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öni tsgerichts St. Ingbert.
Amtliches Organ des königl. Amtsg
Amtliches Org
35
der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchert ich fünfmal: Am Montag, Zieustag, Dounerstag, Samstag und Souutag; 2mal wöhentlich mit Unterl
Blatt und Sonntags mit Lseitiger illnstrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1I6 40 — einschließlich Trägerlohn; durch die Vost bezogen 1460 S, eini
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M 169.
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
* Ueber die Reichstagskandidaturen in
ARayern bringt die neueste Nummer der in
München erscheinenden,, ßGayerischen Wochen—
vost“ (Preis für das Vierteljahr 50 Pf.) einen
ientirenden und beachtenswerthen Artikel, dem wir
achstehend das die Pfalz Betreffende entnehmen:
der erste Wahlkreis Speyer war seither durch
»en nationalliberalen Dr. med. Gro ß zu Lambs-
jeim vertreten, welcher wieder als Kandidat auf—
zestellt ist. Von Seiten der Patrioten wird An—
valt Dr. Horn in Frankenthal bezeichnet, welcher
oer nach einer neueren Mittheilung der „Pfälzer
4tg.“ auf eine Kandidatur verzichtet. Die Kon—
erbativen bezeichnen Irhrn. v. Gienanth als
ren Kandidaten, die Fortschrittspartei den Ger—
ereibesitzer Braunsberg in Frankenthal, von
pelcher Partei es nun schließlich heißt, daß sie eine
andidatur doch nicht aufstellen will, und die So—
alisten Dreesbach in Mannheim. Im zweiten
Wahikreise Landau wird als Kandidat von Seite
er Nationalliberalen Kammerpräsident Petersen
n Mühlhausen bezeichnet; von Seite der Fort—
chrittspartei Landgerichtsdiretter Reiffel von
daiserslautern, der Bayerisch-Patrioten Gutsbesitzer
Dr. Siben in Forst, der Demokraten Grohé in
hambach. Der dritte Wahlkreis Germersheim
var seither durch den nationalliberalen Landrichter
D. Bolza zu Freiburg iBr. vertreten, welcher
auch jetzt wieder als Kandidat aufgestellt ist. Die
Bayerische⸗ Patrioten wollen auch hier einen Kandi—
aten bezeichnen, der aber bis heute nicht nominiri
i. Im vierten Wahlkreis Zweibrücken ist der
eitherige nationalliberale Vertreter Sch midt, Rath
im obersten Gerichtshof, zurückgetreten und wird
daher von den „reichstreuen freisinnigen Wählern“
herr Hüttenwerksbesitzer Oßcar Krämer in St.
In gbert aufgestellt, was unsern Lesern ja bekannt
it. Von Seite der Bayerisch-Patrioten wird Dr.
zäger, Redalteur in Speyer, aufgestellt. Der
ünfte Wahlkreis Homburg war bisher durch den
zationalliberalen Dr. Arm. Buhl in Deidesheim
ertreten, an welcher Vertretung nichts geändert
vird. Nur haben noch die Demokraten einen Kan—
udaten in der Person des Jul. Krafft in Neustadt
uH. aufgestellt. Im seither nationalliberal ver⸗
retenen sechsten Wahlkreis Kaiserslantern wird
iesmal von dieser Seite Gutsbesitzer Jauson auf—
jestellt. Die Fortschrittspartei beharrte anfänglich
m der Aufstellung des Freiherrn v. Stauffen—
»erg, welcher aber ablehnte, letzteres soll auch mit
dem weiteren Kandidaten Seminar-Inspektor Dr.
Andreae, sowie mit dem Direktor Euler der Fall
ein. Die Demokraten bezeichnen als ihren Kan—
idaten den Advokat-Anwalt Herz in Mannheim,
ie Sozialisten Bebel in Leipzig.
Der Zeitpuntt der nächsten Plenarsitzung der
vayerischen Abg.“Kammer kann noch immer
uicht mit Sicherheit bestimmt werden. Am Montag
nelt der Finanzausschuß seine erste Sitzung. Auf
der Tagesordnung stand der Bericht des Abg. Dr.
Frankenburger über den Hauptetat der Militär⸗
»erwaltung pro 188182.
