4 Ueber den bereits gemeldeten Cyklon in
Madrid berichten Pariser Blätter: Durch den
Finsturz des Daches eines Waschhauses wurden
dreijzehn getödtet und noch mehr verwundet. Das
einbrechende Dach eines Spitals verletzte zweiund⸗
sechzig Personen. Viele Personen wurden in den
Siraßen umgeworfen und verletzt. Die Drähte
der telegraphischen und telephonischen Leitungen
rissen. Die Omnibus-und Tramway⸗ Waggons
wurden weit weggeschleudert, Eisenbahnwaggons
von den Schienen gehoben oder weit weggerollt.
Etwa zehnlausend Buume wurden entwurzelt. Auf
dem Kirchhofe von San Lorenzo wurden duich eine
einstürzende Mauer vier Todtengräber getödtet und
fünf Personen verletzt. Auch in der Umgebung
hat der Cyklon viel Schaden an Leben und Gut
angerichtet. Man hat bereits achtzig Leichname
und 400 Verwundete gefunden. Das königliche
Landhaus Buen Retiro und der Park desselben
wurden verwüstet. Hunderte von Rouchfangen
wurden abgetragen, zwanzig Wagen umgestürzt und
deren Insassen beschädigt. Aus den Trümmern
eines Waschhauses wurden zwölf Leichen und sechzig
Verwundele herausgezogen. Vor dem Deputirten⸗
haus riß der Sturm drei Cedern aus. Ein nieder⸗
fallender Baum tödtete die Insassen eines Wagens.
Das alte Landhaus des Marquis Salamanca in
Carabanchel wurde arg beschädigt; eine sehr schwere
Glocke fiel auf das Haus nieder. Vier Hotels er⸗
litten siarke Beschädigungen; etwa zwanzig Häuser
wurden beschädigt. Ein gegen Madrid fahrender
Zug mußte auf der Strecke stehen bleiben;; die
Pasfagiere befanden sich in großer Furcht, Frauen
wurden ohnmächtig, es geschah aber kein Unglüdsfall.
Die Zahl der Europäer in Kamerun
beläuft sich nach einer Mittheilung der Baseler Mis⸗
sionsstation auf etwa 35, von denen die Hälfte deulsche
Beamte find.
4 Ein schauerlicher Fund ist zu Autun (De—
partement Saone et Loire) in den Gebäuden des
alten kleinen Seminars gemacht worden, wohin
gegenwärtig eine Schule für Kinder verlegt wird.
Die bei den nothwendigen Umgestaltunasarbeiten
deschäftigten Arbeiter fanden nämlich in Höhlungen,
welche in der Wand eines Kellers angebracht waren,
ungefähr dreißig Leichen, von denen noch mehrere
mit Haaren versehen sind und ihre Schuhe tragen.
Die Gerichte in Autun haben eine Untersuchung
anstellen lassen.
Dazu gehoͤrt dann ein kleines, drei big die
Zoll hohes Tischchen mit vier Fühen. Will ime
den Apharat benutzen, so setzen fich zwei Pers
einander gegenübet und legen das Brett uͤber
Schooß; dann fassen sie das Tischchen, jeder
seiner Seite, mit Daumen und Zeigefinger deh
Hunde, stellen eine Frage, die aber nicht laut an
gesprochen zu werden braucht, und harren nunh,
Dinge, die da kommen sollen. Das Tischchen me
naturlich in seiner Lage nicht fest vergarten. son
dern sich in Folge unwillkürlicher Muslelbewen
—[1 he
bewegen und mit seinen Füßen auf dort niederge
schriebene Buchstaben, Zahlen oder Worte hindeutn
Diese stellt man nacheinander zusammen und erhan
so die gestellte Frage eine häufig genug understum
liche Antwort, die aber von abergläubischen Leute
auf das Mitwirken von Geistern zurückgeführt win
—A
hie Frage Bezug hat. Der Geistertisch soll natüt
lich schon viele Geheimnisse enthüllt haben!
