Full text: St. Ingberter Anzeiger

Die Lost zum Auswandern hat in der Neuzeit übrigens jehr ab⸗ 1 
genommen. 
7 Die istael. Gemeinde in Frankenthal ließ ihrem 
dehrer und Vorbeter Herrn J. Singer von hier vergangenen Frei⸗ 
ag Abend vor Beginn des isr. Neuiahrfestes am Jahrestag jeiner 
hiesigen 28jährigen Thätigkeit, in Anerlennung und Würdigung 
Ferseiben durch den derzeingen Vorstand einen silbernen Pokal mit 
intsprechender Inschrift nebst ansehnlichem Geldgeschenk überreichen. 
7 In M echners heim ereiguete sich am letzten Fceitag 
der mertwürdige Fall, daß eine Frau Witwe Bischof während des 
—XD Schlage getroffen wurde und sogleich todt 
hlieb Man fand fie knieend Ind die Hände auf dem Grase 
iegend. Am namlichen Tage Morgens fand man den Bleicher 
Jacob Planz von da im Bleierhäuschen zu Mechtersheim ebenfalls 
hom Schlage gerührt, er wurde im bewußtlosen Zustande nach Hause 
ebrtacht, wo er alsbald verstarb, ohne doß seine Befinnung zurück⸗ 
gekehrt war. 
Nudesh eim, 10. Sept. Das beständig trübe, nicht 
felten kalte Wetter, derbuͤnden mit anhaltendem Regen, trübt die 
Herbstaussichten inmer mehr. Die Trauben sind sehr volllommen 
Ind namentlich in jüngeren Weinbergen in großer Zahl vorhanden; 
aber zur Reife und Veredlung fehit die Sonne. Die Rohfäule 
zgreift ziemlich start um sich. Einen giten Wein haden wir für 
diesen Herbst nicht mehr zu erwarten. 
pSaarbrücen, 14. Sept. Vorgestern wurden von der 
Polizei bei saͤmmilichen hiefizen Metzgermeistern, sowie bei zwei 
aufleuten Proben von Wurft entnommen, um solche in Bezug auf 
Berfäͤlschuug zu untersuchen. Das Resultat der besfallsigen chemischen 
Antersuchung ist, wie wir hören, daß in der Wurst von 8 Meggern 
Zusaͤtze von Starkemehl constatirt wurden. Sämmtliche übrige 
Proben dagegen enthielten rein⸗ Fleischsubstanz. Die 5 Metzger, 
welche sich des Mehles wahrscheinlich nur als Bindemittel“ be⸗ 
dienien, find bereits dem Polizeirichter denuncirt, und haben sich 
demnächst wegen Uebertretung des 8 267 Al. J des Strafgesttz⸗ 
huches zu verantworten, der da also lautet: „Mit Geldstrafe dis 
u 150 Mart oder mit Haft wird bestraft, wer verfälschte oder 
derdorbene Getränke oder Eßwaaren, insbejonbere trichinenhaltiges 
Fleisch feilhält oder verkauft. (S. 3. 
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Fur die Redaction veraniworilich FJ. X. Demeß. 
Beachtenswerthe⸗ Notiz für Zeitungsleser. 
Einen schlagenden Beweis dafür, wie sehr Gediegenheit, Neichhaltigkei 
und unparteiische Behandlung aller Zeitfragen geeignet sind, einem journa⸗ 
aistischen Unternehmen Agemeine Anerlennung zu Rwerben und zu sichern, 
iefern die außergewdhnlichen Erfolge der in Berlin seit 6 Jahren bestehenden 
zdeitung: „Berline: Tageblati. 
Die gegenwartige Abonnentenzahl dieses Blaltes betragt 57,000, eine 
Ziffer, welche bisher in Deunschland von leiner Zeitung auch nur annaͤhern d 
rreicht wurde. NRur in England und Amerika bestehen einige Zeilungen, 
helche eine ahnliche Verbreitung besitzen. 
