war recht gut besucht. Der Verlauf war ein sehr
zefriedigender und legte Zeugnis ad von dem regen
xFifer, mit dem Dirigent und aktive Mitglieder dem
gesteten Ziele nachstreben. Das Progra mm um⸗
saßte 12 Nummern, darunter Compositionen von
Abt, Mendelssohn, Schubert, Beethoden und an⸗
deren hervorragenden Componisten. Der Vortrag
einzelner Piecen war ein geradezu mustergiltiger.
Die Chöre, Manner⸗ wie gemischte Chöre, wurden
rein, präzis und mit feiner Beachtung der Ton⸗
jJariezeichen gesungen. Besonders gefallen haben
zas hebliche Sold für Tenor „Der Neugierige“
—
. Alt resp. Tenor und Baß. Sehr angesprochen
hat auch die Nr. 9 des Programms Hochzeits⸗
narsch aus dem Sommernachtstraum“ für Violine
und Klavier von Mendelssohn. Die beiden Theile
des Programms wurden würdig eröffnet und ge⸗
chloffen mit vierhündigen Klavierpiecen. Der leb⸗
Jafte Beifall nach jeder Nummer bewies, mit welcher
hefriedigung das Gebotene aufgenommen wurde.
Nach Schluß des Konzertes hielt eine recht
gemuthliche Unterhaltung die Mitglieder/ noch eine
jute Weile in frohlichster Stimmung beisammen.
⸗St. Ingbert', 18. Juli. (Theater.) Die
jestrige Benefizvorstellung des Herrn Klein war
iemlich gut besucht. Aufgeführt wurde das Schau⸗
piel Carmen“. Gespielt wurde recht gut und
rnteten besonders die Trägerin der Titelrolle Frl.
Phil. Schroth. Fr. Ströͤhl als Zigeunermutter und
—A Jose reichsten Beifall. Auch die
uüͤbrigen Mitglieder verdienen alles Lob für ihre
ausgezeichnete Darsiellung.
In dem Konkursverfahren über das Ver⸗
mögen des Maurermeisters Pfleger von hier fand
im'9. Juli der allgemeine Prüfungstermin statt.
Nach einem Berichte des Konkursverwalters, Rechts⸗
mwalt Konig in Zweibrücken, winden einer Passiv⸗
nasse von circa 106,000 Mti. nur so viele Altiven
Jegenüberstehen, daß vielleicht 17 pCt. herausspringen
Banten, vieilleicht auch einige Prozent mehr.
I'Schnappach, 18. Juli. Am nächsten
Sonniage wird auf den preußischen Gruben des
Saargebietes das jährliche Bergmannsfest in alter
Weise wieder abgehalten. — Am verflossenen Frei⸗
age verunglüdte in der Grube Altenwald ein
Zergmann indem demselben auf bis jetzt noch un⸗
aufgeklärte Weise während der Arbeit ein Schuß
oodging, wodurch derselbe an den Händen und im
Befichte stark verletzt wurde.
Der Remonte⸗Ankauf, dann die Controle
zer Siuten in Verbindung mit der Prämiirung
zer Fohlen in den Remontezuchtbezirken
zerPfalz wird im Herbste l. Is. an den nach-
Hezeichneten Stationen und Tagen stattfinden: 18.
September cr. Haßloch in der Vorderpfalz, Remonte⸗
mmkauf, 20. September er. Kaiserslautern, Remonte⸗
intauf. Controle der Zuchtstuten, 21. September cr.
dandstuhl, Remonteankauf, 22. September cr.
