Coupees und das Beamtenp ersonal dom Zugflhrer bis zum Bremser
in demselben Augenblicke einen elektrischen Schlag erhielten, dem
in siarker Krach folgte. Alle sahen sich momentan erstaunt an,
allerdings nicht wenig erschrocken, aber — der Zug ging ruhig
weiler, als wenn nichts vorgefallen wäre. Erst in Riesa hatte
man Gelegenheit, sich bei den Bahnbeamten zu erkundigen, und so
wurde denn die allgemeine Vermuthung bestätigt, daß der Blitz dicht
hinter dem Zuge in das Geleis geschlagen habe. Der gegenseitige
Meinungsaustausch über das eben Erlebte war höchst interessant.
Fin paar junge Leute, die am offenen Fenster gesessen hatten, be—
haupteten, der Blitz wäre ihnen über die Beine gefahren, ein
Druter ging sogar lahm und sagte im treuherzigen Tone: es wäre
etwas zum Fenster hereinzefahren gekommen und gerade auf den
Fuß, aber eben sa schnell wäre es wieder hinausgefahren. Die
auf dem Zuge befindlichen Bahnbeamten hatten sämmilich einen
Schlag auf den Kopf erhalten und waren zum Theil einen Augen⸗
blich bisinnungslos gewesen.
p'Brünn, 7. Juni. Ein gestern Abends niedergegangener
Wolkenbruch richtete große Verheerungen nördlich von Brünn an.
Mebhrere Ortschaften, wie Blausko, Caꝛernahorꝛa und Villow tz, wurden
Zurch den ausgetretenen Zwittawa Fluß und andere Wässer arg
mitgenommen. Möbel und Vieh trieben alsbald auf dem hochan⸗
geschwollenen Flusse. Man spricht davon, daß die Ueberschwemm⸗
ung Menschenleben gefordert habe. Auch im schlesischen Gevirge
sind starke Wolkenbrüche niedergegangen. Die Flüsse Oppa und
Mohra find ausgetreten. Mehrere Vorstädte und Troppau stehen
unter Wasser. Der Schaden ist bedeutend.
FParis, 6. Juni. Am verwichenen Mittwoch begann im
Hotel Drouot die Versieigerung der Schmudsachen der verstorbenen
Konigin Christine von Spanien. Die 23 Siücke der ersten Ab⸗
theilung ergaben 301,155 Frarcs, darurter wurde ein Halsschmuck
in BVrel anten und Perlen zu 110,000 Fres., zwei Stücke Kopfputz
in Brillanten mit 60,700 Fres. bezahlt.
p London, 4. Juni. In den letzten Tagen hat es hier
ziemlich ohne Unterlaß geregnet, in Schotiland hat es im Juni
yeschneit, und zwar so stark, daß die Felder eine Zeit lang voll⸗
jändig mit Sqchnee bedeckt waren, wie im Winter.
FeEin falomonisches Urtheil. Der Konstan⸗
inopeler Korrespondent eines russischen Blattes erzählt folgende
Serailgeschichte: Die schöne Hafize, Gemahlin des Kaffedschi Pascha
Mahmud Effendi, hatte sich eines schönen Tages in dem roman⸗
ischen lürkischen Dorfe Besilikeij, welches zwischen Teropia und
Bujukdere liegt, zu einem Liebes⸗Stelldichein mit dem Adjutanten
8 Sullans, Recif Beh, eingefunden. Dort unter dem Schatten
der Platanen wähnte das Liebespaar ruhig weilen zu können.
Mahmud, welcher von dem Verschwinden seiner Gemahlin Wind
Hetam, schickte ihr aber die Polizei nach und diese erwischte richtig
zas Paar. Skandal! .. Das Glück wollte, daß die schöne Frau
ntwich und daher von der Polizei nicht festgenommen wurde, um
wangsweise dem Gemahl zugestellt zu werden. Als Sultan Abdul
damid die Geschichte ersuhr, da ließ er sofort beide, den Gemahl
ind den Geliebien der schöuen Frau zu sich bescheiden und sprach
u denselben: „Ihr beidt seid aus meinen Diensten entsassen; Du,
decif, hast eine freuide Frau gestsohlen — was Du einem Anderen
hust, dasselbe könnlest Du bei Gelegenheit auch mir thun. Und
D'ch, armer Mahmud, Dich kann ich auch nicht mehr als Kaffedschi
Zascha brauchen. Deine Pflicht ist, mir Kaffee zu serviren; kannsi
du aber über meinen Koffee gehörig wachen, wenn Du nicht über
Deine eigene Frau gewacht hast ?“
péinenschlechten Scherz hat sich in Sehna (Gou
vernement Smolenst) der Provisor der dortigen Apotheke unlängp
laubt. Bei demseiben befanden sich eines Abends mehrere Gäsie,
velche sih, nachdem sie mit Speise und Trauk gehörig bewirthet
varen, entfernen wollten. Der Provisor beredete dieselben zum
Aleiben, aber ohne Erfolg. Als er dun sah, daß seine Aufforderung
uchts nütze, schütiete er jedem Gast unbemer't ein Pulver in das
Hlas. Vie Folge davon war, daß alle Gäste auf ihren Plaͤtzer
inschliefen, einer aber, um nie mehr zu erwachen.
