um so hefigger ward, je mehr die Damen ihre
Schritte beeilten. Da plößlich — Stillstand, all⸗
zemeinste Heiterkeit; durch die schnelle Bewegung
jatte bei der einen Evatochter sich die Tournüre
gelöst und entladet — einen ganzen Stoß von
Zeitungen. Tableau!
— Germersbeim, 8. Januar. Der
Biadtrath hat heute das Gesuch mehrerer Wirthe
hon hier um Aufhebung des Verbotes der Bier⸗
Pressionen abschlagig beschieden, da beim Bierver-
schanke die größte Reinlichkeit unbedingt ist und
fich der Stadtrath von einer wesentlichen Schädig⸗
ung der Bierwirthe durch das fragliche Verbot
nicht überzeugen kann.
— Das zum Zwecke des Baues der Anschluß⸗
trecken Gisen berg⸗Enkenbach und Off—
stein⸗Grünstadt gebildete pfälzische Eisthal⸗
dahn-Komit« ßielt Ende abgelaufener Woche in
Grünstadt eine Sißung ab, in welcher der Vorsißende,
Baron Eugen v. Gienanth, eine von ihm verfaßte,
für die bayerische Regierung und die Stände be—
timmte Denkschrift mittheilte, in der neben einer
ausführlichen Rentabilitätsbetechnung alle für die
Anlage der beiden Linien sprechende Gründe nie-
dergelegt sind. Für die Theilstrecke Grünstadt⸗
Offstein, die durch eine Sekundärbahn über Worms
Anschluß an die hessische Ludwigsbahn erhält,
wird bezüglich des Verkehrs auf die Zuckerfabrik
in Offstein hingewiesen, die im Betriebsjahr 1884
524, 000 Zeniner Rüben und 150.000 Zentner
Kohlen verbraucht habe. Die Denkschrift soll nunmehr
gedruckt und an die Interessenten verschickt werden.
Seriuischtes.
4 Nach Mittheilung auswärtiger Blätter kur⸗
siren eine größere Anzahl falscher preußischer Thaler⸗
ftücke und zwar tragen dieselben die Jahrzahl 1820
ind das Bild Konig Friedrich Wilhelms III. Es
* daher bei Annahme solchen Geldes Vorsicht ge—
oten.
FOttweiler, 12. Januar. Heute ist ein
segierungs⸗ Baumeister aus Trier hier eingetroffen,
um Erhebungen bezüglich des Bergrutsches anzu⸗
Bekanntmachung.
Die Militaärpflichtigen der
Altersklasse 18386 und diejenigen der
Altersklasse von 1884 und 18858,
aüber deren Militärpflicht noch nicht
eutschieden ist, werden hiermit —9—
jordert, sich auf dem Bürgermeisteramte
zur Stammrolle zu melden.
St. Ingbert, den 14. Januar 1886.
Das Bürgermeisteramt:
Heinrieh.
Bekanntmachung.
Das Betreten der Eisdecke auf
dem neben hiesigem Eisenbahndamm
angelegten, dem hiesigen „Eisklub“
gehörigen Weiher, ist Nichtmitglie⸗
dern des Clubs verboten.
Gegen diejenigen, welche den Weiher
betreten, sich nicht abweisen lassen und
Erzesse verüben, wird protolkollirt
werden.
St. Ingbert, den 14. Januar 1886
Das Polizei-Commissariat:
Ecerlein.
Bei eingetretener
feuchter Witterung
zringe ich mein Fabrikat
Lederschmiere,
(bedeutend besser als Thran)
die allen Anforderungen einer unvder⸗
besserlichen entspicht, in empfehlende
Erinnerung.
