Pest, 17. Sept. Das Telegramm des Großfürsten Nikolaus,
in welchem er sagt: „Ich fand keine Zeit zum Telegraphiren!“ hat
in Petersburg ungeheure Aufregung herdorgerusen. Die Polizei ist
zu verdoppelter Aufmerksamkeit gezwungen.
Pest, 18. Sept. Zur Feier der türkischen Siege wurde
heute dem türlischen Consul ein Fackelzug dargebracht. Die Stoadt
war glänzend beleuchtet. Es herrscht ein ungeheurer Jubdel.
London, 17. Sept. Den ‚Dailh News“ wird gemeldet
Christic, der serbische Agent in Konstantinopel kdabe noch nicht seine
Passe verlangt. Serbiens Mitwirlung am Kriege sei verschoben
worden. Die Szenen um Plewna am Dienstag und Mittwoch
waren entsetzlich. Skobeleff allein verlor 53000 Mann und fast
alle seine Offiziere. Er hätte mit Versfärkungen seine Position
halten können; seine Mannschuft leistete Wunderbares. Suleiman
hbewirkte seine Vereinigung mit Mehemed Ali.
London, 17. Sept. Der „Times“ zufolge verfuchten die
Türken in sieben Sturmangriffen vergeblich die Grivitza Redoute
wiederzunehmen. Sie wurden mit einem Verluste von 10,000
Maun zurückgeschlagen. Die bis dahin ausschließlch von den Ru⸗
ninen vertheidigte Redoute wird jetzt ouch von Russen oklupert.
In Bulgorien dauern die von den Türken begonnenen Hinrichtungen
noch fort.
Konstantinopet, 18. Sept. Nachrichten zufolge setzt
Chevlet Pascha seinen Marsch auf Plewua fort. Die Russen im
Schiptapasse erhielten frische Berstärkunzer. Der Sultau ließ Os⸗
man Paschq zu seinen Erfolgen deglückwünschen.
O San an Pascha meldet Folgendes: Die Russen, welche
die Redouten östlich von Plewna otkupirt hatten, wurden von den
Türken wieder bverdrängt und zogen sich in Unordnung zurtick; sie
derlorea 800D0 Todte und Verwundete; drei Geschütze und große
Wassen Munition fielen den Türken in die Hünde. Somit sind
die Russen bei ihten Angriffen vollständig geschlagen, ihre Artillerie
richtet gegenwärtig nur noch ein sehr shwaches Feuer auf die Stadt.
Eine Depesche Mehemed Ali Pascha's dom 185. Sept.
meldet: Assaf Pascha, der am Donnerstag mit 12 Bataillonen
aus Kischlowa vormarschirt war und Sinank oi besetzt hutte, wurde
am Freitag vom 12. russischen Korps, welches 32 Bataillone In⸗
santerie, 2 Kavallerieregimenter und 64 Geschütze stark war, an—
gegrifsin. Nachdem von Kischlowa her 6 Bataillone zur Unter
stützung gifendet waren, wurden die Russen mit großen Verlusien
zurückgeschlagen und bis Banilalow verfolgt. — Nach einem weiteren
Telegramm Osman Paschas wird der Berlust der acht russischen
dolonnen, deren Angriff aus Plewna zurüchgeschlagen wurde, aul
15. 000 Mann geschäßt.
Vermischus.
fBei der Grundstcinlegung des Nationaldenkmals auf den
Niederwald that der Kaiser den ersten Hammeischlag mit
folgenden Worten: „Wie mein hochseliger Vater das Dentmal auf
dem Kreuzberge, so weihe ich diesen Stein den Gefallenen zum
Andenken, den Lebenden zur Anerkenaung, künftigen Geschlechtern
zur Nache ferung.“
F Adele Spitzeder wird in Quargu's Vaudevilletheater
in Berlin in nächster Woche ein auf 10 Abende berechnetes Gasp
piel unternehmen. Heir Ouarg gibt der Spitzeder kein festeß Ge⸗
halt, wohl aber die halbe Einnahme, dagegen hat er die Preise
auf das Sechsfache erhößt (3 Mark) und hofft dadurch drillauße
Beschäfte rotg der „schlechten Zeit“ zu erzielen.
7 Einem Schuhmacher in Berlin wurde kützlich ein ein
zelner Stiefel, welcher an seiner Kellerthüre hiug, geslohlen. Bat
darauf fand er auf der Kellertreppe einen mit —8 geschriebrnen
Zettel folgenden Inhalis: „Wenn Se nich den andern Stiehb«
ooch 'taushängen, det wir ihn stehlen können, denn schlahen Win in
die Nacht Ihnen alle Fensterscheiben in!“
FVon einem Alie unerhörtet Kohhest berichtet der Roͤpabh
tain de Seine⸗et· Marne: Seit dem 8. September, erzählt e⸗, em
pfing Frau Thiers, wie man sich denten kagun, ohne Untetlaß
Beileids: Telegramme, »Briefe, ⸗»Adressen, Blumenkränze u. s. 7.
