Full text: St. Ingberter Anzeiger

Finder wegen Unterschlagung mit. einer Gefängnißstrafe von 2 Monaien 
delegt. Würde er das Geld abgeliefert haben, so hätte er 65 Thaler 
dabon als Finderlohn bekommen und seinen ehrlichen Namen behalten. 
* Ein schreckliches Unglück wird aus Edinburg gemeldet. 
Am 18. Dez. in früher Morgenstunde stürzte die obere Etage des 
Tommercial:Hotel, in welchem am Abend vorher ein Brand fiattge⸗ 
sunden, Plößlich ein und riß in ihrem Sturze nicht weniger als 
zeben der unterenn Etagen mt fich, Von den unter den Trümmern 
begrabenen Personen wurden sichen als Leichen und drei in schwer⸗ 
deschädigtem Zustande hervorgezogen. 
— AUn der Rischni-Nowgoroder Bahn ereignete sich kürzlich 
folgender Vorfall: Ein mit gefangenen Türken beladener Zug war 
im Begruffe, von der Station Pokrowsk abzufahren, als einer der 
Gefangenen, der das Signal überhört hatte, noch herbeirannte und 
Wotzdem die Thüren schon geschlossen waren und der Zug sich bereits 
dortbewegte, sich Einlaß zu verschaffen suchte. Daß seine Nase da⸗ 
bei in eiwas unangenehme Berühruug mit einem Waggon kam und 
er bei dieser Gelegenheit mehr Blut verlor als im ganzen Feldzuge, 
genirie ihn weiter nicht; er lief dem Zuge unverzagt nach und 
machte auf dem Aies und über die Schwelle hin Sprünge, wie 
e von Hunden derfolgte Katze. Erst auf der vierten Werft (7 
Werst — 1 Meile) von der Station gelaug «8 einem Wöäöchier, 
ihn festzuhalten, nachdem er bis dahin fast immer gleichen Schrit' 
mit dem Zuge selbst gehatten hatte, ein Künststück, das ihm nicht 
io bald ein Anderer nachmachen wird, wenn van bedenkt, daß der 
Zug schon bon der dritten Werst an mit einer Schnelligkeit von 8 
Minuten per Werst fuhr. Bei dem Versuche, den Zug einzuholen, 
jatte er einen seiner Schuhe eingebüßt. Einer der gutmüthigen 
Bahnwächter gab ihm jedoch seine eigenen Sliefel und bededte den 
krhitzten mit scinem Mantel, als er ihn zur Station zurückbrachte. 
Dort nahm ihn der Bahngendarm in Empfäng, hatte jedoch eben⸗ 
ialls ein mitleidiges Herz gegen den armen Burschen und nahm 
Hn, da sein Dienst ihm gerade einen Unsgang eriaubte, mit sich 
in“ nächste Wirthshaus, um ihn mit Thee zu bewirlhen, da der 
Hefangene von dem ihm angebotenen Bunntwein keinen Gebrauch 
gemaͤcht hatte. Im Wirthshaus wurde der Gefuygene zwar 
—öAAD 
liche Gulmüthigkeit des russischen Bauern die Oberhaud, und ald 
zs sich nun gar herausstellie, daß der Türke schon einige russische 
Wörter aufgeschnappt hatte, da brochte ihm der Eine Weißbrod, 
dex Andere Pepyros, der Dritte Geld und der Wirth schenkte ihm 
ogar ein Paar Galloschen, Strümpfe und ein Tuch. Beinahe 
»is zu Thränen gerührt, nahm der Turke diefe Liebesbeweise 
Seitens der Bauern enigegen und streckte zum Zeichen der Dank⸗ 
barleit seine Hünde gegen den Himmel, als wenn er beten wollte. 
In der Nacht wurde er sodann mit dem Postzuge weiterbefördert. 
FNew-York, 21. Dez. Gestern explodirte der Dampf⸗ 
kessel in Greensield's großer Confekt-⸗Fabrik an der Ecke von Bare⸗ 
aystreet und College Place mit furchtbarer Gewalt. Die ganze 
ßdocderseite des fünfstöckigen Gebäudes wurde zerstört, und in 
venigen Minuten stand das Ganze in Flammen, welche auch noch 
5 benachtarte Häuser zerstörten. Zweihundert Personen, meistens 
Znaben und Mädchen, arteiteten in den oberen Etagen des Ge⸗ 
äudes, und viele derselben sprangen aus den Fepstern, oder ent⸗ 
amen über die anstoßenden Dächer. Dreizig verletzte Personen 
vurden nah dem Krankenhause gebracht, über fünfzig sind amge⸗ 
ommen, 21 werden vermißt. 