Dieselbe erhält das Leder geschmei⸗
dig, verhütet das Springen desselben
sowie das Eindringen der Nässe. Au—⸗
zerdem besitzt die Schmiere die An⸗
nehmlichkeit, daß man sofort darauf
wichsen kann. 1Pfd. Topf 80 Pf.,
ijz Pfd. Topf 45 Pf., a Pfd. Topf
25 Pfg. in der
Materialwa arenhandlung P. Fery.
ind in der Verkaufsstelle für Schnapp⸗
bach bei Herrn J. Lutz.
ttellen. Die Gefahr für die bedrohten Häuser steigt
nach der „S. u. Bl.⸗Ztg.“ von Tag zu Tag.
F Merzig, 12. Januar. Vorgestern Nach-
nittag wurde von H. Z. am Kammerforst ein ca.
zehn Jahre alter Wildkater erlegt. Das prächtige
Thier ist 1 Mitr. lang und bei Hrn. Kuhn aus⸗
zeftellt. Der Hund des Hrn. L. hat der Jagd⸗
hyrocedur in hohem Maße Muth und Schärfe ge—
zeigt. Wie viel Hasen und Rehkitzchen mag der
Wildkater wohl in den zehn Jahren verzehrt haben!
q(M. Ztg.)
FSiegen, 9. Januar. In einem Walde
dei Hadamar traf-ein Forster auf vier Leute, die
dolz stahlen; zur Rede gestellt, griffen sie den
Förfter an, überwältigten ihn und banden ihn
nittelft Strohseilen an einen Baum. Erst nach
wei Tagen, von Kälte Hunger und Schwmerzen
ast entkräftet wurde er von einem Kollegen auf-
jefunden und heimgefahren. Von den Thätern
velche geschwärzte Gesichter hatten, fehlt jede Spur.
xUMachen, 11. Januar. Bei dem Brande
jesß Kayser u. Biesing'schen Fabrikgekäudes sind
iebzehn Personen verbrannt, die, durch den Qualm
etäubt, das brennende Gebäude nicht schnell genug
erlassen konnten. Unter den Verbrannten befanden
ich vier erwachsene Männer, die Frau und Kinder
jatten, eine Frau, eine Braut, die in acht Tagen
hochzeit haben sollte; die übrigen sind junge Mäd⸗
hen im Alter von 16 bis 20 Jahren.
F Wie aus Koln gemeldet wird, haben
zie am Montag dort versammelten geprüften Apo⸗
hekergehilfen Deutschlands beschlossen, dem Reichs⸗
rage eine Petition um-„Freigabe des Ap⸗—⸗
hekergewerbes“ zu unterbreiten.
FDer Adolph'schen Lichtdruckanstalt zu Zittau
st aus Bulgarien eine Bestellung auf 20,000
Photographieen des Fürsten Alexander in
Quartformat zugegangen. Jeder Bulgare will das
Bild seines tapferen Fürsten in der Behausung haben.
F In Bayern betrug 188485 die Bier⸗
produktion 12,608,528 Hektoliter, um 343, 116
—AI
krtrag der Braufsteuer 32,776,043 Mtk.
Der Kaiser von Oesterreich ha
Vad Gastein fur eine halbe Million Gulder
angekauft. *
t EEine schwierige Stellung.) I—
einem Wiener Blatt findet sich folgende Anzeige:
„Eine junge Wittwe von angesehenem Ueußern
wünscht zu einem ledigen Herrn oder Wittwer
als Stütße der Hausfrau baldigst unterzukommen.“
F Der Sultan hat dem Professor Sch wen—⸗
ninger das Kommandeurkreuz des Osmanie.
Ordens verliehen.
