Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wbchentlich fünfmal: Am Montag, Dieustag, Donuerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗ 
a und Eonntags mit Sseitiger illuftrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 1. M 60 A einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1.4 75, einschließli 
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auf welche die Expedlion Auskunft ertheilt, 15 4, Reclamen 30 . Bei 4maliger Elnruckung wird nur dreimalige berechnet. 
26. 
Deutsches Reich. 
Die Handelskammer in München gab in 
Gihung am Montag eine Petition der Buch⸗ 
ernnung, die sich gegen die Schädigung des 
herbes durch die Strafanstalisarbeiten wendet, 
Regierung zur Kenntnißnahme hinüber. 
zerlin, 4. Febr. Beim parlamentarischen 
außerte sich Fürst Bismard auch über das 
nweinmonopol, wobei er wiederholte, daß die 
wirthe bei Ablehnung des Monopols und bei 
suhrung einer Lizenzsteuer schlechter wegkommen 
fen; auch die Konsumenten würden theueren 
schlechteren Branniwein belommen. Anu der 
nahme der Lizenzsteuer zweifelt Fürst Bismarck 
t; entschieden sprach er sich gegen die —A 
An aus. Der Fürst betonte, er loͤnne nur mit 
hhter Anstrengung den Pflichten des Dienstes 
hlommen. Sehr erfreut war er über die Hal⸗ 
g der Majoritat des preußischen Abgeordneten⸗ 
neß in der Polenfrage und sprach das Vertraaden 
daß diese Majorität ihn auch ferner unter⸗ 
zen werde. 
zerlin, 4. Febr. Der Bundesrath ertheilte 
ate dem Antrage Preußens wegen Verlangerung 
nGultigkeitsdauer des Sozialistengesetzes um 5 
iste seine Zustimmung. 
In Berlin glaubt man an eine tiefgehende 
anungsverschiedenheit zwischen den Mächten, 
nil Griechenland einem einigen Europa gegenüber 
Pweilich eine solche Haltung annehmen würde; 
Jiechenland sei namentlich nach Salisbury's Rück⸗ 
in uͤberzeugt, unter den drohenden Mächten ge⸗ 
ne Freunde zu haben, die ihm in der Gefahr 
u dilse kämen. Das sei bedauerlich, weil aller⸗ 
nd mögliche Verwicklungen dadurch entstehen 
sinten, wenn auch kriegerische Verwicklungen zwi⸗ 
hen den Großmächten ausgeschlossen erachtet 
iürden.“ 
Ausland. 
haris, 5. Febr. Der Antrag. auf Aus— 
qsung der orleanistischen und bonapartistischen 
rinzen, der dem Kammerprasidenten Floquet am 
hlusse der gestrigen Sitzung von Ballue über⸗ 
ben wurde, ist von diesem und 183 anderen op⸗ 
runistischen Deputirten unterzeichnet. Die Rechte 
id, wenn der Antrag durchgeht, freiere Hand 
en und dann zunächst mit einem Antrag auf 
ttzung Ferrys in den Anklagezustand antworten. 
lus Rom wird dem „Standard“ gemeldet, 
er Papst am Dienstag Morgen, während er 
dem Kardinal Ferrieri arbeitete, wiederum 
uen leichten Ohnmachtsanfall hatte, daß er sich 
x, während er nach seinem Schlafgemache ge⸗ 
vn wurde, bereits erholte. 
London, 4. Febr. In Sofia werden die 
zungen fortgesetzt. Der Glaube an eine fried⸗ 
e Wendung der Balkanfrage scheint dort noch 
t festzustehen. 
Warschau, 3. Febr. In den letzten Tagen 
den hier zahlreiche Verhaftungen von Nihilisten 
ugefunden. Dieselben sind zumeist rujssischer 
sionalität. 
sonstantinopel, 5. Febr. Die türkische 
ne erhielt Befehl zur Absegelung nach den griech⸗ 
den Gewässern. 
dokale und pfälzische Nachrichten. 
.B.V. Die am letzten Mittwoch im Bau⸗ 
ann'schen Sälchen versammelten Mitglieder des 
Utbauveréins folqgten mit großem Interesse 
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Sonntaa, 7. Februar 1886. 
