Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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60.
Donnerstag, 8. April 1886. 21. Jahrg.
ur
Deutsches Reich.
München, 6. April. Kammer der Abge⸗
xdneten. Eingegangen ist der Militäretat. Der
xztat der direlten Steuern wurde nach unerheblicher
debatte angenommen. Abg. Seiboltsdorf referirt
dann über den Antrag des Abg. von Soden,
xtreffend die Errichtung einer staatlichen Mobiliar⸗
hersicherungs⸗ Anstalt. Abgeordneter Frickhinger
egt den einhelligen Standpunkt der Minorität des
lusschusses dar. Abg. Zott ist für den Antrag,
zihr. v Stauffenberg bekämpft die staatliche Mo⸗
vliarversicherung prinzipiell, unter Anführung viel⸗
acher Details. Zehn Redner sind noch vorgemerkt.
die Berathung wird auf Morgen vertagt.
Berlin, 6. April. Während die Vertagung
es Reichstages voraussichtlich bereits am 10. ein⸗
ritt, beabsichtigt das Abgeordnetenhaus noch bis
um 16. oder 17. d. M. zu tagen. Man nimmt
in, daß im Laufe der Woche die dritten Lesungen
er Polenvorlagen erledigt werden, sofern nicht die
angit erwarteten Regierungsvorlagen, betreffend
den Nachtragsetat, die Forderungen für den Nord⸗
stseekanal und Altona, und die Kommunalbesteuer⸗
ing der Offiziere, wenigstens theilweise, so zeitig
intreffen, daß deren erste Lesungen dazwischen ein⸗
eschaltet werden können.
Berlin, 6. April. Der Reichstag trat heute
n die zweite Lesung der Unfall- und Krankenver⸗
icherung der land; und forstwirthschaftlichen Ar⸗
eiter. Der Reichslag nahm nach wenig erheblicher
debatte die ersten 11 Paragraphen durchweg nach
»en Kommissionsbeschlüssen an. Fortsetzung morgen.
Berlin, 7. April. Der Reichstag setzte die
berathung der Unfallversicherung der lande und
orstwirthschaftlichen Arbeiter fort. Die 88 12 bis
inschließlich 46 werden mit unerheblichen Abaänder⸗
ungen nach den Kommisfionsbeschlüssen geneßmigt,
benso nach einer unerheblichen Debatte der Rest
er Vorlage.
Berlin, 7. April. Der Reichskanzler besteht
uf der Berathung der neuen Branntweinvorlage
leich nach Ostern, wie der Staatssekretär von
götticher gestern privatim geäußert hat. Die Ver⸗
—XE
Berlin, 6. April. Der Kommandant des
danonenboots „Cyclopꝰ, Kapitänlieutenant Stuben⸗
auch, meldet telegraphisch von der westafrikanischen
Ztation: Ich beschoß Money-Bimbia, bin ge⸗
andet und habe die Stadt zerstört. Vom „Cyclop“
st keiner verwundet, der Gouverneur ist anwesend.
leber den Anlaß zu dem Vorgehen des „Cyclop“
erlautet nichts Näheres.
Auslaud.
Wien, 6. Apiil. Gegenüber einer Meldung
t2„Standard“ erklärt das „Fremdenblatt“,
)yesterreich habe allerdings im Vereine mit anderen
sabineten in Sofia wiederholt und auf das freund⸗
chaftlichste dahin gewirlt, daß der Fürst sich dem
emeinsamen Beschlusse Europas alkomodiere. Von
iner Drohung, am allerwenigsten aber von einer
olchen mit dem Einmarsche russischer Truppen,
vofür in der Situation nicht der geringste An⸗
ꝛaltspuntt geboten sei, war hiebei absolut nicht
ie Rede.
Wien, 6. April. Die Türken nähern sich
griechischen Grenze; man befürchtet einen Zu⸗
ummensioß.
Brussel, 5. April. Der Koͤnig Leopold soll deren Wiederimpfung wegen Krankheit aufgeschoben
inen Ministerrath zusammen berufen haben, um ist oder wegen Erfolglosigkeit wiederholt werden muß.
zie allgemeine Wehrpflicht zu berathen. Die Ge⸗ — Steinwenden, 5. April. Als ein
etzesvorlage soll noch vor den Wahlen den Kam- eltenes Zusammentreffen kann man es wohl de⸗
nern vorgelegt werden. In Florennes wurde eeichnen, wenn zwei Brüder ihre Frauen zu gleicher
ine Anzahl Räuber und Erpresser verhaftet. Ban-· Zeit beerdigen lassen. Dieser Fall kam heute vor
voux, dessen Glaswerke in Jumet zerstört wurden, n Steinwenden, woselbst die Frau des Jakob
verlangt von der Gemeinde drei Millionen Schaden- Strauß 3. von Weltersbach und die Frau des
exsatz. — Im Charleroi⸗ Distrikt schaffen 120 dohann Strauß von Steinwenden zu ein und der⸗
Bergwerke und Fabriken Waffen zur Vertheidigung ielben Stunde zu Grabe getragen wurden.
durch getreue Arbeiter an, wenn es nothwendig (L. Zig.)
vürde. — Hambach, 4. April. Heute ist eint
Paris, 5. April. Es ist jetzt erwiesen, daß drutale Roheit zu berichten. Es sind nämlich dem
zie in Belgien verhafteten deutschen“ Striker Butsbesitzer Herrn G. F. Grohs 160 Rebstode
zuxemburger sind. Heute Morgen wurden sechs »bsartiger Weise abgerissen worden.