Faun die Rodaction derammworilich· F. J. Deme —.
— — —WM —
Biorbrauerei dt. Ingbert.
Am Frohnleichnamstage X J ger Witterune
der hiesigen Stadtkapelle unter Leitun:
Concert ihres Directors Herrn Schade w i tz.
Ansang Nachmittag 3 Ubr.
Waaren-Versteigerung.
Am Samstag den 14. d. M. Nachmittaas 2 Uhr be⸗
ginnend, lasse ich im Saale des Herrn Oberhauser
Seine große Parthie Ellenwaaren DM
gegen Zahlungs-Ausstand versteigern.
Zum Ausgebote kommen unter Anderem:
Kattune, Bettzeuge, Schamas, Barchent, baumwollen
Tuch, leinen Tuch, halb⸗ und ganzwollene Kleider⸗
stoffe, Lamas, Merinos, Flanell, Bieber, Schirting,
Hemdentuch ⁊c.
kerner eine Parthie fertiger Kleider, als
Rocke, Joppen, Hosen, Westen, Hemden, Kittel ꝛc.
Heinrich Isaae.
—287*7
Die ausserordentlichs Verbreitung dieses Hausmittels han
ino ebenso grosse Zabl ahplicher Präparate als Nachahme
nervorgerusen, welche sieh nicht entblõdsn Verpackung, Parbe
d FPukette in tauschender Weise herzustellen. Die Paquote
les ãckten Stollwerck'schen TFabrikates tragen den vollen Na-
nen des Fabrikanten und kennzeichnen sich die Verkaufsstellen
lurch ausgelegte Firmen-Scbilder.
Zu vermiethen und sofort beziehbar:
die votalitaͤten, worin bisher eine
dattwirtaechaft und NMetegerei
mit gutem Erfolge betr'eben wurde. —
Alle zum Mehexeigeschäft gehörigen Werkzeuge und ine gute
Fleischwiege und Wurstmaschine, sowie olle zur Wirtkshait
gebörigen Requisiten, Gläser, Gesgirr, nebst einer seht auten Bier⸗
pumpe weiden mitabgegeben bei
Wittwe Jriedrich Deutsch in Altenwald.
*00 200000000000 22 7277
Soeben iit erschienen:
Humor verloren, Alles verloren!
Reichhaltigste Anekdotensammlung. Zur Uniterhaltang für lach
justige Leute. Zehn Hefte, mehr als fünfhundert Aneldole
enthallerd. Preis für alle zehn Hefte 80 pi
(Gegen 90 Pi. in Briefmarken erfo'gt Franko⸗Zusendung.)
Beriag der Körner'schen Buchbandlung in Erfurt.
Danksagung.
Allen Denjenigen, die unhen
Trauer zu wuͤrdigen wudten und
an dem Begrädnisse unjertt
ih· uern Galten, Vaters, Sohnet
Zrudert, Schwiegersohnes und
Schwagers
Johann 5chmelzer
Theit nahmen, sagen wit hie
nin unern herzlichften Dank.
Die tiestrauernd Hinterbliebenen
Si. Ingbert. 15. Auni 1879
Stationsbeklebzette!
dissiast bei F. X. Hemer
Vebersolig
für Fopran oder Tenor mit Klavierbegleitung
componirt von
—A
op. 251. M. 1.50.
* —— —
Oꝛ. Auflage. Preis do f.
Die in dem iunnstrirten Buche:
Dis Rrust- und
8 *440n ẽ
vaptohlene ernode zur erfolgreichen
Behandlung und, wo noch irgend
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Leiden hat sich tausendfach bewährt
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eichneten Werkchens allen Kranken
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