die zu einer Vorgerichistellung des Heiß nöthigen Beweise nicht
vollständig beigebracht werden. *
Den Verhandlungen des Kaiserslauterer Stadtraths
ist zu entnehmen, daß nach einer Entscheidung des Verwaltungs—
gerichtshofes, Gemeinderathssitzungen nur dann als öffentliche zu
hdetrachten seien, wenn Tag und Stunde, sowie die Gegenstände
der Verhandlungen mindestens zwei Tage vorher, und zwar durch
Anschlag am Gemeindehause öͤffentlich bekannt gemacht worden waren.
Die Aktionäre der Steingutfabrik Kaiserslautern
erhalten aus dem Erträgniß des Jahres 1880 eine Dividende von
8 Prozent.
FAus Kaiserslautern meldet die „K. Z.“: So viel
wir hören, soll die Weigerung des Stadtraths, einen Beitrag
zur Unterhaltung einer Zollniederlage zu leisten, zur Folge haben,
daß unserer Stadt auch das Nebenzollamt verloren gehen und nur
eine Abfertigungsstelle bleiben wird.
7 Der pfälzische Bader⸗Verein hielt am letzten Sonntag zu
Neustadi eine Generalvbersammlung ab, welche von etwa 40
Mitgliedern besucht war. Die Tagesordnung erstreckte sich auf den
Entwurf von die Eintracht und die gegenseitige Unterstützung sichern⸗
den Statuten, die Ausbildung und Prüfung der Lehrlinge und Ge⸗
hilfen, Festsetzung einheitlicher Preise ꝛc. Der Verein soll in Zu⸗
kunft in Zweigvereine getheilt werden, für welche sodann ein pfäl⸗
zischer Provinzialverband geschaffen werden soll. Ein Lehrling
wurde in der Versammlung „ausgeschrieben“, d. h. zum Gehilfen
gemacht, (Innung?) wobei der Vorsitzende mahnende Worte an
denselben richtete und das Versprechen des neuen Gehilfen entgegen⸗
nahm, immer fleißig und tüchtig zu bleiben.
7 Der Gewerbeverein in Neustadt hat sich in seiner letzten,
allerdings sehr spärlich besuchten Versammlung dagegen ausgesprochen,
die Petition des Verbandes der pfälz. Gewerbebereine, welche sich
gegen die Einführung von Innungen ꝛc, und für die Gewerbe—
freiheit ausspricht, zur Erlangung von Unterschriften in Umlauf
setzen zu lassen. Der Vorsitzende war in dieser Versammlung der
einzige Verfechter der Gewerbefreiheic.
F In Mechtersheim herrscht seit Wochen die Diphtherie.
Bereits sind daselbst 41 Kinder dieser furchtbaren Seuche erlegen.
7 In Edenkoben hat sich ein Kirchenbauverein gebildet
zu dem Zweck, die etwa 25,000 Mark aufzubringen, welche die
nothwendig gewordene Erweiterung der dortigen katholischen Kirche
noch erfordert. Ein Baukapital von etwa 10,000 Mark ist sjchon
bon längerer Zeit her angesammelt. Die katholische Kirche ist im
Jahr 1742 erbaut worden; seit jener Zeit hat sich die Zahl der
Katholiken in Edenkoben von 500 bis 600 auf über 1200 vermehrt.
7 Ein erschütterndes Familiendrama spielte sich vor einigen
Tagen in St. Johann ab. Eine dort in der Mainzerstraße
wohnende in den dreißiger Jahren stehende Frau, Mutter von füns
Kindern, konnte seit dem im vorigen Herbst erfolgten Tode ihre
Mannes nur mit großer Sorge und Mühe ihr und ihrer Kinder
Dasein fristen und war zuletzt durch Krankheit ihres jüngsten Kindes
von jeglichem Broderwerb abgehalten. Noth und Elend waren bei
den Aermsten täglicher Gast. Vor 6 Wochen starb das jüngste
Zind, und vor einigen Tagen ist die hierüber tiefbetrübte und von
Nahrungssorgen gepeinigte Mutter wahnsinnig geworden und mußte
nach Merzig abgeführt werden. Der Wahnsinn hatte sich zur
Tobsucht gesteigert, und unter erschütterndem Geschrei verlangt die
arme Frau Wein und Braten; sie habe lange genug darben müssen,
jagt sie. Möchten sich barmherzige Menschen finden, welche sich der
armen verlassenen Kinder der Unglücklichen annehmen!
FIn Mainz gelangte dieser Tage eine großartige Diebs—
geschichte zur Entdeckung. Die Bedienstete eines dortigen Hotels
hat während der Zeit ihres Aufenthalts in dem Hotel eine solche
Anzahl von Sachen aus demselben entwendet, daß ein Fuhrwerk
nothwendig war, um die gestohlenen Gegenstände auf die Polizei
zu fahren.
7 In Karlsruhe hat der dortige ärztliche Verein in seiner
letzten Generalversammlung den Ausschluß des praktischen Arztes
Dr. Mezz beschlossen, weil derselbe seit Jahren wucherische Geschäfte
getrieben hat. Desgleichen haben die Aerzte mit ihm jede Ver⸗
bindung abgebrochen.
