»eim Kegelspiel der Bote Baier einen Splitter unter den ginger-
aagel. Nichtbeachtung der Verletzung führte zu Starrkrampf und
ostete dem Mann das Leben.
FAus Kitzingen, 20. Sept., schreibt man der „N. Würzb. 3.“
Heute langte für die hiesige Frtma B. D. Metsch der erste Wagen
talienischer rother Weintrauben an; dieselben haben ein prächtiges
Aussehen und einen sehr süßen Geschmack, so daß der daraus zu
gewinnende Saft einen süffigen Rothspon liefern wird. Ein der⸗
artiger Bezug von Weintrauben ist im Frankenland eiwas ganz
aneues, noch nie dagewesenes.
F Nürnberg, 19. Sept. Wiederum sind in letzter Zeit
wei trichinöse Schweine hier aufgefunden worden. — Am Sams⸗
tag hat der Gastwirth Veth in Feucht, ein 57jähriger Mann, nach
kurzem Wortstreit seinen Sohn erstochen.
F München, 18. Sept. Professor Dr. Hartig in Mün—
hen beabsichtigt, zur Erforschung der Ursachen der sich immer mehr
ausbreitenden sog. Krebspest Untersuchungen kranker Krebse vor—⸗
unehmen.
— Bier Kinder in einem Koffer erstickt. Ein auf der Ziegelei
zu Pare z (Havelland) beschäftigtes Arbeiterpaar verließ am Frei—
ag Mittag seine Wohnung und ließ darin vier Kinder zurück.
Als die Eltern Abends heimkehrten, suchten sie vergeblich ihre Kinder
n der verschlossenen Wohnung. Endlich öffneten sie den im Zimmer
tehenden großen Koffer und fanden darin alle vier Kinder als
Leichen vor. Vermuthlich waren sie in den Koffer gestiegen, um Ver—
tteck zu spielen, der schwere, mit einem Schnepperschloß versehene
Deckel war zugefallen und so sind sie lebendig eingesargt worden.
F Im Haag wurde am 17. Sept. das Denkmal des Philo⸗
ophen Spinoza enthüllt. Die Ausführung der Statue war in
Folge einer Konkurrenz dem Bildhauer Fr. Hexamer in Paris —
einem geborenen Pfälzer — übertragen worden.
FParis, 20. Sept. In der Vorstadt St. Antoine haben
120 Schreiner ihre Geschäfte geschlossen; 3000 Arbeiter sind ohne
Beschäftigung. Die Arbeitgeber faßten diesen Beschluß, weil die
Arbeiter auf höheren Lohn drangen und mit Arbeitseinstellung
»rohten. Die Arbeiter hielten diesen Morgen eine Versammlung ab
und beschlossen, so lange zu feiern, bis eine Kürzung der Arbeits-
eit auf 10 Stunden statt der bisherigen 11 und eine Lohner—
sjöhung bewilligt sei. Es muß erwähnt werden, daß die Gesellen
in den Werkstätten von geschnitzten Möbeln erst vor zehn Tagen
zurch einen Streik eine Lohnerhöhung von 2004 durchgesetzt haben, was
ie nicht hindert, jetzt schon wieder eine neue Zulage von 6000 zu
erlangen.
F Das Muster aller Handlungsdiener, Herr Lemonier, Chef
des Portefeuilles des Hauses A. und M. Heine (Foulds Nachfol⸗
zer) ist am 11. Sept. zu Paris gestorben. Im Jahre 1814 in
das Haus Fould eingetreten, hat er durch sechsundsechzig Jahre
nicht einen einzigen Tag an seinem Pulte gefehlt. Donnerstag
Abend verließ er sein Bureau wie gewöhnlich; sechsunddreißig
Stunden später war er verschieden. Herr Lemonnier hinterläßt ein
Vermögen von circa drei Millionen Francs. Man kennt nicht
eine Erben.
London, 22. Sept. Wie die „Daily News“ aus
Lahore (Ostindien) melden, wurden durch einen Erdrutsch im
stainithale (Provinz Bengalen) 11 englische Offiziere, 2 Damen,
15 Soldaten und 8 andere Personen getödtet und 4 Personen verletzt.
London. Die jüngere Tochter des englischen Premi ers
Miß Helene Gladstone — so schreibt der Londoner Korrespondent
Empvfehlung.
Den hiesigen wie auswärtigen Kunden und Gönnern
zeige ich meine
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2. Wal,
an der Kohlenhalde in St. Ingbert.
er „Indep. Beige“ — giebt der jungen Damenwelt Englands eben
ein sehr beherzigenswerthes Beispiel. Sie hat kürzlich die Lehrer—
nnen⸗ Prüfung abgelegt und kehrt nun in das Neronham⸗College
zurück, wo sie studirte, um die Stelle einer Sekretärin zu über—
iehmen. Die Tochter des Premierministers als Untervorsteherin
ines Pensionates! Das kleine Ereigniß wird großes Aufsehen unter
»en jungen Damen machen, es erhöht aber auch die Stellung der
irmen Pensionatslehrerinnen, und es wäre nicht so übel, wenn
zuch die Töchter reicher Kaufleute einsehen lernien, daß sie, ohne
hrer Würde etwas zu vergeben, thun könnten, was die Tochter
des ersten Ministers thut.
