Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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a St · Jugberter Anzeiger? erjcheint wochentlich fuufmalr Am wrontag, ODienstag, Donnerstag, Samstag und Sountag; 2mal wöoͤchentlich mit Unterhaltungs⸗ 
latt und Sonntags mit Sseitiager illustrirter Beilage. Da Blatt kostet vierteljahrlich 1 AM 60 4 einochließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1I.)x 75 4, einschließl 
4 gustellungsaebũhr. Die Einrückungsgebüher tar die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt 21 Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalaischen und solchen 
uf welche die Eryedition Auskunft ertheilt, 15 4. NMeclamen 30 —. Bei 4maliger Enruckung wird nur dreimalige berechnet. 
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Samstag, 30. Januar 1886. 
7 Jahrg. 
Bestellungen 
auf den 
‚„St. Ingberter Anzeiger“ 
für die Monate 
Februar und März 
eme fortwährend an: die Postanftalten, die 
sostboten, die Umträger und 
Die Expedition. 
— 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
— Zur Stellung der pfälzischen Bren— 
nwer in der Monopolfrage wird der „Zw. Ztg.“ 
on sehr geschätzter Seite aus München Folgendes 
zeschrieben: „Mit Befriedigung wurde die Nach⸗ 
icht entgegengenommen daß die pfalzischen Brenner 
zrundsätzlich dem Monopol zustimmen und nur im 
zinzelnen dem 8 23 des Entwurfs entgegentreten. 
zs ist ja begreiflich, daß die Brenner, wo es sich 
im ihre wichtigsten Interessen handelt die Hände 
ucht in den Schooß legen. Aber die Besorgnisse, 
venigstens in so hohem Grade, waren jedenfalls 
erfruͤht. Denn der Entwurf des Reichs-Monopol⸗ 
Hesehes bietet noch kein richtiges Bild von der der- 
instigen Stellung der baherischen Brenner unter 
er Herrschaft des Monopols. Es kommen ja da⸗ 
u noch die bayerischen Sonderbestimmungen, deren 
lufgabe es sein wird, die Interessen unserer hei 
Jaihlichen Brenner zu schützen. Völlig außer allem 
zweifel steht schon jetzt, daß in dieser Richtung 
iwas geschehen und daß es dahin gebracht werden 
oird, daß die bayerischen Brenner auch bei ihren 
esonderen Verhältnissen unter dem Monopol wer 
en bestehen und weiter arbeiten können. Vor 
denntniß dieser bayerischen Landesbestimmungen 
aßt sich aber rin ruhiges Urtheil durchaus nicht 
iiden. Also keine übertriebenen Besorgnisse! Es 
st jetzt schon gewiß, daß den bayerischen Brennern 
nit Zuschüssen, oder Aehnlichem der Art, was den 
Zreis des Branntweins betrifft, unter die Arme 
— sie auch unter dem 
Nonubpol weiter arbeiten können. Deßhalb ist es 
war wohl gerechtfertigt, auf den nachtheiligen 8 
8 hinzuweisen, aber im Uebrigen ist es wohlge⸗ 
han, das Weitere getrost abzuwarten. Dabei ist 
zuf der auderen Seite nicht außer Acht zu lassen, 
aß ohne Monopol die norddeutsche Ueberproduktion 
ins in einem Maße überschwenmen wird, daß die 
üddeutsche Brennerei es gar nicht aushalten kann.“ 
— Bei der in Ingolstadt, wegen Berathung 
iber das Branntweinmonopol stattfindenden bayeri— 
chen Brennerversammlung, werden die pfälzischen 
grenuer durch Herrn Geitner vertreten sein. 
— Nach der von der Forstbuchhaltung der 
stegierung der Pfalz gemachten Zusammenstellung 
des in sämmtlichen Staats-, Gemeinde- und Privat- 
Baldungen unseres Regierungshbezirkes erlegten 
Viuldes wurden vom 1. Juni 1884 bis dahin 
885 zur Strecke gebracht: 131 Sauen, 3188 
dehböcke. 1 Auerhahn, 35 Hoselhühner, 1128 Fa⸗ 
auen 51384 Hasen, 2023 Lapius, 28608 Reb— 
uhner, 1031 Wildenten, 501 Waldschnepfen, 423 
zekassinen, 1777 Füchse, 91 Edelmarder, 142 
Zteiumarder, 9 Wildkatzen, 59 Fischottetn, 115 
Hachse, 139 Ilnss,, zusammen 90,799 Stück, 
pealch einen Werth von rund 800,000 Mark dar⸗ 
tellen. 
