werden zur Ausfüllung schon heute in die Hände der einzelnen
Haushaltungsvorstände gelangen. In dieselben sind einzutragen
die Ortsanwesenden und die voörübergehend Ab—
wesenden und zwar in das Verzeichniß der Anwesenden
die beiden Innenseiten der Liste) ohne Ausnahme alle Personen,
welche von heute auf morgen (vom 30. Nov. auf den 1. Dez.)
in den zu der Wohnung der Haushaltung gehörenden Räumlich⸗
keiten übernachtet haben, ohne Unterschied, ob dieselben dauernd
oder vorübergebend anwesend, Inländer oder Ausländer, Militär⸗
oder Civilpersonen sind. In das Verzeichniß der Abwesenden
(auf der Rückseite des Formulars) sind jene Personen einzutrageu,
welche zwar zur Zeit der Zählung Mitglieder der Haushaltung,
jedoch aus vorübergehendem Anlaß, ohne Aufgabe ihrer
Wohnung oder Schlafstelle, abwesend sind. Als Abwe—
sende werden hiernach beispielsweise die auf Reisen befindlichen
Haushaltungsmitglieder eingetragen. Die Richtigkeit und Voll⸗
ständigkeit der in der Zählungsliste gemachten Angaben ist von
dem Haushaltungsvorstande durch Unterschrift (auf der
Rückseite des Formulars) zu bestätigen. Wo in einem Hause we—⸗
zen Unkenntniß die Zählungsliste vom Haushaltungsvorstande nicht
selbst ausgefüllt werden kann, thut dieses nach den Angaben des⸗
selben der Zähler. Um diesem aber die an sich schon schwierige
Arbeit nicht unnöthigerweise noch mehr zu erschweren, ist es gut,
wenn demselben die nothwendigen Angaben bereitwilligst und möq⸗
lichst rasch gemacht werden.
Die kgl. Kreisregierung läßt, im Hinblick auf die in letz—
ter Zeit wiederholt vorgekommenen Unglücke in Kies- und Sand—
gruben, das Publikum auf die Gefahren bei der Ausbeute solcher
Gruben aufmerksam machen und zu größerer Vorsicht mahnen.
FBei der am 8. Dezember nächsthin Statt findenden Ein⸗
weihung der Stiftskirche in Kaiserslautern wird der kgl.
Konsistorialrath Ho fer als geistlicher Kommissär des kgl. Kon⸗
fiftoriums den Weiheakt vollziehen. Als weltlicher Kommissär wird
der kgl. Regierungsrath Wand der Feier beiwohnen.
Bekanntlich hat sich die Stadt Kaiserslautern an
der Gewerbemuseums-Lotterie mit 1000 Loosen 4 3 Mark be—
theiligt, Fortuna war der Stadt aber nicht besonders hold, denn
die ihr zugefallenen Gewinne betrugen nur M. 424.
4 Der Stadtrath von Kaiserslautern hat mit allen
gegen drei Stimmen das Anerbieten des Herrn Thomas, das Gast—⸗
haus zum Karlsberg gegen das Stadthaus umzutauschen, abgelehnt.
Der Ausschuß fur den Bau einer neuen katholischen Kirche
in Kaiserslautern hat neulich nach einer längeren Debatte
deschlossen, den Neubau in gothischem Style aufführen zu lassen.
Der Gewinner des großen Looses bei der Kaiserslanierer
Gewerbemuseums-Lotterie hat dem dortigen Verschönerungsverein
150 M. zum Geschenk gemacht.
F In Edesheim wurden, wie der „Pf. K.“ hört, vorigen
Samstag sämmtliche Fässer und Keller einer dortigen Firma unter
Gerichtssiegel gelegt, weil Verdacht der Weinfälschung besteht.
F In Winden wurden kürzlich 81 Dezimalen Wingert um
die beträchtliche Summe von 4310 Mark versteigert.
4 Gegenüber der neulichen Mittheilung der „Pf. Z.“, daß sich
die Unterhandlungen wegen Erwerbung des Bades Dürkheim
durch eine franzoͤsische Gesellschaft zerschlagen hätten, erklärt der
„D. A.“, daß die Verhandlungen noch keineswegs abgebrochen seien.
— Der flüchtig gewordene und steckbrieflich verfolgte Einnehmer
Schneider aus Baumholder hat sich am Samstag, von Bel⸗
zien kommend, freiwillig dem Untersuchungsgericht gestellt.
