Noih litt, aber für seine, Ueberzeugung unentwegt
im Kampfe feststand.
Acem chrcs.
Forbach, 11. Dez. Die Errichtung der
Forbacher Bank fand durch einen konstituirende
Vorversamlung statt. Das Grundkapital wurde auf
200,000 Mt. festgesetzt, nachdem die ergangenen
vorläufigen Anmeldungen bereits eine höhere Summe
erreicht hatten. 4
— Mül hausen, 10. Dez. In Sulzeren bei
Münster hat man vorgestern Morgen den Steuer⸗
einnehmer Desmarets und dessen Ehefrau nahezu
erstickt Morgens in ihren Betten gefundenAllem
Anschein nach war die Ofenklappe Nachts von selbst
zugefallen. Es ist wenig Hoffnung vorhanden, die
Beiden am Leben zu erhalten. —
7Entaqleifung eines Guüterzug es.
Auf der Mühlau, und zwar direkt vor dem Mann⸗
heimer Lagerhaus, entgleiste am Sonntag Nachmit⸗
iag 1. Uhr die Lokomotive und mehrere Waggon
eines Güterzuges. Die Maschine lief ungefähr 25
Meter außerhalb des Geleises weiter und bohrte fich
vor einer gepflasterten Bodenfläche in die Erde.
Zwei der folgenden Güterwagen wurden mehrfach
beschädigt, indem sie sich theilweise ineinanderschoben.
Auch eine Anzahl anderer Waggons verloren die
Pufier. Wie durch ein Wunder kam der im Ca—
priol fitzende Schaffner mit einer leichten Hautab⸗
schürfung am Rücken davon. Die Ursache der Ent⸗
gleisung konnte bis jeztzt noch nicht festgestellt werden.
7 Kaulbars in Mainz. In dem Schau⸗
fenster der Konditorer des Herrn Dans, Flachs⸗
marktstraße, sieht man fast in Lebensgröße die
Figur des russischen Generals Kaulbars, in der
einen Hand die russische Knute; in der anderen
Hand hält er einen Zettel mit dem Vers:
„Ich bin der neue Nikelosßs
Kaulbarsch mit der Knut.
Und wer wir das nit glaube will.
Der betracht sich nor mei Schnut.“
Köln, 10. Dez. Auf der Strecke KölnAachens
wurde ein Schaffner infolge des Sturmwindes
vom Trittbrett geschleudert und von dem über ihr⸗
hinbrausenden Zuge sofort getödtet.
FKoln, 14. Dez. Beim Ausfischen des Sicher⸗
heitshafens fand der Krahnenmeister Fritz Zels am
Dienstag Nachmittag ein Behältniß mit Dynamit.
Der unheimliche Fund wurde zum Bezirks⸗Kommissar
gebracht.
FJubiläums-Ausstellungs-Lotterie.
Die Zustimmung der Regierung vorausgesetzt, wird
die neue Ziehung der Jubiläums-Ausstellungs-Lotterie
Anfang Januar stattfinden.“ Der Dezember mit
seinem Fefttrubel erscheint dafür nicht geeignet.
7 Pofsenhofen, 9. Dez. Eschreckliche Si⸗
tuation.. Am Samstag Nacht fiel ein Bremser
von dem Güterzuge zwischen hier und Starnberg
von seinem Standplatze und gerieth zwischen die
Schienen, so daß 23 Wagen überihn hinwegfuhren
Vom Falle betäubt, kam er nach einiger Zeit zu
sich und kroch 7auf allen Vieren bis zum nächsten
Bahnwärterhäuschen, woselbst ihm die erste Hilfe
ward. Am Montag wurde der Verunglückte, der
einem schrecklichen Tode entrann, zur weiteren Ver⸗
handlung nach München transportirt.