F Die Londoner „Fishing Gazette“ empfiehlt Fischern und
Fischhändlern als bestes Mittel zur Aufbewahrung frischer Fische
»as von der Antitropic Comp. in Glasgow in den Handel ge⸗—
hrachte Glacialine. Letzteres wird in Wasser aufgelöst, die Fische
verden — ohne vorher ausgenommen zu sein — in die Flüssigkeit
zebracht, einige Zeit, je länger je besser, darin gelassen und sind
vann, ohne im Mindesten an Schmachhaftigkeit zu verlieren, auf
lange Zeit gegen Verwesung geschützt. Ein einstüudiges Einwässern
erhaͤlt die Fische mindestens eine Woche länger frisch, als es ohne—
zieß der Fall sein würde. Das Mittel ist übrigens auch bei Fleisch
und Geflügel anwendbar.
— Raubanfall⸗Bestrafung i England. Der Commis Henry
Perry, der sich eines Raubattentats gegen Clemence Lewis, einen
rüheren Kollegen, in einem Waggon der unterirdischen Gürtelbahn
in London schuldig gemacht, stand am 15. d. Mts. vor den Schranken
des Zentral-Kriminalgerichts in Newgate unter der Anklage des
Raubmordversuchs. Er wurde von den Geschworenen für schuldig
erklärt und vom Gerichtshofe zu 30 Hieben mit der „neunschwänzigen
datze“ und 20 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Der Verbrecher stieß
inen Schrei des Entsetzens aus, als er das harte Urtheil vernahm.
F In Barcelona entwickelte jüngst ein Tänzer
stamens Sennor Torres, einen derartigen Eifer, daß er von der
Zühne in das Orchester hinabtanzte und dort das Genick brach
Narbeberichte.
Zweibrücken, 28. Sept. (Fruchtmittelpris und Victualienmar.
Weizen 11 M. 12 Pf., Korn 09 M. 81 Pf., Gerste zweireihige — M. —
ierreihige — M. — Pf., Spelz 7 M. 20 Pf., Spelzkern — M. — 3..
Dinkel — M. — Pf., Mischfrucht — M. — Pf., Hafer 6 M. 20 Pf.,
krbsen — M. — pf., Widen — M. — Pf., Kartoffeln 2 M. — Pf.
deu 2 M. 90 Pf., Stroh 3 M. 06 Pf., Weißbrod Ll/s Kilogr. 56 Pf.
dornbrod 8 Kilogr. 69 Pf., Gemischtbrod 8 Kilogr. 84 Pf., paar Weck 100
Ir. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 60 Pf. II. Qual. 54 Pf. Kalbfleisch 50 Pf.,
dammeifleisch 60 Pf. Schweinefleisch 60 Pf.z Butter /2 Kilogr. dO M. 90 Pf.,
Wein 1 Liter 80 Pf., Bier J Liter 24 Pf.
Homburg, 22. Sept. (Fruchtmittelpreis und Victualienmarkt.) Weizen
10 M 90 Pf. Korn 9 M. 37 pf., Spelzkern — M. — Pf. Spelz 6M,
80 Pf., Gersie Lreihige — M. — Pf. G.erste 4reihige 7 M. 50 Pf. Hafer
z M. 26 Pf., Mischfrucht — M. — Pf. Erbsen — M. — Pf., Wicken
M. — ppfi, Bohnen O M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf., Korn⸗
zrod 6 Pfund — Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 82 Pf. Ochsenfleisch — Pf.
Rindfleisch 40 Pf., Kalbfleisch 410 Pf., Hammelfleisch — Pf., Schweinefleisch
30 Pf., Butter 1 Pfund 1. M. — Ppff. Kartoffeln per Ctr. 2 M. 50 ppf.
Kaiserslautern, 21. Sept. (Fruchtmittelpreis und Victualienmarkt.)
Weizen 10 M. 87 pf., Korn 09 M. 66 Pf. Spelzkern — M. — Pf. Spelz
7 M. 13 Pf., Gerste o8 M. 27 Pf., Hafer 6 M. 15 Pf., Erbsen 7 M.
50 Pf., Wicken 6 M. 42 pf., Linsen — M. — Pf., Kleesamen 45 M. 33
Pf., Schwarzbrod 6 Pfund 78 Pf., do. 8 Pfd. 89 Pf., Gemischtbrod
s Pfund 44 Pfg. Butter per Pfd. 0 M. 90 Pf., Eier 2 Stuck 10 Pf. Kar⸗
offeln per Cent 2 M. 10 Pf. Stroh 2 M. 50 Pf., Heu 2 M. 60 Pfg.
Fur die Redaetin bveramwortlich: F. X. Deme ß.
Gewerbliche und landwirtheschaftliche
Ausstellung des Pfalagaues.
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Unter dem Protectorat Sr. Kgl. Hoheit des Grossh.
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Gesffnet bis October 1880.
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