yagen i. W., 3. August. Eine dieser
n von einem tollen Hunde gebissene Frau
ue auf Kosten der Stadt, welche in der gest⸗
4 Stadtverotdnetensitzung bewilligi wurden,
paris zu Pasteur gereist, um fich impfen zu
ir Verlin 3. Aug. Ein Straßenbahn⸗
myfwagen ist am vergangenen Sonntag auf der
Grunewald⸗Zoologischer Garten mit einem
— 30 Personen besetzten Gesellschaftswagen zu⸗
ncigesoßen. Es gab 2 Todie und 6 schwer
wundete.
c Monstrediner für 2400 Personen findet
a Zenttal Hotel in Berlhin am 15. September
ßlich des Naturforscher ⸗Kongresses statt. Am
¶ September soll im Zentral⸗Hotel ein Natur⸗
Iqer Ball arrangirt werden.
1Paris 31. Juli. 53 Hauser des Werkes
zlatd La Madelaine, Gemeinde Saint Chauffrey
Het⸗s Alpen), wurden letzte Nacht ein Raub der
snmen. Der angerichtete Schaden beläuft sich
200,090 Francs.
Paris, 4 August. Das Zuchtpolizeigericht
Ale heute in dem Prozesse einer Anzahl Aktionäre
q Credit General Franqais gegen die Administra⸗
en dieses Instituts, Jules und Adolphe Berthier,
d den früheren Administrator Erlanger das Ur—
F— danach wurde Erlanger freigesprochen, Jules
Hathier wegen Vertheilung von fingirten Dividen⸗
n ju einjuͤhrigem Gefängniß und 3000 Franck
douße, Adolphe Berthier zu sechsmongtlichem
angniß und ebenfalls 3000 Francs Geldbuße
Antheilt.
Der franzöfische Luftschiffer F. L'ho ste
eg am Donnerstag Abend 1193 Uhr in
sabonrg in seinem neuen Ballon „Le Torpil⸗
ir auf mit der Absicht, über den Kanal nach
agland zu fliegen. Der Aftronom Joseph Man—
war sein einziger Begleiter. Der von L'hoste
fundene neue Steuerapparat, funktionirte vortrefflich
ud während der Fahrt sch!euderte der Luftschiffer
chein Torpedos auf vorüberfahrende Schiffe, um
e Nützlichkeit seines Ballons für kriegerische
wede zu demonstriren. Am Freitag Morgen
JuUhr 15 Minuten stieg der „Torpilleur“ unmeit
ondon nieder. Die höchste Höhe, die erreicht
zurde, war 3600 Fuß und die niedrigste Tempe⸗
vur betrug 7 Grad Centigrade. L'hoste und
langot beabsichtigen in kurzem eine Ballonfahrt
on CTherbourg nach Norwegen zu unternehmen.
(100 Geburtstag.) Am Sonnabend
idend wurde in einem Pariser Restaurant am
joulevard Saint⸗Germain der hundertste Geburis-
g des „ältesten Studenten“, des berühmten Che⸗
ets Chevbreul, in einem Kreise von Ver—⸗
rern und Freunden gefeiert. Der Jubilar wohnte
em Feste bei, aß, trank und plauderte vergnügt,
und sah nach der Versicherung Aller zum minde⸗
en so rüstig aus, wie sein 70jähriger Sohn, der
it kindlicher Ehrfurcht zu dem Vater aufblickte.
