eines nahen Angehörigen des Erblassers und des
Mündels oder zu Gunsten eines fernstehenden
Brundstüds · Eigenthümers erfolgt war. Hat aber das
Mündel nach erlangter Großjährigkeit schriftlich oder
nündlich seine frühere schriftliche Entsagung aner⸗
lannt, so wird dadurch die Haftpflicht des Vormunds
aufgehoben.
Das dritte Kreisturnfest des 10. Turnkreises
Baden, Elsaß, Pfalz) wird in diesem Jahre vom
15. bis 17. August in Pforzheim abgehalten.
Das zweite derartige Fest fand bekanntlich 1883
in Neustadt a. H. statt und ist noch immer in
freudiger Erinnerung der damaligen Theilnehmer.
F Aachen, 8. April. Ein Unfall eigenthüm⸗
licher Art ereignete sich heute Vormittag auf dem
henachbarten Hüttenwerk Rothe Erde. Dort um⸗
ichlang nämlich ein Stück des zu bedeutender Länge
ausgewalzten glühenden Eisendrahtes aus der Walze
kommend den Fuß eines jungen Arbeiters und
chnitt ihn glatt vom Unterschenkel ab. Der Ver—⸗
inglückte wurde sofort ins Krankenhaus geschafft.
F Einkostbares Todtenhemd.) Aus
Frankfurt schreibt die „Kl. Pr.“: Unlängst starb
dahier eine alte Jungfer, von der man annahm,
daß sie Geld besitzen müsse. Bei der Untersuchung
der Schränke und sonstigen Mobilien wurden aher
peder baares Geld noch Werthpapiere gefunden.
Erst als man zur Theilung der Garderobe und
Waͤsche schritt, entdeckte man in einem Hemd, das
die Erblasserin augenscheinlich für ihre letzte Ruhe⸗
tätte bestimmt hatte, aber bei der Einsargung nicht
zefunden und durch ein anderes ersetzt worden war,
orgfältig eingenäht, mehrere Tausendmark⸗, einige
Füufhundertmark und eine Menge Hundertmark⸗
scheine. Bei weiterer Nachforschung fand man, wie
das „Intell.⸗“Blatt“ schreibt, auch noch in einem
Paar schwarzseidener Stiefeletten mehrere Werth⸗
papiere eingenäht. Die Absicht der Verftorbenen
scheint dahin gegangen zu sein, den größten Theil
hres Vermögens mit in das Grab zu nehmen.
Das würde wahrscheinlich auch geschehen sein, wenn
sie nicht plötzlich vom Tod überrascht worden wäre.
FWolfhagen, 6. April. Einen unbe⸗
chreiblichn Jammer hat, wie man der „Hess.
Pe ocgenztg.“ berichtet, ein fürchterliches Unglück
über 4 Familien hier gebracht. Die hiesigen Con⸗
firmandinnen holen alljährlich vor ihrer Confir⸗
nation Moos zu Kränzen im Stadtwalde Bei
——— —— ——
Bekanntmachung.
Wegen der Saatzeit müssen die Feld⸗
auben bis 15. Mai nächsthin einge—⸗
chlossen gehalten werden.
St. Ingbert, den 12. April 1886.
Das Polizeikommissariat:
Ecko lein.
Auflage 344,000; das verbreitetste alle
ʒeutschen Blätter überhaupt; außerdem er⸗
heinen Uebersetzungen in zwölf fremden
Spracher
dieser Gelegenheit wollten sich mehrere dadurch ver⸗
mügen, daß sie ein Floß auf dem Stöcketeich be⸗
ttiegen. Allein kaum waren sie vom Ufer entfernt,
so sank das Floß auf einer Seite und alle vier
ertranken. Das ganze Städtchen nimmt Theil an
den schwer geprüften Familien.
FKarlsruhe, 9. April. Der Dichter
Joseph Victor von Scheffel ist heute Abend um
5 Uhr gestorben.
FAus Bayhern, 8. April. Aus Höchberg
Unterfranken) wird gemeldet: Am Sonntag fielen
in der Sonntagsschule die Schüler über ihren
Ldehrer her und rissen ihm buchstäblich die Kleider
yom Leibe.
