richte über den Brand entuehmen wir noch folgen ˖
des: ‚Die 5 Leichen boten einen herzzerreißenden
Anblick. Die halbverkohlten Körper waren kaum
wieder zu erkennen. Barth hatte bedeutende Ver⸗
letzungen am Kopfe erlitten, der eine Fuß fehlt
waͤhrend eine Hand erst später aufgefunden werden
konnte. Die Feder sträubt sich gegen eine aus—
führliche Beschreibung. Der Unglückliche hielt noch
im Tode seine Kinder umschlungen, die er hatte
retien wollen, aber mit denen er vereint den Flam⸗
mentod erlitt. In jedem Arm hielt Barth zwei
Zinder. Man glaudt annehmenzu dürfen, daß
der Mann sich allein hätte retten können, aber die
Baterliebe überwog. Der älteste Knabe,
August Barth, war ein geweckter, beherzter Bursche
bon 15 Jahren. Derselbe hat noch, am Fenster
stehend, um Hilfe gerufen, die ihm nicht mehr ge⸗
X
nit rasender Schnelligkeit um sich griff und seine
Dpfer heimtückisch übecfiel. Die beiden Mädchen,
Pauline und Louise Barth, standen erstere im Alter
bon 12 Jahren. die letztere von 9 Jahren. Das
jünge Kind zählte 190 Jahre. Augufst Barth, ein
braver und fleißiger Mann, war 40 Jahre alt.
Die bedauernswerthe Wittwe Barth ist vorläufig
bei Verwandten untergebracht und liegt sehr schwer
krank darnieder. Im Fieberwahne ruft sie bestän
dig nach ihren Kindern und nach ihrem Manne.
Da die arme Frau nur das nackte Leben gerettet
hat, ist es nöthig, für sie und ihr Kind Samm ˖
lungen zu veraastalten.“ J
Grafenau, 26. Febr. Am 23. d. M.
früh d Uhr starb in Haselbach die hochhetagte
Bauersfrau Liebl. Als die Tochter dem auf dem
Zrankenbette liegenden Vater den Tod der Mutter
mittheilte, antwortete dieser ruhig: ‚„In einer
Stunde werde ich nachfolgen“‘“. Und wirklich,
Schlag 10 Uhr, hauchte auch er seine Seele aus.
Beide wurden unter ungeheurem Wenschenandrang
in ein Grab gebettet.
Schweinfurt, 26. Febr. Von dem
hiesigen Landgerichte wurde der Weinhändler Kas ⸗
har Haupt von Volkach wegen Weinschmiererei zu
3 Monaien Gefängniß und 1000 Mt. Geldstrafe
verurtheilt. Er hatte den Wein, den er als echten
reinen Naturwein verkaufte, mit Sprit, Glycerin,
Tannin, Traubenzuder, Salichl, Rosinen. Heidel⸗
ʒeeren, Koriander und Zucker verbessert und eine
xxdentliche Quantität Wasser dazu geschüttet.
F Passau, 1l. Marz. Gine kuriose Wett:
elangte gestern in dem benachbarten, Dorfe Auer⸗
ach zur Entscheidung. Die Frage war, ob ein
zaar Ochsen dreißig Männer vom Platze ziehen
önnten, oder umgetehrt. Um 4 Uhr begann das
eltsame Schauspiel, nachdem die Helden des Tages,
ia Paar hellfarbige Ochsen. zudor einige Male
die Runde unter den zahlreichen Zuschauern gemacht
hatten: Die 30 Mann, jämmtuich maskirt, zogen
»aarweise an einem Seile, das an dem Zugscheit⸗,
voran man die Ochsen gespannt, befestigt war.
luf das Kommandowort zogen beide Theile an;
in weithin tönendes tausendstimmiges „Bravo!“
erlündete den Sieg der 30 Mann, welche die
Ochsen rückwärts zogen
7. In den Alpea ist so viel Schuee gefallen,
daß die Gemsen gezwungen sind, von den Höhen
n die Thäler herunterzukommen. Dieselben
rähern sich bis auf etwa 500 Meter den bewohnten
däusern.
