am nachsten Morgen in das Amtsgerichts-
n uberfuͤhrt und sehen eiger strongen Be⸗
egen. —
in e czechischen Stadt Nimburg ia
tkam es zu einem Kampf zwischen Arbeit⸗
arin und Arbeitern der Flußregulirung. Es
og heblich einen Todten, fünf Schwer⸗ und
geichwerwundete ab, lettern sind theilweise
—5*— abgeschnitten.
TEin selostgemachter Mann.) In
ien ist der Bauunternehmer Dauderni gestorben,
* 70 Millionen Franken Arbeiten am Pa⸗
— ubernommen hatte. Er war ursprüng⸗
Freinschläger, vollständig ohne Schule aufge⸗
—* und tonnte weder lesen noch schreiben. Er
uch.nie gelernt und führte ftels einen Se⸗
mit sich, der bei Kontraltabschlüssen und
andlungen für ihn schrieb und las · Trotzdem
mie et es durch seinen eisernen Fleiß und seine
nnichen Fähigkeiten zu einem kolossalen Ver⸗
*— das auf Millionen geschätzt wird. Er be⸗
Phei Perpignan ein großartiges Lustschloß.
paul Déroulode, der französische
danche Ap ostel, feiert in Italien noch
wer wohlfeile Triumphe. Er pilgert von Ort
Drt, um seine deutschfresserischen Vorträge an
n Nann zu bringen. In Messina fehlte jedoch
wenig, so wäre et im deuischen Kasino, wo
Ijg frech benahm, gründlich durchgeprügelt worden.
jn die Interdention zweier Polizisten vermochte
vor den Fausten unserer erregten Landsleute
een. Die Kosten seiner Rundreise trägt „Le
nhs“, für den er korreipondirt.
Zu Ehren Rossini's wurde in Paris
rüch an dem Hause, in welchem der Meister ge⸗
wnt hat, ein Denlsiein errichtet, dessen Inschrift
it weniger als drei Unrichtigkeiten enthält: erstens
vͤgt fie, daß der Schöpfer des „Barbier von
zlla“ und des „Wilhelm Tell“ ein Sohn Frank—⸗
o ist; sodann wird Maestro Gioachimo Giacomo
unni, und endlich wird behauptet, daß Rossini
diesem Hause bis 1869 gewohnt hat, während
danntlich am 14. November 1868 gestorben ist!
Ein junges Mädchen glückhich zu
achen, verursacht nicht gar so viel Mühe, als
n gemeinhin denkt. Man gebe ihr ein Dutzend
ondicheinstrahlen mit Walzermusik, zwölf Ellen
denes Zeug, einen Kanarienvogel, eine nicht zu
ne Portion Chokoladen⸗Cröme, ein paar Romane
der Marlitt, sowie einen in Goldschnitt ge⸗
denen Julius Wolff, den Händedruck eines ihr
it ganz gleichgiltigen jungen Mannes, sowie einen
nenftrauch aus dessen Hand, versichere fie, daß
h Kleid einer Ridalin sehr schlecht fitzt, verspreche
zeinen neuen Frühjahrshut, und der Inbegriff
ienschlicher Glücseligkeit, soweit dieselbe im Alter
n i6 bis 22Jahren möglich ist, dürfte hierdurch
meicht sen.
Als Angeklagte erscheint vor dem Gericht zu
uifa Signora Rosina Padovani, welche geständig
ham 10. Februar des heurigen Jahres ihre
sjahrige Tochter Emilia, die eben aus dem Pen⸗
moale ins Elternhaus zurückgekehrt war, ermordet
haben. Frau Padodani, eine ebenso schöne als
le Dame, sollte am 11. Februar einen Ball
uchen und auf demselhen zum ersten Male die
gle der Gardedame bei ihrer Tochter spielen.
RX nuͤher der Termin heranrückte, desto nerböser
urde die Dame, sie bat ihre Tochter, diese möge
cheim bleiben; doch das junge lebenslustige Mäd-
qa erklarie energisch: Papa hat es erlaubt, ich
ise mit.“ Fraulein Emilia richtete vor dem
lafengehen noch die Blumen auf ihrem Ball⸗
lide zurecht, die Mutter stand daneben und sagte
rüthend. Maiglödchen und Rosen — das ist
ie Jugend.“ Am nächsten Morgen fand man
ud Maͤdchen mit verzerrien Gefichtszügen todt im
hette: in der Limonade, die sie vor dem Schlafen⸗
then auf Anrathen der Mutter gerunken, konsta
iten die Chemter das Vorhandensein von Arsenik.
au Padodani, die in Reue zerfließt und im Ge
ungniß bereits drei Selbstmordversuche gemacht,
miide zu 15 Jahren Kerkers verurtheilt.
fEin kostspieliges Vergnügen.)