—7AGuch eine Seitenhein.) Einer Fa⸗
milie in Spermberg wurden am 4. Dez., als am
Geburtstage zweier älterer Kinder, Zwillinge beschert
so daß nunmehr alle vier Kinder am gleichen Tage
Geburtstag feiernn.6
Sorau, 10. Dez. Der steckbrieflch wegen
Betrug ꝛc. verfolgte Rittergatsbesitzer Freihenr von
Brandenstein ist hier in einemHotel verhastet worden
7 Berlin, 11. Dez⸗ Der Landeseisenbahn⸗
rath beschloß in Bezug auf die Fragen des Mini⸗
sters Maybach wegen Einführung ermäßigter Tarife
für Stückgutfrachten auf den preußischen Bahnen,
diese Einführung zu beiahen, jedoch den Minister
zu bitten, seine Bemühungen bei den übrigen
Bahnverwaltungen des Reiches fortzusetzen, insbe—
sondere die Reichseisenbahnen von Elsaß-Lothringen
zum Beitritt zu veranlassen.“
— Eine hustige Konkurrenz, an welcher
sich vielleicht auch mancher unserer Leser zu be—
theiligen Lust spuürt, hat die belannte Berliner Wochen⸗
schrift .Das Echo“ wie folgt eröffnet. Preisscherz
frage: Ein stark verschuldeter, junger Mann genießt
bei seinen Glaubigern nur deshalb noch weiteren
Kredit, weil seine Braut nach der Hochzeit die Schul⸗
den aus ihrer Mitgift bezahlen will. Das Paar
fällt kurz vor der Hochzeit ins Wasser. Ein geiziger
Zauptgläubiger kommt gerade vorüber, fpringt hinein
und rettet: wen zuerst und warum ? Wer bis zum
20. Januar 1887 die kürzeste und witzigste Ant⸗
wort auf vorstehende, Scherzfrage gibt, erhält von
der Redaktion des oden genanten Blattes ein Preis
hanorar von 20 Mark. Die prämiirte Antwor—
wird natürlich veröffentlicht ·
7 Die Gewehr⸗Syssteme der europäischen
Armeen, Magazin; und Repetirgewehre, das öster⸗
reischische Werndl⸗ und das schweizer Vetterli Gewehr,
äeht manjetzt im Schaufenster der Dreyse'schen
Waffen⸗Niederlage am Gendarmen⸗Markt in Berlin
vereinigt. Auch unser Mauser⸗Gewehr. (M. 71)
fehlt nicht, wohl ab⸗re das neue Magazun⸗Gewehr
M. 71/86). Bei der „Actualität“ der Schauob-
rekte fehlt es natütlich nicht an Schaaren von Müßigen
and Neugierigen, welche, ihre Ansichten über den
Werth der Gewehr⸗Systeme austauschen und zwischen⸗
durch für die europäische Diplomatie die Geschäfte
besorgen. 24*
*.ra (Gehalteines Teritaner). Er liebte fie, und
sie liebte ihn; er war ein langer achtzehnjähriger
Jüngling, seines Zeichens ein Tertianer, sie die
fünfzehnjährige Tochter einer Aepfelhökerin. Letztere
bereits seit vielen Jahren Wittwe, degünstigte die
diebe der jungen Leute, aber vorsichtiger Natur,
als ächtes Berliner Kind, begab sie sich eines Tages
jum Gymnasialdireltor und redete denselben folgen⸗
»ermaßen an: „Der Tertianer August Schulze will
meine Tochter Wilhelmine heirathen. Ich habe
aichts dagegen einzuwenden; da sie deide techt nett
und bras find und gut zu einander passen. Doch
als sorgsame und getreue Mutter halte ich es für
neine Pflicht mich zuvor noch einmal zu erkundigen
vie viel Gehalt ein Tertianer bekommt.“ Augusi
Schulze soll weder vom Gymnafialdirektor noch von
einer Schwiegermutter in spo nach dieser Unter—
edung gut angenommen worden sein.
7Lübeck 10. Dez. Bei furchtbarem Sturm,
der in der letzten Nacht herrschte, ist das Lübed'sche
vohlhabende Dorf Dissau von 15 Gehöften bis
auf 3 Häufer abgebrannt. Das Elend ist gicß.
kxs wird Brandstiftung vermuthtc.
fLübeck, 12.Dez. Wie den hiesigen Zeii—
ungen gemeldet wird, sind an den dänischen Kuͤsten
'olgende deutsche Schiffe gestrandet: Die Rostocer
Brigg „Johannes“, die Rostocker Bark „Scharn⸗
jorst“, die Elsflether Brigg „Aradus“,der Em—⸗
dener Schooner „Hilka“ und die Bark „Nepiun“
»on Vegesack. Die Mannschaften wurden sämmt—
ich gerettet, diejenige der Brigg „Aradus“ mit
großer Lebensgefahr durch Soldalen von Kronborg
Die Brigg „Johannes“ ist total Weackck
—r Einenssichlzmmen Rath gab in Prag
ein Schuhmacher seinem verkommenen 20jährigen
S„ohne. Im Zorn sagte der Alte zu ihm: „Stehle
»der morde Jemanden,“ auf daß Du eingesperrt
und versorgt wirst“ und der Sohn ging und erschlug
einen sechsjährigen Stiefbruder, Hierauf stellte er
ich selbst der Polizi. F
. Was auf der Sonne vorgeht.) Auf der
ädöstlichen Seite der Sonnenscheibe war nach einer
vom „Pester Lloyd“ mitgetheilten, am 28. Nov,
don der Kaloscaer Sternwarte gemachten Beobach ⸗
zjung eine seltene Protuberanz sichtbar. Die aus—
gebrochene Flamme erhob sich bis zu einer Höhe
bon 21,000 Meilen. Gegenwärtig hat sich die
Flamme vom Sonnenkörper abgelöst und schwebt
nun in Wolkengestalt oberhalb der Sonnenscheibe,
t Brüsse], 11. Dez. Die englischen Behör⸗
den künden den belgischen die Auslieferung aller
ünf varhafteter Diamant-Diebe an. 5.
