zesellschaft zu Berlin wendet sich mit einem Auf-⸗
uf an alle deutschen Vogelkenner zur Betheiligung
qäeiner gemeinsamen Beobachtung der Verbreitung,
»rx Zugverhältnisse und der Lebenserscheinungen
aserer einheimischen Vögel. Es handelt sich in—
nderheit um Feststellung der Verbreitung von
achtigal und Sprosser, Nebel- und Rabenkrähe,
es Girlitz, der Wachholderdrossel, der Zwergtrappe
o mancher anderen Vogelarten, hinsichtlich deren
orkommen in Deutschland unsere Kenntniß noch
gele Lücken aufweist, ferner um Nachweis der ver—
zuthlich bestehenden Zugstraßen, welche unsere
ommervögel bei ihren jährlichen Zügen innehalten,
ad die nur durch gleichzeitige Beobachtung in den
erschiedensten Theilen Deutschlands aufgefunden
verden können. Ein jeder, welcher die Vogelwelt
mes Wohngebiets in ihren Hauptformen kennt,
berufen, an dem gemeinnützigen Werke mitzu—
rbeiten, und wird ersucht, seine Adresse an den
jeschäftsführer des Ausschusses für Beobachtungs-
ationen der Vögel Deutschlands, Herrn Dr. Rei—
enow, Berlin, 8W., Großbeerenstraße 52, behufs
ezmpfangnahme eines Fragebogens und weiterer
interweisung in der Angelegenheit einzusenden.
Folgendes unglaubliche Gedichtchen er⸗
„un die „National-Zeitung“, welcher wir die vollste
zerantwortung für die Richtigkeit desselben über—
ussen: An die Deputation für das Straßenreinig⸗
ngswesen in Berlin ist vor ganz kurzer Zeit eine
zuschrift eines sich hier aufhaltenden Studiosus der
hemie, Zuhörers des Geh. Raths Hoffmann und
es Professors Pinner, eines geborenen Russen is—
relitischen Glaubens, gelangt, worin derselbe bittet,
m Beschäftigung zu geben bei der während der
dachtstunden hier stattfindenden öffentlichen Straßen—
einigung. Petent erhoffl Gewähr seiner Bitte,
deil er, wie er sagt, zu stolz ist, die Mildthätigkeit
einer Glaubensgenossen in Anspruch zu nehmen,
in anderes Existenzmittel findet und die nächtliche
reeit die einzige ist, die ihm bei seinen wissenschaft⸗
chen Arbeiten zur Verfügung steht, wenn er seine
Sludien überhaupt mit Erfolg fortsetzen will. Da
ꝛer Bittsteller gleichzeitig glänzende Zeugnisse der
ben genannten Professoren eingereicht hat, so ist
ie erwähnte Deputation auf seinen Wunsch ein⸗
jegangen und der betreffende Studiosus betheiligte
ich jetzt allnächtlich an der Straßenreinigung in
ßerlin.
In Bremen stellte die dortige Vereinsbank
zre Zahlungen ein. Das Aktienkapital von 8
Risllionen Mark ist wahrscheinlich verloren. Die
zank hatte für 1883 523 und für 1882 11pCt.
dividende gezahlt. Ihre Aktien, die nur in Bremen
zehandelt wurden, standen zuletzt 72 pGCt. Brief.
CGEinst und jezßt.) Vor fünfzig Jahren
chielt er 20 bis 80 Fr. für seine Bilder und sein
rrühstück bestand aus einem rohen Apfel und sein
diner aus Suppe und gebratenen Kartoffeln; er
ermochte nur je die zweite Nacht eine Schlafsftelle
u bezadlen; in einem gewissen Jahr lebte er 6
Nonate lang von weniger denn hundert Franken.
zetzt bezahlt man ihm seine kleinsten und flüchtigsten
Dinger“ mit 5500, seine Bilder mit 50,000 bis
00.000 Fr. In der Hannover-Vallerie (Bond
Ztreet) in London ist gerade jetzt ein kleines Bild⸗
hen „La Vedette“ ausgestellt. Preis 48600 Guineen
— 121,250 Fr. Der Maler, welcher lange genug
ebte, um sich eines solchen Umschwungs in der
aunst des Publikums zu erfreuen, heißt Mei ssan—
er und lebt in Paris.
pMadrid, 24. Nov. In Toledo fanden
deitere Cholerafälle statt. Von Seiten der Behörden
vurden Vorsichtsmaßregeln getroffen.
