Jezogen. Die sofort seitens der Gendarmerie an⸗
jestellten, umfassenden Nachforschungen führten nach
urzer Zeit zutr Verhaftung des Diebes in dessen
Zesitz sich noch ein Betrag von 1130 Mk. vorfand.
Der Dieb, ein Deserleur des 1. brandenburgischen
—D nach
Frankreich entwichen, seither dort verblieb und zu⸗
ketzt seinen Aufenthalt in Franchepre an der deutsch⸗
franzoͤsischen Grenze bei Groß Moyeuvre hatte,
nachte sich durch große Geldausgaben und Trac⸗
iren auffällig.
— Harrheim, 29. April. Der Gensdarm
Busch aus Bodenheim hatte vorgestern in der Nähe
unseres Ortes zu thun; natürlich hatte derselbe
benfalls von dem Verschwinden des Seibert'schen
Zindes gehört. Obgleich auch ihm mitgetheilt war,
daß das Kind noch im Oxberdorfe später bei
Zigeunern gesehen worden sei, stellte er selbst Nach⸗
sorschungen im Oct an und erfuhr, daß die Kleine
zuletzt bei einer Winwe Götz gewesen, um Oster⸗
eier zu suchen. Das Gehöft, der Götz war ver⸗
schlossen, Busch konnte jedoch in den Hof gelangen,
hier bemerkte er, daß das Pfuhlloch frisch mit
inem Brette zugedeckt war. Das Loch ist etwa
11/3 Meter tief, 8—3 Meter weit, unter der
Erde und seit Jahren nicht geleert. Busch ver⸗
schaffte sich eine lange Stange und arbeitete etwa
eine Stunde lang mit derselben in der Grube um⸗
her; nach großer Mühe, als der Gensdarm schon
zie Arbeit aufgeben wollte, zog er das Kind als
deiche empor.
fMannheim, 30. April. Eine dahier
vohnende arme Witiwe wurde gestern Morgen zur
diefigen Staatsanwalischaft zitirt, woselbst ihr die
kröffnung gemacht wurde, daß einer ihrer Söhne
Sein schon mehrfach bestrafter Mensch — wiederum,
aachdem er kurz vorher einer Strafanstalt entlassen.
mit dem Gesetze in Konflikt gerathen war, indem
er eine Uhr gestohlen hatte. Die Frau entsetzte
fich über diese Entartung ihres Sohnes derart, daf
fie kaum zu Hause gekommen, todt zu Boden fiel!
Fin Herzschlag hatte ihrem Leben ein jähes Ende
hereitet.
Freiwillig gerichtliche
Versteigerung.
Mittwoch, den 19. Mai 1886,
Nachmittags 4 Uhr,
zu Rohrbach in der Wirthschaft von
Andreas Schwarz, —
wird durch den unterzeichneten, ge⸗
richtlich hiezu beauftragten k. Notar,
auf Grund eines gerichllich bestätigten
Familienrathsbeschlusses des k. Amts-
Jerichts St. Ingbert vom 7. April
i886, öoffentlich auf Eigenthum ver⸗
deiger:
Steuergemeinde Rohrbach:
Plan Nr. 12421, 80 qm Fläche
mit Wohnhaus und Hofraum,
und Plan Nr. 12523, 12 30
qm Garten in den Neugärten,
n Ganzes bildend, gelegen im
Orte Rohrbach ————
Eigenthümer find
. Georg Pfeifer, Bergmann, in
Rohrbach wohnhaft; II. dessen Tochter,
zus der Ehe mit der verstorbenen Anna
Ries, Namens Elisabetha Pfei-
fer, ledig, minderjährig und gewerb ·
os, welche ihren geuannten Vater zum
jesetzlichen Vormunde und Jakob Ries,
tergmann, in Elversberg in Rhein-
zreußen wohnhaft, zum Nebenvormunde
zat. —
St. Ingbert, den 3. Mai 1886.
Nemmer, k. Notar.