Fichelscheiderhof, Remonteankauf, 23. September
R. Zweibrücken, Controle der Zuchtstuten und
Fohlenprämiirung, 24. Sept. cr. Zweibrücken, Re⸗
nonteankauf, 27. Sepiember er. Pirmasens, Re⸗
nonteankauf. Der Remonte⸗ Ankauf wird sich auf
3 6juhrige Reit⸗ und Artilleriezugpferde erstrecken.
s. Kaiserslautern, 12. Juli. Mit dem
deutigen beginnt die schriftliche Austrittsprüfung
in der kgl. pr. Lehrerbildungsanstalt dahier und
erstredt sich dieselbe auf die darauffolgenden Tage
zis einschließlich Freitag. Als Thema zum deut⸗
schen Aufsaß wurde gegeben: „Allzugroßes Glück
st eine Klippe.“
— Karserslautern, 12. Juli. Heute
Morgen begann die Auszahlung der 10prozt. Quote
in die Glaäubiger des Möser'schen Bankerotts. An
irca 800 Glaubiger werden vorerst 167. 000 Mk.
ausgezahlt.
Landau, 12. Juli. (C. Tgbl.) Wie
anverfroren heutzutage manche Verlagsbuchhändler
en Zeitungsunternehmern gegenüber auftreten und
welche Zumuthungen dieselben den Erpeditionen
der Zeitungen zu stellen wagen, davon wird uns
soeben wieder ein Pröbchen von einer Firma aus
Zaiserslautern. Dieselbe übersendet unserer Erxpe⸗
ition ein Inserat, welches — kompreß gesetzt —
inen Raum von 48 zweispaltigen Zeilen einneh⸗
men und hiernach für ein malige Aufnahme
den Betrag von 9,60 Mtk. kosten würde, zu dre i⸗
naliger Insertion und offerirt hierfür, nach er⸗
olgter frankirter Jusendung der Belege, ein Bild,
veiches jene Buchhandlung in eben diesem Inserat
Jem Pußplikum für 2 Mark — sage undh schreihe
wei Mark — offerirt, wobei sie Wiederverkäu⸗
ern überdies 50 Prozent Preiserlaß, bei Abnahme
echs solcher Bilder auch noch ein Freiexemplar
erspricht! Ob allein der Setzer für den Satz
enes Inserates mit dem Bilde als Bezahlung vor⸗
ieb nehmen würde, ist mehr als zweifelhaft. Ferner
ibersendet uns dieselbe Firma ein Inserat im Um⸗
ange von circa 25 einspaltigen Zeilen, für dessen
xeimalige Aufnahme im „Tagblatt“ dieselbe 10
Fxemplare eines Broschürchens offerirt, das fie dem
Jdublikum „gratis“ — nur gegen Einsendung von
30 Pfg. sür „Insertions“⸗ und Portovergütung
— anbietet! Das Traurigste bei der Geschichte
st, daß die Firma dies als selbstverständlich so
inver — froren thun kann, da sich leider immer
noch Verleger von Blättchen finden, welche auch'
ruf diese entwürdigende Offerte einzugehen bereit
ind. (Auch uns machte dieser Herr Verlagsbuch-
Jändler aus Kaiserslautern dieselbe Offerte, welche
vir seinen früher erhaltenen andern in den Papierkorb
jachfolgen ließen. Die Red. des St. Ingb. Anz.)
Vermilßchtes.
F Metz, 12. Juli. Bei der gestern beendeten
Wahl wurden in den hiesigen Gemeinderath statt
die bisher vier Deutsche, nunmehr zwölf Deutsche
zewählt; außerdem sind zwanzig Stichmahlen er⸗
orderlich. 7*
Metz, 12. Juli. Von der König Johann⸗
daserne am Friedhofthore wird soeben, Nachmittag
bUhr, der Ausbruch eines heftigen Brandes sig⸗
zalifirt.
F Straßburg, 12. Juli. Unter großer
Zetheiligung fanden hier gestern und vorgestern die
hemeinderathswahlen statt. Es wurden 9 Alt⸗
ꝛeutsche und 23 Altelsässer gewählt, außerdem
inden 4 Stichwahlen statt. Unter den Gewählten
efinden sich die Herren Bezirkspräsident Back, Bei⸗
seordneter Hochapfel, Cable und Lauth.
FKreuznach, 10. Juli. Ein kaiserlicher
hofbeamter aus Ems besichtete vor einigen Tagen
ie Ebernburg und den nach derselben führenden
Fahrweg. Man gibt sich hier der Hoffnung hin,
saß der Kaiser demnächst auf der Reise von
doblenz nach der Insel Mainau von Bingen aus
inen Abstecher nach der Ebernburg machen werde,
im die historische Stätte, auf der das Hutten⸗ Sick⸗
ngen⸗Denkmal errichtet werden soll, in Augenschein
u nehmen.