Sur die Redaction verantwortlich: 
Illustrirte Fraueu⸗Feitung. (reis vlertelzährlich 2 M. 80. Pf.) 
Die neueste Moden-⸗NRummer g enthält: Gesellschafts- Ball⸗, Prome⸗ 
nadens und Haus⸗Anzüge, Paletots, Hüte, Hauben, Cravaten, Cravaten⸗ 
xknden, Blumen- und Band⸗Coiffüren. Haus-Anzüge für junge Mädchen, 
hute, Mützen und Kragen für Knaben und Mädchen.Reise- oder Schlitien- 
»ecke, Schlummerrolle, Nadelbuch, Nadelkissen, Notizenblock, Tintenwischer 
ind Hausschuhe, Schreibmappe, Restertasche, Staubtuch-Korb, Sammet-⸗ 
ind Plisse⸗Burste, Hatschachtel für Herren. Verschiedene zierliche Gegenstande für 
»en Weihnachtsbaum und, die Puppen. Bunt- und Weißstickerelen. Spißzen 
und Einsätze in Häckelarbeit, Tülldurchzug ꝛtc. ꝛc. mit 78 Abbildungen uͤnd 
inem colorirten Modenkupfer. — Die neueste Unterhaltungs-⸗Nummer 
48): Wie ein prosaischer Mann ein poetisches Bräutchen gewinnt. Von 
Ferdinand Kürnberger. — Weihnachtslagen. Von Häng Herrig. 
— Am goldenen Horn. Von Nuredin Aga. 8. Die Sclaverei. Schluß.) 
— Verschie denes: Ankunft in Aegypten. Von Rud. Schick. Noch einmat 
»ie Bildnisse Heinrich Heine's. Ein neues Kochbuch. — Wirthschaftliches. — 
Briejmappe. — Frauen⸗Gedenklage. — Ferner foigende Illustrativnen: Spruch-— 
zild. Von C. E. Doepler. — Ankunft in Aegypten. Von Rud. Schick. 
— Eine Seite aus dem Codex argenteus in Uviala. 
— 
Deutsches Montagsec 
Chefredacteur: Verleger: Berlin 
Arthur Levnsohn. Rudolf Mosse. 1878. 
—I1Marx 50 F. vrO Quartal. — 
Erscheint seden Montag Morgen, auch außerhalb Berlins am Montag. 
Das junge Blatt, welches sich in den 6 Monaten seines 
Bestehens einen geradezu sensationellen Erfolg gleichsam im 
Sturmschritt errungen, ist seinem Ziel, den großen, englischen, 
»olitisch literarischen Wochenblättern ebenbürtig an die Seite zu 
reten, immer näher und näher gekommen. Eine Phalanx der 
»delsten und ftaltlichsten Ramen aus allen Gebieten des öffent 
ichen Lebens, aus den Reihen der Politik, der Literatur, der 
Tunst und Wissenschaft stellte sich unserem Blatte zur Verfügung 
um dasselbe zum bevorzugten Sammelplatz der hervorragendste 
Seister der Nation zu gestalten. 
Gutzlow, Laube, Spielhagen, Rodenberg, Dohm, Hopfen, 
Anzer gruber, Rosegger, Hedwig Dohm, Prof. Doepler, Prof. 
stohl, Prof. Ehrlich, Musikdireclor Truhn, Dr. Nachtigal, Dr. 
Ztinde, H. B. Oppenheim, Loewe (Calbe), Braun (Wiesbaden) 
Schneegans, Dr. Boerner, Sacher⸗Masoch, v. Leixner, Friß 
Mauthner und viele, viele Andere wetteiferlen in dem Bemühen 
dus Moltto des Blaites: 
„von dem Guten das Beste, von dem Neuen das Neueste“ 
u bewahrheiten. — Die pouitische Wochenschau des Chefredac— 
eurs, wie die zahlreichen Spezial⸗Telegramme und die vorzüg— 
ichsten Juformationen aus allen Gebielen des politische 
Lebens stellten das „Deuische Monlagsblatt“ von vornderein in 
die Reihe unserer vornehmsten Organe. 