21. Jahrg 
em Vortrage des Herrn Wanderlehrer 
Fischer über Weidenkultur, wofür sich 
ielfaches Interesse innerhalb des Vereines kund 
zethan hat. Ueber Sortenwahl, Bodenbeschaffenheit, 
Iflanzart, Pflege und Ertrag bot der Redner inter- 
sante Darlegungen. Nun ist es Sache unserer 
andwirthe, mit praktischen Versuchen vorzugehen; 
»er Obstbauverein bietet hiezu die helfende Hand, 
ndem er den Bezug von Weidenstecklingen in edlen 
Sorten für seine Mitglieder vermittelt. Die An—⸗ 
flanzung verspricht nicht blos in unsern sumpfigen 
VBiesen, sondern auch auf dem geringsten Sand⸗ 
oden lohnenden Ertrag. Geschälte Weiden werden 
nit 24 —30 Mk. per Ztr. bezahlt; die abgeschälte 
tinde findet in Gerbereien Verwendung. Wir 
vünschen den gegebenen Anregungen reichen Erfolg. 
— Die kath. Pfarrei Remigiusberg, Bez. Amts 
dusel, wurde dem bisherigen Verweser derselben 
J. Henrich übetragen. 
— Kaiserslautern, 5. Februar. Der 
rühere Redalteur des hier erscheinenden ultramon⸗ 
anen „Pfalzischen Volksblattes“, Hr. J. Wickh, 
Ztudent in Wuͤrzburg, hat gegen das ihn wegen 
geleidigung des engeren Ausschusses der national⸗ 
iberalen Partei in Zweibrücken zu 200 Mark 
veldstrafe verurtheilende Erkenntnis des hiesigen 
Schöffengerichts Berufung eingelegt. Die Sache 
vird am nächsten Dienstag hierselbst zur Verhand⸗ 
ung kommen. 
— Gräünstadt, 3. Febr. Der Pflästerer 
zohann Stockinger dahier, welchem zur Last gelegt 
bird, seiner Eheftau am Abend des 29. Januar 
nit einem Messer am Oberarm eine nicht unerheb⸗ 
iche Verletzung beigebracht zu haben, wurde heute 
zerhaftet und in Untersuchungshaft abgeführt. 
— Ludwigshafen, 8. Febr. Die Pfäl⸗ 
aische Handels ˖ und Gewerbekammer ernannte in 
hrer letzten Sitzung den Lehrer der Handelswissen⸗ 
chaften an der Kreisrealschule in Würzburg, C. 
1. Müller, an Stelle des ausgetretenen Herrn Th. 
Fügen, zu ihrem Sekretär. — Bezüglich des 
zränntweinmonopols lehnte die Kammer es ab, 
chon jetzt zu demselben Stellung zu nehmen, und 
vill mit ihrer Ansicht über dasselbe noch so lange 
urüchalten, bis der Gesetzentwurf den Bundesrath 
cassirt und im Reichstage angelangt sei. — Die 
dammer erklaͤrte sich im Weitern gegen die Ein⸗ 
ührung eines Wollzolles und bezeichnete auch die 
krace Straßburg —Schleithal — Neustadt — Ludwigs⸗ 
zafen als die geeignetste, welche bei Erbauung des 
danals Straßburq⸗Ludwigshafen anu herüchsichtigen 
vare. 
— Aus der Pfalz, 2. Febtr. Da es 
viederholt vorgekommen ist, daß Bewerber um 
Schulstellen auch die Visitationsprotokolle der kgl. 
dreisschulinspeltoren ihren Gefuchen beilegten, was 
ber unstaithaft ist, hat die kgl Regierung in einem 
Firkulär darauf aufmerksam gemacht, daß die Lehrer 
ei Bewerbung um Schulstellen nur die vorge⸗ 
chriebenen Zeugnisse, d. i. das Prüfungszeugniß, 
as Zeugniß der kgl. Lolal⸗- und Distriktsschulin⸗ 
peltion in Vorlage zu bringeu haben. 
hestraft, weil er eine nicht ermittelte Person durch 
Beschenke bestimmt habe, für ihn die Strafef zu 
derbüßen. Der Verurtheilte aber beantragte Wieder⸗ 
nufnahme des Verfahrens, weil derjenige, welcher 
ür ihn die Strafe abgesessen, sein Bruder sei, der 
auch die Namen Peter Joseph trage. Da der 8 257 
des Strafgesetzbuches besagt: „Die Begünstigung 
ist straflos, wenn dieselbe dem Thäter oder Theil- 
nehmer von einem Angehörigen gewährt worden ist, 
um ihn der Bestrafung zu entziehen“, so mußte im 
jeutigen Termin auf Freisprechung erkannt werden 
vas auch geschah. 
