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der Et. Ingberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich) mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, Sonntags mit illustrirter Bei⸗
age) erscheint wochentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Der Abonnementépreis betraägt vierieljahrlich
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M 126.
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Die freisinnigen, reichßtreuen Wahlmänner des Wahlkreises
Zweibrücken-Pirmasens
werden freundlichst ersucht. sichh Donnerstag den 11. d. Mis. Morgens 9 Uhr, zu einer Borbesprechung über die Abgeordnetenwahl
zehufs endgiltiger Aufstellung des noch zu wählenden Abgeordneten unseres Wahlkreises in dem Tivoli-Saale dahier gefi.
einfinden zu wollen.
Zweibrücken, den 6. Aug. 1881. F
Die 40 Wahlmänner der Städte Zweibrücken-Pirmasens.
aus gelehrter und feingebildeter Herr sein. Zur Zeit befindet sich
Dr. Korum behufs seiner Bestätigung in Rom.
Eine der „Voss. Z.“ aus Kiel zugegangene Correspondenz
spricht die Vermuthung aus, die beiden dort mit Beschlag belegten
Schiffe möchten zum Sclavenhandel bestimmt gewesen sein.
Ausland.
* Die Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser
Franz Josef in Gastein trug denselben herzlichen Charakier
wie die Zusammenkünfte früherer Jahre. Nach der ersten Begrüß⸗
ung auf dem Straubinger Platze begaben sich beide Monarchen
Arm in Arm ins Badeschloß, wo Kaiser Franz Josef dreiviertel
Stunden verweilte. Am Donnerstag Nachmittag begab sich Kaiser
Franz Josef zu seinem kaiserlichen Freunde zum Diner. Der Gegen⸗
besuch Kaiser Wilhelms bei dem Kaiser von Oesterreich unterblieb
auf Wunsch des Letzteren, da derselbe seinem greisen kaiserlichen
Freunde das Treppensteigen ersparen wollte. Am Donnersiag
Abend war Gastein glänzend erleuchtet, wobei die beiden Monar—
chen unter den enthusiastischen Zurufen des Publikums einen kleinen
Rundgang durch den Curort machten. Am Freitag Vormittag ver—
ließ der Kaiser von Oesterreich, nach herzlichster Verabschiedung
von Kaiser Wilhelm, Gastein und reiste zunächst nach München.
wo er mit dem König von Sachsen zusammentraf. Auch Kaiser
Wilhelm reiste einen Tag später von Gastein ab, traf am Sonn⸗
tag in Frankfurt a. M. ein und setzte von hier am Montag die
Reise nach Coblenz zum Besuche der Kaiserin fort.
* Die in voriger Woche erfolgte Unterzeichnung der zwischen
England und den Transvaalboers abgeschlossenen Con—
vention hat die Uebergabe der Regierung des Transvaalandes an
die Boers zur Folge, welche noch im Laufe dieser Woche zu Pre—
toria erfolgen soll.
Deutsches Reich.
Nach den soeben bekannt gegebenen Vorschriften zum Vollzug
deßz neuen Einkommensteuergesetzes in Bayern sollen
dzie Steuerausschüsse, welche die Angaben über das Einkommen der
Zteuerpflichtigen zu prüfen und festzustellen haben, im ganzen
onigreiche bis zum 20. November zusanmentreten. Hinsichtlich
der Steuerziele hat es vorerst beim Alten zu bleiben.
Dem Kronprinzen des deutschen Reiches, welcher zur
znspicirung baierischer Truppen in der ersten Woche des nächsten
Monats einige Tage in Landshut Aufenthalt nehmen wird, wurden
don unserem König Zimmer in der kgl. Residenz daselbst, sowie
hofpferde und Hofequipagen zur Verfügung gestellt.
Die „Nordd. Allg. Ztg.“ sagt, daß die Kissinger Kur in den
letzten 14 Tagen einen besonders guten Einfluß auf das Befinden
des Reichskanzlers ausübte, so daß er täglich ausgedehnte Spazier⸗
jange unternehmen kann und frischer aussieht als seit geraumer
Zeit.
*Die Reichstagswahlen sollen nun doch gegen Ende
Dctober stattfinden, doch würde der neugewählte Reichstag nicht
mehr im Laufe dieses Jahres zusammentreten. Vielmehr sollen die
Sitzungen des Reichstages erst im Januar oder Februar des näch—⸗
en Jahres beginnen, je nach dem Zeitpunkt, bis zu welchem der
im November zusammentretende preußische Landtag seine Arbeiten
erledigt haben wird.