N7Der reilche irnd interefsante Inhalt des „B erliner Tagebbatt“ 
aebst dessen Gralis ⸗Beilagen „Berliner Sopnagablatte und dem 
llustrirten Witzblatt u rt ist aber auch volllommen dazu geeignet jelbst 
en weitgeendsten Ansprüchen des geitungslesenden —XX jeder 
tichtung hin volllommen zu genügen. 
Der politische Theil des Berliner —A zahlt die hervor⸗ 
agendsten Publizisten zu seinen Mitarbeitern und wird von Speziallorre⸗ 
pondenten auf dem Kriegsschauplatz und an allen wichtigen Plaͤtzen stets mit 
den neueften und zuverlässigsten Rachrichten versehen. Aß desonderer Vorzug 
uUrfte noch die ee zu beachten sein, daß das Berliner —A 
vei seiner entschieden beralen Tendenz nach jeder Richtung hin unabhängig 
st, und sich durch keine Parteirücksichten bei der Beurtheilung politischer und 
national⸗ ͤlonomischer Fragen beeinflussen läßt, sondern dieselben lediglich nach 
inem eigenen über den Parteien stehenden Ermesfen beleuchtet. — Nachft 
en umfangreichen Lolalnachrichten, welche alles Wissenswerthe Uber die Er⸗ 
ignisse in der Reichsshauptsiadt in wohlgefichteter Form bringen, enthält das 
Berliner Tageblatt“ eine alle Zweige des Dandels umsassende Han⸗ 
delszeitung? mit ompletem Kurtzzettel der Berliner Börse, die vollstaͤndige 
Ziehungsliste der preuß. Staals Lotterle ꝛc. — Eine besondere Zierde des 
dlaites bildet das Feuilleton“, in welchem die neuesten Romane unserer 
fien Schriftsteller, wie Spielhagen, Gutzkow, Aug. Becer, Alfred Meißner ꝛc. 
Aufnahme gefunden haben. — dur daß tonmende Quartal hat das „Ber⸗ 
siner Tageblatt“ Verthold Auerbach'k soeben vollendeten Roman aus 
em Volksleben unter dem Titel Landolin von Reutershoͤsen“ erworben, 
velcher fich den früheren Werien dieses gefeierten Dichters wurdig anschließt 
ind ebenso wie desselben Auiors Varfüßle“, bald Gemeingut des deutschen 
helkes werden durfte. — Sodann finden in diesem Theile des Blattes 
heater, Kunst, Wissenjchaft durch Originalkritilen und Verichte sorgfältige 
Zeachtung. Die besondere Sonntagibeilage „B erliner Sonntagsblatte 
ringt vornehmlich kurzere Rovellen, Humoresken und Skizzen, überhaupt Ar⸗ 
ikel belehrenden und unterhaltenden Inhalts. Schließlich erhalten dio Abon⸗ 
enten ves „Berliner Tageblatt“ jeden Donn. rstag das meisterhaft 
ustririe Witzblatt ult, welches durch seinen frischen Humor fur die Er⸗ 
deiterung der Leser sorgt. Nach Aufzahlung dieses reichhaltigen, den Abon⸗ 
zenten gebotenen Lesesoffes ist die soiossale Verbreitung des Berliner 
Tagebltatt! erklärlich und kann eine weitere Zunahme der veser wohl mit 
secht erwartet werden. Der Abonnementspreis ist als ein sehr maͤßiger zu 
hezeichnen; derselbe betragt fur alle 8 Blaͤnter zusammen nur —A 
yxxd Quarial inllusive Poliprovision. 