Sozialisten, darunter zwei Belgier, zwei Holländer — Walshausen, 5. April. (Vermißt.)
ind zwei Luxemburger, an die Grenze geführt. VBergangene Woche ist dahier während der Nacht
Man will jetzt die Gewißheit haben, daß die Un⸗ iin junger Schäfer, sammt Hund, Beit und erfor⸗
uhen in Belgien durch belgische und andere Re- derlichen Zugehörigkeiten abhanden gekommen. Der
olutionäre in Paris angestiftet wurden. Die bel⸗ eedliche Finder ist gebeten, die Gesellschaft an
sischen Revolutionäre in Paris halten heute Abend derrn Adjunkt Sprau dahier abzuliefern. Beson⸗
ine vffen nive I in oe Wener dere Kennzeichen des Schäfers: sehr gut genährt.
Temple. ie franzo ische Regierung hat beschlossen, — Ludwigshafen, 5. April. Die or⸗
aß Journalisten wie andere Personen, die nach Zentliche ain, der — Eisen⸗
decazeville gehen, um dort Unruhen anzuffiften Zahngesellschaften wrd am . Mial in Detr.
»der die Arbeiter zu verhindern, nach eigenem Er— ebaude dadier stautfinden A uf der Ta
gesordnung
nessen zu handeln, sofort ausgewiesen werden sollen. eht außer der Rechnungsgbhor ec. e Wehlen
luch haben die Behdrden in Decazeville Befeht um Verwaltungsrath fur die mit Tod abgegange.
thalten, fol che Personen zu verhaften, welche in en Mitglieder Reichsrath Kramer und Reichsroaͤth
jffentlicher Versammlung die Arbeiter aufreizen. o Bdaing v *
g. ie badische Anilinfabrik vertheilt
im Mittwoch soll eine große lozmopolitische Ver· fuͤr das abgelaufene Jahr 12 pCt. Dividende; die
ammlung unter dem Vorsitze Rocheforts stattfinden; — b
3 —346 Zeit der 20procentigen und noch höheren Dividende
vahrscheinlich aber wird die Polizei dieselbe der⸗ sHein auf RNimmerviedeckehr vecnber
zindern. Wegen der Lage in Decazeville und der Lubg e hafen 6 — it Wie d
herhaftung der zwei Journalisten wird von det yf. gcer- ee —8 eny
nußersten Linken miorgen in der Deputirtenkammer PheHiren —* is 33 ——
eine Anfrage an die Minister gestellt werden. bahnen —*—— nsun 8*
Konflautinopel, 6. Ahrin. Die geltrige hce de neetetand n
Zdonferenz dauerte eiwa 45 Minuten und verlief v ea 33 — 3 3 san⸗r & qe
hne Zwischenfall. Nach einer Änsprache von Said ug um iꝙ ir — —
5 ziehen. Zum Hauptkassirer der Pfälzischen Bahnen
Bascha unterzeichneten sämmiliche Bevollmächtigte —
in Protokoll, welches das Uebereintommen, betreffend du * 8
„ie sjährige Amtsdauer des Fürsten Alexander als s
XXLI—
Athen, 7. April. Gestern Nachmittag fand
ine zahlreiche Volksversammlung statt, welche als⸗
zann die Hauptstraßen durchzog. Auf verschiedenen
Plätzen wurden kriegerische Reden gehalten, welche
zie Herstellung der alten, ehrwürdigen Stelluug
Briechenlands verlangten.
Athen. 7. April. Türkische Truppen ver⸗
uchten, den von Elassona nach Larissa führenden
Brenzpaß Meluna zu besetzen, wurden jedoch durch
die Griechen daran gehindert.
Newyork, 6. April. Unter den Streikenden
n Fort Worth (Texas) herrscht Ruhe; der Gou⸗
zerneur von Texas ist mit sieben Kompagnieen und
einer Batterie Artillerie dort eingetroffen.
FStraßburg, 6. April. Heute tritt der
Bischof der Straßburger Diözese, Herr Dr. Andreas
Räß, in sein 93. Lebensjahr. Der greise Prälat
wird diesen Tag still und zurückgezogen in
unsern Mauern verbringen. Er erfreut sich üb⸗
rigens, trotz des hohen Alters, einer guten Gesund⸗
heit und vollständiger Geistesfrische.
F Düsseldorf. Das Glück muß den Mann
suchen, nicht umgekehrt, schreibt die „Düss. Vztg.“:
Ein hiesiger Baumeister, welcher vor zwei Jahren ein
Brundstück im östlichen Stadttheile für 75,000 Mt.
taufte, hat dasselbe jetzt zum Preise von 612,000
Mark wieder losgeschlagen.
F* Emmerich, 5. April. Der flüchtige
Rendant der St. Josephs⸗, Spar und Darlehns⸗
asse, Joh. von Raay, ist in Natal, an der Süd⸗
ostküfte Afrikas, verhaftet und seine Auslieferung
bereits beantragt worden. Derselbe war mit dem
englischen Dampfer „Drumund Castle“ von London
aus abgefahren.
F Erlangen, 3. April. Vier Kinder ge-
nossen von den Wurzeln des an unserem Kanal⸗
damm häufig vorkommenden Wasserschierlings. Drei
amen mit dem Leben davon, die Tochter des Bier⸗
ührers Meier aber erlag dem tödtlichen Gifte.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
— (Oeffentliche Impfungen.) Nach
»em Reichsimpfgesetz sind in diesem Jahre impf—
aflichtig: die 1885 geborenen Kinder, die 1884,
1883 oder früher geborenen Kinder, deren Impf-
ing wegen Krankheit aufgeschoben ist, oder wegen
rrfolglosigkeit wiederholt werden muß. Die 1874
jeborenen Kinder, sofern dieselben nach ärztlichem
Zeugniß in den letzten 5 Jahren nicht mit Erfolg
seimpft sind oder die Menschenblattern gehabt
jaben. Die 1873 oder früher geborenen Kinder