St. Ingberler AAnzeiger.
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M 186. I Dienstag, den 27. November 1877.
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Deutsches Reich.
München, 24. Nov. Der Rüscktttt des Finat zwinisters
Berr hat nicht überrascht, nachdem derselbe wiederholt erklärt hatte,
daß, wenn die Majorität der Kammer der Abgeordneten das Ge⸗
sahren der Mehrhet der Kammer der Abgeordneten billige, er
seinen Rücktritt erklären werde. Schon vor Wochen hatte der Herr
Minister dem König seine Entlassung angeboten, die jedoch mit
Fer Erklärung zurückgewiefen wurde: der König theile die Anschau⸗
ungen des Minislers und billige dessen Verhalten, es bestehe lein
derfassungsmäß ger Grund zum Rücktritte. Nunmehr hat der
Minister seinen Rücktritt mit seiner angegriffenen Gesundheit motiviri
und der König dieselbe, wenn auch mit größtem Widerstreben,
zenehmigt. Der neue Finanzminister, Herr v. Landgraf, ist ein
rüchtiger Finanzmann von gemäͤßigter liberaler Richtung; wir
zweifeln indeß, daß er bei der ultramontanen Mehrheit der Kammer
der Abgeordneten ein größeres Entgegenlommen und einen besseren
Willen finden werde, als sein Vorsfahrer..
München, 25. Nop. Der zum Finanzminister ernannte
Ministerialdirektor Landgraf lehnte dankend die Uebernuhme des
Postens aus Gesundheitsrücksichten ab.
München. In den Einlauf der Abgeordnetenlammer ge⸗
langten mehrere Eisennahnpetitionen aus der Pfalz, und zwar von
demn Bürgermeister und den Stadträthen von Zweibrücken, den
Gemeindedertreiungen Irheiw, Rimschweiler, Althornbach und Stadt⸗
hornbach wegen des Baucs einer Eisenbahn von Zweibrücken über
Hornbach nach Bitsch, dann von dem Eisenbahncomite Wolfstein
nebst Anschlußerklärungen der Gemeinderäthe mehrerer piälzischen
Gemeinden, den Ausdau des Eisenbahnnttzes in der Pfatz auf
Hrundlage der Fusionsbestimmungen, in spocio den Bau der Lauter⸗
thalbahn betreffend.
RAusland.
Wien, 25. Nop. Das ‚Wiener Tagblait“ meldet aus
Bukarest: Osman Pascha ist zur Kapitulakion bereit, jedoch müßte
die rumänische Armee zurückgezogen werden, da er keinenfalls mit
dem Fürsten Karol unterhandeln werde; russischerseiis will man
diese Bed'ngung nicht zugestehen. — Das ‚Wiener Fremdenblalt“
erfährt aus Konstantinopel daß der Sultan jede Vermittelung einer
deutralen Macht perhorreszire. Wenn die Fortsetzung des Krieges
sich als unmöglich herausstelle, werde er direkt wegen des Friedens
imt dem Czaren unterhandeln. Exsultan Murad wurde zwangs⸗
weise nach Topkapu übergeführt. — Aus Paris wird gemeldet,
daß außer der Ernennung des Herzogs Decazes zum Boischafter
in Berlin Bauneville keine neuen Veränderungen im diplomatischen
Corps vornehmen werde. — Die Deutsche Zeitung“ meldet aus
Rom, daß das Befinden des Papstes sich derart verschlimmerte, daß
eine Auflösung für jede Minute bevorstehe. — Aus Pariser Regie⸗
rungskreisen sind Aeußerungen zu verzeichnen, wonach die Welt⸗
ausstellung trotz allet inneren Conflikte jedenfalls vor sich gehen
werde. (Deutsche Montags-Zeitung.)
Paris, 25. Nor. Der „Moniteur, sagt: Der Marschall
Mae Mahon habe sich bei dem gestrigen Empfang im Elisee zu
wiederhol:en Malen für die Rückkehr zur Politik des Widerstandes
ausgesprochen und gesagt, daß er bei Bildung des neuen Cabinets
sich von versoͤhnlichen Absichten habe leiten lassen; ohne sich unter⸗
werfen zu wollen, habe er sich zu einem Schritt der Nachgiebigleit
verstanden. Seinen Gedanken einen bildlichen Ausdruck gedend,
habe der Marschall geäußert, er habe einen Waffenstillstand an⸗
geboten, der die Vorbereitung des Friedensbertrages erlaudt hätte;
die Kammer habe darauf mit einer heftigen Kriegserklärung geant—
wortet, die das Oberhaupt des Staates nicht annehmen lönne.
Jedes Zugestandniß würde eine Capitulation seip., Es sei für ihn
eine Pflicht der Würde und der Ehre, seinen Posten im Kampf
und im Widerstand neuerdings einzunehmen.