Die Könin Victoria hat ihr Bedauern
atruber ausgedrückt, daß ihre Unterthanen seit dem
ahte 1837 auf den Gold⸗ und Silbermünzen
wo Portrait einer jungen Frau mit lächelndem Ge⸗
hdie und reichem Haarschmucke sehen. Die Königin
eß den Bildhauer Böhm zu sich rufen und sagte
icsem: „Ich will die Nachwelt nicht täuschen,
ertigen Sie eine Medaille an, die eine alte Frau
it ernstem traurigen Gesichte darstellt, eine Frau,
eren Miene das moralische Leiden und die Unruhe
uzdrückt ob einer erdrückenden Verantlichkeit, die
die Vorsehung auferlegt.“
Die Offiziere des englischen Inge—⸗
neurkorps stellen jetzt Versuche mit dem von
zxic Bruce erfundenen Signalballon an. Derselbe
aus durchsichtigem Battist gefertigt, faßt 4000
ubikfuß Gas und enthält 6 Glühlampen, die voll⸗
ummen von dem sie umgebenden Gase isoliert und
uit einer auf dem Erdboden befindlichen Batterie
urch einen Draht, welcher zugleich als Leitseil
ient, verbunden sind. Wenn der Ballon 500
juß hoch schwebt, so sind die Lichterscheinungen
uf eine Entfernung von 16 englischen Meilen
im unbewaffneten Auge sichtbar und können nach
dorse'schet Art gegebene Zeichen so weit von
tuppenabtheilungen gesehen werden. Die Wich⸗
leit der neuen Erfindung für den Signaldienst
n Kriege liegt auf der Hand.
InWarschau hat eine bei einer Frau
orgenommene Haussuchung Kostbarkeiten zutage
efördert, die von einem vor elf Jahren bei
jem deutschen Kronprinzen verübten Diebstahl
errühren. Die Frau wollte die Sachen von einem
in Warschau lebenden preußischen Schlosser ge⸗
rauft haben. Auch dieser ist verhaftet worden.
FGundert Menschen ertrunken.)
Wie Wiener Blätter aus Bienie (soll wohl heißen
Bientina, ein kleiner Ort im Toskanischen an
»em BientinaSee gelegen) gemeldet wird, sturzte
daselbst vorgestern während der Abhaltung einer
Wohlthätigkeits-Lotterie im Badehause die dichtbe⸗
etzte Plattform der Badeanstalt ein, wodurch über
hundert Personen in den See fielen, welche sämmt⸗
ich den Tod in den Wellen erlitten haben sollen.
die Zahl der Ertrunkenen ist bisher noch nicht
zenau festgestellt. Ueberdies gab es mehrere schwere
Verwundungen. Die Frau eines Majors erlitt
einen Beinbruch und starb in Folge einer Ampu⸗
ation, die sofort vorgenommen werden mußte.
Mehrere Offiziere, die sich am Rettungswerk bethei⸗
igten, haben ebenfalls Verwundungen davongetragen
FTheaterbrand. Ueber den Brand in
dem indischen Theater der Stadt Tinnevelly
iegt jetzt eine weitere Mittheilung vor, die besagt,
in dem Theater hätten sich 4 -500 Zuschauer be⸗
iunden, und da die Thüren nach Innen gingen,
so konnten sie bei dem Andrang nicht geöffnet
werden. 70 Personen büßten ihr Leben ein und
30 andere wurden verwundet, viele unter ihnen
ichwer. Es heißt, daß Brandstiftung vorliegt.
Newyork, 31. Juli Der Gouverneur
des Territoriums Utah, Herr Caleb W. West, hat
eine Proklamation erlassen, in welcher er die sozi⸗
ilen Uebelstände im Territorium Utah schildert auf
die Uebergriffe der Mormonen hinweist und dringend
dor der Auswanderung nach Utah warnt. Zu dieser
Warnung fühlt fich der Gouverner veranlaßt, weil
die Mormonen nicht nur in allen Theilen der Ver.
Staaten, sondern auch im Auslande von Missio⸗
naären unterhalten, welche Leute zur Auswanderung
aach Utah verleiten.
F Der belgische Advokat und Abgeordnete
Vandersmissen, der bekanntlich wegen Er—
nordung seiner Gattin zu fünfzehn Jahren schweren
derkers verurtheilt wurde, wird ebenso wie einige
andere, durch ihre Prozesse bekannt gewordenen
Männer aus der Brüsseler Gesellschaft demnächst
noch einnial abgeurtheilt werden. Der Belgische
dafsationshof hat nämlich die drei Urtheile, welche
das Geschworenengericht von Brabant kürzlich gegen
den Abg. Vandersmissen wegen Mordes, gegen de
Band und de Lannoy-Dandelin wegen Vergehens
im Amt und Fälschung (es handelt sich um den
hekannten Erbschafisschwindel) und gegen Defuis⸗
eaux wegen Veröffentlichung des „Volks Katechis⸗
nus“ gefällt hatte, verworfen. Als Grund, für
die Verwerfung wird angeführt, daß ein Mitglied
»es Geschworenengerichts nicht die Qualifikation als
helgischer Staatsangehöriger hatte.
