Full text: St. Ingberter Anzeiger

3— — 5JD 8 
—55 
* 
— 9 — 
—B36 
3 
— 
W 9 
F — 
* * — * 
8 d *43 WM dn ʒ 4 ——7* —A 
7 — — 3— 8 —A 8 —582 358 — 9 
— JJ — * ⸗ d a *8* —5 — 8* — 58 —66 * 5 3* ——4 
94 —— —52 — —5 89 —— —84 —2 — 5 — 8 —328 ———— —8* —* 
—— —— 064 * A——4 ———— 396 
—JJ— —— — ⏑ 6 9* 3— 981 
——X3— 5—2 —V8 —— —* — * —3 * 3 
A3 — J5J 38 — JJ * A —— 
— 5387 3 J— * 9 147 596 —39— J 5 
JI — — 5 —— b 33 1 533 — * 
* 89 —9368 * * — —9 8 8 95 *. —*5—88 X 4— 
—— — 453 * — — 
8 88 —*— 6 F *. 9— — 5— —— — —18 8 —5 — —“4 
— —— —— 466698 
V ES ] 
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
Der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Beontag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs 
Blatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1I M. 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen L 75 , einschließte 
10 ⸗ Zustellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaliene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I5 A, Neclamen 30 —. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
— — — — 
M 6. 
20. Jahrg. 
— 
Donnerstag, 8. Januar 1885. 
— 
B st sl Nachbarstaaten von glücklichem Erfolge begleitet 
e e ungen waren. In der Bürgschaft des äußeren Friedens 
auf den a zugleich 53 gpe segenssreichen Ent— 
* wickelung innerer Verhältnisse. 
X Ingberter Anzeiger — 6. Januar. Die „Nordd. Allgem. 
Zeitung“ schreibt: Die Nachrichten über die Er— 
verbungen Lüderitz' an der Lucia Bay entbehren 
zisher jeder Bestätigung durch die amtlichen Berichte. 
Zur Giltigkeit einer solchen Erwerbung und zur 
lebertragung der Hoheitsrechte würde ein Vertrag 
nit den eingeborenen Häuptlingen nicht genügen, 
in solcher würde die Zustimmung der Boeren⸗ 
Kepublik bedürfen, welche das Protektorat über das 
Zululand ausübt. Außerdem wäre das Verhältniß 
)es letzteren zu England in Rechnung zu ziehen, 
velches sich das Bestätigungsrecht für die von der 
Republik abzuschließenden Verträge vorbehalten hat. 
Berlin, 7. Januar. Der Bundesrath be—⸗ 
chloß, dem Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung 
des Artikels 32 der Reichsverfassung (Diäten), seine 
Zustimmung nicht zu ertheilen, dagegen dem Gesetz— 
entwurfe, betreffend die Abänderung des Gesetzes 
iber die Krankenversicherung der Arbeiter, zuzu— 
timmen. Die Eingaben wegen Erhöhung der Ein— 
gangszölle für landwirthschaftliche Erzeugnisse wurden 
zur Kenntniß genommen. — Der Kaiser conferirte 
heute Nachmittag mit dem Fürsten Bismarck. 
Ausland. 
Paris, 6. Januar. Wie es heißt, ist der 
Wechsel im Marineministerium verschoben. Das 
„Evenement“ bringt einen Bericht über eine Unter⸗ 
cedung mit Campenon, worin derselbe direkt erklärt, 
er habe demissionirt, weil er ein entschiedener Gegner 
der gesammten äußeren Politik Ferry's sei, der sich 
durch Deutschland dupiren lasse. 
Paris, 6. Januar. In Folge des Gefechts 
oͤstlich von Chu kehrten etwa 12,000 Manu Chi— 
nesen zurück, um die Offenfive zu ergreifen. General 
Regrier durchbrach ihre durch Forts vertheidigten 
Positionen. Die Chinesen wurden vollständig zu— 
rückgeworfen, verließen nach heftigem Widerstande 
hre sämmtlichen Stellungen und ließen 2 Batterien, 
ßewehre, Munitionsvorräthe, Lebensmittel und den 
zanzen Wagenpark zurück. Der Verlust der Chinesen 
zeträgt 600 Tode und zahlreiche Verwundete. Die 
Franzosen hatten in beiden Gefechten drei Offiziere 
eicht vertwundet, 19 Todte und 65 verwundete 
Mannschaften. 