Das abgelaufene Rechnungsjahr hat für die deutsche
Neichskasse ein Deficit von mehr als 12 Millionen Mark er—
geben; das ist die neueste Ueberraschung, welche der „Reichsanzeiger“
auns bereitet. Er fügt freilich den Trost hinzu, daß diesem Aus—
jall ein Plus von 16 Millionen Mark an creditirter Rübensteuer
gegenüber steht, die im laufenden Rechnungsjahr eingehen müssen
ind also zur Deckung des Deficits hinreichen. Andererseits haben
die Zölle gegen den Voranschlag ein Deficit ergeben, das in der
Rechnung selbst nicht zum Ausdruck kommt, sondern die Wirkung
—
üüber die vom Reiche überwiesenen Erträge mit einem Deficit ab—
schließt. Denn vom Ertrag der Zölle und der Tabaksteuern fließt
der ein für allemal festgesetzte Betrag von 180 Millionen Mark
in die Reichskasse, und der Ueberschüß wird an die Einzelstaaten
dertheilt. Die Einnahmen der Reichskasse sind um 11,630,000
Mark hinter dem Voranschlag zurückgeblieben; den größten Aus—
iall ergab die Rübenzuckersteuer, über 18 Millionen Mark, was
offenbar daher kommt, daß nach dem jetzigen mangelhaften System
die Zuckerfabriken für ausgeführten Zucker mehr Sieuer zurückbe—
zahlt bekommen, als sie dafür entrichtet haben. Die Verwaltung
der Reichspost und des Reichstelegraphen dagegen hat 2,600,000
Mark mehr eingenommen, als im Vorenschlag angesetzt war, und
die Reichseisenbahnen haben 8,800, 000 Pöark mehr ertragen. Unter
den Ausgabeposten, welche den Voranschlag überschritten haben, ist
der bedeutendste der des Reichsamts des Innern, welches für die
Weltausstellung in Melbourne und für die Kosten der Bekampfung
der Rinderpest eine Mehrausgabe von 1,217,000 Mark hatie.
Die Nachricht von der Ernennung des Straßburger Dom—
driesters Dr. Korum zum Bischof von Trier bestätigt sich. Der
Nuntiatursekretär Dr. Francesco Tarnassi in München und der
steußische Kultusminister v. Goßler sollen in Straßburg die Ver—
jandlungen gepflogen haben. Der von der preußischen Regierung
belanntlich micht bestätigte Kapitularvikar Dr. de Lorenzi hat ver⸗
ichtet. Dr. Felix Korum ist im Jahre 1840 zu Wickerschweier
in Oberelsaß geboren, hat in Innsbruck studirt und soll ein üher—
Vermischtes.
*St. Ingbert, den 9. August. Auf gestern Nach—
mittag hatte das Bürgermeisteramt die sämmtliche Hilfsmannschaft
der städtischen Feuerwehr eingeladen, um mit den Chargirten der
letzteren dieselbe neu einzutheilen und ihr die nothwendigen In—
truktionen zu geben. Der größere Theil der Eingeladenen wurde
zur Hilfeleistung den einzelnen Feuerspritzen zugetheilt. Die Uebrigen
wurden theils zum Wacht- und Ordnungsdienst, theils zum Bilden
der Wasserreihen bestimmt. Die Wacht- und Ordnungsmannschaft,
der mit anderen dazu berufenen Organen bei Bränden der Sicher⸗
heitsdienst obliegt, ist mit gelben Armbinden ausgezeichnet; Ob—
mann derselben ist Herr Joh. Jos. Heinrich, Wirth; Stellver⸗
treter desselben Herr Heinrich Martin, Pulverfabrikant. Die—
jsenigen Personen, die das Bilden der Wasserreihen anzuordnen und
zu überwachen haben, sind durch eine blaue Armbinde kennbar;
Obmann bei denselben ist Herr Lehrer Drumm; Stellvertreter
desselben Herr Lehrer Schlaudecker. — Bei Hauptproben und
Bränden hat sämmtliche Hilfsmannschaft bei Vermeidung von
Strafen mit auszurücken. Schon in nächster Zeit soll eine Haupt-
probe stattfinden, und wird das, Bürgermeisteramt hierzu vorher die
nöthigen Einladungen ergehen lassen.
* St. Ingbert, 9. Aug. Heute Vormittag gegen 29
Uhr wurde auf der protest. Kirche mit der Glocke das Feuerzeichen
gegeben. Es konnte jedoch das Stürmen sofort wieder eingestellt
werden, da es gelang, das Feuer (im Hause von Schürer Ksarr⸗
mann im Icsephsthal) noch im Entstehen zu dämpfen.
—St. Ingodert. Eingesandt.) Der zahlreiche Besuch
des von Herrn Lehrer Schlaudecker mit seinen Musikschülern
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