Full text: St. Ingberter Anzeiger

Opfer sei nothwendig, um den Zorn des Allmäch⸗ 
tigen zu versöhnen. Frau Smith, die jetzt ebenso 
wie ihr Mann unter der Anklage des Mordes im 
Gefängniß sitzt, erzahlt: „Er sprach zu mir so ein⸗ 
dringlich und sagte mir mit so heiligem Feuer in 
seinen Augen, daß eine gute Frau so denken und 
handelu müsse wie ihr Mann, daß ich schließlich 
in Alles willigte, was er wünschte. Er ließ uns 
anhaltend fasten, und als Benny ihn fragte, ob Gott 
befohlen habe, daß wir verhungern sollten, erwi⸗ 
derte er: „Ja, mein Sohn, das hat er,“ und wir 
gaben uns zufrieden und hungerten geduldig weiter. 
Als er uns jedoch mittheilte, daß Benny getödtet 
werden müßte, baten wir Beide um Erbarmen, 
er aber blieb unerschütterlich und unbeugsam und 
überzeugte uns schließlich, daß das Opfer gebracht 
werden müßte. An dem Tage, den mein Mann 
für das Opfer festgesetzt hatte, weckte er unser 
Kind am frühen morgen aus dem Schlaf, und 
sagte ihm, es müsse sich bereit machen, für seinen 
Heiland zu sterben. Der arme kleine Knabe folgte 
dem Vater wie ein Lamm, das zur Schlachtbank 
geführt wurde, und knieete draußen vor der Thür, 
das Gesicht der aufgehenden Sonne zugewendet, 
nieder, und ich warf mich schluchzend neben ihn 
auf die Kniee. Mein Mann trat darauf, ein 
großes scharfes Schlachtmesser in der Hand, vor 
uns, und nachdem er eine kleine Weile in das 
zum Himmel gewandte engelgleiche Antlitz des 
Znaben geschaut, stieß er ihm vor meinen Augen 
mit fester Hand das Messer in die Brust. Lautlos 
fiel mein geliebtes Kind rücklings über, während 
in Blutstrom aus der gräßlichen Wunde drang. 
Dann schaute es mich mit brechendem Blick an und 
agte mir mit leiser kaum vernehmbarer Stimme: 
„Lege mich auf mein Bett, Mutter, und gib mir 
ein wenig Wasser, ehe ich sterbe; ich bin sod urstig, ach, 
so durstig!“ Als ich ihn aber vom Boden aufhob, 
um ihn ins Haus zu tragen, hauchte er seinen 
GBeist aus.“ 
58 Pf., Gemischtbrod 8 Kilogr. 78 Pf., paar Wedk 9 
6 Pf, Kindfleisch J. Qual. 60 Pf. II. Qual. 50 Pf. x 
leisch 50 Pf. Hammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch 59 
Buͤller i/3 Kilogr. 1M. 15 Pf. Wein 1 Liter 80 
tzier 1 Liter 24 Pf. 
Homburg, 17. Jan. (Fruchtmittelpreis und V 
clienmartt.) Weizen O M 40 Pf., Korn 7 M. 28 
Spelztern — M. — Pf., Spelz O M. — Pf., 6 
reihige — M. — Pf. Gerste 4reihige — M. — 
dafer6 M. 84 Pf., Mischfrucht 7 M. 80 Pf., Er 
M. — pf., Wichen 0 M. — Pf., Bohnend 
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pf 
— pf, Gemischtbrod 6 Pfund 70 Pf. Ochsenfleisch — 
Rindfleisch 86 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammelfleisch — 
Schweinefleisch 30 Pf. Butter 1 Pfund 1 M. 153 
Kartoffeln per Ztr. 3 M. — Pf. 
Kaiferslautern, 16. Jan. (Fruchtmittelpreis 
Viktualienmarkt., Weizen 9 Mt. 27 Ppf., Korn? 
z1 Pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz 6M. 41 
Gerste 6 M. 23 Pf., Hafer 6 M. 17 Pf., Erbsen 12 
50 pf., Wicken 8 M. 10 Pf. Linsen — M. — Pfa 
samen — M. — Vf., Schwarzbrod 6 Pfund 74 Pf. 
3 Pfd. 87 Pf., Geniischtbrod 3Pfund 42 Pf. Butter 
Bfd. M. 1,60 0,00 Eier 1 Stück 8 Pf,, Kartoffeln 
Zentner 3M. 60 bis O M. — Gf., Stroh 2 M. — 
his O M. Heu pro Ctr.8 M. — Pf. bis 0O M. — 
Kleeheu 8 M. 30 Pf. bis DM— pf. 
Irsest assen ber Redaktion. 
(Preisräthsel betr.) Unter den unß 
zrößerer Anzahl zugegangenen Auflösungen be 
äich nur eine richtige. Dieselbe erhielten win 
doch erst nach Ausgabe der Nr. 3 des il 
Sonntagsbl., in welcher die Lösung des Räthselt 
halten war, — also zu spät, um berüchsi— 
verden zu können. Den Preis werden wir st 
wie bereits in einem ähulichen Falle, nochmaß 
Bewerbung aussetzen. 