Der literarische und kritische Theil des „Deutschen Mon— 
tags⸗Blattes“ glünzt ebenso sehr durch die Frische und Origi— 
aalität seiner Mittheilungen, als durch die elegante, schneid'g 
and gleichzeitig aaregende Form, in welcher dieselben geboter 
verden. — Unentbehrlich dem Politiker und Geschäftszmanne an 
»em zeitungslosen Tage, dem Montag, ist das „Deutsche Mon⸗ 
agsblatz“ zugleich ein Lieblingsorgan der gebildeten Frauen 
velt geworden und in Haus und Familie ein gern gesehener 
vast. So vermittelt unser Blatt in knapper Zusammensiellung 
illes Wissenswerthe auch dem an rogelmäßige Zeitungslectur 
nicht gewöhnten Theil des Publikums und gestattet somit all 
oöchentlich eine ruhevolle Ueberschau über alle Ereiguisse und 
Leistungen, welche die gebilde:e Welt beschäftigen. 
Die Verlagshandlung des „Deutschen Montags-Blattes“ 
Rudolif VMosse, Nerlin SW. 
ger Nachtrag jur Posi Zeinmgs-Preisliste oro 1877 Nr. 11034. 
Nicht zu verwechseln mit der vorm. Glaßbrenner'schen Montagszeit 
Jeder Abponnent erhàlt eino wertuvolle brulante Prͤmie! 
Am 1. Januar 1878 beginnt die beliebte Gartenzeitung: 
Vereinigte Frauendorfer Blatter bderausgegeben von der priak— 
tischen Gartenbau Gesellschaft in Bayern zu Frauendorf, einen 
neuen Jahr glauf und sind alle Gartenbefitzer, Gartenfreunde, 
Obste und Weinzüchter, Land⸗e und Forstivirihe u. s. w. zut 
Betheiligung am Abonnement auf das freundlichfte eingeladen. 
Preis durch die Post halbjährlich S Mark im gesammten 
Buchhandel und direkt durch den Verlag in Frauendorf 
ganziährlich 6 M. (4 fl. ö. W. Bankn. *7 Fr. 530 Cent.) 
LDieæ Drũmie-, 
bestehend aus 12 -15 neuen und seltenen, werthvollen Gemuse⸗ 
und Blumen; Samen in eltganter Verrackung) erhält jeder Abon— 
nent fogleich mit Nummer 1 gratis und franco zugesandt. An 
dieser mühsam zusammengestelllen Prämie wird der Empfänger 
seine Freude haben, denn es setzt ihn in den Stand, seinen 
Garten mit dem Neuesten und Schöusten zu schmücken, was die 
Blumistik und Gemüsczucht bielet. Tausende empfehlenswerther 
Zuschriften hegen über die Nützlichkeit imferer Praͤmen bor. 
Die Frauendorfer Blätter. 
wobvon wöchenklich ein ganzer Bogen erscheint, enthalten Nummer 
ür Nummer einre große Anzahl der werthvollslen Aufsätze und 
Notizen über alle Fächer des Gartenbaues, besonders über 
Blumen-, Gemuse- und Odstbaumzucht, Weinbau, Anlage neuer 
Gärten u. s. f. und sind zur rechten Zeit mit Abbilduugen in⸗ 
teressanter neuer Bluwen, Früchle, Maschinen ꝛc. gefchmückt. 
Der ersten Nummer wird auch der 4—25 Bogen starle, neu be— 
arhtitete 
FIrauendorfer Haupt-Katalog 
über Sämereien, Pflanzen, Kartoffeln, Obfibäume, Fruchisträncher 
und, eine Masse anderer Gartenprodukte grastis beigelegt. 
Derselbe wird auch gegen frankirtes Verlangen und Beilage von 
20 Pf. in Briefmarken gratis und franco versandt und jeder 
Besteller auf unsere Garkenprodukte erhält e'ne dem Auftrage 
angemesene Gratisbeilage von Blumen⸗ pder Go 
müsesamen, Pflanzen ꝛe. 
Im verslossenen Johre hatten sich die Frauendorfer Blätter 
zufolge ihrer praktischen Kichtung und ihres mannigfaltigen In— 
jalts eines Zuwuchses hunderter neuer Leser zu erfreuen und 
oülrste dies um so sicherer auch in Zukunst zu erwarten sein, 
als unsere Zeitschrift manche erhebliche Verbesserung und Be— 
reichetung erweisen wird, Probenummern siehen gratis 
und franko zu Diensten. 
Frauendorf, Post VDilshofen, (Niederbayern.) 
Verlaa der FRrauendorfer Blätter.