Full text: St. Ingberter Anzeiger

erhob am Samstag in Bessungen eine Erbschaft 
hon 32,000 Mk. Der Anblick des Geldes scheint 
ihn verrüdt gemacht zu haben, denn nachdem er 
ich stark betrunken, warf er in Darmstadt hände— 
holl Geld unter die Leute auf die Straße. Die 
Darmstädter Polizei, in Besorgniß, der Mann könne 
um seine Habe kommen, ließ ihn durch einen 
Schutzmann nach Frankfurt bringen. Dort geber⸗ 
dete sich der Wein⸗ und Freudetrunkene immer 
toller und es kostete Mühe, ihn zu seiner Frau zu 
bringen. Beror dies jedoch gelang, zerriß er erst 
einen Tausendmarkschein und einen anderen suchte 
er zu verschlingen, was noch glücklich verhütet 
wurde, worauf der Betrunkene zu Hause alles klein 
schlug. 
FMünchen, 4. Mai. Als der in Forsten⸗ 
ried stationirte Forstgehilfe Karl Baier am Char⸗ 
jamstag auf einem Dienstgange in das sog. Sim⸗ 
nergramt kam, börte er einen offenibar von einem 
Wilderer · abgegebenen · Schuß lnallen. Baier ging 
der Schußrichtung nach und fand einen gefrevelten 
Bock. Rachdem sein Suchen nach dem Wilderer 
längere Zeit fruchtios gewesen war, stand plötzich 
sein Hund; Baier sah auf und erblickte einen schon 
— Stei⸗ 
derer von Forstenried vor sich, der bei dem Rufe 
des Jägers: „Das Gewehr ab!“ anlegte. Beide 
Büchsen knallten fast in demselben Augenblick; 
Baier entging durch eine Seitenbewegung einer 
Verletzung — es wurde ihm nur ein Theil des 
Schnuͤrrbartes weggerissen — während Steiderer 
eine volle Schrotladung in die linke Seite erhielt, 
vodurch ihm eine Rippe abgeschossen und Lunge 
und Hirz verlezt wurden. Steiderer dürfte den 
erhaltenen Verletzungen bereits erlegen sein. 
Zwei Schweizer Familien, Walker und 
Herrmann. hatten sich vor einigen Jahren im Ar— 
dogothale (Südkalifornien) auf benachbarten Grund⸗ 
— 
Anzoigo. 
Zum Verschleiß der Loose unserer 
II. Totterie hat der Fabrikrath 
dahier eine 
Hauptagentur 
bernommen, welche die Abgabe der 
Zoose an Wiederverkäufer 
hesorgt. Das Bureau befindet sich bei 
Herrn Stadteinnehmer Alt, welcher 
auch über alle einschlägigen Fragen 
Auskunft ertheilt. — Die Namen un⸗ 
jerer Wiederverläufer werden bekannt 
gegeben werden. 
St. Ingbert, 5. Rai 1886. 
das solterie⸗Comitee 
»es Fabrikraths. 
Schõne A 
edern 
* 
dücken angesiedelt. Nachdem sie bisher im besten 
Frieden gelebt hatten, entzweiten sie sich kürzlich 
ines streitigen Ackers wegen. Schließlich kam die 
Verfehdung so weit, daß Peter Herrmann und dessen 
Sohn mit geladenen Gewehren in die Walker'jche 
Besitzung einfielen. Walker war eben in Begleit. 
ung von Frau und Kind in seinem Garten be⸗ 
chaͤftigt. Ohne ein Wort zu sagen, feuerten die 
zeiden Herrmann ihre Gewehre auf die Familie ab 
Der Vater war auf der Stelle todt. Die Mutter, 
rödtlich verwundet, konnte noch mit ihrem Kinde 
his in die Wohnung eines Nachbarn entfliehen, wo 
ie den Geist aufgab. Die beiden Mörder wurden 
ofort gefangen genommen. Allein die entrüstete 
Bevölkerung erzwang sich von den Behörden die 
Auslieferung der beiden und knüpfte dieselben au 
der nächsten Eisenbahnbrücke auf. 
f Ein großes Unglück fand. wie aus 
duxemburg geschrieben wird, am Samstag Morgen 
im Bahnhofe zu Ettelbrück statt. Auf dieser Sta⸗ 
ion kreuzen sich verschiedene Bahnen, und so kam es 
zaß vier Reisende, drei Frauen und ein Mann, 
n einen falschen Zug umstiegen. Als sie den Irr- 
hum gewahr wurden, war der Zug schon in der 
Fahrt begriffen, und die unbesonuenen Leute hatten 
aichts eiligeres zu thun, als aus dem Wagen her⸗ 
uuszuspringen. Während die eine der Frauen unter 
den Zug kam und todt auf dem Platze blieb, 
rugen die beiden andern schwere Verletzungen da⸗ 
»on. Nur dem Manne, einem luxemburgischen 
Brenzaufseher, passirte nichts. 