fNew⸗NYork, L. August. Ein ungewöhn⸗
iches Unglück hat sich vorgestern Abend bei Sandy⸗
sook ereignet. Die 25 Tons haltende Yacht „Sarah
Fraig“ — so meldet der „Standard“ — war mit
iner Gesellschaft von 11 Damen und Herren an
Bord aus Philadelphia herübergekommen. Das
Wetter war so ruhig, daß die Gesellschaft auf Deck
peiste. Gegen Sonnenuntergang fielen einige
Regentropfen und da der Kapitän glaubte, daß ein
Jewöhnlicher Windstoß bevorstehe ließ er die Segel
inziehen. Während die Matrosen hiermit beschäf⸗
igt waren, brach ein furchtbarer Sturra los,
velcher mit einer Geschwindigkeit von 110 Km.
jer Stunde raste und als er die Yacht traf, die⸗
elbe umwarf. Jedermann an Deck wurde ins
Wasser geschleudert, während 6 Damen und 1 Herr,
velche beim Beginne des Regens sich in die Cabine
zegeben hatten, dort eingesperrt wurden, ohne Hoff⸗
nung auf Entrinnen. Nach verzweifeltem Kampfe
nitlden Wogen gelang es den ins Wasser Ge⸗
allenen, an das Wrack zu kommen, wo sie von
nächtigen Hagelkörnen gepeitscht wurden und gegen
zigantische Wochen anzukämpfen hatten. Das
Schrecklichste für die draußen Befindlichen war aber
das Hülfegeschrei und Scharren der Eingesperrten.
Das letzte Lebenszeichen kam von einer Dame,
velche ein Fenster eingeschlagen zu haben scheint,
iber wegen der Eisenstangen nicht hinauskonnte
ind daher in der Cabine ertrank. Einige Schiffe,
velche das Unglück bemerkt hatten, kamen heran
ind nahmen verschiedene von der Mannschaft der
zerunglückten Yacht auf; die Herren weigerten sich
aber, das Weack zu verlassen, so lange noch die
jeringste Hoffnung auf Rettung der Eingeschlossenen
var. Es war leider nicht moͤglich, eine große
Deffnung in die Yacht zu schlagen, und nach
einer Stunde war Alles still. Dann wurde die
HYacht von einem Schiffe ins Schlepptau genommen
ind an die Küste bugsirt, wo ein Taucher die
deichen herausbrachte. Die verunglückten Personen
varen, wie der Taucher feststellte, nicht ertrunken,
'ondern erstickt. Mehrere der verunglückten jungen
damen waren die Bruute der Herren, welche an
Deck waren und gerettet wurden.
F In den Kreisen der Washingtoner
Besellschaft erzahlt man sich, Frau Cleveland, die
harmante junge Gemahlin des Präsidenten, dringe
in ihren Gatten, sich zum zweiten Male für das
Präsidentenamt nominiren zu lassen. Der Wunsch
der Frau Präfidentin, vier Jahre länger die „erste
Dame des Landes“ zu sein, ist ein recht begreif⸗
licher, dürfte aber Herrn Clevelaud doch sehr unge⸗
legen kommen. Nach seiner Nomination für das
Prasidentenamt, zu einer Zeit, wo er nicht an's
Heirathen dachte, erklärte er, ein sogenannter „Ein⸗
Termin-Mann“ zu sein und als solcher sich nur
einmal für das höchste Amt der Republick wählen
assen zu wollen. Gerade diese Erklärung sicherte
hm so manche Stimme. Soll er nun sein damals
zegebenes Versprechen brechen oder soll er seiner
hübschen Gemahlin die Erfüllung ihres Lieblings-
vunsches abschlagen? Letzteres ist gar nicht denk⸗
har — das werden mit Herrn Cleveland alle Ehe⸗
männer Amerikas einsehen.
