gegen den Schuhmacher Kieffer aus Hanau wegen
Hochverraths statt. Gegenstand der Anklage ist die
Verbreitunug von fünf Nummern der Zeitung
Freiheit“. Aus den Zeugenaussagen ergibt sich,
daß Wunderlich mit den Londoner Revolutionären
in Verbindung gestanden hat und daß ein Most'⸗-
scher Sendling bei einer Reise durch Deutschland
an ihn als Vertrauensperson gewiesen worden war.
Der Ober-Reichsanwalt hält die gegen Wunderlich
und Kiefer gerichteten Anklagen wegen vorbereiten⸗
der Handlungen zum Hochverrath, wegen Majestäts⸗
beleidigung, Aufforderung zu strafbaren Handlungen
und Berbreitung verbotener Druchschriften aufrecht.
Das Reichsgericht erkennt den Angeklagten Wunder⸗
sich der ihm zur Last gelegten Handlungen für
schuldig und verurtheilt ihn zu zwei Jahren Zucht⸗
Jjaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf
die gleiche Zeitdauer; der Angeklagte Kiefer wird
don der Aufforderung zum Hochverrath und zu
inderen strafbaren Handlungen sowie von der Ma⸗
estätsbeleidigung freigesprochen, dagegen wegen
Verbreitung verbotener Druckschriften zu vier Mo—
naten Gefängniß verurtheiltl, welche Strafe das
Gericht als durch die Untersuchungshaft verbüßt
erklärt.
f In Berlin geht man mit dem Plane um,
n der neuen polhtechnischen Anstalt eine besondere
Abtheilung zur Ausbildung höherer Eisenbahnbe—
riebsbeamten einzurichten. Die neuesten Eisen⸗
zahnunfälle geben den Anlaß.
4 Seit langen Jahren ist im ganzen nördlichen
Deutschland, namentlich an der Ostseeküste, nicht
ine so reich gesegnete Ernte gwesen, wie
in diesem Jahr. Die Scheunen reichen bei weitem
nicht aus, und überall erheben sich zahlreiche Korn⸗
mieten, so daß die Behörden auf die gesetzlichen
Vorschriften aufmerksam machen, die Kornmieten
uiicht zu nahe an einander zu reihen, um die Feuers⸗
Jefahr zu vermeiden. Leider hat das Regenwetter,
das Ende Juli eintrat, viel Schaden gethan und
die Qualität des Getreides nerrinoert
j J 1
—IIIX
Unterstadt.
Heute (Sonntag)
2 — —
Streĩcr Iusĩl
non der neuen Stadtkapelle.
dF Eintree frei. M
Hiezu ladet ein
Joh. Weirich.
4Sr. Majestät Schiff „Olga,“ welches zur
Zeit im Ausrüstungsbassin der kaiserlichen Werft
uu Kiel liegt, wurde am 2. Okt. in Dienst ge⸗
tellt. Prinz Heinrich (er zweite Sohn des
eutschen Kronprinzen) schiffte sich am Sonntag
Vorm. ein u. übernahm sogleich seinen Dienst als Wacht⸗
„ffizier, in dessen Funktion er während der ganzen
Indiensthaltung des Schiffes verbleiben wird. Die
dorveite soll Madeira, sowie die Westküste von
Afrika anlaufen und sich durch die westindischen
Bewässer nach der Ostküste Nordamerikas begeben,
sier einzelnen großen Häafen einen Besuch abstatten
ind dann wieder die Heimreise antreten. (Prinz
heinrich hat auch bereits die Erde umsegelt.)
CGewitter im Baseler Stadttheater.)
In der letzten Aufführung des „Erbonkels“ war
zie Darstellung des Gewitters im zweiten Akte von
o lebensvoller Anschaulichkeit, daß eine Dame,
hren von Rheumatismen geplagten Arm reibend,
segen ihre Nachbarin in die Worte ausbrach: „Das
Wetter han i doch scho lang gespirt.“
F CEin Nonplusultra der Reklame.)
Juf dem Poͤre Lachaise in Paris befindet sich auf
inem Grabmonumente folgende Inschrift: „Hier
uht Clara Maria Z... Gattin von Jean 83...
gzildhauer in Marmor. Dieses Monument ist von
han errichtet zur Erinnerung an eine theuere Ver⸗
torbene und als Probe seines Talentes. Der Preis
eines ähnlichen Steines: 500 Fres.“
F Eine gefährliche Operation) In
einem französischen Provinz-Journale lesen wir:
Ein entsetzlicher Unfall betrübt die Straße de la
houpette. Herr Hafnermeister Gitrim ist, von
inem Dache gestürzt und hat sich eine schwere
Wunde am Kopfe beigebracht. Man fürchtet, daß
eiine Amputation nöthig werden dürfte.“
F Rom, 5. Okt. Außer den bereits früher
espendeten 5000 Fres. hat der Papst neuerdings
5,090 Fres. an die Bischöfe von Venetien für
die Ueberschwewmten gesendet.
CEine ärztliche Rechnung,) Dr. d
W. Bliss, welcher den verwundeten Präsidenich
Barfield behandelte, verlangte für diese seine
Ddienste und als Ersatz für den ihm durch Auf.
geben seiner Praxis erwachsenen Verlust die Summe
on 25,000 Dollars (100,000 Mk.) Was hau—
der Mann erst gefordert, wenn Garfield nicht
der verfehlten Behandlung gestorben wäre.
F Indien. In der Prasidentschaft Madras
vurde in 1881 die Summe von 2028 Lst, als Ve.
ohnungen für die Erlegung von 136 Tigern, 750
banthern und Leoparden und 848 anderen wilden
Thieren ausgezahlt. Im Laufe des erwähnten Jahrez
vurden in der Präsidentfchaft durch wilde Thiere
uind Schlangen 1032 Personen und 8938 Stüd
VBieh getödtet. Durch Tiger allein wurden 135
Personen und 3328 Stück Vieh zerrissen.
Sterbefaͤlle.
Gestorben: in Ingenheim Isaac Mo ritz, 70
J. a.; in Mußbach Joh. Jalob Lingenfelder
Hutsbesitzer, 40 J. a; in Ludwigshafen die Gatin
yon A. Forrer, Babette geb. Metzner, 35 J. a.
nn Homburg Ferdinand Voitl, Kaufmann, zi
J. a.; in Landau Nilolaus Eisenhardt; in
Jranenthet Frl. Karoline Espenschied. 17
2 J. a.
Dienstesnachrichten.
Die interimistische Verwesung der erledigten
protest. Schulverweserstelle zu Mör zheim ist dem
Schuldiensterspektanten Heinrich Neumüller aus
Volfersheim übertragen. Dr. Schädler, früher
Kaplan in Kaiserslautern, soll nach dem „Rh. V.“
jum Religionslehrer an der Studienanstalt Landau
nit dem Titel und Rang eines Vrofessors ernanm
vorden sein.
Füür die Redaktion verantwortlich F. X. Demeg.
Mas sollen wir lesen?
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