7 GEisenbahn-Unglück in Italien.)
lus Neapel, 20. Nov., wird telegraphirt: Auf
ꝛem Bahnhofe von Torre⸗Annunziata ist ein von
Lastellamare kommender Zug mit einem auf dem
steservegeleise befindlichen Train zusammengestoßen,
n Folge dessen fünfzehn Personen mebr oder
neniger verletzt wurden.
(Aus dem himmlichen Reiche.) Zwei
zeutsche Matrosen haben ihrem chinesischen Wirthe
efohlen, sie bei Sonnenaufgang zu wecken. Als
ies geschieht, entspinnt sich zwischen den beiden
chlaftrunkenen Seeleuten noch folgendes Gespräch:
John, schient d'Sonn' schon?“
„Ja, John, d'Sonn' schient schon.“
Verwundert stieg der Chinese hinunter und sagte
jeiner Frau:
Allerweltzkerle diese Deutschen! Kaum sind sie
wei Stunden hier, so sprechen sie schon chinesisch!“
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f(Ob es hilft?) Ein Londoner Bank—
Justitut — die London and Provinzial-Bank —
jat den Beschluß gefaßt, solche Mitglieder ihres
domptoir⸗Personals, welche mit einem Jahres-
Zalair von unter 150 Pfd. Sterl. heirathen, zu
ntlassen. .
Stephen Grover Cleveland wird,
venn er am 4. März nächsten Jahres sein Amt
intritt, der 22. Präsident der Vereinigten Staaten
sein. Von seinen 21 Vorgängern sind nur sieben
— Wajhington, Jefferson, Madison, Monroe,
Jackson, Lincoln und Grant — zwei Mal zu
Bräsidenten gewählt worden, und von diesen haben
ich uur zwei — Wasjshington und Jefferson —
im die Republik so verdient gemacht, daß ihnen
»as Präsidentenamt zum dritten Male angeboten
vurde. Cleveland ist neben Grant, welcher eben⸗
alls nur 47 Jahre alt war, als er zum ersten
Mal in's Amt kam, der jüngste Präsident, wel—
hen die Vereinigten Staaten bisher gehabt haben.
Der älteste war Harrisson, welcher mit 68 Jahren
n's Amt kam. Clevelend entstammt einer Familie,
deren Name mit zu den ältesten des Landes ge—
sjört. Er wurde zu Caldwell (New-Jersey) am
8 März 1837 geboren. Im Bureau von Ro—
jers, Bowen und Rogers in Buffalo bildete er
ich zum Advocaten aus und wurde 1859 zur
Zraxis zugelassen. 1870 wurde er von den De—
nokraten auf drei Jahre zum Sheriff gewählt.
stach Ablauf dieser Zeit kehrte er wieder zur
Advocatur zurück, allein als im Jahre 1881 in
Zuffalo der Wunsch nach einer Reform der arg
»erfahrenen Stadtverwaltung immer dringender
vurde, wählten die Demokraten und Reform⸗-Repu—
likaner im Rovember 1881 Cleveland zum Mayor
»on Buffalo. In dieser Stellung erfüllte er alle
5ẽcwartuugen, welche man auf ihn gesetzt hatte.