Mobilien⸗ersleigerung· wöffentlich an die Meistbietenden 
Montag, 24. Sepiember u Eigenthum versteigert, nämlich: 
rächsthin, Vormittags präcis 9 1. 4 Dez. Wies in den Ham⸗ 
Uhr in der Gros'schen Bierbraue⸗ mersgaͤrten, 
tei zu St. Indbert läßt Karl 2. 14 vez. Ader am Geisen⸗ 
Ambos, Geschäftsmann in Zwei⸗ rech, 
hrücken, als definitiver Verwalter 8. 9 Detz . Wies in den All⸗ 
der Gantmasse des Bierhrauers mentsgaͤrten, 
Fart Gros in Si. Ingbert, 4. 258 Lezim. Acker auf der 
die zu dieser Masse gehbrigen Schloßheck, 
Mobiliargegenstände als: 3. 6510 Dez. Wies am Thal⸗ 
Selreiar, Canapee's, 2 po⸗ chesberg, 
Ae Schränte, Commoden, 3. 20 Dej. Ader im hintern 
Nacht⸗, Näh⸗ und Waschtische, Pittersfeld, 
Stuhle, Spiegel, Bilder, eine 7. 29. Dez. Acker hinter der 
und große Vorhänge, Figuren, Ziegelahnung, 
berschiedene Nippsachen, Fisch⸗ 8. 53 Deꝛim. Acker oben am 
dein⸗ und Handtücher, Ser⸗ Markweg, 
dietten, ferner 2 Fuhrwagen, 9. 53 Dez. Wies in den Ham⸗ 
dKarren, 1 Fuhrsaß, eine mersgärien, 
Partie Stroh und Somet, 2 10. 38 Dezim. Ader im Hacken 
feine Chaisengeschirre ꝛc. ꝛc. feld, 
versteigern. 11. 48 Dezimalen Ader bei der 
Unminelbar darauf deginnt die Hohleiche, 
bereite angekündigte Immobiliar- 12. 26 Dezimalen Acer in den 
Versteigerung. Uehren, 
Si. Ingberi. 14. Sept. 1877. 11 Dez. Acker in den Rärz⸗ 
Sauer, kgl. Notär. viend 
wiiss — Dezim. Ader in der —— — — — 
Freminig gerichtliche dudectaen Geschaͤfts⸗Anzeige. 
ersteigerung. Eigenthumer find: Johann —48 
—A da 28. Sept. Maxkowitz, Tagner u Ens -· Erlaube mir die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich am 
nächsthin, Votmittags 10 Uhr zeim, und dessen mit seiner ver⸗ hieligen Platze eine 
u Ensheim, bei Peter Dort sordenen Ehefrau Katharina Hefen-Fabrik 
Ferden vor dem hiezu gerichtlich dang erzeugten Kinder als: * 5 
beauftragten l. Noitar Sauet in 2 Barbara Marlowiz, ledige verbunden mit 
Indhert, die nochtehend Fabrilarbeuern, Brandwein⸗Brennerei und Essigsiederei 
jeichneien Liegenschaften im ber Waria Marlowitz, gewerb⸗ fortan fur eigene Rechnung bemreibe. 
v en Fuhen uit Er, e Ehenan von demrich Quien, t Ihert dan 14. Supt. 1877. 
XEV Familienrathes — — Mi SJαιια. 
III mer II cciag von F. xX. Demes in St Ingbert. 
Diezu Illustrirtes SEonntaaeblatt· Nr. 
Aufforderung. 
Alle, die an den Nachlaß des 
in Si. Ingbert wohnhaft ge⸗e 
wesenen und verlebten Wirthes 
Ind Bäckers Johann Grewe⸗ 
nig jr. rechtmäßige Forderun⸗ 
gen zu machen haben, werden 
diermit höfl. ersucht, ihre Rech⸗ 
nungen im Laufe von 14 Tagen 
von heute mir einreichen zu 
F Hohen Feiertags we⸗wolen 
gen, bleibt mein Geschaft E. Bechtbold, Geschaftsagent. 
Montag, den 17. ds. Ein möbl. Zimmer, 
das bogleich bezogen werden kann, 
geschlofssen. hat zu ver niethen 
Jos. Beer. Ferd. Ritter, Buchbinder. 
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