Far die Kedoktion veramwortsich F. X. Deme 
Hilfskomité zur Wiederherstellung der zerstörten Heimstätten in Ludwigshafen c 
und Umgebung (Hemshof, Friesenheim, Oppau, Edigheim u. s. w. 
vorsitzender: Commerzienrath Dr. August Klemm. 
Aufruf! 
Zur Bewältigung des durch das Hochwasser eingetretenen augenblit 
stolhstandes der hiesigen Stadt wie der Nachbargemeinden hat sich durch 
chluß vom 1. Januar der Stadmath dahier stark gemacht. * 
Ez werden aber nach Zurücktreten des Rheines in seine Ufer noch 
zrößere Uebelstände als die momentane Nahrungsnou 
veseitigen bleiben, insbesondere muß für die 
Wiederherstellung und Wiedereinrichtung der 
den Wafserfluthen verwüsteten Heimstaͤtten der 
Beschädigten 
Sorge getragen werden. 
Hiezu bedarf es großer, außergewöhnlicher Mittel. Um solche zu besch 
jat sich heute das unlerzeichnete Comite gebildet, welches sich bereit er 
Spenden an Geld, Hausrath, Kleidungsstücken und S 
fruchten entgegenzunehmen, und welches sich die Aufgabe stellt, die * 
ceichten Gaben gewissenhaft zu vertheilen. 
Ludwigshafen a. Rh., 2. Jan. 1883. 
Tommerzienrath Dr. August Clemm, Vorsitzender. Landtagsabgeordneter 
nens Grothé, Se Uvertreter des Vorsitzenden. Fabrikdirector Adolph 
Juet, Cassier. Fabrikdirektor Rud. Schmidt, Schriftführer 
F. H. Andersen, Kaufmann. H. Biederwolff, Güterverwalter. Abraham d 
Butsbesitzer. Dr. Carl Grünzweig, Fabrikant. Eduard Henrich, Bured! 
tand. Hofherr, katholischer Pfarrer. Wendel Hoffmann II. —AfAF 
ð. Jaeger, kgl. Regierungsdirektor. Keim. protestantischer Pfarrer. E. Klu 
burg, in Firma: Gebrüder Nöchling u. Klingenburg. Goitfried Krug, * 
drugereibesitzer. August Lauterborn, Buchdruckereibesitzer. J. Lavbale, h 
lionsrath. Dr. F. R. Michel, Fabrikant. E. Muͤndler, Eisenbahndin 
Dr. Ney. prakt. Arzt. Dr. H. Schlink, Fabrikant. 
Joseph Trau, Direktionsingenieur. 
Ic Jeder der Unterzeichneten ist bereit, solche Gaben in Empfan 
nehmen, und wird über dieseiben in öffentlichen Blättern Rechenschaft abe 
werden. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Germersheim Mina, 29 J. a., 
T. v. Ph. Baust, Bürgermeister; in Neuhofen 
Zarolina, 37 J. a., T. v. Israel Fischer; in 
dandau Franz Peter Hahn, Gärtner, 69 J. a. 
in Pirmasens die Gattin des kgl. Forstmeisters 
dellwig, Frau Babette Hellwig, geb. Rupprecht, 
i4 J. a.; ebenda Heinrich Fortunn (an den 
Folgen seiner Leiden, die er sich im Feldzuge 187071 
sugezogen hatte); in Zweibrücken Ludwig Ewald, 
Fommis, 18 J. a.; in Blieskastel Joh. Bapt. 
Rosssmayer, susientirter Legitimationsschein— 
Expedient, 83 J. a.; in Kaiserslautern Salomea 
Gelbert, geb. Christmann, Wittwe von G. Da⸗ 
niel Gelberi, 74 J. a.; in Rothselberg Jakob 
Müller, 52983 J. a. 
Marktberichte. 
Zweibrücken, 18. Jan. (Fruchtmirtelpreis und Vik⸗ 
ualjenmartt.) Weizen O M. 530 Pf., Korn 7 M. 82 Pf. 
Spelz 6 M. 98 Pf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel 
gr. — Pf. Mijchftruht 7 M. 46 Pf. Hafer 6 M. 
13 Pf., Erbsen O M. — Pf., Wicken 6 M. 20 Pi, 
Berste zweireihige O M. — Pf. vierreihige 0 M. — Pi, 
darioffeln 3 M. 20 Pf., Heu 8 M.50 Pf., Stroh 2 
50 fl Weikbrod 11 Kilogr. 54 Pf., Kornbrod 80 
Bekanntmachung. 
Wer ohne polizeiliche Erlaub⸗ 
nisß auf der Straße maskirt er— 
scheint, wird protokollirt werden. 