Wenzberger Lotterie) Frau Posthalter Grad
jon Walchensee gewann den Haupitreffer mit 50,000
Mark. Die Grubenarbeiter don Penzberg hatten
zusammen 300 Loose genommen, von denen nicht
ein einziges gewann. (I)
Das Kreuz, welches der Kaiser durch Herrn
von Schlözer dem Papst zum Osterfeste hat über⸗
reichen lassen. hat, wie die „Germania“ erfährt,
einen Werth von 10,000 Mark.
fStargard i. P., 30. April. Das im
Saatziger Kreise gelegene Dorf Klein⸗Spiegel ist
his auf 6 Häuser niedergebrannt.
geschafft. Vorgestern sollte nun nach Einkriit em
ckrsatzmannes die erste Aufführung des —5—
38 wr ein einziger Zuse
war erschienen! as Theater mußte
werden. aeschoen
rCEebendig begraben. In Barbast
Spanien) wurde am 24. vor. Mis. ein dree
nifgefunden, den einige vermummte Männer auf
einem Ausfluge überfallen, all' seiner Werthsachen
und Gewänder beraubt und an einem entlegenen
Orte des Friedhofes lebendig begraben hatten. Da
Fremde, der zwölf Stunden in der Grube zuge⸗
zracht, ist sowohl geistig als körberlich dem Erldschen
nahe, und man glaubt nicht, daß er am Leben
erhalten bleiben wird. Die Entdeckung des Ver—
brechens geschah durch den Todtengräber, der am
Morgen zu seinem Erstaunen, eine Grube, die
Abends aufgeworfen, verschüttet fand.
F Pest, 30. April. Hier wurde gestern Nach⸗
nittag um 5 Uhr bei ruhigem heiterem Wetter
iin siarkes, von Osten nach Westen gehendes Erd
eben bemerkt.
7 Paris, 30. April. Die Duelle zwischen
FJournalisten stehen zur Zeit auf der Tagesordnung.
Jetzt hat sogar der greise Hemi Rochefort durch
ie Ausdrücke, welche in einer Polemik zwischen ihm
ind Camille Dreyfus gefallen sind, sich beleidigt
jefühlt und seinen Gegner auf Pistolen (80 Schritt
distance, undeschränkter Kugelwechsel, bis Einer
erwundet) gefordert. Die Sekundanten Dreifus'
veigern sich, auf so scharfe Bedingungen einzugehen.
f Eine artige Diebesgeschichte wird aus Eh
kago gemeldet: Ein dortiger Polizeirichter erhiel
bon einem Advokaten eine goldene Uhr zum Präsent
Diese Uhr war gestohlen und der Advokat haute si—
don dem Diebe gekauft, über welchen der Polizei
richter (mit der gestohlenen Uhr in der Tasche) nun
kürzlich zu Gericht saß. Der Detektiv, welchet
diesen Dieb nebst Genossen dingfest gemacht hatte
und gegen sie zeugte, trug eine goldene Brille, welche
er in einem Pfandhaus gekauft hatte, wohin fie
von eben demselben Dieb, gegen welchen er Zeug
niß ablegte, verkauft worden war. Weder der
Polizeirichter, noch der Ditektix wußten natürlich,
daß sie gestohlene Güter besaßen, die von dem Dieb
gestohlen waren, welcher vor Gericht stand. Die
Ueberraschung, als die Sache entdeckt wurde, und
die darauf folgende Heiterkeit war groß.
Aus Paris schreibt man der „V. Zig.“:
rine Pariser Theatertruppe war nach Belgien ge⸗
jangen, um das neue Stück „Martyre“ in den
jelgischen Haupistädten zur Aufführung zu bringen,
m Genter Theaiter sollte die erste Aufführung statt⸗
inden. Zur Generalprobe war ein kleines Publi⸗
um geladen. Im zweiten Akt muß Roger de
Norah auf Robert Byrel einen Revolverschuß ab⸗
zuern. Der Schuß wurde abgefeuert. — Byrel
ank mit lautem Aufschrei meder. Zehn kleine
gleistücke waren rings um das linke Auge einge⸗
rrungen, ein Bleistück hatte das rechte Auge durch⸗
‚ohrt! Der Pariser Waffenlieferant hat sich in
den Patronen vergriffen. Die Probe haite ein
ende: der Schwerverletzte wurde nach dem Hospital
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