Zei der ersten Gelegenheit widersetzte er sich ver⸗
hiedenen Beschlüssen des Gemeinderaths, welcher
amentlich Fragen wegen des Verkaufes von Spi—
ituosen u. s. w. in Anbetracht des starken Ein—
lusses der Deutschen in Buffalo etwas lax behan—
)elt hatte. Die Rechnungen wurden genau geprüft,
in Stelle der politischen Patronage trat ein Exa—
ninations-System und der neue Mayor sagte den
„tadtverordneten bisweilen Dinge in's Gesicht, die
ie schamroth machen mußten. Es ist leicht zu
zegreifen, daß alle Reformfreunde des Staates
sdew⸗York bald ihre Aufmerksamkeit auf Cleveland
ichteten, und ebenso wie die Unzufriedenen der
stepublikaner ihm bei der Wahl zum Mayhor eine
Rehrheit von 5000 Stimmen verschafft hatte, so
jab sie ihm auch bei der Wahl zum Gouverneur
»es Staates New-York im November 1882 die
norme Mehrheit von 192,854 Stimmen. Cle—⸗
seland selbst ist damals eben so wenig für seine
zandidatur eingetreten wie jetzt. In unauffälliger
Beise nahm er am 1. Januar 1883 Besitz von
em Amte als Gouverneur des Staates New⸗York.
Nan rühmt seinen Fleiß und seine Unnahbarkeit
egenüber stellensuchenden Politikern. Von der
ußeren Erscheinung Clevelands sei folgende Schil⸗
erung gegeben: Er ist ein schlanker, stark ge⸗
auter Mann, hat dunkelbraunes Haar, helle
harfe Augen und einen festen und würdigen Ge—
chtsausdruck. Seine Art ist kurz und brüs⸗k, sein
ja ist Ja und sein Nein — Nein, so daß er oft
HDiejenigen, welche mit ihm zum ersten Male spre—
hjen, verletzt. Er zeigt sein Herz nicht Jedem,
illein hinter dem rauhen Aeußeren verbirgt sich
ine freundliche, großherzige und wohlthätige Natur.
dedermann, welcher etwas mit ihm zu thun ge⸗
sabt hat, weiß, daß Cleveland genau das meint,
vas er sagt, und daß er genau das sagt, was er
neint. In seinem Aeußeren wie in seinem Cha—
akter gehört er der alten continentalen Schule von
zolitikern an und er scheint aus einer früheren
zeneration zu uns herabgekommen zu sein, um
ins zu lehren, was für starke, brave, ehrliche und
esolute Menschen die Vorfahren waren, welche die
imerikanische Republik gründeten.
(EEine glänzende Hochzeit. Der
dew⸗ Yorker Korrespondent des „Standard“ sagt,
aß die Vermählung von Fräulein Karoline Astor
ait Herrn Richard Wilson in den besseren Gesell⸗
haftskreisen jedes andere Ereigniß der Neuzeit
slsitändig in den Hintergrund gestellt hat. Die
)ochzeitsgeschenke werden auf über eine Viertel-
aillion Dollars geschäzt. Das der Dame von
zrem Ehemann geschenkte Halsband hat einen
Verth von 75,000 Dollars. Mehr als 1000
zäste wohnten dem Hochzeitsfeste an, und den Pa—
ienten der Hospitäler wurde zu Ehren des Tages
yon der Mutter der Braut ein Diner gegeben.
F (Gibt es noch eine Gerechtig—
seitauf Erden? Vor dem Gymnasium hält
in Wagen mit einem Esel bespannt. Der Besitzer
»es Fuhrwerks hat sich entfernt, und da gerade
Freiviertelstunde ist, so vergnügen sich die größeren
Zöglinge, Freund Langohr auf allerlei Art zu necken.
kin kleiner Quartaner steht als Zuschauer dabei
ind freut sich der Späße seiner Kameraden. Plötz⸗
ich kehrt der Besitzer des geneckten Esels zurück;
je größeren Knaben ergreifen die Flucht, und nur
zer kleine Quartaner, im Gefühl seiner Unschuld,
leibt ruhig stehen. Doch das Unglück schreitet
chnell! Der Mann, keinen anderen Gegenstand
einer Rache erspähend, gibt dem armen unschuldigen
zungen eine Ohrfeige. Heulend läuft dieser in's
haus hinein, um dem Rektor sein Leid zu klagen
ind ihn als Rächer seiner Unschuld anzurufen.
