in ihten zum größten Theil isolirt ehenden Häusern von Sahnee-
wehen buchstäblich verbarrikadirt waren. In Folge dessen mußte
jn vielen Ortschaften det Schulunterricht eingestellt werden, wie z.
Z. in Schellerhau bei Altenberg, Clausn'tz bei Hayde, Pobershau
hri Martenberg ꝛc. weil den Kindern unmöglich war, den zumeist
über halbstün? igen Schulweg zurückzule zen. In ungeschwächter
Heftigkeit tobte das Unwetter den ganzen Tag üder fsort und anu
iähligen Stellen ihürmte der Sturm Schneemehen bißs zu 4
bollen Metern und duruber auf. Selbst nahe bei Dresden, wie
z. B. am Coaussehause oberhalb Possendorf, fand man eine Schnee⸗
wehe von circa 6 Ellen Tiefe.
F'In Paris will man eine unter'rdische Eisenbahn an⸗
legen; sie son von der Station Vencennes abgehen, dann unter
der Station von Lyon dem Chateau d'Eau, den Hallea, dem Palas
Rohal und der Börse durchlaufen und in Batignalles zu Tage
kemmen. Eine zweite unterirdische Bahn soll länes dem linken
Seine-Ufer laufen, von der Siat on von Orteans nach dem Boule⸗
vard St. Germain. Diese Linie oll mit der ersten durch eine
Zweigbahn verbunden werden, welche unter der Seine und dem
Jouvie durchgeht und im Hosel Reyal endet. Die Centralstat on
n Hotel Royal soll 28 Fuß unter der Oberfläche liegen. Die
Zosten find auf 188 Millornen Fres. berechnet; die Gesamm änge
wird etwas über 27 Kelometer betragen.
feBergsturz. Unzefähr zur nämlichen Zeit wie in Steher⸗
mart hat ciu Bergsturz in Eugland auf der South Eastern (Südost)⸗
Fisenbahn stategefunden, welche nehen der London Chatam-Doder
Bahn von Tover aus bis London eine der Harptverkehretinien
zwijschen dem Continent und England dildet. Tie meisten Keisender.
welche die Welistadt London besucht haben, kennen ohne Zweifel
die Südost:Bahn von Dover nach Londou mit ihren lonooner H upt⸗
dationen Charing Cross und Cannom Street. Auf der ungefähr
11 Kilometer langen Strecke von Dover bis Folkestone läuft die
Süudost Bahn dicht am Meeresstrande entlang und durchschneidet in
siefen Ginschnitten und drei Tunnels die dort hoch emporragenden
Zreidefelsen. Diese Felsen bestehen aus Kre de mit Lehym und Sand
untermischt. Schon seit Jahren ist das Erdreich in der Nähe jener
Bahnftrecke von gewaltigen Spatten zerrissen, ein Beweis, daß das
Meer die ganze Fertsealette unterwühlt und mtt der Zeit wahr
sche nlich Eisenbahn nebst der in der Nahe hefindlichen Landstraße
berschlingen wird. Virsch'edene Anzeichen hatten die Verwaltung
schon seit einiger Zeit einen Unfall befürchten lossen und dieselbe
bewogen, Wächter hin;ustellen. um sofort Meldung zu erhalten.
Am 12. Januar, Mittags gegen 1 Uhr, erfolgte denn auch
d'e Katasirophe. Der Martello Taunueß, unmittelbar vor der Eiu—
fahrt in Folkestone, war theilweise zusammengestürzt, indem sich der
zwischen 83- bis 4000 Fuß hohe Kteeidefelsen in Bewegung gesetzt
ind de Sohle des Tunnels auf e'ne beträchtliche Strecke mit fort—
gerissen haite. ieser Tunnel, welcher auf der Seite nach Dover
zu zusammengebrochen ist, war vor ungefähr 30 Jahren in einer
Mauerstärke von 6 Zieg-lsteinen shr solid erkaut worden. Glück—
licherweise erfolgte die Meidung des Unglacks so frühzeitig, daß die
Durdfahrt eines Zuges von Dover oder Folkestone aus verm eden
und so noch größerem Unpeil vorgebeugt werden konnte.
