zehu Häuser brannten nieder and 6 Meuschen, 8
Kinder und Z3 Erwachsene, fanden den Tod in den
Flammen. 838
4 Das bayerische Kriegsministerium macht
hbekannt, daß für Ausstellung und Beglaubigung
von Einwilligungs- und Unbescholtenheitszeugnissen,
welche behufs Erlangung der Berechtigung zum
einjäͤhrig⸗freiwilligen Dienst ertheilt werden, keine
Gebühren erhoben werden dürfen.
Mühlhausen, 11. Mai. In dem Mon⸗
streprozeß, wegen rechtswidriger Beihilfe zur Be⸗
freiung vom Militärdienste wurden Ullmann
und Kahm (Vater) freigesprochen, Schwo b (Vater)
zu vier Wochen, alle übrigen Väter zu je jechs Wochen
Gefängniß verurtheilt. Fünf Monate Gefängniß
erhielten Alphons Dreyfuß, Haas, Paul
Bernheim, Weill; dreieinhalb Monate Geiß⸗
mann, drei Monate Schwob und Dufssöre;
Ullmann und Kahn (Söhne) wurden freige—
sprochen. Rosenthal erhielt neun Monate mit
Abzug der Untersuchungshaft. Gärtner wurde
zu drei Jahren Gefängniß, fünf Jahren Ehrver⸗
lust und in die Kosten verurtheilt. Die neun
Wehrpflichtigen wurden sofort verhaftet.
FKöol'n, 15. Mai. Verflossene Nacht um
2 Uhr brach in der hiesigen Artillerie-Kaserne
Feuer aus, wodurch der Dachstuhl, das obere Stock-
werk und ein Theil der Montirungskammern zer⸗
stört wurden. Die Entstehungsursache und der
Schaden sind bis jetzt nicht festgestellt worden.
(GDie Bergmannslampe.) Einer der
schwierigsten Punkte bei der Verhütung von Un—
glücksfällen durch Entzündung schlagender Wetter
ist die Lampenfrage, denn es läßt sich nicht leugnen
daß die Versuchung, die Lampe wieder anzuzünden,
für den Bergmann, dem die Lampe ausgegangen
und der einen weiten Weg durch die dunklen Baue
zu machen hat, sehr groß ist. Jetzt soll der In⸗
genieur Weig von Dortmund eine Vorrichtung er⸗
funden haben, welche dem Bergmann geftattet, die
erloschene Lampe, ohne sie zu öffnen, d. h. gefahr⸗
los wieder anzuzünden.
F In Kaffel ist seit einigen Tagen eine
Kaffeestube eingerichtet, in welcher Arbeilern, Dienst⸗
männern, Droschkenkutschern ꝛc. in einem warmen
und behaalichen Lokal gegen billige Mreise Kaffee
geceicht wird. Die Tasse mit Milch kostet 5 Pf.
mit einem Weck 8 Pf. und mit Zucker und Wed
10 Pf. Wenn diese von dem Lokal-Verein zu
Bekämpfung des Mißbrauchs geistiger Getränke
ausgehende Einrichtung sich bewährt, sollen weitert
Lokale dieser Art eingerichtet werden .
7 In Lengerich (Hannover) starb dieser
Tage die Wittwe Janssen in dem hohen Alter von
116 Jahren. Die Verstorbene war 1767 in Met⸗
ingen, Kreis Tecklenburg, geboren, und hatte im
Jahre 1815 die Schlacht bei Waterloo als Marke⸗
denterin mitgemacht. Jn der letzten Zeit war sie
heitlägerig und nahm auch nur wenig Nahrung
mehr zu sich.
Einziehung der älteren Reichs—
tassenscheine zu 50 Mk. und zu 5Mk.)
Nachdem die von der Reichs-Finanzverwaltung an—
zeordnete Herstellung neuer Reichskassenscheine nahe—
su beendet ist, soll der Umtausch der alten Scheine
ind zwar bis auf Weiteres in erster Linie der⸗
enigen zu 50 Mk. und zu 5 Mk., gegen neue
nach Thunlichkeit beschleunigt werden. Zu diesem
Zweck haben nach einer Verfügung des Reichspost⸗
imts die Verkehrsanstalten und die Ober-Postkassen
zei der Ablieferung ihrer Ueberschüsse sich soviel
als möglich der alten Reichskassenscheine zu 50 Mk.
and zu 5 Mk. zu entledigen.
FParis, 14. Mai. Bei dem Juwelen⸗
jändler Prestot, in der Galerie Monipellier im
Palais Royalt, wurden gestern am hellen Tage
die in den Schaufenstern befindlichen Diamanten
im Werthe von 40,000 Francs von Dieben ge—
raubt. Ein Diener Prestots, der die Diebe bei
Ausführung des Diebstahls überraschte, wurde von
denselben ermordet. Ueber die Thäter ist bis jetzt
nichts ermittelt.
F London, 15. Mai. Bei Lockerbie auf der
caledonischen Eisenbahn stieß in der verflossenen
Nacht der von Glasgow kommende Kurierzug mit
einem von Carlisle kommenden Güterzug zusammen.
