Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
er „St. Iugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ 
lat und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 A 60 A einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 H, einschließlich 
d A Zustellungsgebühzr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der VPfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I3 H, Reklamen 80 A. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
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Donnerstag, 2. Dezember 1886. 
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21. Jaurg. 
Seite und am Knie davontrug und ihm 3 Finger 
B estellungen der rechten Hand abgefahren wurden. Der Schwer⸗ 
auf den herwundete klagt auch über heftige Schmerzen in 
—* 4 der Herzgegend. Der Unglücksfall fordert das 
„St. Ingberter Anzeiger iefste Mitleid um so mehr heraus, als Hr. Mat⸗ 
ür den Monat inger Vater von 6 oder 7 Kindern ist. — Wie 
ins mitgetheilt wird, trifft den betr. Lokomotiv⸗ 
ührer nicht die mindeste Schuld. 
— Wegen Beleidigung des Prinz⸗Regenten soll 
gjegen das in Kaiserslaustern erscheinende „Pfälz. 
VBolkshlatt“ Untersuchung eingeleitet sein. 
— In Zeiskam sind wegen der dort herr⸗ 
chenden Masern, Röteln, Frieseln, und Diphtheritis 
ämmtliche Schulen auf vorläufig 14 Tage geschlossen 
worden. 
— Nach der letzten Volkszählung 1. Dezember 
1885, haben die pfälzischen Bezirksämter 
olgende Bevölkerungszisser, Käiserslautern 75,241 
list gleichzeitig das größte Bezitksamt im König⸗ 
reich Bayern,) Neustadt 72,813, Zweibrücken, 
65,149, Landau 61.489, Germersheim 53,066 
homburg 52,899, Ludwigshafen 51,923 Kirchheim⸗ 
holanden 51,418, Pirmasens 50,883, Fankenthal 
350,384, Kusel 41,954,— Bergzabern 38,444, 
Speier 31,282. Das größte Bezirksamt im jen⸗ 
eitigen Bayern ist Passau mit 57,518, das kleinste 
Garmisch mit 10,317 Einwohern. 
— Ludwigshafen a. Rhe, 29. Nob. 
Frkth. Tgbl.) So manches Eldorado scheint unsere 
Ztadt noch zu bergen, denn auf die Stelle eines 
Steuerboten, die durch den Tod des Herrn Schwarz 
ertedigt ist, haben sich bis heute nicht weniger als 
178 Bewerber gemeldet. Der Posten ist aber auch 
gjar zu verlockend. 
Mark belangt. Sie gab der Gouvernante ihrer 
inder eine derartige Ohrfeige, daß das Gehör 
derselben auf einem Ohre verloren ist. 
F Die Ziehung der Zwieseler Kirchen— 
bau⸗Lotterie ist auf den 27. d. M. verschoben 
worden. — Die Lotterie-Ziehung für die Ritter- 
kapelle in Haßfurt ist auf den 7. Januar nächsten 
Jahres verlegt worden. 
F Eisen-Judustrie in Rheinland 
und Westfalen. Sämtliche Kesselblech⸗ resp. 
Brobblech⸗ Walzwerke Rheinlands, Westfalens, von 
»er Saar und der Mosel sind, wie der Börsen⸗ 
sourier meldet, auf den 3. Dezember zu einer Ver⸗ 
sammlung nach Düsseldorf berufen, um über die 
Bildung einer Konvention zu beraten, die saͤmtliche 
Werke umfassen und auf anderer Grundlage errichtet 
werden soll, als die zurzeit bestehende, der belannt⸗ 
lich nicht alle Werke angehören. 
(Explosion.) In einer Hartgummifabrik 
zu Berlin in der Königstraße explodirte ein Dampf⸗ 
lefsel. Vier Arbeiterinnen wurden in schauderhaf⸗ 
ter Weise verhrüht, so daß sich das Fleisch von 
den Knochen lösen ließ. 