F Aus Hanau, 25. Febr. schreibt der Han. Anzeiger“;
Soeben wird uns eine haarsträubende Geschichte mitgetheilt, die
sich gestern unweit Kerzell im Kreise Fulda ereignet haben soll.
Ein Mädchen, welches eine Baarschaft von 400 M. bei sich führte,
bat den Bürgermeister von Kerzell um einen Begleiter, weil sie
jich durch den Wald zu gehen fürchtete. Der Bürgermeister schlug
das Gesuch ab, bemerkend, im Walde seien keine Spitzbuben. Ein
Gendarm begegnete ihr und begleitete sie eine große Strecke durch
den Wald. Kaum hatte er das Mädchen verlassen, so hoͤrte er
einen durchdringenden Schrei, eilte darauf zu und fand die Un—
zlückliche mit einem Messer im Halse. (Das Mädchen soll bereits
gestorben sein.) Es lallte noch den Namen des Mörders. Letzterer
wurde verhaftet und wird die Untersuchung das Weitere ergeben.
Den ersten Haupttreffer der 2. Nurnberger Kirchen—
baulotterie im Betrage von 50,000 Mark hat ein Gerichtsvoll⸗
ziehersaospirant zu Grevenbroich bei Düsseldorf gewonnen.
FS. M. der König hat dem bayer. Veteranen-, Krieger⸗
und Kampfgenossen⸗Bunde auf Grund des revidirten Bundes⸗Sta⸗
futes vom J. Aug. 1880 die Rechte einer Korporation verliehen.
7 GSelbstmord.) Der französische General Ney, Herzog
von Elchingen, tödtete sich in Chatillon durch einen Revolverschuß
in den Kopf. J IJ
7 In East-Lüverpool im Staat Ohio (Nordamerika)
kamen am 23. Febr. gelegentlich einer Feuersbrunst acht Personen
in den Flammen um. —
ffür die Redaction veräanswortli«: 5 — h—eemeßtz.
Versteigerungs⸗Be⸗
kanntmachung.
Auszug.
Samstag, den 9. April
1881,Nachmittags 2 Uhr, zu
St. Ingbert in der Wirih⸗
schaft von Johann Joseph Hein ⸗
rich, werden von Karl Auff⸗
jchneider, Rechtskandidat in St.
Ingbert wohnhaft, Amtsverweser
des kgl. Notar Franz Sauer,
im Amissitze daselbst, als ge⸗
richtlich ernannten Versteigerungs
beamten, im Zwangswege
gegen Johann Becker, Schmelz⸗
arbeiter und dessen mit seiner
verlebten. Ehefrau Caroline
Wolf, erzeugten noch minder⸗
zährigen Kinder 1) Karoline, 2)
Karl, 3) Anna und 4) Katha⸗
rina Becker, in St. Inabert
mohnhaft. ⸗
die nachstehend bezeichneten Be⸗
genschaften in der Steuerge⸗
meinde St. Ingbert, Amtsgericht
St. Ingbert, Rentamt Blieskastel,
öffentlich zu Eigenthum versteigert:
i Plan⸗Nr. 286214, 14
50 qm Fläche, worauf ein
einstöckiges Wohnhaus, Hof⸗
raum,. Gärtchen und son—
— 22
J stige Zubehörden, gelegen
zu St. Ingbert auf der
Meß nebst Pl.⸗Nr. 2862 1,
7. ¶m Brunnenantheil;
Plan⸗Nr. 2860 14, 2 a
20 qm Bauplatz auf der
Meß, obigem Hause gegen⸗
über.
Plan⸗Nr. 3024, 19 a 90
q¶m Acker im Mühlenthal,
neben Peter Greß und Pe—
ter Berrang,
Plan⸗Nr. 2862 14 und
286211 werden zusam⸗
men, die beiden obigen
Plannummern einzeln ver⸗
steigert.
Die nähere Beschreibung der
Bersteigerungsobjekte, sowie die
Versteigerungsbedingungen kön⸗
nen bei dem Versteigerungsbe⸗
Imten eingesehen werden.
St. Ingbert, 27. Febr. 1881.
K. Auffschneider,
Amtsverweser.
Möbel⸗
Versteigerung.
Mittwoch, den 9. März
aächsthin, Nachmittags 2 Uhn
zu St. Inabert im Sterbe⸗
Druck und Verlag von F. X. Demetz in St. Ingbert.
Danksagung.
Für den schönen Gesang zu
Ehren unseres Vaters bei seinem
Begräbnisse drücken wir den
Herren Sängern hiermit den
herzlichssen Dank aus.
Die Familie Schwarz.
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in allen Größen, mit blau
und rother Liniatur wer—
den billigst angefertigt bei
IJ F. X. Demetz.
Men Haus im Steinbruch
ist zu verkaufen oder zu
vermiethen. —
Mh. Paulus.
Er Grube Dung hat zu
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liebigen Farbe des Druckes, auch in Golddruch, fertigt
s. J. Jemeh,
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