2 Blieskastel, 28. Januar. Bei Herrn 
daps dahbier wurde heute Nachmittag ein Arbeiter 
on dem Riemen der Dampfmaschine erfaßt und 
ach oben g'eschleift. Obgleich arztliche Hilfe sofort 
ur Stelle war ist der junge Mann bis jetzt be— 
oußtlos. 
— Bedesbach a. Glan. Am Mühlteich, 
ahe dem Sulzberge hiesigen Bannes, wurden 
üher von dem verstorbenen Adjunkten Emrich von 
zschenau am Gian Kohlen zu Tage gefördert, 
lein die Bergwaässer nahmen überhaud und der 
Nann wollte die Mittel nicht anwenden, um die— 
lben wegzuschassen, w ßhalb die Ausbeutung des 
Berkes unterblieb. JIcrtzt arbeitet eine süddeutsche 
Besellschaft probeweise unter einem Schichtmeister 
mit hiesigen und fremden Bergarbeitern an der 
Mufräumung der Grube und es sollen bis Frühjahr 
die nöthigen Hilfsmaschinen kommen und viele Ar- 
zeiter eingesfellt werden. Das Grubenfeld erstreckt 
ich von Bedesbach aus durch den ganzen Sulzkopf 
ind würde bei Welchweiler etwa in die tiefer liegenden 
dohlenflöße des Glangebietes münden. 
— Landau, 28. Januar. Die in der 
zekannten Trottoirfrage verurtheilten Hausbesitzer 
Jaben Revision zum k. obersten Landesgericht in 
Munchen angemeldet. 
— Edenkoben. Gecschäftsagent Lintz ließ 
m vorigen Jahre eine Versteigerung von Kieid- 
ingsstücken ausschreiben, welche Versteigerung auch 
m November desselben Jahres in der Wirthschaft 
„Zur Linde' hier stattfinden sollte; dieselbe verlief 
edoch Mangels entsprechenden Gebotes resultatlos. 
das kgl. Rentamt fand in dem Vorgehen des 
herrn Lintz eine Zuwiderhandlung gegen das Ge— 
etz über die Besteuerung des Gewerbebetriebes im 
Umherziehen und belegte deuselben, weil er ohne 
»orherige Einholung eines Steuernachweises und 
hne vorherige Anmeldung des Wanderlagers bei 
er Gemeindebehörde Waaren im Versteigerungs⸗ 
vege feilbot, mit einer Strafe von 199 Mark 55 
Pfennig. Gegen den diesbezüglichen Strafbeschluß 
»eantragte Herr Lintz die gerichtliche Entscheidung 
ind erwirkte auch bei dem Schöffengericht hier ein 
treisprechendes Urtheil. Gegen dieses Urtheil erhob 
der Vertreter des kgl. bayerischen Aerars Berufung 
und wurde Herr Lintz auch mit Rückficht anf das 
Beweisergebniß in zweiter Instanz durch die Straf⸗ 
ammer des kgl. Landgerichts Landau zu der vor—⸗ 
rwähnten Strafe und den nicht unbedeutenden 
dosten verurtheilt, wogegen jedoch der Vertheidiger 
)»es Herrn Lintz Revision zum Oberlandesgericht 
Nünchen einlegte und zwar unter hauptsächlicher 
Zugrundelegung der weitgehenden Entscheidungs⸗ 
ründe des schöffengerichtlichen Urtheils. Das 
Iberlandesgericht München hat nun in einer seiner 
üngsten Sitzungen die Revision als unbegründet 
ingenommen, die dem Urtheile der Strafkammer 
»es kgl. Landgerichts Landau zu Grunde liegenden 
Feststellungen aufgehoben und die Sache zur ander⸗ 
veitigen Verhandlung und Enischeidung an das 
Berufungsgericht zurückverwiesen. (Ggw.) 
