Full text: St. Ingberter Anzeiger

1J 
4 
Die letzten Worte eines Sterben⸗ 
en sind oft so viel wetth wie eine ganze Lebens⸗ 
qichte. Ia ihnen spricht fich hausig der innerste 
an des Scheidenden aus, und wer sein Leben 
ng, mit. Erfolg gedeuchelt hat, dem streift der 
— Todes die Maste vom Gesicht! — Er 
ß wahr sein und er ist eßs, ohne es zu wissen. 
———— Ausrufe, sowrit sie irgend 
uj Authenticitat Anspruch machen können, wohl 
q Bedeutuug, und es mögen hier einige der Art 
echuet werden 
die Komödie ist zu Ende! rief Kaiser August. 
In deine Hände, o Herr! Torquato Tasso. 
Mein ganzes Königreich für nur noch eine einzige 
Ninute zu leben! KöngiuElisabeth von SEngland. 
Genug! der englische Philosoph Locke. 9* 
Reine Hände sind rein von Blut! Friedrich V. 
g der Tod weiter nichts als das? Georg VI. 
on England. 
Laßt mich nur noch zum letzten Mal Musit 
zten! Mozart. 
Ich bin erlöst! Cromwell. 
AÄlles geht gut! Washington. 
daßt mich bei den Tönen der Musik sterben! 
nirabeau. 
Immer besser, immer ruhiger! Schiller. 
Hehr Licht! Goethe. 
zine Heeressäule! Napoleou. 
Zieh', der Zeitpunkt zum Schlafen! Byron. — 
Drück' mir die Hand, theurer Freund, jetzt sterbe 
q! Alfieri. 
Ich fühle, daß ich zu mic selbst zurückkehre. 
Halter Scoti. 
Es geht aut! Wellington.. 344 
Börne wurde bdekanntlich kurz vor seinem Ver⸗ 
heiden von dem Arzte gefragt, was für einen Ge⸗ 
qmack er habe, worauf ererwiderte: Gar keinen 
hie die deutsche Literatur. 
ährlich mehr Dünger erhalten, können für ein paar 
sundert Gulden Produkte mehrerzeugt werden, 
ind das gibt in 20 Jahren ein paar tausend 
gulden oder eine Mitgift, und wo diese ist, da 
xaucht's nicht lange zum Heirathen. Und so 
ängt eine gute Düngerwiethschaft damit zusammen.“ 
7 Wir lesen in amerikanischen Zeitungen. Im 
rächsten Jahre wird abermals eine Lehrer-Er—⸗ 
urjion nach Deutschland stattfinden und zwar 
vieder mit der altbewährten Hamburger Linie. 
Die Abfahrt findet am 26. Juni 1886 von New 
York mit dem prachtvollen Dampfer „Suevia“, 
apitän Franzen, statt. Das Komitee hat diesen 
dampfer, welcher bereits zwei Mal eine Lehrer⸗ 
Excursion hinausbefördert. hat, gewählt, weil der⸗ 
'elbe sich vorzüglich hierzu eignet und alle Bethei- 
igten hoch defriedigte. Das Billet für Hin- und 
stückreise in der erften Kajüte kostet nur 85 Dollars 
ind haben die Passagiere ein ganzes Jahr lang 
Zeit zur Rückreise. Das Komitee besteht aus den 
n Cincinnati bekannten und hoch angesehenen 
DZerren: Julius Engelke, August H. Bode, Mar 
Burgheim, Chr. Jacob jr., Ferd. Hoffmeister, Wil- 
jeim Kleinöhle und Friedr. Engelke. Die Besorg 
iug der Billete haben die Herren M. und N. 
zurgheim, Nr. 484 Vine Street- in Cincinnati, 
Dhio, übernommen; es läßt sich eine rege Bethei⸗ 
igung voraussehen. Es kann einem Deutschen 
zoch nur rechte Freude machen, daß es in der 
ieuen Welt einen Stamm deuischer Lehrer gidt, 
velcher zunächst am alten Vaterlande hängt und 
erner in der Lage sich befindet, von Zeit zu Zeit. 