Golz zähe zu machen.) Der „Wood⸗
vorter“ erwähnt eines neuen Verfahrens, Holz
zähe zu machen, mittelst dessen das Tannenholz so
zäh gemacht werden kann, daß es eines Meißels
bedarf, es zu spalten. Dies Resultat wird dadurch
erreicht, daß das Holz erst mit Dampf behandelt
und dann einem Drucke auf die Enden ausgesetzt
wird, wobei die Fasern in eine kompalte Masse
zusammengedrückt werden. Diejenigen, welche mit
diesem Verfahren bereits Experimente angestellt
jaben, sind der Ausicht, daß Holz um 75 Prozent zu⸗
ammengedrückt werden kann, und daß man manche
dolzart, die man jetzt noch füc untauglich z. B.
zum Wagenbaue ansieht, auf solche Weise wertvoll
nachen könnte. was um so wichtiger ist, als bestes
kẽschen⸗ und Hickory⸗Holz so rasch verbraucht wird,
daß in Bälde irgend ein Ersatz dafür aufgefunden
wecden muß.
Marktberichte. WV
e Ensheim, 5. August. Viktualienmarkt. Butter per
/3 Kilo 1 Mk. 10 Pf. Eier per Dutzend 70 Pf. Kar⸗
gfeln gyr 50 Kilo 3 M. — Pf. Kraut per Kopf —
is — Pf.
Zweibrücken, 5. August. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
malienmartt.) Weizen O M. — Pf. Korn 7 M. 17 Pfr
Zerste zweireihige d M. — Pf., vierreihige d M. — Pjf.
Spelz 0 M. — Pf., Spelzlern — M. — Pf., Dinke.
— W. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf. Hafer O0 M.
— Pf. Erbsen O M. — Pf. Wicken O M. — Pf.,
deu3 M. 50 Pf., Stroh JQual.2 M. 40 Pf., II. Qual.
2 M. — Pf., Kartoffeln? M. — Pf., Weißbrod 1/ Kilo
50 Pf., Kornbrod 3 Kilo 80 Pf. Gemischtbrod 8 Kils
75 Pf., paar Weck 90 Gr. s Psf., Rindfleisch J. Qual.
54 Pf. 11 Qual. 48 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammel⸗
leisch 50 Pf., Schweinefleisch 50 Pf. Wein 1 Liter 80 Pf.
Bnier 1 Liter 24 Pf. Butter /3 Kilogr. O M. 90 Vi.
kur die Nedaftion veranimartlich: F. XR. Demeßz.
Karlsruher 4 pCt. Stadt⸗Partial⸗Obligationen
von 1880. Die nächste Ziehung sindet zAnfang
August statt. Gegen den Coursverlust von ca. 3 pCt.
»ei der Ausloosung übernimmt das Bankhaus Carl
steuberger, Berlin, Franzoͤsische Straße 13, die
Bersicherung für eine Prämie von 6 Pf. pro 100
Mark.
Technikum Mitweida in Sachsen, die
ilteste und deshalb besuchteste derartige Fachschule,
zeginnt Mitte Oktober den Winterkurs. Sie zerfällt
) in eine Maschinen ⸗Ingenieur-⸗Schule, zur Aus⸗
ildung von Ingenieuren und Konstrukteuren für
Maschinen- und Mühlenbau, von künftigen Fabri⸗
anten aller Branchen, zu deren Betrieb maschinen⸗
echnische Kräfte nöthig sind; b) in eine Werlmeister⸗
Schule, zur Ausbildung von Werkmeistern, Zeich—⸗
nern, Monteuren für Maschinen und Mühlenbau,
owie von künftigen Besitzern' kleiner mechanischer
Werkstätten, kleiner Mühlen, Bauschlofsereien u. s. w.
Die gegenwärtige Frequenz beträgt 585 Schüler
aus allen Welttheiien. Programme erhält man
jederzeit gratis durch Direktor K. Weitzel in Mitt⸗
weida in Sachsen.