Der Zentralverband der Gustab⸗Adolf⸗
3tiftung macht bekannt, daß die diesjährige
40.) Hauptversammlung vom 7. bis 9. September
n Düsseldorf abgehalten werden solle und
adet Mitglieder und Freunde des Vereins hierzu
in. Anträge, welche zur Berathung gelangen
ollen, sind bis Mitte Juli beim Zentralvorstand
inzureichen. Diejenigen, welche auf der Versamm⸗
ung einen Vortrag zu halten wünschen, haben sich
eßhalb unter Bezeichnung des Gegenstandes ihres
hortrages bis spätestens 1. September bei dem
Zentralvorsiand der Gustav⸗Adolf⸗Stiftung in Leip⸗
zjig anzumelden.⸗
Frankfurt, 10. Juli. Vor sechs Wochen
raten don hier aus drei Kinder im Alter von 9,
10 und 183 Jahren eine Reise zu ihren Verwand⸗
en nach San Franzisko an. Bis Köln wurden
ie von hiefigen Verwandten begleitet, von dort ab
eisten sie alleii. Sie haben, wie das „Intell.⸗
gl.“ mittheilt, ihr Ziel wohlbehalten erreicht.
FWüzburg, 9. Jul. Die Untersuchung
iber die Katastrophe von Faulenberg wird durch
Iberamtsrichter Geißler, der als außerordentlicher
Antersuchungsrichter speziell für diesen Fall bestellt
vurde, geführt und ist bis jetzt gegen 9 Beamte
ind Bedienstete gerichtet.
FAugsburg, 10. Juli. Das Schwurgericht
zerurtheilte Franz Xaber Wörle aus Pentenhausen
vegen Ermordung seiner Frau zum Tode.
4 Eine Seifenfabrik in Schwabach hat
seuerdings eine ganz eigene Art von Reklame für
hr Fabrikat eingeführt. Sie verkauft eine Art
Gluͤcsseife“. Es werden in je 100 bezw. je 1000
disten je eine Anweisung über baare 100 Mark
jezw. 1000 M. eingelegt. Derjenige Empfänger,
velcher nun gerade diese Kiste erhält, in welcher
iese Anweisung sich befindet, ist zur Erholung des
detrages autorisietr. Wie nun aus Schwa—
zach mitgetheilt wird, ist eine solche Gratiszugabe
er Dienstmagd Anna Berger, in Dienst bei Herrn
daufmann Wechsler in Spalt zugefallen. Von
veiteren diesbezuͤglichen Anweisungen ist bis
keine erhoben worden. leh
F(Guür fünf.) In Zielenzig X
Maurergeselle infolge übermäßigen Essenge 4
jatte eine für fuͤnf Personen bestimmte Ma v b
n einer halben Stunde allein verzehrt. J
F Aus Koburg vom 7. Juli wird —T—
den: Eine Vorstellung in dem zum —28
hier anwesenden „Zirkus Holzmüller“ fand
Abend während der Abschiedsvorstellung ein d
zräßliches Ende. Ein Mohr mit einem —*
hiß wiederholte das stets mit großem Beifoll
zeigte Kunststück, daß er, mit den Füßen oben
der Spitze des steilen Zirkusdaches an Rin
zängend und mit dem Kopfe abwärts in der
chwebend, mit seinen Zähnen einen etwa zwö
ührigen Knaben an einem um dessen Lend
en ge·
chlungenen Gurt festhielt und in eine solche 8.
vegung setzte, daß der Knabe in rasender Ge.
chwindigkeit sich wie ein Kreisel um fich fe
xehte. Da mit einem Male durchzitterte n
sundertfacher Schreckensschrei die Luft. Der Gut
var geplatzt und der Kleine mit einem klatschenden
Herausch tief herab in die Manege gestürzt, aus de
r bewußtlos und aus dem Munde blutend hin⸗
veggetragen wurde.
