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der St. Jugberter Anzeiger und das (2 mal wöhentlich) mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, (Sonntags mit illustrirter Vei⸗
age, euscheim woͤchentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Sanstag und Sonntag. Der Abounnementspreis beträgt vierteljahrlich
Mark 20 R.Pfz. Anzeizen werden mit A0. Pjg., von Aaßouürts mit 15, Pfz. fur die viergespaltene Zeile Blattschrift oder, deren Raum, Neclamen“
mit 30 Pfg. pro Zeile berechnet. ʒ
— Diendtag, den 9. Oktober . να5 1877.
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Deutsches Reich.
München, 6. Otlti Nach den Mittheilungen, welche im
Finanzausschusse gemacht wurden, schließt das Jahr 1876 mit eirein
isct vrest von rund 2,076,000 M. Was jedoch das Jahr 1877
nbelangte, so läßt sich der Ausfall an den Forsteinnahmm bereits
eststellen, er entz'ffert 4,577,000 M. Nach anderweitigen Mit—
heilungen besteht jedoh Aussicht, daß das Deficit in der 13. Finanz⸗
Jeriode, Jahr 1876,77, nicht sehr bedeutend sein wird, denn der
Nalzaufschtag liefert eine Mehreinnahme und die Erträguisse der
fisenbahn steigen seit mehreren Vonaten in ganz unerwarterer sehr
rfreulicher Werse. — Der Finanzminister wird in der nächsten
S'tzung, am kommenden Mittwoch, die Interpellation wegen der
stürnberger Band beantwerten. De in Bamberg veruntreute Summe
eträgt 2, 100,000 M. — Die Budgetverhandlungen werden diesmal
chwerlich so glatt ablausen als das letzte Mal. N. C.)
Nussand.
Wien, 6. Okt. Die dem Grafen Andrassy nahestehende
„Correspondence generale“ veröffentlicht die Antwortnote der Pforte
iuf die Beschwerdenote, die der dentsche Bolschafter in Konstan-
inopel, Prinz Reuß, wegen der Salonichi-Affanre unterm 29.
dugust übergeben hat. Die P'orte erklärt in ihrer Antwort in
ehr jchroffem Tsane, sie könne nichts Weiteres in der Soche ghun,
denn der Gerechtigkeit sei vollstes Genüge geleistet. ,57
.Wien, 7. Oft. Die „Neue Freie Presse“ not ficirt das
gerücht, e8 werde in höchsten Kreisen beabsichtigt, den Kronprinzen
Kudoif in nicht ferner Zeit zum König von Ungarn krönen zu
assen. —RV — V
Wien, 7. Okt. Das ‚Tagblatt“ meldet aus Vularist:
zuverlässig verlautet, daß Großfürst Wlad'mit demnächst eine wich-
ige Missionsreise nach Verlin antreten werde. — Ein Briefder
„Presse“ aus Athen nieldet, die königliche Reg'erung werde ihr
Möglichsles auftirten, um ebensowohl tinem kriegszischen Zusammen⸗
toß mit der Psorte, als einen antitürkischen Voiksaufsstand zu dere
üien. — Aus Tifls wird demselben Blatte vom. 5. Okloder ge⸗
neldel: Gestern Nach wittag faund ein neuerlcher heftiger Zusamuenstoß
nit den Truppen Mukhtar Pischas bei Kiseltepe statt. Die Turten
etirirten nach kurzem Handgemenge beinahe wie auf w'lder Flucht
egen Sobotan. Heute werd die Fortsehung des Kampfes erwartet.
Wien, 7. Okt. Die offi,ioöse Montagsrebse sagt dei Be—
prechung der Kreegslaze: Nachdem Rußland seinen Euischluß, den
erieg im künftigen Jahre fortzesetzen, auf das Bestimmteste erklärt
jad und von. maßedender Stelle ausgesprochen worden ist, daß in
»em gegenwärtigen Zeitpunkte die Diplomatie noch nicht zum Worte
ommen fönne, ist ein zweiter Feldzug gewiß. Was jedoch im rus—
ischen Kriegsprogramme dem europäischen Programme enisprach,
edarf keires z veiten Feldzugs, wie es auqh des eisten nicht bedurste.
der nächst: Feldzug wird ucht mehr für europäische, so dern für
ie indiv'duellen Interessen Rußlands vor sich gehen, die durch vie
ugenbleckliche Situatzon kompromittirt und geiährdet erscheinen.
fFür Eusopa hat auch der Wiederbeginn des Krieges keine Gejahr,
a die Lokalisirung desselben zu Beginn schwerer war, als heute.
Ulle neutralen Machte werden etwaige Symptome allmaliget Er⸗
üchterung sosort zu ifassen haben, um beiden Kriegführenden gol-,
ene Friedens brüchen zu bauen.