F In deutschen Schachkreisen zirkulirt 
ein Aufruf, welcher die Aufbringung der zu einem 
beabsichtigten Schachturnier zwischen dem deutschen 
Meister Louis Paulsen und dem sogenannten 
„Welt⸗ Champion“ Wilhelm Steinitz erforder⸗ 
lichen Kosten betrifft. Es sind hierzu 18,000 Mk. 
nothwendig. 
F Vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß von 
einem Norderneyer Fischer ein großer Fisch ge⸗ 
fangen worden, von dem man nicht wisse, was es 
jür ein Fisch sei. Man habe ihn deshalb nach 
Göttingen 'an das Zoologische Museum gesendet, 
dier ist der Gefangene denn auch richtig ange— 
tommen und hat sich alsein gegen 3 Meter langer und 
270 Pfund wiegender Hai erwiesen. Das Thier 
ist zweiffellos in die Nordsee verschlagen, denn 
Haie sind dort nicht zu Hause und ist dann auf 
eine der NorderneyerSandbänke gerathen. 
F Brüssel, 80. Nov. Die hiesige Polize! 
gibt nach dem Fr. Jour. die Hoffnung auf, die 
Diebe, welche den großen Postdiebstahl ausführten 
zu entdecken. 
F Ein entsetzliches Ereigniß hat in der Me— 
nagerie Nouma⸗Hawa in Brüssel stattgefunden. 
Um etwas neues zu bieten, war ein junger, drei— 
ähriger Löwe dressirt. Zu einer Probe mit dem 
Thier betrat Frau Nouma den Käfig. Sofort 
dürzte sich der Löwe auf die Bändigerin, ergriff 
sie an der Gurgel, riß ihr das Kinn ab, zerfleischte 
ihren Vorderarm. Unter Hilferufen stürzte die 
Unglückliche zu Boden. Der Menageriewärter 
—X 
Löwen und wirft ihn zurück. Der Direktor Sou⸗ 
let steigt in den Käfig, wird am Fuß verwundet, 
aber bringt die Frau glücklich heraus. Inzwischen 
enspinnt sich ein gräßlicher Kampf zwischen dem 
Wärter und dem Löwen, bis es endlich gelingt, 
den Löwen mit einer Heugabel derartig zuzurichten, 
daß August, blutüberströmt den Käfig verlassen 
kann. Man hofft ihn zu retten. Fraau Nouma 
ist gestorben. 
F Der Hungerleider Merlatti fastet, so 
vird unterm 27. November aus Paris geschrieben, 
jeute den 33. Tag und befindet sich recht wohl. 
Succi, der nächsten Montag, 29. Nov. um Mitter⸗ 
nacht, seine Fastenproduktion beginnt, brachte nur 
mit Mühe ein ärztliches Comite zu stande, da eine 
von ihm einberufene Versammlung von Aerzten sich 
— Dezember — 
ehmen fortwährend an die Postanstalten, die Post⸗ 
oten, die Austräger und 
Die Expedition. 
Deutsches Reich. 
München, 30. Nov. Heute Mittag findet 
Palais Sr. kgl. Hoh. des Prinzen Luitpold 
ne Regentschaftsrathssitzung statt. nI I 
Berlin, 1. Dez. Der Reichstag hat heute 
erste Berathung des Etots beendigt. — 
Berlin, 1. Dez. ODeutscher Reichs— 
Bei der heutigen Fortsetzung der Etatsbe⸗ 
„qung sprach der Abg. Hasenclever gegen 
r Sozialpolitik der Regierung und das indirekte 
teuersysten. — Abg. v. Maltzahn⸗Gültz 
richt gegen Hasenclever und freut sich, daß selb st 
reisinnige der Militärverwaltung kein Nein ent- 
egensetzen. — Abg. v. Huen e erklärt im Namen 
es Centrums, dasselbe werde nichts bewilligen, 
has nicht unbedingt für das Reich nothwendig sei. 
-Abg. Graf Behhr hält die Bewilligung neuer 
ꝛinnahmequellen für geboten. 
Die Reichspartei beabsichtigt, ein Brannt⸗ 
veirnste uergesetz vorzuschlagen; dasselhe ist 
ereits entworfen, wartet aber voch der letzten Be⸗ 
cbeitung, für welche man sich der Zustimmung der 
'ationalliberalen vergewissern will. 