Paris, 6. Januar. Eine Depesche Briere's 
zestätigt den bereits gemeldeten Sieg Negrier's. — 
Den Abendblättern zufolge legte der neue Kriegs— 
ninister General Lewal dem Ministerrathe einen 
Plan für die Organisation des Erpeditionskorps 
für Tongking vor, wonach nächste Woche 6000 
Mann Verstärkungen von Algier abgehen. Eine 
‚weite Sendung von 6000 Mann soll im Februar 
abgehen, um die Operationen vor Eintritt der 
Regenzeit zu beendigen. Negrier hofft bei der Ver— 
folgung der Chinesen Langson Ende der Woche zu 
;rreichen. 
mwächters Stief wurde der pens. Bergmann Mathias 
als Nachtwächter gewählt. 
[*] Schnappach, 8. Januar. Gestern um 
die Mittagszeit verunglückte in der Grube zu Al— 
tenwald ein Bergmann durch herabstürzende Fels⸗ 
massen. Derselbe war sofort todt. Er hinterläßt 
eine Frau und mehrere noch kleine Kinder. 
th. Von der Blies, 6. Januar. Die 
freiwillige Kranken- und Sterbekasse zu Breitfurt 
sielt dieser Tage Rechnungsabschluß. Die Jahres⸗ 
einnahme betrug 177,04 Mk. und die Ausgabe 
28,08 Mk. Mithin wurde eine reine Einnahme 
von 158,96 Mtk. erübrigt. Außer diesen sind noch 
an Ausständen zu erheben 9,80 Mk., welche zur 
Erhebung auf 1885 übergehen. Bei der vorge— 
nommenen Neuwahl des Ausschusses wurde der 
leitende Vorstand zum elften Male wiedergewählt. 
Auch der alte Rechner blieb, ebenso wurden der 
vorjährige Mitvorstand und die bisherigen Beisitzer 
mit Stimmenmehrheit wiedergewählt. 
Das aus Aeckern (6000 M.), Wiesen 
10,000 M.), ein wenig Wald und Gebäuden 
416,800 M.), bestehende Vermögen der Stadt 
Zweibrücken beziffert sich in Summa auf 434,800 
Mark; die städtischen Schulden betragen 292,628 
Mark. An Gesammtsteuer wurden pro 1884 er⸗ 
joben 109,761 Mk. Die stadtische Umlage beträgt 
auch für 1885 wieder 75 Prozent. 
— Der Stadtrath von Kaiserslautern, 
welcher in Folge der vielen Ablehnungen aus nur 
22 Mitgliedern besteht (statt aus 27), während gar 
keine Ersaßzmänner mehr vorhanden sind, beantragt 
beim k. Bezirlsamte die schleunige Anordnung einer 
Ergänzungswahl. 
— Vor der Strafkammer Kaiserslautern 
stand am Dienstag Martin Fisch, Oekonom vom 
Hollidahof bei Dreisen, der Unterschlagung von 
1200 Mark angeklagt, die ihm s. Z. aus Amerika 
für die pfälz. Wasserbeschädigten zugegangen waren. 
Die k. Staatsanwaltschaft beantragte 512 Monat 
Befängniß und Aberkennung der Ehrenrechte auf 
3 Jahre. Das Urtheil wird am Freitag verkündet. 
— In Pirmasens ist ein partlieller Strike 
der Nachtwächter ausgebrochen. Der Stadtrath 
hatte das Gesuch derselben um Gehaltserhöhung 
abgelehnt, worauf zwei Nachtwächter die Arbeit 
eingestellt haben. 
— Im Schloßgraben beiLambsheim wurde 
unterm Eis ein beinahe 5 Pfund schwerer Hecht, 
in dessen Magen sich ein Portemonnaie mit gelbem 
Bügel und 64 Pf. Inhalt vorfanden, gefangen. 
— In Friesenheim stürzte der Ackerer L. 
Taglieber so unglückliich von seiner Scheuer, 
daß er an den erlittenen schweren Verletzungen starb. 
