Auszeichnung die Feldzügge von 1866 und 1870 
durchgemacht und auf dem Schlachtfeld zu Kissingen 
den Max⸗Joseforden, sowie in Frankreich das Eiserne 
Kreuz sich verdient hatte, bei dem verstorbenen 
Zönig in Ungnade gefallen wegen — eines un 
zlücklichen Trinkspruches. Als er im Jahre 1873 
mit seinem Regiment in Saargemünd lag, wurde 
der Geburtstag des Königs Ludwig mit Parade 
und einem Mahl gefeiert, bei welchem außer den 
Offizieren dieses Regiments auch preußische Offi— 
ziere, sowie die Honoratioren der Stadt anwesend 
waren. Egloffstein, der tapfere Degen, der freilich 
das Schwert besser zu führen versteht, als das 
Wort, brachte als Regimentskommandeur den Toast 
auf den Koͤnig aus, dem er die gefährliche Spitze 
gab: „Es lebe Se. Majestät, der treueste Vasall 
des deuischen Kaisers!“ Irgend ein dunkler Ehren⸗ 
mann schickte eine Notiz von dem Vorkommniß an 
—00— 
legenheit natürlich nicht entgehen ließ, den „Preu⸗ 
zen“ Egloffstein nach seiner Weise zu beleuchten. 
Man kennt die Empfindlichkeit des verstorbenen 
Zönigs in diesem Punkte. Nachdem er Kenntniß 
von dem Vorgang erhalten, gab er sofort Befoehl, 
den unglücklichen Redner zu pensioniren. Keine 
Entschuldigung, keine Zurechtstellung des Sachver⸗ 
halts, teine Berufung auf Patriotismus und treu— 
bewährte Anhänglichkeit an das Königshaus konnt: 
Sen Zorn des Königlichen Herrn beschwichtegen. 
F (Edenkobener Lotterie) „Wie bei 
der J. Coslecte wurde auch bei der II. Collecte 
zurch die Firma A. u. B. Schuler in München, 
der volle Reinertrag von 100.000 Mark doer Kirch⸗ 
ingeschmälert zugeführt.“ 
— (Der Haupttreffer der Edenko— 
hener Lotterie.) In einem bekannten Re— 
daurant erheiterten sich vergangene Woche einige 
Münchener Künftler beim Kartenspiele. Um einen 
in störender Weise sich herandrängenden Kolporteur 
loszuwerden, entnahmen demselben zwei Personen 
der Gesellschaft, ein hiesiger Kunstmaler sowie ein 
tollege desselben aus Frankfurt a. M., zusammen 
ein Edenkobener Loos, knüpften jedoch die scherz— 
hjafte Bedingung daran, daß der Haupitreffer aus 
dieses Loos fallen müsse. Der Händler, auf den 
Scherz eingehend, versprach die Erfüllung diesen 
Bedingung und merkwürdiger Weise traf dessen 
Verheißzung zu. Das gemeinschaftlich gekaufte Loos 
ster. 86,400 gewann den Haupttreffer zu 40,000 M. 
fLeipzig, 283. Nov. Wie das „Leipziger 
Tageblan mittheilt, verurtheilte das Schwurgericht 
die Rädelsführer der Sozialisten Demonstration vom 
26. September wegen Aufruhrs: Arbeiter, Schu⸗ 
mann zu 4, Kißler zu 212, Thenert und Pölmann 
zu je 2 Jahren Zuchthaus. 
F Zürich, 22. Nov. Der belannte Histo— 
ihr Johannes Scherr, Plrofessor am hiesigen 
Polytechnikum, ist gestorben. 
F Madrid, 21 Nov. Wie man aus du— 
pana auf Cuba hierhermeldet, wurden 82 Persehn 
infolge von Veruntreuungen an der cubanischen 
Staatskasse verhaftet. Der gestohlenen —8 
konnten die Behörden nicht wieder habhaft werde 
— Des Weiteren wird aus Cuba depeschitt, d 
der Streik der Cigarrenarbeiter in Havang endig 
beigelegt ist. 
ꝓ Ein sensationelle Meldung kommt aus u 
seren Colonien in der Südsee. n, 
Depesche des Landeshauptmannes von Kaiser 
helmsland (Neu⸗Guinea), Herrn v. Schleinitz — 
folge ist am Huon-Golf Gold gefunden ann 
ob die Quantität des aufgefundenen edlen Metalle 
eine große ist, läßt sich aus der erwähnten —* 
nicht beurtheilen. Vielleicht, daß da ein Deutsche 
Californien in der Südsee entsteht! 
— — — — 
Far die Redaltion verantwortlich: F. XR. Demeß 
— ——— 
— — — —— — — —— — 
Sächsische 4 pCt. Gtaats-Anleihe vor 
1852/68. Die nächste Ziehung findet am 6. De 
jzember statt. Gegen den Coursverlust von ca. 41, 
pgt. bei der Ausloosung übernimmt das Banthau— 
Carl Neuburger, Berlin, Französische Straß 
13, die Versicherung für eine Prämi von 6 pPf 
yro 100 Mark. 
Vertragsmäßige Gecschäfts-Anzeige. 
Wiederversteigerung. dabe mich hier als 
Dienstag, den 14. Dezember st 
1886, des Nachmittags 46 Uhr, zu D i en tm ann 
—A iedergelassen und halte mich dem ver⸗ 
Zohnerth. wird gegen Raria Heib, hrl. Publikum, wie auch den HO 
Jewerblose Eheftau von Johanu Luck, steisenden zut Besorgung und Aus 
Schmelzarbeiter, beisammen in Hasel ünften jeder Art unter strengster Dis— 
pohnend, wegen Nichtbezahlung des Lretion empfohlen. 
Erwerbspreises vertragsmäßig zu Ergebenst 
Figen wieder versteigert: Wilhelm Erb. 
Steuergemeinde Hasel: 
Plan Nr. 459*2, 5810 Dez. ⸗ 
2 a Fläche, worauf ein Wohn⸗ 
daus mit Stall, Hofraum und 
Bärtchen, gelegen im Orte Hasel 
auf der Haide neben Jacob Heib 
und Johann Heib. 
St. Ingbert, 24 November 1886. 
SBemmer, k. Notar. 
Todes-Anzeige. 
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren innigst geliebter 
Sohn, Bruder, Schwager, Neffen und Onkel 
Gustav Uhl 
nach längerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbsakramenten, im 
26. Lebeusjahre, gestern Abend 227 Uhr zu sich zu rufen. 
— Dies Verwandten, Freunden und Bekannten mittheilend, bitter 
um stille Theilnahme 
Die tieftrauernden Hinterbliebenen 
J. Uhl jr und Familie. 
St. Inabert. 24. Nov. 1886 
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ingetroffen. 
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Einige Urtheile der Presse: 
Vossische Zeitung (Berlin). Der Für's Haus (Dresden). — 8elbst 
Verlag von F. Gebhardi in Berlin ler faulste Backfisch wird Lust zu 
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