fF Mainz, 2. Febr. In dem nahen Pfarr⸗ 
dorf Gonsenheim wurde verflossene Nacht in das 
Pfarrhaus eingebrochen und die hier aufbewahrten 
irchengeräthe, bestehend aus einer Monstranz und 
einem sehr werthvollen Gefäß, gestohlen. Ein etwa 
60 Pfund wiegendes Säckchen mit Münzen, ließen 
die Diebe vor dem Pfarrhaus liegen. Dieselben 
waren mit den Lokalitäten offenbar sehr genau 
vertraut. 
7 Mannheim, 3. Febr. Eine großartige 
Erfindung die geeignet ist, in dem Beleuchtungs⸗ 
vesen eine vollständige Revolution hervorzurufen, 
vurde durch die Herren Konsul Karl Reiß, Bank⸗ 
direktor Hecht und Mechaniker Eisele zum Patent 
angemeldet. Es ist dies die Herstellung des elekt⸗ 
rischen Glühlichtes ohne Dampfkraft. Wir haben 
uns von der Vortrefflichkeit dieser neuen Erfindung 
in den Lokalitäten der Mannheimer Versicherungs- 
gesellschaft, woselbst gegenwärtig allabendlich eine 
ßrobebeleuchtung stattfindet, persönlich überzeugt. 
die Apparate werden im Keller aufgestellt und 
senügt hierzu ein ganz kleiner Kaum. Wir zweifeln 
aicht, daß, sobald das Patent seine Giltigkeit er⸗ 
jalten hat, die Erfindung Aufsehen erregen wird 
ind die Unternehmer mit Aufträgen geradezu über⸗ 
häuft werden. 
Der französische Handelsminister Lockry 
jat nunmehr den Entwurf für die im Jahre 1889 
in Paris zu veranstaltende Ausstellung fest- 
jestellt. Dieselbe wird eine Weltausstellung sein. 
der Staat selbst wird die Ausstellung unter der 
Nitwirkung einer Garantiegesellschaft 
ibernehmen. Das voraussichtlich Kapital 
st auf 40 Millionen beziffert, von denen 
20 der Staat, 12 die Garantiegesellschaft und 8 
zie Stadt Paris einzahlen. Zwei Komitees, welche 
em Minister unterstehen, sollen ernannt werden. 
Ddas eine dieser Komitees wird aus drei Mitgliedern 
jestehen, von denen eines für die Bauten, ein an⸗ 
eres für die angewandte Kunst und ein drittes 
ür die angewandte Wissenschaft befähigt sein soll. 
das zweite Komitee wird mit der Ausführung 
ind der Kontrole beauftragt werden; es würde 
uus 200 Mitgliedern bestehen, die aus dem Senat, 
»er Kammer, dem Gemeinderath, der Verwaltung, 
zer Handelskammer, dem Institut, den Großinduͤ⸗ 
triellen, den Arbeitersyndikaten und der Presse er⸗ 
iannt werden follen. Ein Generalkommissar wird 
ucht ernannt werden. Die Ausstellung wird auf 
»em Marsfeld stattsinden. 
Vermischtes. 
F Köln, 30. Jan. Vor der Strafkammer 
vurde gestern ein ganz eigenthümlicher Fall ver⸗ 
andelt. Ein Gasthofbesitzer Peter Joseph Sch. 
var wegen Kuppelei zu vier Wochen Gefängniß 
zerurtheilt worden, ein Anderer aber hat für ihn 
ils Peter Joseph Sch. die Strafe abgesessen. Der 
Firstere wurde in Folge dessen mit vier Monaten 
Dienstesnachrichten. 
Die prot. Pfarrei Jettenbach wurde dem Pfarr⸗ 
mtskandidaten März aus St. Lambrecht und 
iie protestantische Pfarrei Schmalenberg dem Pfarr⸗ 
mtskandidaten Reber in Muitterstadt verliehen. 
Fuür die Redaktion verantwortlich⸗· F. Dem—