de itnalienischen Zeitungen erzͤhlen von einem
vussen, dem Grafen von Medem, der sich gegen⸗
rirtig in Nizza aufhält und der ganz Europa
uichreist, gefolgt von einer Bande von funfzehn
heunern, die ihm während seiner Mahlzeiten vor⸗
fclen und vortanzen müssen. Dieses Orchester,
lelches beiläufig 800 Francs pro Tag kostet, be⸗
ommt außer dem Grafen sonn Niemand zu horen
als die wenigen Bekannten, die sich der origineile
Russe auf seinen Reisen etwa erwirbt und die er
dann bei fich zu Tische einladet.. 5*
7Gabhnuns zur Vorsicht.) Man
weiß noch nicht allgemein, daß, sobald die Spitze
iner Stahlfeder, die in Tinte getaucht war, in die
Haut eindringt, dies den Tod zur Folge haben
ann. Diese Thatsache hat vergangene Woche in
Danemark von neuem eine traurige Bestätigung ge⸗
unden. Der Sohn des Grafen Ch. Reventlow
atte sich mit der Spitze einer von Dinte gefüllten
Mellaifeder eine kleine Wunde beigebracht. Einige
Tage nach diesem Vorfall starb er an einer Blut⸗
serfetzung trotz aller“ von geschickten Aerzten und
iuen Eltern angewandten Sorgfalt. Unter großen
Schmerzen hauchte der unglücliche Student seinen
geist aus8.
7 Eine komische Szene spielte sich kürzlich vor
dem Polizeibureau des College Green zu Dublin
ab. Ein Herr Davis forderte von einem Heren
Moore einen Papagei zurück, der ihm fortgenommen
vorden, und veriangte, daß der geraubte Vogel
als Zeuge“ vernommen werde. So komisch nun
auch diese Forderung war. ließ der Richter dennoch
Jen Vogel herbeiholen. Man brachte ihn in einem
großen mit einem Tuche überdeckten Käfig. Davis
zat' den Richter um Erlaubniß, den gefiederten
Zeugen vernehmen zu dürfen, indem er hinzufügte,
dolle keineswegs Herrn Moore des Diebstahls
veschuldigen; es konne ja vielleicht ein Anderer den
Vogel gestohlen und jenem Herrn verkauft haben.
Der Anwalt Moores fragte Davis hierauf, auf
velche Art denn sein Zeuge vereidigt werden solle.
In diesem Augenblick sang der Vogel unter dem
ruüche: „Freut euch des Lebens!“ Herr Davis
nahm jetzt das Tuch ab, trat dicht an den Käfig
und sagie zu dem Vogel: „Habe mich lieb, mein
Junge!“ Der Vogel kletterte am Gitter umher und
ůebsikoste ihn. Hierauf nahm Davis den Papagei
Jeraus, setzte ihn auf die Hand und fragte: „Wie
jpricht der Hund?“ Papchen bellie aus Leibes⸗
räften. „Und die Katze?“ Sofort erscholl ein
slägliches Miauen. „Wem gehdörft Du?“ Da sang
zer Vogel: „Lieber Anton, ich bin Dein, willst Du
auch der meine sein?“ — Alles lachte. Der Richter
prach Herrn Davis den Vogel zu, und Papchen
wiederhelle: „Lieber Anton, ich bin Dein!“
F Einer der größten Vulkane Javas, der
Smeroe, ist wieder in Thätigkeit, Erdbeben folgi
nuf Erdbeben. Einige sehr werthvolle Kaffeepflanz⸗
ungen sind bis jetzt verschont geblieben, doch können
dieselben jeden Augenblick vernichtet werden. Sämmt⸗
iche Eingeborene und Ansiedler befinden sich in
vbollster Flucht.
Ludwig Devrient spielte in dem Stücke
Der geadelte Kaufmann“ die Hauptrolle mit ge⸗
vohnter Meisterschaft, wurde aber in Folge von
dabalen bei jedem Abgang ausgepfiffen. Trotzdem
pielte er weiler. Endlich kam eine Szene, in
velcher er mit dem Haushofmeister tobt, und als
r nach Vollendung derselben abermals das ver ·
ängnißvolle Pfeifen im Publikum vernahm, ergriff
r plößlich den Haushofmeister an der Brust und
ragie: „An nichts denlt der Schurke! Er kann
sruhig im ganzen Hause pfeifen hören und sorgt
»och nicht für Rattenpulber!/. Ein
omerisches Gelaächter folgte diesen Worten und das
pfeifen verlummie; der Künsfiler wurde stürmisch
gerufen.
Hauswirthichaft.
Rhabarberkompott. Die Frage: „Wie bereitet
nan am billigsten und besten aus den Blattstengeln
des Rhabarber ein wohlschmeckendes Kompott?
indet in Moller's „Deutschen Gärtner⸗Ztg.“ fol⸗
jende launige Beantwortung:
sB, ihr Herr'n, was muß ich hoͤren,
Was fällt euch denn jetzt nur ein,
Eure Weisheit zu vermehren.
Gudt ihr selbst in Topf' hinein? —
Wenn mit solchen Küchenfragen
In der Frau'n Revier ihr streift,
Ddarf's auch eine Frau wohl wagen
Daß sie schnell zur Feder greift!