Aus Südamerika. In Chile lebt ein⸗
unge schoöne Wittwe, Donna Indora Cusino, welch
erwiesenermaßen alleinige Eigenthümerin des größten
Fermoͤgens ist, dessen Verfügung jemals in den
Händen einer Frau gelegen. Donna Indora besizzt
Dinen, Güter, Schiffe, Paläste, Heerden, ihr
Schmuck füllt eine eigene Schatzkammer, die zur
jffentlichen Besichtigung freisteht, ein eigenes Hand⸗
ungshaus iß nur mit doer Herstellung ihrer Toi—
etten⸗ und Wäsche⸗Gegenstände beschäftigt. Die
chöne Frau, der man den Namen die „Gräfin
hon Monte⸗Christo beigelegt hat, läßt sich von den
Offizieren der europäischen Kriegsschiffe, die in
dortige Häfen einlaufen, wohl den Hof machen,
allein sie soll sich geäußert haben, daß sie nur
einem Deutschen, und wäre es der ärmste Auswan⸗
erer, ihre Hand zu schenken gedenke. — So er—
ählt die „Wiener Allg. Ztg.“, der natürlich die
zerantwortung für diese Mittheilung überlassen bleibt
Jar die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme .
Eingesandt.
Welche Mittel stehen den Wirthen zu Gebot,
um der Strafe auszuweichen, bei denen Gäste nach
der Polizeistunde, nachdem ihnen kein Getränk mehr
perabreicht und wiederholt die Wirthsstube zu räumen
von dem Wirth aufgefordert wurden, dennoch bleiben?
Muß er sie hinauswerfen? Oder die Nachtwach
zu diesem Dienst rufen?
Ein in diesem Fall jüngst hier bestrafter Wirth
* 133*
—„JUVLI
Obst- und Garc Ven.
J Freitag, den 15. Januar, Abends 8 Uhr,
im Lolale des Hrn. Jol. Weirich (Gebr. Becker)
Vereinsabend.
Zu dieser Versammlung wurde der rühmlichst bekannte Hr. Wanderlehret
Fiseher eingeladen, der nun an diesem Abend einen Vorirag halten wird
über „Physiologie des Obstbaumes“.
Mögen sich daher sammtliche Mitglieder des Vereins, sowie alle Freund
dieser guten Sache recht zahlreich betheiligen.
St. Ingbert, den 13. Januar 1886.
Der Vorstand.
225,000 Loose mit 22500 Geld-
zewinne im Betr. von M. 165,000
ohne Abzug. a
hanpttresfer:
M. 40,900, 10,000ete.
Auf IO Loose ein Treffer
Bei allen bekannten Verkaufs—
tellen und bei
Jul. Goldschmit,
Ladptageot,
Iudiviussshafen.
In St. Ingbert bei J. Weirich,
Frz. Woll und Louis Grewenig.
ö — ç G — — — — — — — — — —
y
Mey's Abreiß-Kalender für 1886.
Künstlerisch schön ausgeführt.
Geschmackvoller Zimmer- und Wandschmuck
Mey's Abreiß-Kalender für 1886 ist elegant und dabei solid hergestellt
Er enthält circa
200 ausgewablto Koohrecepte
für die bürgerliche und feine Küche.
preis nur 50 Pf. das Stuob.
Verkaufsstellen von Mey's Abreiß⸗Kalender:
die Erpedition des „St. Ingberter Anzeiger“
oder vom Versand-Geschaft APV & EDLIOB, Plagwitz-Leiprig
DS an der Kohlenftraße von Herrn
Hermann Laur bewohnte
Ide le
aaus
st, bis 1. April beziehbar, anderweitig
u vermiethen.
Näheres bei den Herren Stadtschreiber
BRAGH hier oder EH. ISAAC
n St. Johann aS.
Ein Dienstmädchen, das alle häus—
lichen Arbeiten verrichten und
zuch kochen kann, sucht entsprechende
Stelle. Näheres zu erfragen bei Wib.
—R im Josephsthal.
—
Scheine
für die Gemeindekrankenver
sicherung
ind zu haben in der Sruckerei
des „8St. lngherter Anzeiger.“
Druck und Verlag von F.—
Rechn
echnungen,
8 mit oder ohne Firma, so —
auf gutes Schreib⸗ oder Postpapier
— in jedem beliebigen Format ——
liefert rasch und billig
die Buch⸗ und Steindruckerei
— OGI
»nin Oi. Inqgberi.
Anehent.