Drei Tage später fand an einer andern Stelle dieser Bahn⸗
jrecke, dorh, wo die Bahn in dem tiefen Einschnitt zwischen dem
Martello Tunnel und der Abbois⸗Klippe liegt, ein zweiter, weit be⸗
eutenderer Bergsturz Statt, von solchem Umfange, daß der Bahn⸗
drper auf ber Siccke von einem halben Kilometer unter 30 Fuß
sohem Kreideschutt begraben wurde. Leider wurden hierbei zwei
zahnbedienstele mit begraben; die Leichen sind bis heute noch nicht
n erreich n gewesen. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der ver⸗
hütteten Bahnstrecke und des theilweise eingestürzten Tunnels
oe den Seitens der Bahn⸗Verwaltung energisch betrieben. Anfangs
erweigerten zwar viele der Leute d'e Arbeit wegen drohendet
Zefahr, welche B fürchtungen indessen jetzt geschwunden zu sein scheinen.
he enwärtig sind an jenen Stellen eiwa 900 Arbeiter beschäftigt.
r Obertrbunolsentscheidung. Die Frage, ob El⸗
ern berechtigt sund, ihre Kinder von einer patriotischen Schulfeier⸗
keit zurückzuhalten, ist unlängst Gegenstand einer Obertribunals-
utsche dung dew sen. Es handelte sich speziell um die Sedanfeier
es vorigen Jahres. Eine Anzahl Familien zu Uerdingen in der
dheinprodinz hatten ihre Kinder an der Schulfeier, bie allerdings
richt um Schulgebände selbst, sondern in einem besonders dazu ge⸗
nietheten Saaie statifaud, nicht theilnehmen lassen, ohne die übliche
äatschuldigung der Kinder durch Kraukheit oder dergl. beibringen
u können. Die erste Ipstanz sprach die betreffenden Eltern frei,
as O eitribunal wies die Sache indeß zu anderweiter Entscheidung
in das Polizeigericht zu Krefeld, indem es aussprach: „Wenn nach
irtikl 12 der Canineisord:e vom 14. Mai 1852 der Schule der
zwick und das Zel gegeben ist, daß die Jugend die für jeden ver⸗
rüftigen Menschen nach Maßgabe seines Standes erforderlichen
kenntnisse erwerbe, so ist hierunter nach dem zweiftllesen Willen
es Gefetzes auch die Erziehung des Kindes für seine lünftige Stel⸗
ung in der Gemeinde und im Staate begriffen, und deshalb ge⸗
ört es auch zu den Aufgaben der Schule, die Vaterlandsliebe ia
er heranwachsenden Jugend zu wecken und zu pflegen. Es ob⸗
egt der zur Leitung und Beaufsichtigung des Schulwesens berufenen
zhörde und es steht ihr zu, den LTehrplan und die Lehrmittel zu
est'nmmen, es liegt daher insbesondere auch in ihren Befuznissen,
Anordnungen über die Art und Weise zu treffen, we die durch
aterländische Erinnerungstage gebotene Veranlassung Seitens der
Schule dazu benutzt werden soll, bei einer besonderen Feier die
Fugend übet ihre künftigen Pflichten gegen den Staat und das Vater⸗
and zu belehren und die Liebe zum Vaterlande anzuregen und zu
ördern.“ Es ergiebt sich hieraus der Rechtsgrundseitz, daß eine
u d'e gewöhnlichen Unterrichtestunden fallende, von der vorgesetten
tetzörde angeordnatte patriotische Schulfeier als interirender Theil
es Schuluuntectichts gilt, selbst wenn die Feier nicht in dem gewöhn⸗
ichen Schulgedäude, sondern in einem andern geeigneten Lokal oder
zuch im Freien stattfindet, und daß Eltern, welche ohne gegründete
Snischuldigung ihre Kinder von einer derartigen Feier fernhalten,
strufbar sind.
— — — — — — —
Für die Redaction veraniwortlich: F. X. Deu e tz.
Güterverpachtung.