7 Personen, darunter der Lokomotivführer und der
Heizer des Güterzuges, wurden getödtet und mehrere
Passagiere verletzt. Der Personeuzug wurde gänz⸗
ich zertrümmert.
fF(Auch ein „amerikanisches Duell.“
Zwei Debrecziner „höhere Töchter“ haben aezeigt,
wie man dem amerikanischen Duell seine lebenn
fährlichen Folgen nehmen kann, ohne daß e
Furchtbarkeit einbüüßt. In der höheren —
schule geriethen die Fräulein A. V. und o
aus bisher unbekannten Gründen aneinander
erfolgte eine Herausforderung und man ensh
sich für die in neuester Zeit am meisten beh
Sorte des Duells: für das amerikanische. Is
Ausführung nun liegt die reformatorische Tragn
es Vorgehens der herzigen Kleinen. Wen
schwarze Kugel zufalle, so wurde bestimmt, de
verpflichtet, seine „Froufrous“, die Stirnfran
abzuschneiden. Frl. E. H. zog das verhängn
bolle Loos — und muthig erfüllte fie ihre sch
Pflicht. Wollten die Herrn dem Beispiele folge
so müßten sie statt der mörderischen Kugel g
das Herz die blanke Scheere gegen eine Schm
bdarthälfte kehren.
4 (35 uud 65) Ein Mädchen von fsi
unddreißig Jahren verheirathete sich kürzlich
einem Manne von fünfundsechszig, nachdem
derselbe volle zehn Jahre hindurch in der unerm
lichsten Weise den Hof gemacht hatte. Von eh
Freundin befragt, warum sie denn ihrem Getre
eigentlich nicht schon bei Beginn seiner Werh
ihre Hand gereicht habe, erwiederte sie mit bew
»ernswürdig unlogischer Logik: „Vor zehn Jah
sätte ich mit die Augen ausgeschämt, ihn zup
men, — er war damals viel zu alt für mid
Sterbefälle.
Gestorben: in Landau Friedrich, S. v. Fried
Trapp; in Annweiler Daniel Pasquahy, Gerh
50 Ja. in Klingenmünster Johannes Sachss
Adjunkt; in Frankenthal Frau Anna Maria Diu
lacher, geb. Schönfeld, 66 J. a.; in Haäßl
Bierbrauer Gg. Numrich; in Aschaffenbu
Clara von Gropper, geb. Vollmar, aus gr
qrücken, 23 J. a.; in Ludwigshafen Leopold?
seph. 55 J. a.; in Deidesheim Karl Giesse
Weinhändler, 43 J. a.; in Herrxheim bei Land
M. Kuntz, Thierarzt; in Neunkirchen a. Bl. de
Agnes Müller, geb. Ganster; in Harderh
Adiunkt Daniel Corneltins 54 J. a.
Zör däe⸗ Badattion verantwortlich X. X. Deme
unabänderlich — Dienstag den 5. Juni nächsthin — unabänderlich — Ziehung der Giesinger Kirchenbaulotterie.
Juxius Goldschmit in Ludwigshafen am Rbeip
und dessen Agenten: Joh. Wenrich in St. Jnobert: Fra. Moll St. Ankerte B. Kauksor in Blieskastel.
Oeffentliche Zustellung.
RVorladung.
Kemp Philipp, 25 J. a.,
Commis, zuletzt zu St. Ingbert, Re—
servist, zur Zeit ohne bekannten Wohn⸗
und Aufenthaltsort abwesend, wird
hiermit vorgeladen
— ———
Vormittags 8 Uhr,
in der öffentlichen Sitzung des Schöffen⸗
gerichts St. Ingbert in dessen
Sitzungssaale allda zu erscheinen, da⸗
mit daselbst über die gegen ihn erhobene
Anklage wegen unerlaubten Auswan—
derns nach Amerika im Mäez 1883
zur Haup verhandlung geschritten werde
Zugleich wird dem Angeklagten er⸗
oͤffnet, daß bei unentschuldigtem Aus—
bleiben seine Verurtheilung auf Grund
der vom kgl. Landwehr⸗Bezirkskommando
Zweibrücken unterm 6. Mai 18880
in Gemäß des 8 472 der R. St. P.
O. abgegebenen Erklärung erfolgen
werde.
St. Ingbert, den 15. Mai 1888.
Der Amtsanwalt am kgl. Amisgerichte
St. Ingbert
gez. Müller.
Zur Beglaubigung
Amtsgerichtsschreiber:
reieger,
t. Sekretär.
Noch 45ÿ68 Mann können Kost
und Logis haben bei
IXX
Dhnhne weiteren Mufscehr
Conventionelle
Zwangs ·Versteigeru
Dienstag, den 5. Juni 1I8
des Nachmittags *23 Uhr zu“
Ingbert, in der Wirthschaft
Wwe. von Heinrich Schmitt,
wird durch den Amtsverwesen
igl. Notars Franz Sauer in
Ingbert,
die nachbeschriebene Liegenscha
der St.⸗“Gde. St. Ingbert —
Wittwe und den Erben des in
Ingbert verlebten Maurers J
Faͤtscher, angehörig — wegen s
Zezahlung des Erwerbspreise⸗ öfftn
zu eigen versteigert, nämlich:
Plan Nr. 27024, 180
qm Acdker in der Dreispiß“
Erben Busch.
St. Ingberi, 16. Rain
Der Amisberweser des königl. “
Sauer:
¶5. Wiest.
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Jakob Da