Full text: St. Ingberter Anzeiger

Vermischtes. 
fMetz, 2. Juli. Bei Malroy wurde am 
Mittwoch die Leiche eines Soldaten vom 4. bayer⸗ 
schen Infanterie⸗Regiment aus der Mosel gezogen. 
ODb hier ein Unglücksfall oder Selbstmord vorliegt, 
wird die eingeleitete Untersuchung ergeben. 
FStraßburg i. E., 2. Juli. Das Reichs⸗ 
gericht in Leipzig hat den Prozeß wegen des Ta⸗ 
hzal ⸗Fabrikzeichens schwarze Hand endgültig zu 
Bunsten von Schaller und Bergmann und gegen 
die Tabaksmanufaktur entschiedeenn. 
r CGufgespießt.) In dem Dorse Weier 
zei Münster im Elsaß wurde dieser Tage ein junger 
Mann zu Grabe getragen, der den Tod auf eine 
furchtbare Weise fand. Derselbe fiel beim Kirschen⸗ 
brechen so unglücklich auf einen spitzen Rebpfahl, 
daß ihm der Pfahl über 30 Centimeter tief in den 
deib drang. Der Unglückliche, so zwischen Erde 
und Himmel schwebend, mußte zwei Stunden in 
dieser gräßlichen Lage verharren, bis endlich zufällig 
Jemand vorbeikam. Der bedauernswerthe Mann 
gab anfangs noch schwache Lebenszeichen von sich, 
wurde aber bald durch den Tod von den furcht⸗ 
haren Leiden erlöst. Er hinterläßt seine ihm erst 
vor 14 Tagen angetraute Gattin. 
rDarmstadt, 2. Juli. (Pfalz. Vlksz.) 
Im Landeszuchthause zu Marienschloß erschoß sich 
heute Vormittag, vermuthlich wegen eines körper⸗ 
liichen Leidens, der derzeitige Direktior der Anstalt 
Major z. D. Kattrein. Der Verstorbene war der- 
enige Hauptmann, welcher am 9. Dezember 1870 
nit 8 Offizieren und 534 Mann des 4. hessischen 
Infanterieregiments das Schloß ,Chambard“, wel⸗ 
hes von ca. 3000 Franzosen besetzt war, erstürmte 
ind dabei 4 Kanonen erbeutete und gegen 200 
Befangene machte. 
FStarnberg, 30. Juni. Am Freitag 
en 25. Juni war in Schloß Berg sdurch das 
Narschallamt, den Oberstaatsanwalt und den Ober⸗ 
misrichter Jehle die Inventuraufnahme. Dabei 
anden sich nach der „Donau⸗Zeitung“ in den ver⸗ 
chiedenen Schubladen und Fächern eine erstaunliche 
Renge von Brillanten und anderen Edelsteinen, 
tingen, Busennadeln, Uhren, Ketten und anderen 
Bretiosen, welche einen sehr beträchtlichen Werth 
jaben. Die Kommission glaubt, daß sich in Lin⸗ 
erhof; Schwanstein und⸗ den anderen Schlössern 
benfalls Mengen solch werthvoller Gegenstände vor⸗ 
inden werden. 
Die Gebeine Max Schneckenburger's, 
des am 3. Mai 1849 in Burghof verstorbenen 
dichters der „Wacht am Rhein“, werden am 7. 
zuli auf Veranlassung des Schneckenburger ⸗Denk⸗ 
nal⸗Komites, wie die „Neue Züricher Zig.“ be⸗ 
richtet, von Burgdorf nach Tuttlingen überführt. 