FBasel, 4. Mai. Die hier verstorbene 
Wittwe Christoph Merian setzte in ihrem Testa 
nent die Stadt Basel zur Erbin ihres Gesammt⸗ 
»ermögens im Betrage von etwa 20 Millioner 
Franken ein. 
F(Freiwillige Sklaverei. Der 
französische Dampfer „Mestre? hat auf einer Kreuzer⸗ 
ahrt am 80. März ein arabisches Fahrzeu 
*58 und nach Massaua geschleppt, —* 
Ladung von 48 jungen Sklavinnen des og 
stammes (Ostafrika) an Bord hatte, die um * 
kaufe nach arabischen und persischen Häfen bin 
waren. Die Sklavinnen mußten uͤber ihe 
freiung sehr wenig erfreut sein (ganz wie —9 
die Tscherlessinnen), denn als man sie fragte, * 
tieber in ihre Heimath zurückgebracht — 
schwedischen Misfion zugeführt werden wolt, 
antworteten alle, sie zögen es vor, als — 
den Muhamedanern verkauft zu werden. 
EGehr hohes Alte r.) Zuweilen he 
man von einer Negerin, schreibt die Ilin 
Staatsztg.“ die schon 110 und mehr Jahre aun 
aber stets fehlen die Belege und man muß 9 
solche Angaben mit Vorsicht aufnehmnen. Doch 
einer kleinen Farm, eine Meile nördlich von g 
Dorfe Russiaville, welches zwölf Meilen westlich 
Zokomo, dem Gerichtsorte des Counth Howard 
nittleren Indiana gelegen ist, ledt eine weihe dFi⸗ 
samens Mary Beneman, von der es durch F 
iche Schriftstücke erwiesen ist. daß sie am 17. * 
1769, also beinahe vier Monate vor dem am 
August 1769 geborenen großen Naboleon, 
mehr als fieben Jahre vor der amerikanischen 
abhängigkeitserklärung geboren wurde. Ihr 
burtsort ist der jetzige Staat Delaware, welche 
Zeit ihrer Geburt noch britische Kolonie war 
Dienftesnachrichten. 
Die Verwesung der prot. 1. Pfarrei Hombu 
wurde dem ständigen Vikar Tr. Jakob Muller 
Dahn, das ständige Vikariat Dahn dem Sigdtrih 
deinrich Friedrich Kn echt in Pirmasens und das Sin 
vikariat Pir masens dem Prioatvilar Friedrich da 
bold Geibb in Homburg vom 11. Mai ꝛc. ab Übertraqen 
Für die Redaktion verantwortlich: F. J. Deme: 
Todes-Anzeige. 
Geschäfts⸗Eröffnung 
Einem geehrten hiesigen und a 
wärtigen Publikum die ergebene 
zeige, daß ich mein Geschäft als 
Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, 
daß unser geliebter Vater, Schwiegervater, Großvater und Schwager 
Johann Hofmann, 
83 Jahre alt, gestern Abend 8 Uhr, nach längerem Leiden gestorben ist. 
St. Ingbert, 6. Mai 1886. 
Die trauernd Hinterbliebenen. 
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hier angefangen habe und empfeh 
mich im Möbel ⸗ Anstreichen, Kreuzer 
und Schilderschreiben, Zimmer-Male 
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Am Sonntag, den 9. Mai, nachmittags um 1 Uhr wird der 
diesjährige 
Maiausflug — 
jsemacht und die Mitglieder hiezu eingeladen. 
Antreten am Hause des J. Vorstandes, Herrn Füseher, mit Mütze und 
VLereinszeichen um 12 Uhr 45 Min. 
Abmarsch punkt 1 Uhr nach Oberwürzbach über Hassel und zurück. 
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serenten auf Wunsch gratis und frauco zur Verfügung. 
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bruct und Verlag von — 
x. Deeb in St. AInobert.