Das Landgericht in Hof hat mehrere Bier⸗
»erhunzer zu empfindlichen Geldstrafen (600 —
100 Mk.) event. entsprechenden Gefängnißstrafen
nerurtheilt. — Aus dem bayerischen Wald wird
jemeidet. daß der strenge Winter den Bienen stark
zugesetzt habe. Dort ist in vielen Stöcken die
Ruhr eingetreten, welche die Völker bedeutend de⸗
imierte.
F In Bamhberg wurde ein hoffnunqsvolles
Früchtchen von 15 Jahren verhaftet. Dasselbe,
iin Baderlehrlinag, hatte brieflich Namens eines
„Exekutivkomites“ von einer Fabrikbesitzersgattin,
deren Mann auf der Reise war, die Summe von
30,000 Mk. (später von nur 5000 Mtk.) verlangt,
vidrigenfalls der Frau in kürzester Frist der Kopf
hres Mannes zugesandt werde.
F München, 7. April. Die in den be—
annten Bergenhauser Raubmordprozeß derwickelte
Brostituierte Maria Streicher hat sich in der
Isar ertränki.'
F Ein erboßter Schütze, der vermuthlich schon
ifter „links blau“ getroffen, hat kürzlich bei dem
Schießen zu Tölz in Oberbayern folgende klas⸗
ische Bemerkung gemacht: „Woaßt Freund, was
ni gift, wenn i fehlg'schossn han, daß i am Zieler
oa Ohrfeig'n geben kann!“
20 Kiel. 7. April. Heute fand ein Duell
wischen einem Marineoffizier und einem Artillerie⸗
offizier aus Neumünster auf dem Marinekirchhofe
jatt, bei welchem leßterer getödtet wurde. Die
——
var in diesem Winter eine große.
F Ueber Herrn Professor von Treitschke,
welcher bekanntlich unlängst in einer Vorlesung ein
o geringschätzendes Urtiheil über den Voltzq
ehrerstand fälte, lesen wir in der „Pad, —*
Herr v. Treitschke war schon als Siuden
chwerhöria, daß er im Kolleg den Professote ni
u folgen vermochte. Er mußte sich also —*
reundeten Studiengenossen als Vermitiler ban
'ndem er dessen Kollegienhefte, wie der —*—
agt, „nachritt“; und dieser Freund war ein —*
chullehrer. (F. A. A.) Die alademische Wis
chaft mußte also den Weg durch den Kopf ehe—
Polksschullehrers nehmen, um in Herrn —R
opf zu gelangen. Merlt Herr v. Tr. bielleih
jetzt an seinem eigenen Wissen, daß er es damo⸗
mit einem nicht genügend gebildeten —X
fhun hatte?“ 1*
F Brüssel, 9. April. Der bekannte Dihpu⸗—
tirte pan der Smissen hat heute Nacht s
Frau mit sechs Revolverschüssen tödtlich —R
und ist verhaftet worden.
Warschau; 4. April. Große Sensalio⸗
erregt hier ein Gerichtsprozeß, dessen Behandun,
zegenwärtig sich vor dem hiesigen Bezirksgerih
atsspielt. Angeklagt sind General Obeljanoff un
OÜberst Bibikoff, welche beschuldigt sind, durch da
schiedene Malbersationen und Veruntreuungen der
nicht geringen Betrag von 200 000 Rubé unter
chlagen zu haben. Der Prozeß, zu dem eine An
zahl Zeugen herangezogen worden sind, wird meh
tere Tage in Anspruch nehmen. Auf das Urthe
ist man sehr gespannt.
f.Großer Postdiebstatl.) Nach eine
der Kriminalpolizei von der kaiserlichen Posthehon
erstatteten Anzeige ist in der Nacht zum 80. Rar
d. J. aus einem aus Moskau nach Berlin gesund
ten Briefpacket ein an ein hiefiges Bankhaus odrij⸗
sirter eingeschriebener Brief mit 252,000 Ma
Werthpapieren abhanden gekommen.
FNewyork, 3. April. Die Ueberschwem⸗
mungen in Alabama haben eine sehr ernste Naluu
angenommen, da die Gewässer jetzt 6 Fuß übe
dem höchsten Niveau stehen, welches man je erlebl
hat. Es sind mehrere Menschen in den Fluthen
umgekommen, und der Verlust an Rindvieh und
Pferden ist ungeheuer. Auch werden aus Richmond,
Cincinnati, Neu⸗England und andern Gegenden
Berheerungen durch Ueberschwemmung gemelden
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