St. Ingbert, den 18. Januar 1883. 
Das Polizei⸗Commisariat 
Eckerlein. 
Holzversteigerung 
aus Staatswaldungen des kgl. Forst⸗ 
reviers Neuhãusel. 
Emsor Pastillen 
eht in plombirten Sehachtelm) 
in bewäahrteẽs Mittel gegen Hustem, 
Héiserkeit, Verschleim 
ung, Ungensehwaäehe, u m eil 
verdauungsstürung- 
kEmser Victoriaquelle. 
Vorräthig in St. Ingbert bei 
Peter Fery u. Alb. Zorn,- Apoth. 
—DVDTT Inls. 
Zwei schöne ineinandergehende 
* 
Zimmer, 
nebst Küche sind, bis 1. Februar be— 
ziehbar, zu vermiethen bei 
Schuhhändler Laur. 
Donnerstag, den 25. Januar 
1883, Vormittags 10 Uhr zu Neu⸗ 
häufel bei Gastwirth Hussong. 
Schläge: Kaasbruch, Neuhäuslerbruch 
Neuhaäͤuslerarm, Unterweidenthal und 
zufällige Ergebnisse. 
145 Ster Buchen Scheit I. u. 2. Cl. 
und Anbruch; 
25 1, VFichen Scheit korrig und 
Anbruch; 
1760, Buchen und Eichen Prügel⸗ 
holz; 
28769, Buchen und Eichen Krap⸗ 
penprügel. 
Neuhäusel, 15. Jan. 1883. 
Der kgl. Oberförster: 
Mörschel. 
„Die Unterzeichnete, im 
Becsitze einer Strickma⸗ 
schine, empfiehit sich im Stricken von 
Socken und Strümpfen zu billi⸗ 
gen Preisen. 
Katharina Wagner 
auf der Meß. 
De untere Stock meines Wohn⸗ 
hauses bestehend in 3 Zimmer, 
ftüche, Keller und Garten ist zu ver⸗ 
miethen und kann sogleich bezogen 
werden. 
Auswanderer. 
Jede gewünschte Auskunft, sowie 
verthvolle Karten und Brochüren, die 
Verhaͤltnisse des Staates „Wiscon⸗ 
sn“ als geeignetes Ziel der deutschen 
Auswanderung betreffend, sendet auf 
Verlangen gratis und portofrei 
der europäische Commissär der Ein— 
wanderungsbehörde genannten Staates. 
IIIIVOOO) K. R. Kennam- 
Centralbahnplatz 6 Basel (Schweiz) 
as gesandte Luch 
hat mir große Dienste ge— 
leistet, denn nicht nur ich, 
der schon alle Hoffnung 
aufgegeben hatte, sondern 
auch viele Bekannte ver— 
»auken der Befolgung 
seiner Rathschläge die 
Wiedererlangung der Ge⸗ 
sundheit ꝛc.“ — So schreibt 
ein glücklich Geheilter über 
das reichillustrirte Buch: 
„Dr.Airy's Heilmethode.“ 
In diesem vorzüglichen, 
344 Seiten starken Werke 
werden die Krankheiten 
nicht nur beschrieben, sondern auch 
gleichzeitig so lche Heilmittel ange⸗ 
Jeben, welche sich thatsächlich bewährt 
jaben, so daß der Kranke vor un⸗ 
nützen Ausgaben bewahrt bleibt. Kein 
Leidender sollte versüumen, sich dies 
schon in 135. Aufl. erschienene Buch 
anzuschaffen. Dasselbe wird auf 
Wunsch gegen Einsendung von 1Mk. 
20 Pfg. franco von Richter's Ver⸗ 
lags-⸗Anstalt in Leipzig versandt. 
geitaemßes illustrirtes Prachtwerk! 
MAMND. 
—— 
Nik. Kimmel, 
Großenflur. 
— J 
i Idet I, 
welche Französisch, Englisch, Italienisch 
oder Spanijch wirklich US sprechen 
lernen wollen. 
Gratis und franco zu beziehen 
durch die 
Rosenthal'sche Verlagshandlunge 
in Leipzig. 
— ——— 
Unter Mitwirkung vieler deutschen und slavischen Gelehrten und Sch 
teller herausgegeben von Hrmarna OSKOSMODny. 
iner Cimleitung und zahlreichen Beiträgen von Friedrich Ihhß Jiblsll 
Bodenstedt. Vollständig in 40 Lieferungen; jede Lie— IM 
'erung mindestens 2 Bogen großen Formates stark. ar 
Firca 400 Illustrationen und zahlreiche große Kunstbei⸗·— — 
agen. Illustrirte Prospecte versendet gralis und franco die Verlagsbe 
zjandlung yon Greßner u. Schramm in Leipzig. 
»Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen an. 
—o———— 
demeg in St. Ingbert. 
Hiezu für unsere Post-Mbonnenuten: Illustrirtes Sonutagsblatt Nr 
Druck und Verlag von F. X.