Full text: St. Ingberter Anzeiger

Arbeiter, welche eben mit dem Aufschlagen der 
Badeanstalten beschäftigt waren, fuhren ihr im 
stahne nach, zogen sie heraus und brachten sie in 
ein Kabinet der Gerlach'schen Schwimmanstalt, wo 
sie fich zu erholen schien. 
F Aus Fran?en, 26. April. (Fatale Si⸗ 
tuation.) Die Tochter eines Glasers aus F. wan- 
derte vor einigen Jahren mit ihrem unehelichen 
seinde, einem Mädchen von 17 Jahren, nach Amerika 
aus. Das junge Mädchen hatte eine sehr sorg⸗ 
faltige Erziehung genossen und war von großer 
Schoͤnheit und in Folge dessen konnte es sich in 
Chile sehr reich verheirathen. Die Anverwandten 
in unserer Gegend erhalten auch regelmäßig größere 
BGeschenke. Vor einigen Wochen kam nun eine 
Sendung von 6000 Mk., welche für den Vater 
des Madchens bestimmt ist. Derselbe hatte aber 
seinerzeit bei der Klage um Alimentation die Vater⸗ 
schaft abgeleugnet und dies vor Gericht beschworen 
Würde er die Summe jetzt annehmen, so würde 
die Klage wegen Meineids gegen ihn nicht aus⸗ 
bleiben und doch ist das Geld ausdrücklich für den 
Vater bestimmt. Ein Ausweg ist bis jetzt noch 
nicht gefunden. 
Wann kehren unsere Zu gogel 
zu rück? Zur Beantwortung dieser Frage hat 
heuer der „Ornithologische Verein“ in Nürnberg 
recht interessante Beobachtungen von zuverläsfiger 
Seite anstellen lassen. Die Staare waren die ersten 
Frühlingsboten, fie kamen schun am 3. Februar 
als Schnee und Eis noch lag. Nicht viel später 
am 10. Februar stellten sich die Sänger der Lüite, 
die Lerchen ein. Weniger eilig wie diese beiden 
Vogelarten hatten es die Kibitze, sie kamen erst am 
19. März. Die erste Bachstelze wurde am 20. 
März gesehen; Rothkehlchen kamen am 28. März 
und die Hausschwalben am 2. April. Am 21. 
April beodachtete man die ersten Störche, doch 
schienen diese, schwarz ⸗˖ weiß wie fie schon äußerlich 
find, fich mehr nach dem Preußenlande hingezogen 
zu fühlen; sie flogen, wie eben in jenem süddeut 
schen Verein festgestellt worden ist, weiter nordwärts 
4 Aus der Provinz Sachsen, 26. April. 
In Langensalza i. Thür. ist wegen Betrugs ⁊c 
Frau Maria von Zedlitz⸗Neukirch verhaftet worden. 
Sie ist die Tochter des in Berlin verstorbenen 
Generals von Zedlitz⸗Neukirch und hat eine bewegte 
Vergangenheit hinter sich. Schon zweimal ist sie 
Bekanntmachung. 
Am Montag, den 8. d. Mis. Vor: 
mittags um 9 Uhr wird die Lieferung 
des Petroleums und Rüböles 
sowie der Dinte für sämmtliche Schulen 
für die Zeit von jetzt bis 31. Dezbr. 
1886 auf dem Bürgermeisteramt öffent⸗ 
lich vergeben. 
St. Ingbert, den 30. April 1886 
— Zeinrith. 
Bekanntmachung. 
Die Feuerstellenbeschau wird 
im Laufe dieses Monats dahier vor⸗ 
genommen werden. 
St. Ingbert, den 1. Mai 1886 
Der Polizei⸗Commissar 
Fckerlein 
bestraft und zwar wegen wiederholten Betrugs und 
Urkundenfälschung in Brestau mit 7 Jahren Ge— 
fängniß, in Berlin mit 3 Jahren Gefängniß. Sie 
steht jetzt im 64. Lebensjahre. 
7 Börsch (Kreis Molsheim), 28. April. Als 
im 21. d. M. ein hiesiger, nicht mit vielen Glücks- 
zütern, wohl aber mit mehreren Kindern gesegneter 
kFinwohner auf dem Felde beschäftigt war, kam 
plötzlich sein kleiner Neffe athemlos herbeigelaufen 
ind rief ihm mit weinerlicher Stimme zu: „Onkel, 
Onkel, komm geschwind nach Hause, Ihr habt eine 
zanze Wiege voll Boble (Kinder) bekommen.“ Nun, 
rwiedert seufzend der bestürzte MRann, es wird doch 
twa kein Dutzend sein. In erwartungsvoller 
Stimmung eilt er nach Hause und findet seine 
Frau mit hübschen Drillingen beglückt, drei Kna— 
hben, die munter in die Welt schauten. Am Sams⸗ 
tag den 24. d. M. fand die Taufe der drei Kinder 
fttatt. Dieselbe glich jedoch nichts weniger als 
einem heiteren Familienfeste. Mutter und Kinder 
hefinden sich wohl. 
Wien, 29. April. In Brünn wurde der 
aufmann Karl Linke, welcher bei der Allgemeinen 
Deutschen Kreditanstalt in Altenburg 300,000 M 
defraudierte, heute verhaftet. 50,000 M. wurden 
vorgefunden; der Defraudant ist geständig. 