Budapest, 7. Okt. Die hier eingetroffenen jüngsten De—
»eschen aus Konstant vopel konstatiren, „daß durch die Hultung (2)
»es deutschen Boischafiers die Beziehungen zwischen dem Prinzen
steuß und der Pforie im höchsten Grade gespannt“ jeten. Man
rwartet das Wiedererscheinen des deutschen Geschwaders in den tür⸗
ischen Gewässern. — 130
Paryus, 7. Olt. Das nunmehr bekannt gewordene Wahl⸗
zrogramm Gambeitaä's betont, „Frankreich stehe im Begrfff, sich
atüber auszusprechen, wie es üher das gegenwärtive Kabinet und
ie der persöntchen Politik des Staalsoberhauptes entsprechenden
dand ungen desselben, sowie über die nicht zu rchtferiigende Auf⸗
ojung der lchzten Deputirtenlammer denke. Frankreich wolle die
Kepublik ols diejenige Regierung, die für dasselbe nothwendig fei.
rrankreich wolle nicht die „moralische Ordnung“ sondern die nepu⸗
litanische Ordnung b gründen, Frankteich werde aussprechen, daß
s sich der Herrschaft' der' Kler.kalen entziehen wolle, und daß es
ine Dektator-Poliunk verurtheile, die dem zum Kandidaten eines
Zlebiszits umgewandelten Chef der Extkutivgewälf keine andere
Bahl kasse, als diejenige, sich zu unterwerfen oder sein Amt nieder⸗
nlegen. J is
Paris, 7. Oktober. Gegen Gambetta ist gutem Vernehmen
nach wegen des heute veröffentlichten Wahlprozramms ein aberma⸗-
iges gerichtliches Bergehen in Aussihht genommen;; zur Verhinde—
ung der Vetbteitung des Wahlprogramms sollen jcdoch keine Maß⸗“
egeln angeordnet sen.
Rom, 7. Okt. Die „Opinione? hält heut ihre gestern gee
rachte Nachricht aufrccht, daß- unter Vermittelung Crispr's ein
zündniß zwischen Italien und Deutschland unter Zustemniung
Hesterre chs (Saliburger Entrevut) abgeschlossen sei. Die ministe⸗
ellen Blätter „Italie“ und „Bertsaglierr“ jome der antimin sterielle.
Faufulla“, dementiren die Nachricht, der „Op nio e“. Oogleich die
Zeziehungen zwischen Deutschtande nd Italien vor zügliche: sind,
vurde keine Allianz von Deutschlaud proponirt; noch ubgejchlossen.
Belgrad, 6. Ott. Dieserbitjche Regerurg destellten in
Paris 60 000 complete Anzüge für das active Militar. Die
Lieferung dieser Anzüge soll nach sechs Wochen erfolgen und baar
dezahlt werden. A. 3.)
Bukarest, 6. Olt. Prixz Arnulf von Bahyern ist auf
der Resse in das Haup quartier hier eingetroffen. Wegen der „un—
zesunden Lage“ von Gorni⸗-Studen ist die Verlegung des russischen
dauptquartiers nach dem böher gelegenen Sistowa in Auessicht
genomnen.
Petersburg, 6. Oklt. Oifiziell aus Plewna bom 4.:
Um 1. erbeutete Oberst Lewis auf der Chausse von Plewna nach
Sofia mit dem Regiment Wladikawkas beim Dorj Radomiri einen
üctkischen Trankport mt Salz, Cheninund anderen Arzneimitteln,
000 Stück Bieh und 80 Pferden.“ Erzeestöcte auch die Brücke
ei Radomirzi uns die von Türken w'eder heracslellie Telegraphen—
inie. Am 2. wurde die Brücke beim Dof Tschezmenbreg ver⸗
»rannt. Heute fahren unsere Batt⸗rien fort, Plewna zu beich eßen.
Weiter niats Neues. Bei der Rustschuker Armee kommen blos
Borpostengefechte vor. Auf der Straße nach Osmanbazar und am
Balkan ist Alles ruhig. VVV
Rubland hat wiederum 700 Krupp'sche GußstahlKanonen
n Essen besiellt. Lieferungstermin Monat April.
Vermisihtes.
* St. Ingbet, 9. Ott. Bezüglich des Uanterr'chts im
ArbeitereJildungs Verein ist zu bemerlen, daß derselbe nur Mit⸗
zliedern zugängig ist, und also Jene, welche deuselben besuchen
vollen, vorerst Mitglied werden müssen.
Der diesjährige Curs in der Buchführung befaßt sich
nit der Conto Corrent: Lehre nach dex progresjsiven Methode sammt
inschlägigem Rechnen; feruner Wechisell hrennedst Discontrechnen,
Dezimalrechnen und dessen Anwendung auf das praktische Leben
ind Procentlehre, insbesondere Gewinne und Verlusirechnen. F
Der Zeichnenunterricht begreifi: Freihandzeichnen
ach Körpermodellen, Vorzeichnen und Vorlagen. Geübtere Zeichner
aben Fachzeichnen. Nach Zeichnungen werden Modelle angefertigt.
pater Linearzeichnen. Bem Zeichner wird außer deu geñ. Lehr—
nutteln auch noch reiches Matertial geboten in mehreren Vänden
er „Stuttzarter Gewerbehalle“, auf welch« Zeiischeift der Verein
aufend abonnirt ist und welche stets Neuestes auf allen Gebieten
»es Gewerbes und Handwerkes zur Kenntniß bringt. 4
Den unlerhaltenden Thetl bietet der Verein in seiner Biblio—⸗
bek und seinen Zeitschriften, namentlich aber in seinen montkägigen
Unterhaltungsabenden. Das stetige Proßramm derselben umfaßt:
borirag oder Vorlesung, Besprechung aufgeworfener Fragen, Dei.