Wie aus München berichtet wird, wird be—
uuglich der Forterhebung des erhöhten
Malzaufschlages der Referent Crämer bean⸗
ragen, daß der erhöhte Satz, wie es auch vor
wei Jahren geschah, nur auf die nächste Finanz—
deriode bewilligt wird. Es entspricht dies der in
den Kreisen der Abagcordneten vorherrschenden
Dienstag, 18. Oltober 1881. 16. Jah
Stimmung, und die Staatsregiernng wird voraus—
ichtlich gegen diese Zeitbeschränkung keinen Wider—
pruch erheben, da sie sicher sein kann, daß nach
veiteren zwei Jahren, wenn die Voraussetzungen
dieselben bleiben, der Beibehaltung des Zuschlags
ein Widerspruch begegnen wird. — Unterdessen
Jjat man sich in den zum Mitrathen und Mitthaten
»erufenen Kreisen von dem Schrecken über die 20
Ct. Steuerzuschlag, welche der Finanzminister in
lussicht stellte, wesentlich erholt, und es will scheinen,
zaß es eine ganz gute Wette wäre, gegen jede
Steuererhöhung zu pariren. Allerdings beweist dies
in großes Vertrauen in den vielfach mit neuen
kräften besetzten Finanzausschuß, der auch nicht aus
däckerling Gold machen kann. Ernsthaft gesprochen
ind unsere Finanzverhältnisse nicht so schlimm, als
nan beim ersten Anblick glauben könnte. Es ist
namentlich anzunehmen, daß unsere directen Steuern,
zei welchen für die nächste Finanzperiode der neue
kFinschätzungsapparat in Thätigkeit tritt, erheblich
nehr tragen werden, als die Budgetvorlage ange—
rommen hat.
Zu dem von der „Frankf. Ztg.“ gemeldeten Be—
chlußd. bayerischen Kriegsministeri ums,
)em ferneren Vorkommen von Soldatenmißhand⸗
ungen auch dadurch vorzubeugen, daß ein öfteres
Befragen der Mannschaft durch die Offiziere ange—
exdnet werde, möchte eine Bemerkung am Platze
ein, schreibt der „Fr. K.“, welche sich in den be—
tannten Satz zusammenfassen läßt: „Wer lang fragt
zeht weit irr“. Hier kann nur Selbstschau und
trenge Aufsicht einigermaßen helfen, und man sollte
zlauben, daß ein Hauptmann, der seine Leute in
inderer Beziehung sonst genau kennt und gewiß von
edem erfährt, ob er z. B. nachlässig im Gewehrputzen
u. dergl. ist, auch von fortgesetzten Mißhandlungen
xfahren müßte. Jeder, der die Caserne kennt, weiß,
daß das Subordinationsgefühl nur selten eine An—
lage gegen Vorgesetzte, auch nicht auf Befragen
des höher Gestellten, aufkommen läßt. Die Antwort
uuf die Frage: „Habt ihr Löhnung und Menage
richtig erhalten?“ ist seit Friedrich's des Großen
Zeit dieselbe gebliebhen: „Beides richtig, Herr Haupt⸗
nann!“ Und je höheren Ranges der Fragende,
desto strammer wird die Antwort gegeben. Eifrige,
treng vorgeschriebene Controle, auch unvermuthetes
Erscheinen in den Soldatenzimmern und bei dem
Menagiren mit genauer Prüfung der Oualität, be—
onders aber der Quantität der Speisen, welche
zur Vertheilung kommen, würde weit besser sein,
als alles Fragen. Namentlich auch auf die Menage
und die einzelnen Fleischportionen dürfte ein strenges
Aungenmerk zu richten sein.
Heute, 18. Oktober, also am Jahrestag der
Schlacht bei Leipzig, wird der Kronprinz des
deutschen Reiches und von Preußen, der
Sieger von Weißenburg und Wörth, 50 Jahre
alt. Alle guten Deutschen werden sich an diesem
Tage begegnen in den herzlichsten Wünschen für
das Wohl des hohen Herrn, welcher der Stolz und
die Hoffnung der deutschen Nation ist.
Es wurde bereits früher darauf hingewiesen, daß
das Project der Alterversorgungsanstalt
für Arbeiter, welches Fürst Bismarck als zweite
Ftappe auf seiner Bahn von wirthschaftlichen Re—
'ormen nach Realisirung des Gesetzentwurfes über
das Unfallversicherungsgesetz bezeichnet hat, vorläufig
noch nicht so weit gediehen ist, um es schon so bald
in Gesetzesform dem Reichstag vorlegen zu können.