Bei den Arbeiteraufständen in der vorigen
Woche plünderten in Chicago die Anarchisten auch
einen Droguenladen. Viele derselben ergriffen
Flaschen mit verschiedenen Flüssigkeiten und tranken
fieselben in der Ueberzeugung, daß es Spirituosen
eien. Wie sich nun herausstellt, hat sich eine große
Anzahl der nichtsnutzigen Gesellen vergiftet, denn
in verschiedenen ausgetrunkenen Flaschen befanden
sich Extrakt der Herbstzeitlose und andere giftige
Tinkturen; 8 Anarchisten sind bereits gestorben
und verschiedene andere sind so schwer krank, daß
sie kaum aufkommen dürften. Der Chicagoer Un—
serstützungsfonds für die so arg mitgenommen
Polizei beträgt bereits 758.000 Dollar.
4 Ein neuer Geistertisch erregt gegenwürtig
in dem nordamerikanischen Staate Ohio große
Zensation bei allen geistergläubigen Leuten. Der
Apparat, welcher alle möglichen Fragen beantworten
'oll, ist von ungemein einfacher Konstruktion. Er
hesteht aus einem viereckigen 20 Zoll langen und
418 Zoll breiten Brette, welches die Buchstaben des
Alphabets in zwei Reihen und die Ziffern von1
his O in einer Reihe sowie in den Ecken die Wortt
„ja!“, „nein“, „guten Abend“, „gute Nacht“ zeigt;
sieht also ungefähr so aus:
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß
Schiffsbericht der Red Star Line.
Mitgetheilt von
Jeéan Peters, Haupt-Pafsage⸗Agentur St. Ingher
Auntwerpen, 8. Mai; der Postdampfer Rhynland, can
Jamison, ist nach New⸗York abgegangen.
New⸗PYork, 8. Mai; der Postdampfer Wesland, cap
Ueberweg, ist nach Antwerpen abgegangen.
Lizard, 12. Mai; der Postdampfer Nederland, cahn
Griffin, passirte auf der Reise von Philadelphia na—
Aniwerpen. (In Antwerpen erwartet, 14. Mai.)
New⸗PYork, 18. Mai; der Postdampfer Pennland, can
Weyer, ist von Antwerpen angekommen.
Scilly, 13. Mai; der Postdampfer Belgenland, cab
Beynon, pafsirte auf der Reise von New⸗York nach An—
werpen. (In Antwerpen erwartet, 14. Mai).
Ja. Nein.
ABCDEFGERIKLMN
OPFQRSTVVWXV2G&.,
1234567890
Guten Ahend. Gute Nacht.
——
o Pfälzische Prioritate. « 103, 10
o Bayern... 2100495
ojo Preuß. Consols. à 105 05
e00 Reichsanleihe à 1605 75
400 Pfandbriefe der süd
deutschen Bodenkre-·
ditbank .. 4101,60
ZA do. 29930
'offeriren, so lange Vorrath.
St. Ingbert, 17. Mai 1886.
Vorschußverein St. Jugbert
einga. Gen.
— — ⏑
Miethgesuch!
Per 1. Juli oder später wird e
an lebhafter Geschäftsstraße St. Ina
bert's gelegener geräumiger
Laden
auf längere Jahre zu miethen gesuch
Off. sub 60 an d. Exb. d. An—
Todes⸗Anzeige.
WVrerwandten und Freunden die schmerzliche Nachricht, daß unsere
liebe Frau, Mutter, Schwester und Schwägerin
Dorethea Woll, geb. Nunnold,
heute Morgen 10 Uhr nach langem Leiden, im Alter von 47 Jahren
sanft verschieden ist.
St. Ingbert, 17. Mai 1886.
Für die trauernde Familie:
Der tiefgebeugte Vater
IOh. WVoOII, Lackirer.
Die Beerdigung findet Mittwoch Morgen 9 Uhr statt.
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