FIn Mannheim sind mehrere Schiffsladungen Schilf⸗
tengel angekommen und in Tabaksfabriken abgeladen worden. Die
Mannheimer zerbrechen sich die Köpfe, was die Fabrikanten aus
den Stengeln machen. Die vorsichtigsten Raucher bitten sich seit⸗
dem Tabat und Cigarren und die Stengel, jedes apart aus.
F Bei einem am 25. Nov. Statt gehabten Treibjagen in
Sobernheim wurde statt einer gehetzten Sau ein Treiber er—
ichossen; derselbe war auf der Stelle todt.
In Dortmund (Westphalen) wurde in der Nacht vom
26. auf 27. November um 1 Uhr ein leichtes Erdbeben, dann
Morgens kurz vor 6 Uhr ein heftiger zwei Sekunden anhaltender
Erdstoß verspürt.
— Der Bürgermeister von Agram hat von dem Erdbeben,
durch welches die Stadt Agram so schwer heimgesucht wurde, fol⸗
genden Gesammtbericht abgegeben: „Zwei Personen wurden ge—
ödtet, dreiundzwanzig verwundet. Kein Gebäude ist unversehrt.
Zwei Dritttheile der Häuser sind beträchtlich beschädigt. Sechs
dirchen und Bethäuser mußten geschlossen werden. Vierhundert
Familien sind obdachlos; viele entbehren selbst das Nothwendigste.
Die Noth und das Elend sind groß.“
F Paris, 25. Nov. Seit einigen Tagen ist die Heirath
des Sohnes von Peter Bonaparte mit der Tochter des bekannten
—öADDDDD———
Die Familie Blanc hat nümlich 40,000 Fres. ausgegeben, um sich
die Blätter günstig zu stimmen oder sie wenigstens zum Schweigen
zu bewegen; und nun klagt ein Blatt das andere an, der Verlock⸗
ing nicht widerstanden zu haben. Bei dieser Gelegenheit erfährt
nan auch, daß Frl. Blanc ihrem Gemahl eine Millon Rente und
ein Zehntel der Einnahme aus der Spielbank von Monaco zuge⸗
zracht, daß der junge Bonaparte außerdem neun Millionen erhalten
jat, über welche er frei verfügen kann.
— Begräbniß eines Lebendigen. Vor einigen Tagen wurde
ein in der Rue de Rocher von Paris wohnhaft gewesener Obst⸗
händler beerdigt. Die religiösen Ceremonien hatten in der Kirche
Z„t.⸗Augustin siattgefunden uünd der Leichenzug war bereits auf dem
Friedhose Stint-Quentin eingetroffen, als plötzlich einer der Be—
imten der Leichenbestattungsgesellschaft den Schrei ausstieß: „Der
Tode spricht!“ — „Du bist wahnsinnig oder betrunken,“ erwidert
hmeein anderer, und schon fing man an, den Sarg in's Grab
hinabzusenken, als plötzlich von allen Anwesenden deutlich und ver⸗
aehmlich der Nuf gehört wurde: „Zu Hilfe! Zu Hilfe!“ Einen
Moment herrschte sprachloses Entsetzen, dann zog man den Sarg
vieder hetaus und öffnete ihn — der Obsthändler war am Leben!
Der angebliche Todte wurde in seine Wohnuug zurückgebracht und
voll sich bereits derartig erholt haben, daß seine Wiedergenesung für
icher gilt!
— — — — — —— — — — —
Fur die Redaction verantwortlich: F. X Demeßz.
ewꝛ
Geschäfts-⸗
Uebertragung.
Ich zeige hiermit an, daß ich un⸗
ierm heutigen mein Geschäft,
Bäckerei
Wirthschaft,
meinem Schwiegersohne Karl
Horft übergeben habe und bitte zu⸗
gleich das mir bisher geschenkte
Vertrauen auch auf ihn übertragen
zu wollen.
St. Ingbert, 29. Nov. 1880.
Achtungsvollst
Heora Jung.
Die Wohnung,
welche Buchbinder Kaiser
inne hatte, ist nebst einem wei—
teren Mansardenzimmer bis 1.
Januar beziehbar, zu vermiethen.
Michael Haas. Bäcker.
Ein braver Junge wird in die
Lehre angenommen bei
M. Thiery, Bäcker.
Der Unterzeichnete hat seine Spielwaaren ausgestellt und
bverkauft dieselben um zu räumen, zu bedeutend herabgesetzten
Preisen; alte Sachen unter dem Einkaufspreise. Schuh⸗
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festen Preisen verkauft. Korbwaaren aller Art, Rohrsessel,
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J. J. Fiack, jun.
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