7 Ein entseßzhiches Verbrechen
In Berlin hat ein 12jaͤhriges Madchen laut eigenn
heständnisses ein 3 jahriges Kind aus Habgie
nit voller Ueberlegung getödtet, indem sie es jim
Fenster eines 3. Stodlwerkes hinaus in den dof
warf. Die jugendliche Verbrecherin sagt, daß si
hdas kleine Mädchen, welches ein Paar golden
Ohrringe trug, auf der Straße getroffen habe,
Um in den Besit der Ohrringe zu gelangen, loche
ie das Kind in das Haus ihrer Muitter. Dott
jackte sie ihm die Ohrringe aus und beschloß, um
hre That zu verdecken, das Kind zum Flurfenfter
inauszuwerfen. Sie hat diesen Beschluß mit aller
Ruhe ausgeführt. Das Kind blieb mit zerschmet
ertem Schädel auf dem Platze liegen.
FGie Schulden der Stadt Berlin)
jelaufen fich gegenwärtig, nach Abzug der noch fefe
liegenden neuen 3 prozentigen 50 Millionen ⸗An⸗
leihe, auf 157 500 000 M., wovon in diesem Jahre
1e Millionen Mark zur Amorusation gelangen
werden. Auf den Kopf der Bevöllkerung Berlinz
ntfällt eine Schuldenlast von 111-2 112 M.,
während in Paris auf den Kopf 600 Mark und
in Wien 170 M. treffen. Die Amortisation und
Berzinsung dieser Schuldenlast werden vollständig
durch die Ueberschüsse der Gas⸗ und Wasserwerh⸗
und des Viehhofes ꝛc. gedeckt.
4Berlin. Das Komite, welches die Au
tellung für 1888 plante, hat das Projelt nach
dem ablehnenden Bescheid des Bundesraths aufge—
geben; es wird aber bald mit dem Plan fuüt eine
Ausstellung im Jahre 1891 oder 1892 hervortreten
F (GAnwartschaft auf einen Thron.
Ddie „Taägliche Rundschau“ in Berlin schreibt
„Den Tilel eines südafrikanischen Prinzen dan
iner unserer Landsleute, der Afrikareisende Di
döpfner, rechtmaäßig für sich in Anspruch nehmen.
Herselbe ist auf seinen Streifzügen durch den
dunkelen Erdtheil' einer schwarzen Moajestat näher
jetreten, die an dem deutschen Forscher dermaßen
ʒefallen fand, daß sie ihn als — Sohn —X
Vir kennen nicht die Familienverhalinisse diese
dollegen von King Bell. Sollte derselbe aher
inderlos sein oder werden, so kann der Fall ein—⸗
reten, daß unser Landsmann, der übrigens gegen
värtig in Berlin weilt, als Nachfolger des Konig
uf dessen Thron“ berufen wird.Es fragt sit
nur, ob Dr. Hoͤpfner es nicht vorziehen würd
deutscher Unterthan zu sein.“
7O diese Zoͤllner) Am Dienstag Nedh
nittag sollte auf dem Neustadiskirchhofe in Bremen
die Beerdigung eines Steinhauergehülfen stattfinden
velcher auch die Mitglieder der Bremer Steinhauer
nnung beizuwohnen gedachten. Wie üblich, mar⸗
chirten die Herten in Reih und Glied und zwat
rug ein Jeder zum ZeiVen des Beileids eine
chwarzen min weißen Bandern umwidelten Sutb
m der Hand, auf dessen Spihe eine Citrone be
estigt war. Als die Schaar beim Bundesthor—
Zelamt anlangte, wurde den Herren von den Ve
imlen bedeuten daß — die Tironen verzollt werden
nußten J lle Gegenvorstellimgen blieben fruchtot
ind erst nach langerem Debattiren wurde gestattn
ur Sicherheit, daß die fraglichen Trauercitrore
uuch wirklich wieder mitgebracht würden, eine RFeicht
nan zu bintetleden. Die Mart wurde devonin