40,000 Mtk Gebühren sind von einem Ber;
iner Rechtsanwalt in einer Zivilprozeßsache li⸗
suidirt; allerdings betrug auch der Werth des
hegenstandes nach der „Ger. Ztg.“ nahezu 28
Mislionen Mark.
4 Das neueste Berliner Volkslied lautet:
Mutter, der Mann mit dem Coakls ist da!“ und
vird nach der Melodie „Er soll dein Herr sein“
ius Gasparone gesungen. Man singt es in Ge—
ellschaften, an Stammtischen, auf dem Theater.
gzerlin wachte eines Morgens auf und es war da.
56 hat den Schunkelwalzer vollständig verdrängt.
Woher es gekommen, weiß Niemand. Das Glaub⸗
vürdigste ist dies: Stand da eine holde Maid in
hrem beicheidenen Heim und dachte des Lichsten,
)en sie sich erkoren, und mit den guten Vorsätzen,
ie sie hatie summte sie vor sich hin: „Er soll dein
derr sein“. Da klopfte es an der Thür, der
dohlenmann steht da. Sie will es pflichtschuldigũ
der Mutter melden, aber die süße Melodie hat sie
hollständig gefangen genommen und, da sie sich nicht
interbrechen will, ruft sie es der Mutter im andecen
zimmer singend zu: „Mutter, der Mann mit dem
Coals ist da!“ Schweige man flille, del wetheg
ja! antwortet die Mutter ebenfalls fingend un
nach einer Weile, immer in der Melodie beharten
„Häst Du denn Geld?“ „Hab' ich denn Gelds
And zum Schluß: „Wer hat den Mann mit de
Foaks denn bestellt?“ Das war der erste v
velchen die Nachbarn, auf dem gemeinsamen Fuu
auschend, schnell weiter verbreiteten. Die folgeude
ztrophen sind erst hinzugedichtet worden.
Pest, 2. Marz. Ja der Sonntag Nahh
zrang eine Räuberbande in das Direktions Gebamn
»es Vullojer Goldbergwerkes (Sieben ütgen) un
zaubte 82 Kilogramm Gold (gegen 90,000 Mai
den gesammten Kassavorrath. Den Direklor di—
serlin schleppten die Verbrecher mit. Derselbe wurd
Tags darauf schwer verwundet in hoffnungslosen
Zustande aufgefunden. Die Gendarmerie forh
nach den Thaätern.
f Wie groß unter der Bevölkerung von Pari—
»as Elend sein muß, beweist die Mittheilung da
Leihamtes, daß im vorigen Jahre nicht weniger a
38,000 Trauringe dort versetzt worden sind. Da
jon ist nur ein kleiner Theil eingelöst worden.
(WBarnung vor Auswanderung nag
ẽngland.) Der Anzeiger des deutschen chris
ichen Vereins junger Maänner zu London schre
nseiner Ne. 6 vom Februar cr.: „Warnung
die Weihnachtsfeier mit den stellenlosen Deuisch
at uns wieder gelehrt, wie nöthig es ist, jung
Deutsche zu warnen, ohne feste Aussicht nach Eng
and zu kommen. Unter diesen Stellenlosen befande
ich Leute mit glänzenden Z'eugnissen, Kenntnißen
ind Erfahrungen, die doch hier zu keiner Slel
ommen konnten, krotz aller eigenen Bemühunge
ind derer des Vereins. Es sollte in Deuischlan
veit und breit bekannt gemacht werden, daß d
Zeiten hier entsetzlich traurig sind. und daß wi
daufleuten, Handwerkern und selbst Handarbeiter
zringend rathen, sich nicht verlocken zu lassen, auf
Hherathewohl nach England zu kommen.
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demen
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