Dienstag, den 13. Februar
aachst hin, Nachmitiags 2 Uhr in
der Wirthschaft von Paul da⸗
hier lass.n die Wittwe und Kin⸗
der des dahier verlebten Rentners
Johann Hager die nachbe⸗
schtiebenen, ihnen gehbdrigen
Liegenschaften auf einen sechs⸗
jährigen Bestand öffentlich an
den Meistbietenden verpachten,
4.
Pl.⸗-Nt. 43225. 81 Dez.
im Rodt, neben Rud. Mun⸗
zinger und Rit. Steiufeld.
Pl.Nr. 3764, 3763 und
3762. 2,24 Tagw. auf
dem Schiffland neben Peter
Uhl und Anstößer.
Pl.Ne. 3835. 2,30 Tagw.
allda neben Nil. Wild und
Ww. Peters.
Pl.Nr. 2993. 2,22 Tagw.
ober der Lehmkaut neben
Gg. Frz. Hager und Pet.
Schmelzer Frau.
Pl.⸗-Ni. 8082. 43 Dez.
auf Mühlenthal neben Joh.
Eich und Ww. Zimmer⸗
mann.
Pl.⸗Nr. 4389. 75 Dez.
im Rodt neben Ed. Ber⸗
nasko und Jeh. Collisi.
Pl.⸗Ne. 36234. 36910
Dezim.; Pl.Nr. 3624.
2438/10 Dez.; Pl.Ne 26285. im
388/10 Dez. am Forellen⸗117.
veiher neben Michael Weiß
und Nilolaus Wagner.
II. Pl. Nr. 1508. 39 I10 Dezʒ.
auf dem großen Flur neben
Schmelzarbeiter Haas.
Pl.⸗»Pr. 3415. 61 Dej.
in den obersten S yen neben
Peter Custer und Ww.
Selgrad.
pl.„Nc. 3438. 24 Dezʒ.
allda neben Philipp Wei—
gand und Frz. Grell.
Pl.Ne. 982. 29. Dez.
auf dem rothen Flur neben
Jeb. Schwarz.
m Banne von Rohrbach.
Pl.„Nr. 2217. 124 Dezʒ.
im Thalgarten neben Bür⸗
germeister Urban Jakob.
Pl. Ne. 1038. 91 Dei.
und Pi.Nt. 1039. 86
Dez. in der Zwergahnung
neben Peter Haberer und
Weg.
B. an Wiesen:
Baune von St. Ingbert:
Pl. Nr. 3748. 34 Dez.,
Pl.⸗Nr. 8747. 16 Dej.
Pl.Nr. 3745. 21 Deʒ.
Pl. Nr. 3746. 16 Dej.
am Potaschwald neben
Kiämers Walo.
St. Ingbert, 26. Jan. 1877.
Sauer, k. Notär.
5
ß.
Hausversteigerung.
7.
Dienstag, den 13. Februar
nächsthin, Nachmittags halb 6
Uhr in der Wirthschaft von
Paul dabier, läßt Herr Franz
Grell, Fruchtbändler, allhier
vohnend, das nachbejeichnete,
hin gehörige Woonhaus öffentlich
an den Letzt; und Me stbietenden
in Eigenthum versteigern:
Pl.Nr. 126 und 127. 8
Dez. Fläche mit einem
zweistöchigen Wohndause,
Hofraum und Garten, ge⸗
legen in der Oberstadt
dahier neben Georg Franz
Haget und Jakob Braun.
St. Ingbert, 29. Jan. 1877.
Zauer. k. Nolar.
418 *
A. an Ackerland:
im Banne von St. Ingbert:
Pl⸗Ni. 8471. 42 Vezim.
in den obersten Sehyen
neben Rürgermeister Cusser
und Joh. Selgrad Ww.
Pl.Nr. 38114, 3115. 77
Dez. am Schaftopf neben
Joh. Beck Ww. und Fried.
Ruffing.
Pl. Nr. 3438. 24 Dezm.
in den obersten Sehen
neben Schreinet —*
und Fr. Grell.
Ih
J.
10.