Full text: St. Ingberter Anzeiger

Von dem Banquier Gerson v. Bleich röder 
in Berlin ist eine Baustelle in der Voßstraße, 
die an den Garten des Reichskanzlers stoößt, er— 
worben worden, damit sie nicht in die Hände eines 
Bauunternehmers gelange, der den Bauplatz zur 
Errichtung eines Gebäudes ausnutzen und dadurch 
dem Kanzler in seinem Garten die freie Luft ver⸗ 
sperrt würde. Nach Bleichröders Bestimmung bleibt 
die Baustelle unbenutzt liegen, so lange noch Fürst 
Bismarck das Reichskanzler Palais bewohnt. 
lichsten Punkte der Schetlandinseln, in die See, 
um Lerwick zu erreichen. Die Bemannung bestand 
aus dem Kapitän James Jamieson und 2 Matrosen; 
eine alte Frau, welche sich in Lerwick ärztlichen 
Rath holen wollte, fuhr als Passagier mit. Eine 
heftige Brise blies aus dem Südosten, eine See 
wusch über das Verdeck und riß den Kapitän in 
die Fluthen. Sofort hielten die beiden Matrosen 
welche Zeugen des Unfalls waren, die Schmack⸗ 
mn, ließen das einzige Boot in's Meer und ruder⸗ 
ten auf den Kapitän zu, der mit den Wellen 
kämpfte. Die alte Frau blieh auf dem Faqhrzeug 
zurück. Bevor aber das Boot den Kapitän erreichte, 
var er in den Wellen verschwunden. Wie die 
Matrosen aber ihr Boot umkehrten, um auf die 
Schmacke zurückzugelangen, sahen sie zu ihrem 
Schrecken, daß das Fahrzeug in der Zwischenzeit 
uinter Segel gegangen war und voni Sturm ge— 
trieben auf die offene See zutrieb. Sie ftrengten 
asle Kraft an, um es einzuholen, aber umsonst, die 
Entfernung, die sie von der Schmacke trennte, wurde 
mmer größer, die Wellen gingen hoch und schließ 
ich gaben die Matrosen den Versuch als hoffnungs 
os auf und ruderten auf das nächste Land zu. 
Auch dieses war ein gefährliches Wagniß, da die 
Brandung schr hoch ging, und als schließlich die 
Männer landeten, waren sie gänzlich erschöpft. So— 
bald die Meldung von der verzweifelten Lage der 
armen Frau bekannt wurde, versuchte man eir 
großes Boot zu bemannen, doch war die Brandung 
zu stark. Daraufhin sandte man eine Depesche nach 
Midywell, wo sich ein Dampfer von Aberdeen, „Gypsy“ 
genannt, aufhielt, und Abends 7 Uhr fuhr derselbe 
ab, um die Suche zu unternehmen. Doch kehr'—— 
derselbe unverrichteter Dinge wieder zurück. Auch de 
Postdampfer, der am Sonntag Morgen über d 
Strecke fährt, sah nichts von der Verlassenen. d 
die Schmacke eiwa 5 Knoten per Stunde zurüd. 
legt, wird sie bald die Inseln hinter sich haben 
Doch befinden sich Mundvorräthe für 8 Tage au 
dver Schmacke. — 
f Jagd in Indien.), Prinz Eduard von 
Sachsen⸗Weimar theilte kürzlich das Ergebniß eine 
veim Nabob von Behör in Indien ihm zu Ehren 
stattgehabten Jagd mit, das wohl den Neid unsere 
Jäger erregen dürfte. Es wurden erlegt: 7 männ, 
liche Tiger, 2 weibliche Tiger, 3 Bären, 6 Rhj⸗ 
nozerofse, 14 Büffel, 23 Hirsche und Rehe, 3 
Wildschweine, 3 Hasen, 5 Florikane, 8 Pfauen, 
22 Rebhühner, Dschungelhühner, 2 Enten und 
1 Wachtel. u 
Chateau⸗Salins. Ein fast unglaub- 
liches Vorkommniß krassen Aberglaubens wird heute 
aus dem Kreise Chateau-Salins der „Gazette de 
Lorraine“ berichtet. In dem kleinen Dorfe Fre⸗ 
mery, Kanton Delme, in einem ausschließlich fran-⸗ 
zösisch sprechenden Landestheile, bezahlte die Ge⸗ 
meinde während des verflossenen Sommers einer 
alten Frau aus dem Nachbarorte Luppy die Baar— 
summe von 100 Mk., wofür die Person sich ver— 
pflichtete, sämmtliche Hunde und die Schweineherde 
des Dorfes mit dem sogenannten „St. Hubertus⸗ 
schlüssel“ zu zeichnen, behufs Vermehrung der Rassen 
und Abwendung von Seuchen. In 3 Tagen und 
3 Stunden, wie beigefügt wird, brachte das Weib 
die Wunderkur zu Einde. In Luppy selbst, wo 
gleichwohl alles Gethier gesund blieb, hütete man 
sich weislich, auf den Köder anzubeißen. 