FDie Antwerpener Weltausstellung 
in 1885 schließt mit einem stattlichen Ueberschufsst 
ab. Die Ausgaben betrugen rund 3 Millionen 
Francs. die Einnahmen 4 Millionen Francs. 
ꝛ ũ de 24. April. (5ôHilfe die 
leider⸗ Industrie) Am 11. Mai wird die Königin —7cc TXCC: 
von England nach Liverpool reisen, um die Aus— Jur die Pvaltian verantwortlich: F. X Deme h. 
tellung daselbst zu eröffnen. Auf der Strecke, 
velche die Konigin passiren soll, werden achtzig⸗ Suinobericht erer Star Line. 
sausend Kinder in bunter Reihe Spalier bildn Joan Peters, HauptPassage⸗-Agentur St. Ingber 
Auf Kosten der Stadt Liverpool werden die Mäd— —— 33 — — 
chen mit weißen Kleidern, die Knaben mit schot— — w 
tischen Gewändern versorgt. Die Herstellung vor apte Wea —X— re Mennln 
30,000 Kostümen ist eine so große Aufgabe, daf F —LJ3 — 33 Jesdomwoser Wehernland 
i äfts apt. Randle, ist na ew⸗York abgegangen. 
nse —838 phisch Tausende von Ge New ⸗ York, 24. April; der Poftdampfer , Noordland 
J Kapt. Nickels, ist nach Antwerpen abgegangen. 
Das die Strikbewegung selbst in Nen Hoct 28. Aprit, der Poftdampfer . Waesland 
die Schulllassen dringen kann, beweisen, wie schon Kapt. Ueberweg, ist von Antwerpen angekommen. 
so Vieles bisher für unmöglich Gehaltene, die Lizard, 28. April; der Postdampfer⸗Rhonland 
Amerilaner. In einer Schuse in det Siadt Troh, Fapt. Jamison, pastrte auf der Reise von Vewz Dort nat 
. Antwerpen. (in Antwerpen 80. April erwartet). 
im Staate Newe York, verweigerten dieser Tage die Vhuͤndelphia, 26. Aprit; der oindampfer, Diederland 
Knaben den Gehorsam. Sie verlangten, daß täg. Kapt. Grisfin ist nach Äatwerpen abgegangen 
egen d vorzuneh⸗ Wirksamstes Mittel für Brust-und Hustenleidende 
mender Repara- Roosler's Gummi-Brustbonbons 
tur ist das begutachtet von Herrn Dr. In. Sachs, Vor- 
stand d.studt. Laboratoriums o erer 
Cafs Oberhauser — — 
n a en ärztlieh empfohblen, um 
taAuu use —— — 
von Montag den 3. bis — — —— 
8. Mai geschlossen. 24 Ereis per Senachiei b Ptennis. — 
Das Reuese n — Emil Roesler, Conditoreiwaaren-Fabrik, Heidelberg 
2 Zu haben bei: J. RacKel, Couditor in St. Ingbert, 
Som l— r l J. Lutæ in Schnappach, P. Hauchke in Blickweiler, F. Kroher 
in Blieskastel. J. Jäger, Conditorei in Homburg. 
d Alle Sorten Auflage 344,000; das verbreitetste all 
deutschen Blaͤtter Uberhaupt; außerdem er⸗ 
BOCGIAIOIZE- 5* — 8— 8 fremder 
pra en 
lich nur einmal Unterricht stattfinden solle, n 
zwar von 8 Uhr Morgens bis zum Minag di 
Knaben hielten eine Versammlung unter freien 
Himmel ab, zogen dann, mit Knübpeln bewafne 
durch die Straßen und drohten mit Gewaltthaten 
auch versuchten sie, die Schüler einer ander, 
Schule zu bewegen, sich an dem Aufstande zu he 
theiligen. In Greenpoint bei New York berlangier 
ungefaͤht 100 Knaben einer Schule, daß die i 
lichen Morgens und Nachmittagspausen von iẽ 
auf 30 Minuten verlängert und die Schule Naqhh 
mittags um eine halbe Stunde fruher geschlossa 
werde. Es gibt Zeitungen, welche auch dieses Ver 
fahren rechtfertigen und behaupten, daß unsett 
Schuljugend zu sehr angestrengt werde; die i 
beiterverbindungen seien geeignet, unter den Men— 
schen Gleichheit herzustellen; es sei daher nichl 
noöͤthig, daß die Menschen so viel lernen; im Gegen 
theil seien Diejenigen, welche durch Wissen fich aus. 
zeichren, Gegenstand des Mißtrauens. „dohe 
Sinn liegt oft im kind'schen Spiel!“ — fügt du 
zitirte Blatt hinzzu. 
FGesellschaftliche Strafpredigi. 
Dame: „Herr Professor, möchten Sie nicht hei. 
rathen?“ — Professor: „Warum nicht, wenn ich 
eine Dame fände, gebildet, jung, hübsch und heiter 
— Dame: „Ja, so ist's! Die Frauen, wenn 
sie heirathen, sollen immer juag, hübsch und heite 
sein, der reinste Sonnenschein. Aber was bringen 
die Herren der Schöpfung dazu in die Ehe mit 
Ihren Mondschein.“ 
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iele Tausende 
haben sich nach Durchficht und Au⸗ 
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selbst geheilt. Es sollte daher kein 
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heit er darnieder liegt, versäumen, sich 
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