Vermischtes. 
FSaarlouis, 29. Nov. Gestern Morgen 
kam der Förster von Saarwellingen im dortigen 
Walde gerade hinzu, als einer von mehreren Wil⸗ 
derern einen in der Schlinge gefangenen Hasen sich 
aneignen wollte. Als der Wilderer des Försters 
ansichtig wurde, ging er auf den letztern mit einem 
Messer los. Der Förster, sich in der Nothwehr befin⸗ 
dend, legte seine Flinte an, schoß und traf den Wilderer 
ein Mann von Roden) in den Kopf. Letzterer, 
chwerverwundet, wurde hierher ins Hospital ver— 
racht, wo er, wie die „Saarzig.“ erfährt, nach 
inigen Stunden der Verletzung erlegen ist. 
Fe Herdorf (bei Betzdorf), 28. Nopbb. Am 
Donnerstag wurden auf der Grube Bolmbach zwei 
tzergleute von durchbrechendem Gestein verschüttet. 
deider konnten Beide nur als Leichen zu Tage ge— 
ördert werden. Der Fall ist um so bndauernswer⸗ 
her, als die Verunglückten Familienväter waren. 
ind der eine sogar 7 unmündige Kinder hinterläßt. 
4 Ettelbrück, 28. Nov. Heute Nachmittag 
jatten sich im hiesigen alten Schulhause, wo eine 
iffentliche Bersteigerung stattfand, ungefähr hundert 
Personen versammelt, als plötzlich der Boden ein⸗ 
zrach. Todte gab es nicht, jedoch sehr viele und 
nitunter erhebliche Verletzungen sind zu verzeichnen. 
Hilfe war sofort zur Hand. 
4 Worms, 28. Nov. Eine traurige That⸗ 
ache wird gemeldet: daß die Polizei am Freitag 
im 11 Uhr nachts eine große Gesellschaft Gymna— 
iasten in einem übelbrrüchtigten Hause aufge— 
voben hat. 
* GEine theuere Ohrfeige.) Eine 
vornehme“ Dame in Frankfurt a. M. wird bei 
Hericht um eine Entschädigungssumme von 20,000 
Ausland. 
Madrid, 30. Nov. Der Minister des Aeußeren 
jeilte den Cortes mit, daß Deutschland auf das 
urch das römische Protokoll erlangte Recht auf den 
tarolineninseln eine Station zu errichten verzichtete. 
Man erwartet in Petersburg in dieser Woche 
ochwichtige politische Besprechungen. Der Botschafter 
London, Baron Staal, General v. Kaulbars 
id der GeneralGouverneur des Kaukasus, Fürst 
ondukow-Korssakow, werden im Laufe der 
Boche zur Berichterstattung eintreffen. 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
»St. Ingbert, 2. Dezbr. In der in 
wernbrücken am 6. Dezember unter dem Vor⸗ 
ze des Hrn. k. Oberlandesgerichtsraths Schmidt 
eginnenden Schwurgerichtssession sollen 6 Straf⸗ 
lle zur Verhandlung kommen. Aus dem Canton 
zt. Ingbert ist Herr Eduard Adt, Bürger⸗ 
geister in Ensheim als Geschworener ernannt. 
— Zweibrücken, 1. Dez. (Z3. T.) Als 
enern Abend der Güterzug 368, von Landau 
ommend, im hiesigen Bahnhof eingefahren war, 
dollte der diesen Güterzug begleitende Bremser 
zoh. Mattinger auf dem Einsteigeübergang 
egen das Stationsgebäude gehen und beeilte sich, 
och vor dem cben im ersten Geleise einfahrenden 
bersonenzug 43, von Homburg kommend, dort 
mzutreffen. Im demselben Augenblick kam aber 
uch von der andern Seite im dritten Geleise eine 
Naschine, von welcher Mattinger erfaßt, umgestoßen 
und etwa 6 Meter unter derselben fortgeschleift 
wobei er Verletzungen an Kopf, in der