Ploötzlich meldet sich der Briefträger mit einem rekommanditih
Schreihen, welches er dem Reglement gemäß der Adressaten selbs
überreichen muß. Frau Thiers bescheinigt den Empfang, X
den Brief und liest auf einer Visitenkarte: M. la Marquis des
Roys, und darunter mit Tinte geschtieben: Enfin!!! (Endknh h
Dieser Ehrenmann hat der Natioalversa „mlung von 1871 umd
natürlich der Rechten angebört.
— Für die Redachion veraniworilich F. Demeß
οααôÔÔασä
Anzeige.
Samstag, dea 29. September
nächsthin in der Wirthschaft von
Peter Dörr in Ensheim
äßt der Unferfertigte darch Hru.
Sauer
Pl.⸗Nr. 176. 177, 178, zu⸗
sammen 1 Tauwerk 8 Dezim.
Wies in der Hohleich (in der
Nähe von Ensheim),
Pl. Nr. 7043, 7044, 7045,
zusammen 21 Dez. Wies im
Bruch (Ensheimer Thal) öf—
fentlich auf Eigenthum der⸗
steigern.
Ensheim, 20. Sept 1877.
eter Görlinger,
Schuhma her.
— Eiäügenthümer ist zu
jeder Stunde bereit, genannte
Wiesen mit einzusedben.
riefpapier
— — — mit Firma, zu Geschàãftsbriqfen,
12 e 6 — z in cengnen äννα
a uU erte c. e
find zu bei Monogrammne, Viniten-
J. Hager, NMetzger. Aarteænm ote., werden rascb
mnete Eida in meinem und bilIlig angæertigt in det
D hause din Buhlenea iñ Buoh- uud Steindruokorei
zu vermielder. —A
Joh. Reidiger. 8t. Ingbort.
Lrioger·Verein.
·... —ã— — — V
Deutsches Montags-Blatt
Chefredactour: . Verleger? Ber bn
Arthur Levysohn. Rudolf Mosse. 1877.
LAMarIx 50 P. prOoO Quartal.
Ersche:nt jeden Monteg Morgen, auch außerhalb Berlins
am Montg.
Als die unterzeichnete Verlag handlunsg am 1. Juli d. J. mit dem
„Deutschen Montags⸗Blati“ vor das Publikum trat, glaubie sie
wohl mit dieser Schöpfung einem dorbandenen Bedürinisse zu entsprechen
aber sie ahnte nicht den
außergewöhulichen u. geradezu sensativnelleu Erfolg
mit dem das ganze Unternehmen gleich von seinem ersten Auftreten an aü—
eitig begrüßt wurde. Nicht nur, daß die ersten Autoren Deutschlands dem
Verleger und Herausgeber des „Deutschen Montags⸗Blatt“ ihre Mitwirkung
bereitwilligft zur Verfügung stellten, sondern auch die Theilnahme der Lese—
welt begleitete das ganze Unternehmen in ainer von Rummer zu Nummer
sich steigernden Weise, wie fie in Deutschland bisher und auch im Ausland
nur publizistischen Leistungen ersten Ranges zu Theil ward.
Das „Deutsche Montagsblati gibt die von den meisten Zeitungb⸗
esern bisher an jedem Montag ungern dermißtk Kunde von den neuesten
—
geitungs⸗Redaktionen, eingetreten find und die dem Blatte durch zahlveich⸗
Spezial⸗Korrespondenten telegraphisch zugehen.
Dem feuilletonistischen Theil wird im ‚Deutschen Montage
Blatt eine besonders vorzügliche Pllegt in xrigineller Weise zu Theil.
Als Mitarbeiter sind sür dieses
politisch⸗literarische Wochenblatt
die hervorragendsten schriftstelle rischen Und dolitischen Krafto Deutjchlanda gu
wonnen, neben Autoren wie
Gutzkow, Spielhagen, GErnst Dohnn, Rodenberg, Hant 82*
Anzengruber, Rosegger, K. F. Frauzos, Wachenhusen, ein,
Goldbaum, Landsberg, Wellmer, Herwia Dohm, L. Habnt, 0
v. Leixner u. s. w.,
APolititer nie
Lowe⸗Calbe, H. V. orr im, Schnecgaut, Braun⸗Wiesbaden vrt wi
und Mannerder Wisfensj 7 wie
Letther * Vogel, Dr. Bbuner, Dr. Zacobsen, Da
tinde u. s. w.
die in anregender und gegisethenr Frrm di⸗ brlehrende Unterhalteug b
einer disher in Deutschland nicht gekannten Art cultiviren.
Alle Postanstalten dets —28 Reichs, sowie saͤmmtliche Bgri⸗
lungen des In⸗ and Auslandes nehnen Abonnements jederzeit entgegen.
Die Verlagshandlung des „Deutschen Montagséblatten“
Rudol Mosso. Berlin W.
Binjahriges Militairexamen.
Die Absolvirung der VI. Classe des Internutiona l-
Lehrimstitats berechtigt zeit 4 Jahren schon zum
einjahrigen Militairdienst. Dieses Jahr haben sümmtliche
I2 Abiturienten dis in der Anstalt selbst abgelegte Prüfung
bestanden. — Gutes Pensionat. — Prospectus durch die Di-
wetion in Bruchsal (Badem).
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