F Am 5. Juli wird in dem Kanton Luzern 
ind den Waldstätten nebst Zug und Glarus der 
500. Gedenktag der Schlacht bei Sempach festlich 
hegangen. Die Theilnahme an der Feier wird sich 
ndes nicht auf diese Kantone beschränken, vielmehr 
vird dieselbe einen allgemeinen Charakter tragen, 
es soll eine Erinnerung sein an jenes Ereigniß. mit 
velchem die Unabhängigkeitsbestrebungen der jugend⸗ 
lichen Schweiz gegenüber den österreichischen Her⸗ 
ogen einen entscheidenden Schlag geführt hatten. 
demgemäk wird in allen Kreisen des Schweizer- 
volkes gerüstet, um dem Erinnerungstag ein m 
lichst festliches Geprge zu geben. Zur Erienn 
an die Feier selbst wird im Stadtchen Sen un 
ein bescheidenes Denkmal errichtet, dessen du 
15,000 Francs betragen. — 
F Vor Kurzem ist in Paris eine Schrifth 
xduard Simon, betitelt · Kaiser Wl * 
und sein Reich“' erschienen. Der Autor fühit n 
stachweis, daß Kaiser Wilhelm es war, der idn 
eine Politik die Hegemonie Preußens und —8 
ands herbeigeführt habe. Er habe es bcene 
die für dieses Werk erforderlichen Männer zu find n 
Ohne Kaiser Wilhelm würde es nach dem vean 
keinen Bismarck geben. I 
f Hobart Casmanien, Australien), 1. Juli 
Gestern Abend gerieth etwa 20 Meilen von * 
zin Eisenbahn ˖ Sonderzug, der eine destinguirle Ge. 
ellschaft beförderte, aus den Schienen und wurde 
jertrümmert. Die Lokomotivführer und der Heijer 
vurden auf der Stelle getodtet, und mehrere Paffo· 
ziere erlitten Verletzungen, darunter der Premen 
minister von Tasmanien, Dr. Agnew, der Genetal. 
aowalt Mr. John Dodds, der Schazzmeister Mi 
William Henry Burgeß, und 6 Stadiräthe. 
Dienstesnachrichten. 
Bezirksamtsassessor Müller in Scheinfeld ist qu 
Ansuchen nach Neustadt a. H. versetzt und der Re 
zierungsaccessist von Chlingensperg in Frankentha 
zum Beztrksamisassessor in Griesbach ernannt worden 
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß. 
* — — — 
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Niederlage in St. Ingbert bei 
Frau Anna Treitz. 
Versteigernugs⸗ 
Bekanntmachung. 
(Auszug.) 
Freitag, den 18. August 1886, 
Vormittags 11 Uhr, zu St. Ingbert 
in der Wirthschaft von Julius Gre⸗ 
venig Wittwe, 
werden vor Philipp Kemmer, lgl. 
hayr. Notare im Amtsfitze zu St 
Ingbert, als hiezu ernannten Verstei⸗ 
gerungsbeamten, 
gegen 
Johaun Geyer, Puddler und dessen 
gewerblose Ehefrau Eva Fuhr⸗ 
mannß beisammen in St. Ingbert 
vohnhaft, Solidarschuldner, 
zur Vollziehung eines Beschlagnahme⸗ 
veschlufses des kgl. Amtsgerichts St. 
Ingbert, als Vollstreckungsgericht, vom 
5. Juni 1886, eingeschrieben in den 
Kegistern des kgl. Hypothekenamtes zu 
Zweibrücken am 12. Juni darauf in 
Band 605 Artikel 164, die folgenden 
zu diesem Zwecke beschlagnahmten Lie⸗ 
genschaften öffentlich zwangsweise in 
Figenthum versteigert, nämlich 
Steuergemeinde St. Ingberil, 
Besitz NRr. 130v73 
Plan Nr. 42432, (28110 Dez.) 
70 qm Fläche, worauf ein 
Wohnhaus mit Stall und Hof 
und Plan Nr. 42436, (37 810 
Dez.) 122 700m Acker auf Hobels, 
das Ganze gelegen in der Stadt 
St. Ingbert auf dem Höfchen, 
Haus Nro. 8 J. 
Die Liegenschaften kommen als ein 
Ganzes zum Ausgebote und es erfolgt 
der Zuschlag sogleich bei der Verstei⸗ 
gerung. * 
St. Ingbert, den 3. Juli 1886. 
der Versteigerungsbeamte: 
Kemmer, k. Notar. I 
— 
Warnung. 
Ich ersuche hiermit Jedermann meiner 
Schwester Eouise auf meinen Namen 
nichts zu borgen oder zu leihen, indem 
ich keine Zahlung für dieselbe leiste 
St. Ingbert, 5. Juli 18866. 
Marie NKiehl. 
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