgleich man 
ich in vielen Gegenden zu großen Hoffnungen hingegeben hat, das Resultat 
mmerhin im Großen und Gauzeu ziemlich befriedigend ausfallen wird. Es 
hängt natürlich noch mit davon ab, ob die noch ausftehenden Früchte in tro⸗ 
tenem Zustande eingebracht werden und die Qualität dadurch unbeschädigt 
zleibt; denn es ist eine längst erwiesene Thatsache, daß man mit einer in 
Quanlität geringeren, dagegen in Qualität guten Ernte weiter kommt als im 
entgegengesetzten Falle. Jin Getrei degeschäft ist nun fast durchweg eine 
waltere Slimmung eingetreten nud dieselbe wird sich in nächster Zeit um so 
veniger wieder befestigen, als die Leiftungsfähigkeit der verschiedenen Export⸗ 
nder bedeutender zu werden scheint wie im vorhergegangenen Jahre. In 
Zngland war der Berlehr ruhig und Verkäufer mußten billigere Konzessionen 
tellen; dagegen konnie sich in Frankreich die feste Tendenz eher behaupten, 
da namentlich die Produzenten sehr zurückhaltend bleiben. An den nord⸗ 
deutschen Plätzen war das Geschäft in effectiver Waare, troß rücgangiger 
Preise, still uͤnd auch im Terminhandel zeigte sich geringe Kauflust. Die 
aus Anlaß des landwirthschaftlichen Ministeriums in Preußen stattgehabten 
Erhebungen der diesjährigen Ernteergebnisse werden in den nächsten Tagen 
um Abschluß und zur Oeffentlichkeit gelangen · 
Fur die Redaction verantwortlich F. X. Temezg. 
1 Solländische T—.4 F.. 
Kronra. PLnternational-Institut. 
2 Hoôhoro Handelsschule mit der Berechtiguug zum 
Voll * Häringe dinjahrigen Militardienst. Vorbereitungs-Anstalt zum dim 
emnpfiehlt rigen Militairexamen, Polytechnikum, Eisenhahndienst ete. (ũber 
IJ. Peters, St. Ingbert. 300 Candidaten hestandem). Lateinischo Studien. - XV 
Weohnunge veranderung nit * Disciplin. — Prospectus durch die PIreetlon 
Hiermit die ergebene Anzeicçe, in Tr;ειαl-. A 62356. 
daß ich von heute an bei Herrn 
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Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 
— 
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edallion Dina umd Verlag von J. X Demeß in St Ingbert. 
Hiezu Illustrirtes Sonntaasblatt“ Nr. 38. 
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