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Zur geneigten Beachttungl
Versitfetung gegen Coöursrerlust
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Seit einiger Zeit verliert das Publikum an seinen sichersten und
besten Anlagepapieren jährlich viele Millionen, und zwar aus folgenden
Gründen:
Die meisten deutschen und auswärtigen Staatspapiere und Pfandbriefe, Eisenbahnprioritäten und andere
sichere Anlagewerthe haben einen Coursstand erreicht, der 100 o mehr oder weniger überschreitet. Es notixen z.
B. deutsche 4 ige solide Anlagewerthe durchschnittlich 104 9., *h dhige durchschnittlich 105 6060, 65 obige aus⸗
wärtige durchschnittlich 10613 o0 u. s. w. Von fast allen diesen Papieren wird jährlich ein- oder mehreremal ein
zewisser Betrag zur Rückzahlung mit 100 04 ausgeloost.
Sänmmtliche Besitzer der in dieser Weise ausgeloosten Nummern verlieren nun die Differenz zwischen
100 606 und dem gegenwärtigen Coursftande ihrer Papiere, also je nach den Umständen 4 bis 6 00, d. h. einen
Betrag, der oft den Zinsen eines ganzen Jahres gleichkommt. Die Gefahr, einen solchen Verlust zu erleiden,
wächst von Jahr zu Jahr, insofern die Zahl der im Umlauf befindlichen Obligationen von Ziehung zu Ziehung
geringer wird, während der auszuloosende Betrag dagegen bei ieder Ziehung auf Grund des vo rgeschriebenen Ver⸗
loosungsplanes sich vergrößert.
Um das bisher Gesagte an einem praktischen Falle noch besser zu erläutern, wählen wir als Beispiel:
einen Besitzer von Mk. 3000 Bamberger Stadt⸗Obligat. v. 1879. Diese Anleihe notirt jetzt ca. 1031.
uind es findet am 1. August er. eine Ausloosung mit 100 o6 statt, so daß alle Besitzeer, deren Nummern
in dieser Ziehung ausgeloost werden, einen Coursverlust von ca. Z1. 06 erleiden. Der oben angeführte
Besitzer von Mk. 3000 dieser Anleihe würde also, falls seine Nummern sich unter den ausgeloosten befänden
ca. Mk. 105 durch die Ausloosung verlierrn...
2. einen Besitzer eines Oesterreich. A00 1860er (500 fl.) Looses. Die nächste Ziehung dieser Loose
findet am 1. August statt und erleidet jeder Besitzer, dessen Loos in dieser Ziehung mit der Niete gezogen
wird, einen Verlnst von ca. 280 Mark.
Das unterzeichnete Bankhaus hat es nun unterommen, die Besitzer aller Anlag e—
Papiere, welche einer Verloosung mit Coursverlust unterworfen sind, von der Gefahr dieses
Verlustes zu befreien und zu diesem Zwecke in seinen Bureaux eine Verstcherungs-Abltheilung
einger ichtet. J
Die Versicherung gegen Coursverlust bei der Ausloosung geschieht in der Weise, daß der Besitzer die
Nummern seiner Stücke muͤndlich oder schriftlich mittheilt, wogegen ihm eine Versicherungs-Police Zugestellt
wird, durch welche das unte rzeichnete Bankhaus sich verpflichtet, im Falle der Ausloosnng die verloosten Obligationen
gegen unverlooste kostenfre i umzutauschen. Für die Versicheruug selbst ist eine Prämie zu entrichten, die nach der
Höhe des Risikos bestimmt wird und augenblicklich für die meisten Papiere &—10 Pfa. für jede Hundert Mark beträgt.
Für die oben angeführten Mk. 83000 Bamberger Stadt-Obligat beträgt z. B. die Versicherungsgebühr
s Pfennige pro 100 Mark und für ein Oesterreich. 5 o. 1860er (500 fl.) Loos pro Stück 3 Mark 50 Pfg.—
so daß der Besitzer der erwähnten Obligationen sich durch eine Ausgabe von 1 Mark 80 Pfge. gegen den oben
berechneten Verlust von ca. 105 Mark und der Besitzer eines Oesterreich. 5 . 1860er (500 fl.) Looses sich durch
die Ausgabe von 3 Mark 50 Pfge. gegen den Verlust von ca. 280 Mark schützen kann. Aebhnlich verbält
es sich bei der Versicherung aller übrigen Werthpapiere.
Alle weiteren Informationen werden von der Versicherungsabtheilung bereitwilligst ertheilt. Verzeichnisse
der in nächster Zeit zur Verloosung gelangenden Papiere nebst Angabe der Prämien sind ebendaselbst zu erhalten
und werden auf Wunsch franco übersandt.
Verlin, im Juli 1886. ———
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Strasse 13.
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