»ie Heimath und liebe Freunde und Verwandte 
»esuchen zu koönnen. Innerhalb weniger Jahre ist 
ies die dritte Lehrer ˖ Excursion, welche allein det 
dampfer „Suevia“ vermittelt haben wird. Wenn 
zn auch der frühere treue Führer der „Suevia“, 
dapitän Franzen, inzwischen in den wohlderdienten 
stuhestand getreten ist, so hat die „Suevia“ nicht 
ninder, sicherer Fuührung sich heute zu erfreuen; 
dapitän Ludwig ist ebenfalls ein Seemann, dem 
nan sich mit Ruhe anvertrauen kann. Es sind 
auter deutsche Lehrer mit ihren Familien, welche 
a reisen werden; wie viele herrliche Familienscenen 
ich in Folge dieser Excursion in unserem lieben 
gaterlande abspielen werden, läßt sich wohl kaum 
ihnen und wir wollen wünschen,“ daß Alle ihre 
ämmtlichen Lieben im besten Wohlbefinden antreffen. 
f Die FischerSchmacke Columbine“, mit einer 
ilten Ftau an Bord, (über deren tragisches Geschick 
vir bereits in der Donnerstagsnummer d Bl. berichteten), 
st nun in der That in Norwegen glücklich an's 
rdand gelangt und zwar in Lepsoe in der Nähe von 
lalesund. Die Nachricht rief in Lerwick das größte 
zrstaunen hervor, denn man hielt das kleine Fahr ⸗ 
eug sowie dessen Insassin seit einigen Tagen für 
erloren, umsomehr, da während der veiflossenen 
Woche an der Shetlandsküste große Stürme wütheten. 
Ind dennoch erreichte die „Columbine“ nach acht 
Tagen die scandinavische Küste. Es war aber auch 
ie höchste Zeit, denn nicht allein daß die 66jährige 
Frau jeden Augendlick von der stürmischen See 
»edroht wurde, auch die nur für einen Tag berechneten 
Zebensmittel waren aufgezehrt. Die Rettung ist 
ils ein wahres Wunder zu betrachten. 
Warktberichte.. 
Zweibrücken, 11. Februar. (Fruchtmiltelpreis und Vik⸗ 
ualienmartt.) Weizen O M. — Pf. Korn 7 M. 25 Pf., 
Serste zweireihige O M. — Pf., vierreihige d M. — pf.. 
Spelz O M. — Pf. Spelitern — M. — pf., Dinkei 
— M. — Pf., Mischfrucht 7 M. 60 Pf. Hafer 6 M. 
32 Pf., Erbsen 0 M. — Pf. Wicken o' R. — pf. 
deun 8 M.—BPf., Stroh J Qual. 2 M. 40 Pf., II. Qual. 
M. 80 Pf., Kartoffeln“ M. 70 Pf., Weißbrod 1!/ Kilo 
18 Pf.,« Kornbrod 3 Kilo 60 Pf. Gemischtbrod 8 Kilo 
72 Pf., paar Wed 80 GEr. 8 Pf., Rindfleisch 1. Qual. 
—BPj. 11 Qual. 50 Pf., Kalbfleisch 50 Pf Hammel- 
leisch — Pf., Schweinefleisch 80 Pf., Wein i Liter 80 Pf. 
Bier J Liter 24 Pf., Butter 2/2 Kilogr. O M. 90 Pi. 
Homburg, 10. Februar. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ 
ualienmarkt) Weizen 0 M. ⸗-Pf. Korn 7 M. 25 Pf., 
SsSpelzkern — M. — Pf. Spelz O M. — Ppf., Gerste 
reihige d M. — Pf., Gerste Areihige O M. — pf., 
dafer 6 M. 92 Pf., Mischfrucht 7? M. 60 Pf., Erbsen 
— M. — Pj., Wicken O M. — Pf., Bohnen 0o M. 
— Pf. Kleesamen — M. — Pf. Kornbrod 6 Pfund 
50 Pf. Gemischtbrod 6 Pfund,72 Pf,, Ochsenfleisch—- Pf. 
tindfleisch 50 Pf. Kalbfleisch 50 Pf., Hammelfleisoͤ — Pj. 
Schweinefleisch 50 Pf, VButter 1 Pfund O M. 90 pf., 
dart offeln per Zentner 1 M. 70 Pj. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Gaugrehweiler Frau Elisabetha 
dirchuer, geb. Wenz, 91 IJ. a., in Speyer Konrad 
dornberger, Lehrer, 83 J. a. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme z. 
Die höchsten Mittelgewinne 
jat unstreitig die Edenkobener kathol. Kirchenbau- 
dotterie, welche außer 10 Haupttreffern von 30,000 
Nark. 15,000 Mark, 6000 Mart. 2000 Mark, 
000 Mark und 1440 hohe Mittelgewinnne zu 
500 Mark. 300 Mark, 250 Mark, 200 M. ꝛc. 
ind endlich 3300 niedere Gewinne nächsten Sams⸗ 
ag, 27. Februar ausloost. Der Preis des Looses 
Mark 2. — Wir mechen darauf aufmersam, daß 
nahezu sämmtliche Loese vergriffen sind, und solche 
»eßhalb nur noch soweit Vorrath reicht, durch die 
iekannten Verlaufstellen bezogen werden können. 