Um Rhabarber zu bereiten
Zum Kompott, das trefflich schmedt,
Nuß die Stiele man entkleiden
Von der Haut, die fie bededt.
Dann in zolllang' feine Stüden,
Mit dem Messer schnelden klein
Ind mit rechi viel Zucker drücken,
In den Kochtopf fie hinein.
zucker darf jedoch nicht sparen
kure Hausfrau will sie nicht,
Daß, wie ich schon oft erfahren.
Mannchen zieht' ein sau'r Gesicht.
Wasser laßt sich ganz entbehren, p
Denn der Saft schmilzt allsogleich;
Um den Wohlgeschmack zu mehren, 433*
Kocht mit etwas Zimmt sie weich .
Durch ein feines Sieb getrieben.
Das die Fasern d'raus entfernt ,
Ist ein dicker Brei geblieben
So hab's kochen ich gelerrnnn.
Und so hat's schon oft gemundet
Meinen Gästen, meinem Mann;
Doch ist mir auch noch bekundet
Daß man's aufbewahren kann.
Wenn ihr in bekannter Weise,
Luftdicht das Gefäß verschließt,
Dies Kompott als Winterspeise
Dann zum Braten wohl genießt.
Und zum Lohn nun, wenn's gerathen,
Gebt, nach jeglichem Genuß, . en
(Denn es spornt zu weit'ren Thaten)
Eurem Weibchen einen Kuß. J
Scbchließlich: Wer recht oft will essen
Dies Kompott, wenn's ihm gefällt,
Muß nicht gar zu knapp bemessen
Seiner Frau das Wirthschaftsgeldd.
Unm die Wißbegierde des geehrten Fragestellers
noch um weiteres zu befriedigen, darf ich mir
wohl noch erlauben hinzuzufügen, daß der Wunsch,
nir ein freundlich Gesicht von meinem Manne als
Dank zu verdienen, mich zu der Verwendung des
Rhabarberfaftes zu Suppen und zur Limonaden ⸗
zeceitung geführt hat. Mit einer bedeutenden
Wassermenge aufgekocht und durch ein Haarsieb
ciltrirt, gibt der Saft in heißen Arbeitstagen ein
rquickendes Getrank, das an Citronenlimonade er⸗
mnert; mit entsprechendem Zusatze von Kartoffel-
nehl ein wenig gebunden und mit Beigabe von
Bisquits, eine angenehme Suppe, gleich Obstsuppen.
oder Beiguß zu Pudding ꝛc. — Endlich gebe ich
den Herren Gemuͤsegärtnern, die Rhabarber ziehen
und denselben zu Markt bringen, zu erwägen, ob
ie nicht einmal anstelle der gerühmten Jullustra⸗
lionen zu Handelsartikeln, die Geschäftspraxis der
Fleisch⸗Extrakt · Fabrikanten und derer von künst⸗
chem Vanillezucker ꝛc. nachahmen möchten, welche
den lieben Hausfrauen ein ganzes Kochbuch mit
den verschiedensten aus ihrem Fabrikate zu bereiten⸗
den Speisen mitgeben. Unstreitig läßt sich die
Verwendung des Rhabarbers noch vervielfältigen,
und warum sollen wir's darin nicht auch den Ame⸗
rikanern nachmache?
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme 5.
— ⸗—7ꝰJt —⸗ —
Nr. 183 des praktischen Wochenblattes für
alle Hausfrauen „Fürs Haus““ (rierteljährlich
nur ĩ Mark) enthält:
Wochenspruchꝛ*
Und immer weiler nimmt das Herz den Lauf,
Auf der Himmelsleiter steigt die Sehnsucht auf.
Wie Hans Sachs seine Frau schildert. Braut⸗
ranzwinden. Hefe- und Brotbereitung in Indien.
hegen den Verein für Liebenswürdigkeit. Geld zu
versenden. Es schidt fich nicht. Gewinne das
derz! Die Frau Doktorin. Kleinkinderlehrerinnen
ind Kinderpflegerinnen. Treuherzig. Kinderglaube.
Tischdecken im Kinderzimmer. Glaͤnzendes Gesicht.
Dicke Arme. Migräne. Wunde im Halse. Haut⸗
ucken. Kefir. Cierkoörbchen. Auswahl von Ge—
hölzen und Stauden zur Anlage eines immer⸗
hllühenden Hausgartens. Feuchte Wande. Jena.
Offener Brief eines Pinschers. Für ein Notizbuch.
Pfundbärme. Kohlensaures Sodawasser. Radetzlh⸗
Rteis. Veilchensyrup. Einfacher Kächenzettel für
eine Beamienhaushaltung. Reicher bahyhrischer
uchenzettel. Raͤthsel. Auflösung des Räthsels
in Nr. 185. Fernsprecher. Echo. Briefkasten
der Schriftleitung. Anzeigen.
Die notariell beglaubigte Auflage dieser wirklich
empfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochen⸗
schrift beträgt 100,000. Probenummern versendet
jede Buchhandlung, sowie die Geschäftsstelle,, Fürs
Hdaus“ in Dresden gratis.