In der Eile und Bestürzung rennt er jedoch an
inen die Treppe herunter kommenden Lehrer, und
— schwupp! — haͤt er die zweite Ohrfeige. In
einer Bedrängniß eilt der arme Knabe zum Rektor.
Von diesem um die Ursache seines Heuleus gefragt,
zringt er endlich stotternd heraus: „Ach Gott, der
derr Lehrer hat mir eine Ohrfeige gegeben und
— ich habe dem Esel doch gar nichts gethan!“ —
Schwupp, hat er die dritte Ohrfeige. Wie soll da
n einem jungen Gemüthe der Glaube an Gerech—
igkeit geweckt und belebt werden?
RNachtrag.
* St. Ingbert, 25. Nob. Nachdem im
rsten Wahlgange für den J. u. II. Adjunkten die
ibsolute Majorität nicht erzielt wurde, fand heute
Fortsetzung der Wahl statt und wurden gewählt:
als J. Adjunkt im 4. Wahlgange der Wirth Herr
Johann Joseph Heinrich und als II. Adjunkt
m 3. Wahlgange der Kaufmann Herr Johbann
Peters.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetzz.
(Einen würdigeren Gottestempel) kann man
ich wohl nicht denken, als den, welchen sich die
athol. Gemeinde der Münchener Vorstadt Giesing
iun schon seit vielen, vielen Jahren wünscht und
»er bis auf den inneren Ausbau fertig gestellt
vurde. Zu diesem Zwecke wurde dieser Pfarrge⸗
neinde noch eine letzte Prämien-Collekte genehmigt,
ꝛeren Ziehung unwiderruflich am 11. Dezember
tattfinden wird. Die Gewinn-Chancen sind dabei
janz vorzüglich, indem 15,200 Geldgewinne im
Hesammtbetrage von 161,300 Mk. — Der erste
daupttreffer 50,000 Mark, der zweite 10,000 Mt.,
der dritte 5000 Mark — u. s. w. zur unverkürzten
Auszahlung kommen. Das Loos kostet 2 Mark.
Nr. 112 des praktischen Wochenblattes für
ille Hausfrauen „Fürs Haus“ enthält:
Rath und That. — Gartenkalender für No—
»ember und Dezeinber. — Heimlichkeiten. — Kleine
dinge, welche nicht vergessen werden sollten. —
Unterlagen für Kranke. — Wie soll man Kinder
trafen? — Dienstboten in Rußland. — Wie
kinsendungen zum Abdruck kommen können. —
Wie wir fertig werden können. — Für die Armen.
— Ampel. — Kunstschule für Damen. — Bilder—⸗
uch. — Wünschen Sie zu fliegen? — Dichter⸗
piel. — Decke. — Kloöppeln. — Reisedecke. —
zücher über Vlumenzucht im Zimmer. — Anlei—
ung zur Rosenlultur. — Hühnerzucht. — Ge⸗
undheitskorsett. — Stricklumpen. — Weiße Unter⸗
öcke. — Vorzügliche Ppmade. — Wie ich mein
daar behandele. — Kalte Räume schnell zu er—
värmen. — Feuchte Wohnungen auszutrocknen. —
kindringen von Ruß zu verhindern. — Zeichnen
»es Porzellangeschirres. — Durchzogene Tüllgar—
zinen. — Wollmatratzen. — Schränke zu ver⸗
ieren. — Angetrocknete Oelfarbenflecke. — Ueble
Folgen der Flaschenreinigung mittelst Bleischrot.
— Weintrauben aufzubewahren. — Quitten
mnit Aepfeln als Kompott. — Brod Pudding.
— Rothe Grütze. — Chokoladentorte. —
Prasselkuchen. — Topf⸗; oder Napfkuchen. —
düchenzettel. — Buchstabenräthsel. — Fernsprecher.
— Echo. — Anzeigen. — Probenummern gratis
n allen Buchhandlungen und der Geschäftsstelle
„Fürs Haus“ Dresden-N. — Preis vierteljährlich
1 Mark. — Notariell beglaubigte Auflage 70,000.