Für die Einhaltung des Ziehungstages nächsten 
Samstag, 27. Februar, garantirt die Kath. Kirchen⸗ 
verwaltung Edenkoben. 
fCEin wohlgepflegter Düngerz 
aufe'n als Heiraths-Vermittler.) 
uter diesem Titel bringt der „Praktische Land- 
irth“ einen in einem tandwirthschaftlichen Kasino 
chaltenen Vortrag über die Bedeutung des Düngers. 
n demselben wird für den Werth des Düngers 
A. folgendes Beispiel angeführt: „Ein Bauer 
eht mit seinem erwachsenen Sohn in die Kirch. 
jnterwegs nahm sich der Sohn ein Herz und 
igte: „Vater. laßt's Ihr mich den Fasching nicht 
rathen 7“ „Freitich, Gottlieb, kannst heirathen.“ 
igte der Vater, „ich hab' schon etwas für Dich“ 
zpᷣrach weiter nichts, und als sie gleich darauf 
eim Eingang in's Kirchdorf an einem großen 
dirthschaftshofe voriibergingen, sagte der Vater: 
Siehst, Gottlieb, da den großen Hof und den 
och größeren Düngerhausen ? Da heirathest hinein!“ 
ind dabei blieb's. Der Alte hatte sich nicht ver⸗ 
echnet; er schloß ganz richtig, daß, wo ein so 
roßer wohlgepflegter Düngerhaufen sei, Ordnung 
m Hause und Orndnungssinn und Fleiß bei der 
rochter, aber auch Geld im Kasten sein mag; und 
o war's auch! Der Gottlieb hat's nicht bereut. 
saher richte ich an alle Landwirthe, an die Mütter 
nnd Töchter die Mahnung, die Zehnkreuzerstücke, 
velche durch den Jauchckanal verloren gehen, die 
julden, welche im Dünger stecken, hübsch zusammen⸗ 
thalten. Ganz leicht kann man in einem mittleren 
dirthschaftshofe für 100 und 200 Gulden Werth 
rr — — luMatecuccttechtakeeuutu 
Ich habe mir einen gründlichen Katarrh 
ugezogen, hört man oft und viele Personen sind 
zu dieser Jahreszeit mehr oder weniger damit be⸗ 
rallen. Selten jedoch wird einem solchen Katarrh 
die Boͤsartigkeit zugetraut, welche derselbe bei Ver⸗ 
nachläsffigung zeigt und es gibt viele Fälle, wo 
Lungenschwindsucht und andere schwere Krankheiten 
dadurch entstanden sind. Als Schutz⸗ und Vor— 
beugungsmittel verdient der ächte rheinische Trauben⸗ 
Brust Honig von W. H. Zickenheimer in Mainz 
allen empfohlen zu werden, welche an Beschwerden 
der Athmungsorgane zu leiden haben, da dieser 
angenehme Saft die Eigenschaft besitzt, den Schleim 
zu lösen, die Trockenheit und dadurch den Reiz 
zum Husten zu mildern und zu heben, wodurch 
haldige Beseitigung der lästigen Zufälle erzielt wird. 
Antmachung. 
Zur Verhütung von Anfällen ist jedes Betreten der dem 
setriebe dienenden Werksanlagen wie: Schienengeleise, Wege, Halden⸗ 
säte, Zechenhäuser, Werkstätten, Kesselhäuser u. s. w. allen Unbe—⸗ 
igten von heute ab verboten. * 
An den betreffenden Stellen sind Warnungstafeln angebracht. 
Zegen Zuwiderhandelnde wird unnachsichtlich protocollirt. 9 
St. Ingbert, den 13. Februar 1886. F 
Kgl. Bergamt. 
Jurnvercit 
z. Ingbert 
EAr 
—An 
Kommenden Sonntag 
auser (D. Baumann) 
Ret. im Saale des Café Ob e r⸗ 
BALBL. 
vozu alle Mitglieder hiemit geziemendst eingeladen wer 
Ansang S Uhr 
Entreé für Nichtmitglicder Mt. 1. — 
St. Ingbert, 12. Februar 1886. 
— Für den Turnath: 
loh. Weirieh, J. Sprecher. 
Ich übernehme jederzeit für die T J 
dohn-Spinnerei Schornreute zu Ravensburg 
EFIAMGChS, HAns uUnd Abwerg 
un Spinnen, Weben und Bleichen. Lange des Schnellers 1228 
heter. Bahnfracht hin und zurück auf Kosten der Spinnerei. Reellste 
und billigste Bedienung bei vorzüglicher Qualität. 
Der Agent: 
a St. lngbert J. FRIEDRICH. 
—IIIIIIIL 
in bekannter vorzüglicher Arbeit stets 
orräthig im Wagenbaugeschäft von 
k. Reinhart, 
Zweibrücken. 
—X * —XRX 
ustivei aohrehule fur 
1 teias. —B—— 
Ac Aumanms: 
i αεανα.