In einem Ministerrath von heute Vormittag hat der Marschall
dem Obigen entsprechende Entfchließungen zum Ausdruck gebracht.
Es wurde beschlossen, daß das Ministerium auch weiterhin in der
dammer und im Senat erscheinen werde.“ Man hält es nicht für
iumögl'ch, daß der Senat veranlaßt werden wird, sich über die
Zerfassungsmäßigkeit des Kammerbeschlusses (Mißtrauensvotum gegen
Jus neue Ministerium) aussprechen, welchen die Regierung für un⸗
zefetzlih erachte, da das Recht des Präsidenten, seine Minister
ußerhab des Parlaments zu wählen, verfassungsmäßig festhestellt
ei — Man glaubt, die Rechte (7 der Abgeordnetenkammer werde
norgen den eisten Schritt thun und die Prüfung und die Volirang
des Budgets ohne Beiziehung des, Ministeriums beantragen.
Bütkariest, 25. Növ. Offiziell. Nach ernem zwei, Tage
sindurch dauernden Kampfe wurde die starke Position von Pravetz
im 23. Nobember genommen. Zehn türkische Tabors flohen in
Inordnung. Die Verluste scheinen unbedeutend zu sein. General
Kauch hal mit dem Semofski'schen Garderegiment und dem Schüten⸗
ataillon der kaiserlichen Familie den Kampf entschieden.
Petesburg, 23. Nov. Offiziell wird aus Kars vom
23. de gemeldet: Dir Garnison von Kars hat aus 32 Batail-
onen Jufanterie, 2400 Mann Artillerie und einer Brigade regu⸗
äter Kaävallerie bestanden. Außer den in den Spilälern gefundenen
Perwundeten und Kranken haben wir 17,000 Mann, darunter 5
Zaschas und 800 Offiziere, gefangen genommen. Auf unserer Seite
perirten gegen Kars 89 Bataillone Infanterie. Unfer Verlust
zeträgt 1 General, 80 Stabs- und Ober-Offiz'ere, 464 Soldaten
odt; 43 Stabs- und Ober⸗Offiziere und 1790 Soldaten ver⸗
wvundet oder kontusionirt.
Fur di⸗ Redaction verantwortlich: F. X. Deme tz. 5
Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der
derren Kaufmann und Simon in Hamburg besonders aufmerksam.
ẽ8 handelt sich hier um Original⸗Loose zu einer so reichlich mit Haupt⸗Ge⸗
vinnen ausgestaiteten Verloosung, daß sich auch in unserer Gegend eine rech
ebhafte Beiheiligung voraussetzen läßßt. Diesez Unternehmen verdient das
Eper indem die besten naen geboten find und auch
orbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handeln und Auszabl
ahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. jablung
— 33 u. 95194. 21 Dezim. Acker
Licitation. in den Dilmesgärten oder
Großgärten.
Mittwoch, den 12. —9—
aächsthin, Nachmittags 2 Uhr zun * Pl.⸗Nr. 1481. 39 Dezim.
St. Ingbert im Casé Ober— Ader auf dem großen Flur
haufer 1. Ahnung.
werden vor dem unterzeichneten, zum persönlichen Nachlasse des
diezu gerichtlich beauftragten kgl. Gustav Zix gehörig:
stotär Franz Sauer im Amts- 53,. Pl.⸗-Nr. 637. 10 Dezim.
itze zu St. Ingbert, die nach— Fläche Wohnhaus mit An—⸗
eschtiebene, zu der zwischen Gu⸗ bau, Scheuer, Stall und
tav Zix, weiland Hüttenbeamte Hofraum und
n St. Ingbert, und sesner auch Pl.eNe. 636812. 18 Dezim.
nerstorbenen zweiten Ehefrau flauzarien dabei u einem
Lmalie Kautz bestandenen quut. —
emeinschaft und zum persönlichen
ze des Ersteren gehörigen Das Ganze gelegen an
er Kohlenstraße zu St.
Liegenschaflen im Banne von St. —2 *
Ingbert der Abtheilung wegen vn r en ohann oi
Ffentlich an die Meistbietenden en un o
zu Eigenthum versteigert, nämlich: eigand.
zur erwähnten Gütergemeinschaft —B ——
gehörig? 62 Dezim. Acker auf dem
1. Pl.⸗Nr. 8658. 4010 Dez. Brohen Flur 1. Ahnung.
Acker im Dilmesflur. Eigenlhümer sind:
2. Pl.-Nr. 871 und 872. 1 1. Karl Zix, minderjähriger
Tagw. 99 Dezimaken Acker Sohn des Erblassers Gustav
allda; * Zix und dessen verstorbenen 1.
83. Pl.⸗Nr. 951, 95123, 9516. khefrau Anna Haase, welther