— Haßloch, 27. Januasr. Gestern wurde 
sierselbst ein Handwerksbursche, wahrscheinlich in 
Jusübung seines „Fechter-Berufs“ ergriffen, gegen 
Uhr in Numero Sicher gebracht. Als um 10 
lhr das Wachpersonal die Zelle revidirte, fand 
nan dieselbe von dichtem Qualm erfüllt und den 
Inhaftirten erstick vor. Der Unglückliche hatte das 
n der Zelle befindliche Stroh seines Nachtlagers, 
— in verbrecherischer oder selbstmörderischer Absicht? 
— wahrscheinlich selbst angezundet. Oder sollte 
in Unfall oder eine bloße Unvorsichtigkeit vorliegen? 
— Deidesheim, 26. Jannar. Auf eine 
yor einigen Tagen an das hiesige Bürgermeisteramt 
zelangte Petition, Abschaffung der Bierpressionen 
etreffend, wurde in heutiger Stadtrathesitzung im 
Zinne der Petenten entschieden Somit werden 
vir hoffentlich in unserer Stadt die so vielfach 
erschmähten Bierpressionen bald los werden. Ver— 
dient Nachahmung. 
— In 32 Gemeinden des Bezirks Germers— 
deim ist der Ausschank von Bier mittelst An— 
vendung von Bierpressionen durch ortspolizellich 
Vorschrift verboten. 
Deutsches Reich. 
München, 28. Jan. In der heutigen Sitzung 
ex Abgeordnetenkammer beantwortete Minister 
died. die Interpellation Kopp wie folgt: Wenn 
et Gesetzentwurf, Branntweinmonopol betreffend, 
Jeiner Gestalt aus dem Reichstag hervorgeht, 
Alche dessen Einführung in Bayern als wünschens- 
erth oder nothwendig erscheinen läßt, werde die 
ayerische Regierung in Hinblick auf die Versailler 
jetträge erst den Landtag darüber sich vernehmen 
assen. — Der Antrag Hafenbrädl betr. Wegfall 
a fiebenten Schutjahres wurde in namentlicher 
jbstimmung mit 69 gegen 64 Stimmen ange— 
onmen. Minister Lutz sprach dagegen Konserva— 
de, Linke, Gagern und Ruppert auch dagegen. 
Zerlin, 27. Jan. Die WahlprüfungsKom 
assion des Richstages hat heut? die Wahl des 
sogeordneten Richter in Hagen beanstandet und 
war auf Grund eines Wahlprotestes wegen Auf 
zung einer sozialdemokratischen Wähleryersammlung. 
GSr. Zig) 
Berlin, 27. Jan. Die Reich tagskommission 
ahm in der Schlußabstimmung die Nord Ofttsee— 
danal- Vorlage nebstt dem Antrag an, wonach die 
tarif-Festsetzung durch Gesetz erfolgt. 
Berlin, 27. Januar. Die Ausschüsse des 
zundesraths haben den Antrag Bayerns, betreffend 
ie Ausschließung der Eisenbahnwaggons und Loko⸗ 
notiven von Pfändung, angenommen. 
Ausland. 
Wien, 27 Jan. Nach einer Meldung aus 
lonstantinopel sollen folgende Punkte zwischen der 
Fforte und dem Fürsten Alexander bereits 
ereinbart sein: Der Fürst wird auf fünf Jahre 
um Vertreter des Sultans in Ostrumelien ernannt. 
za der Fürst nicht in Philippopel residieren darf, 
ernennt der Fürst einen bulgarischen Gouverneur, 
delchen der Sultan genehmigt. Der Fürst wird 
im Mussir ernannt und darf als Kavallerie General 
en Kalpak anstatt des Fez tragen. Der Fürst 
egiot sich nach Konstantinopel behufs Huldiaung. 
zin türkisches Bataillon garnisonirt in Burgas 
ater Befehl des Fürsten Dieset verzichtet auf 
ie Rhodopedörfer und verspricht pünktliche Tribut⸗ 
hlung. Noch nicht erledigt sind des Fürsten 
rorderungen betr, die Einführung der bulgarischen 
zerfassung in Ostrumelien und die Vereinigung der 
strumelischen Miliz mit der bulgarischen Armee 
)ex Sultan will nur eine Revision des Statuts 
ewilligen und lehnt den zweiten Punkt ab. — 
delidow notifizierte der Pforte, Rußland kösnne die 
erdrängung seiner Präbponderanz auf der Balkan— 
albinsel durch eine andere Macht nicht dulde 
(Fr. Zig)