Wie wir hören, richten sich die augenblicklichen Ar—
deiten der wirthschaftlichen Abtheilung des Reichs—
imtes des Innern in hervorragender Weise au“
statistische Ermittelungen bezüglich der Tab
steuerung und bezüglich der Tabatfabcikation.
Es sind neuerdings hierauf bezügliche Anfragen an
die Bundesregierungen in Formularform ergangen
und die letzteren um genaue Beantwortung derselben
»xsucht worden, die sich auf die Tabakfabrikation
ind den geschäftlichen Umfang der einzelnen Fa—
zrikstätten, sowie deren Production und Absatz er—
trecken. Aus der Beantwortung dieser Anfragen
vürden sich sodann die Anhaltspunkte für das
Tabatmonopol, für die Höhe der zu zahlenden Ent—
chädigungssummen ⁊c. berechnen lassen, und es
dürfte sich erst hieraus weiter die Form ergeben,
die für das Monopol am geeignetsten erscheinen dürfte.
Ein offiziöser Artikel in den „Grenzboten“ sagt,
der nächste deutsche Reich sStag werde zweifel—
os aufgelöst werden, wenn er die staatssozialistischen,
die Arbeiterversicherung betreffenden Vorschläge ab—
ehne; man solle daher die Kandidaten vor Allem
uuf diese hin prüfen. — Das neueste Hefi der
Preußischen Jahrbücher“ bringt einen Aufsatz mit
dem Titel: „Die Probe auf die Bedeutung der
taiserzusammenkunft in Danzig.“ Diese Probe
erblickt der Verfasser in der einmüthigen Zurück—
veisung, welche die abenteuerlichen Pläne der
„‚Times“ zur Theilung der Türkei, hinter denen er
Hladstone und die englische Regierung vermuthet,
von der Regierungspresse der drei Kaiserreiche er—
cahren hat. Der Aufsatz schließt mit folgenden
Worten: „Englands letzte Hoffnung ist Frankreich,
nicht das Frankreich Grevys und Bartheleniy Saint⸗
dilaires, sondern das Frankreich Gambetta's, der
ingeduldig den Zusammentritt der neuen Kammer
ibwartet, um mit Hülfe der neuen Mehrheit die
Zügel der Regierung in die Hand zu nehmen; und
hambetta steht in der Orientpolitik, wenigstens in⸗
oweit es sich um die Vernichtung der Türkei
jandelt, in vollem Einklange mit Gladstone. Um
o erfreulicher ist es, daß die Probe auf die Trag⸗
veite der Danziger Zusammenkunft gemacht worden
ist, ehe die Karten zu dem gefährlichen Spiele ge—
nischt wurden, bei dem der Friede Europas den
Einsatz bildet.“ So die „Preußischen Jahrbücher“.
Uebrigens sind Gambetta und seine Freunde jetzt
so eifrig bemüht, sich als die friedfertigsten aller
Menschen darzustellen, daß Gambetta es doch
schwerlich gerathen sinden wird, in der nächsten
Zeit dieselben Wege zu wandeln, auf denen Glad⸗
stone das Mißtrauen aller Mächte erregt hat, und
elbst Gladstone hat sich neuerdings über Egypten
sehr bescheiden und friedlich geäußert.
Wie die „Fuld. Ztg.“ ersährt, steht die Ernenn—
ing des Generalvikars Kopp zum Bischof von
Fulda in naher Aussicht und hat nur dadurch
zine Verzögerung erlitten, daß es erst des aus—
drücklichen Befehls des Papstes bedurfte, um Herrn
Kopp zur Uebernahme des bischöflichen Amtes zu
bestimmen.
Es verlautet mit ziemlicher Bestimmtheit, daß
die Vermählung des Fürsten Alexander von
Bulgarien mit der badischen Prinzessin
Marxie, Nichte des regierenden Großherzogs, im
nächsten Sommer stattfinden soll.
Ausland.
Paris, 15. Ott. Die Regierung beschloß,
daß die Gemeinderäthe am 20. Rovember die Be—
vollmächtigten für die Wahlen zur Ernennung eines
Drittels des Senats wählen sollen. Die Wahlen
jelbst wurden auf den 8. Januar 1882 angesetzt.
Der socialistische „Citoyen francais“ weiß nicht
nur, daß Herr Gambetta in Varzin gewesen
ist, sondern auch, daß Fürst Bismaré dem künf—