F Ein seltsames SeeAbenteuer wird aus dem 
fernen Norden Schattlands gemeldet. Am 
ADDD 
„Colambine“ genannt, von Sumburgh, dem süd—⸗ 
f VFin fürchtbac neesturm haf 
über dem amerikanischen Kontinent gehaust, und de 
Schneefall ist ein so reichlicher, wie er seit Jahren 
nicht erlebt worden ist. Der Sturm begann am 
DPdontag und Dienstag im Felsengebirge, wandt 
sich dann allmählich dem Osten zu und trieb dann 
über den atlantischen Occean. In südlicher Richt: 
ung dehnte er sich bis zum Golf und der Stadl 
Mexiko aus, wo zum ersten Mal seit 30 Jahren 
Schnee gefallen ist. Die amerikanischen Eisenbahnen 
sind an vielen Stellen tief verschneit. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme p. 
ranntmachun 
. 4. 
Zur Verhütung von Anfällen ist jedes Betreten der dem 
Betriebe dienenden Werksanlagen wie: Schienengeleise, Wege, Halden— 
plätze, Zechenhäuser, Werkstätten, Kesselhäuser u. s. w. allen Unbe— 
fugten von heute ab verboten. 
An den betreffenden Stellen sind Warnungstafeln angebracht. 
Gegen Zuwiderhandelnde wird unnachsichtlich protocollirt. 
St. Ingbert, den 13. Zebruar 1886. 9— 
Kgl. Bergamt. 
Nachstehend verzeichnete 6 Beiblätter: 
1) ‚Von Nah und Fern“, ein illustrirtes Familienblatt ersten Ranges (16 Druthseite 
stark; — wöchentlich). 
2) ‚Neueste Moden“, illustricie Modenzeitung mit Schnittmuster⸗Beilagen, monatlich. 
3) Produlten⸗ und Waaren⸗Bericht“, betr. Baumwolle, Wolle, Getreide, Leder, Col⸗ 
nial- und Fettwaaren ꝛc. — wöoͤchentlich. 
) „Verloosungsblatt“, betreffend Staatspapiere, Prioritäten, Anl.-Loose ꝛc., wöchentlie 
) Zeitung für Landwirthschaft und Gartenbau“, 2 Mal monatlich. 
3) Hausfrauen⸗Zeitung“, 2 Mal monatllich. 
erhalien die Abonnenten der in Berlin erhe menden 
„Neueste Nachrichten“. 
Letztere Zeitung zählt nach erst fünfjährigem Bestehen bereits zu den 
gelesensten Tagesblättern des deutschen Neichs. 
Sie verdankt diese stets wachsende Ausbreilung und Beliebtheit vor allem ihr 
vollkommen unparteiischen Haltung. 
Die Neuese Nachticen enmeen bel lael hen Eseinen (außer Montags'. Au 
führliche unparteiische politische Wittheilungen, ferner Wiedergabe intereffanter Meinung⸗ 
ãußerungen aus der Presse aller Parteien. — Nachrichten über Theater, Musik, Kun 
und Wissenschaft; Gerichtshalle, lokale Nachrichten. — Spannende Romane. — Sor 
fältige Vörsen-⸗ und Handelsnachrichten. — Vollständiges Berliner Coursblatt. — Lo 
terielisten. Amttliche Nachrichten. I— 
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ind März nur 2,84 Mk. nehmen alle deutsche u. österreich. Postanstalten entgegen 
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robenummern gratis und franko. — Billigste Berliner Tages-Zeitung (M. 2.8 
pro Februar und März.) 
Bekanntmachung. 
. Um mit dem kleinen Reste unserer 
Loose vollständig zu räumen, haben wir 
den Tag der öffentlichen Gewinnziehung 
auf 
SZamstag den 27. Febr. 
definitiv festgesetzt. Jeder weitere Ver— 
schub ist vollständig ausgeschlossen, wo— 
für volle Garantie übernimmt 
Edenkoben, den 10. Febr. 1886 
NDPer MKath. VFabhbrilratlu. 
int den Häusern von Alber 
tüni und WolI wird 
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unentgeldlich abgegeben. 
Woll, Loackirer. 
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F. X. Demetz. desSi. ingberter Anzeiger.“ 
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