— In Speyer feiert heute der Privatmann 
Johann Becker mit seiner Frau das seltene Fest 
der goldenen Hochzeit. Er zählt 79, sie zählt 76 
Jahre. 
mit 
iIIuStriæteà SOoOnnt aes PIatt 
werden noch fortwährend angenommen, hier 
von der Expedition oder den Trägern, aus— 
wärts von den Königl. Postanstalten und 
Postboten. 
In serate finden im „St. Ingberter 
Anzeiger“, der in Stadt und Kanton St 
Ingbert das gelesenste Blatt ist, erfolgreiche 
Verbreitung. Die 4gespaltene Zeile kostet für 
die Pfalz 10 Pf, für außerpfälzische 15 Pf. 
Ergebenst 
Redaktion und Expedition 
des „St. Ingberter Injeiger“. 
Die Neujahrs-Ansprache des deutschen 
Kaisers an die Generale soll ungefähr wie folgt 
zelautet haben: „Meine Herren, wir sind im 
tiefsten Frieden, und ich zweifle nicht, daß uns der— 
selbe auch im neuen Jahre erhalten bleibe. Sollte 
es nicht geschehen, so weiß ich, daß ich auf Sie 
zählen kann.“ Beim Empfange der Botschafter soll 
keine politisch erhebliche Neußerung gefallen sein. 
Eine Anzahl hochangesehener Mäuner der Pfalz, 
Rheinhessens und der Saargegend, darunter die 
Herren Reichstagsabg. Brünings, Dr. Buhl, Dr. 
Bürklin, Dr. Groß, Krämer, Dr. Marquardsen, 
haben einen Aufruf zur Sammlung erlassen, deren 
Ergebniß dem Reichskanzler an seinem 70. Ge— 
burtstage als nationales Ehrengeschenk überreicht 
werden soll. 
Den „Hamb. Nachr.“ wird von Berlin mit— 
getheilt, daß dem Reichstage die Holzzollvor— 
age wiederum zugehen wird. 
Dem Reichstage ist die Vorlage über die Aus— 
seynung der Unfallversicherung auf die 
and⸗ und forstwirthschaftlichen ÄArbeiter zugegangen. 
In der Kommissionssitzung der Congo⸗-Kon— 
erenz vom Montag wurde der Deklakationsent— 
vurf betreffend den Sklavenhandel festgestellt. In 
)emselben verpflichten sich die Mächie, welche im 
Tongobecken Hoheitsrechte oder einen Einfluß aus— 
iben, dort weder einen Sklavenhandel, noch eine 
Durchfuhr von Sklaven, gleichviel welcher Rasse, 
zu dulden. 
Deutiches Reich. 
Mürnchen, 7. Januar. Die Nachricht von 
einer Verstaatlichung der Pfälzischen Bahnen ist 
durchaus unbegründet. 
Berlin, 6. Januar. In dem Dankschreiben 
des Kaisers an den Magistrat auf dessen Neujahrs— 
dlückwunsch heißt es: Das gereicht mir zur beson⸗ 
deren Freude, daß meine Bemühungen und Be— 
festigung des Friedens durch die persönliche Begeg— 
tung mit den Herrschern unserer beiden großen 
Vermischtes. 
F Saargemünd, 6. Januar. Zwei Unter— 
offiziere vom 5. bayer. Chevaurlegersregiment sind 
»om Militärbezirksgericht zu Würzburg zu je zwei 
Monaten Gefängniß verurtheilt worden, weil sie 
am 19. Okt. v. J. Nachts auf der Straße in 
Saargemünd Passanten mit gezogenen Säbeln an— 
fielen und einen Mann erheblich verletzten. 
FIn Mülhausen hat die Polizei eine 
„geheimnißvolle“ Persönlichkeit verhaflet, welche 
keine Auskunft über sich geben will; es soll Grund 
vorhanden sein, dieselbe für einen Theilnehmer der 
Lakale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 8. Januar. Unter dem 
Vorsitze des 1. Adjunkten, Herrn Heinrich, fand 
im Dienstag Nachmittag die erste Sitzung des 
neuen Stadtrathes statt. Nach Beeidigung der 
inzelnen Mitglieder wurde zunächst die Bildung 
yer verschiedenen Kommissionen vorgenommen. Ferner 
vurde u. A. noch die Fortsetzung des Trottoirs 
n der Josephs- und Kohlenstraße beschlossen. An 
Ztelle des von hier weggezogenen früheren Nacht