f Mehrere gefühlvolle Pariser Damen
Jaben sich an den in Italien lebenden Vater des
Fusters Merlat ti mit der Bilte gewendet, der⸗
selbe möße seine Autorität aufwenden, um seinem
niuderjährigen Sohne die Fortsetzung seines Fasten⸗
ersuches zu untersagen. Papa Meilatti ließ sich
nit der Antwort lange Zeit, Als sie endlich kam,
autete sie; „Mein Sohn, der Narr, ist über die
SZäuglingsjahre hinaus; außerdem bin ich keine
Amme, die unartige Jungen zum Essen zwingt.
Wenn die Malerei ihren Mann nicht desser nährt,
ils daß er zu solchen Kunstgriffen sich retten muß,
vann, per dio, bedauere ich keinen einzigen all'
)er Hiebe, die ich ihm seinerzeit wegen seiner
zünstlerpläne gegeben ·“·
Die Erkaisexin Eugenie) wird
zuf kurze Zeit beeiner der Familien Bonoparte in
stom Wohnung nehmen und dann in einer andern
Siadt den Winter zubringen. Die Aerzte haben
rklärt, daß das englische Klima ihrer Gesundheit
nachtheilig sei, und haben den Aufe
—8 an 10 fenthalt im Suden
r Vondon 10. Dez Heute früh str
Schiff Mexico“ von *28 8 e
mündung.“ Drei Rettungsboote aus —8
Lytham und Saintannes gingen dei —eS
wetter zur Rettung der Mannschaft ad. Die 8
aus Southport und Saintannes schlugen um *
den Mannschaften wurden nur neun gereilet 7
ertranlea. Das Lythamer Boot rettete die Viar
schaft . Mexuoss ·⸗·· in⸗
F Melbourne, 9. Dez. Auf der Hoͤhe de
üste von Queensland hat zwischen den —8
.Keilawarra“ und Helen Nicholl“ aine Kne
stattgefunden. in Folge dessen ersteres Schiff gu
und letzteres beträchtliche Beschädigungen erliuit Eg
ertranken bei dem Unglück 42 Personen, darum
der·Kapitän des Keilawarra“ und 6 —*
der „Helen Nicholl.“
p(C(Unter die Haubes!l) Die Füuhrerin
der Heilsarmee, „Marschallin“ Booth zeigt in inen
Tagesbefehl ihren Truppen an, daß sie nach Ba
fragung Gottes und ihres Herzens beschlossem hab⸗
ich mit dem Kapitan Arthur Clibborn zu verheiraten
Der arme Mann
,Von einem Jurissfen'“', der wohl
unmuthig darüber geworden sein mag, daß de
Tochter den aus dem Mann mit dem Cooks her
cagenden Referendar nicht sofort, ohne jegliches
Zogern acceptirt hat ist der Magdeburger Zeuun—
folgende Erklärung zu geganger:
Dem Töchterchen.
Mägdlein, Du fragst noch? Dann liebst Du nicht
Faällt Dir Versorgung so ins Gewicht,
Nimm reichsten Mann!“ 7
Frag beim Jobber an —
Ob er mit Hand auch ein Herz gewann?
Ach wenn sie ihn doch gleich genommen hätte
da wäre uns so Manches ersparrt worden!
fte di⸗ Nedaftr an verantwartlich;: * Demeß.
Weihnachtsliteratur. Als ein herdot.
ragendes Erzeugniß der Weihnachtsliteratur darj
in Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsfef
das in dritter Auflage in C. A. Koch's Verlag in
Leipzig erschienene Dichter-Album „Herzensklänge,
Jerausgegeben von Arnold Perls, bezeichnet werden.
Dieses Buch bringt auf seinen prächtig ausgestatteten
Blättern echtes Gold unserer besten neueren Dichter
und ist mit Recht den deutschen Frauen und Jung
rauen gewidmet. Erwähnt zu werden verdient auch
daß das umfangreiche, in Prachtband hercgestell
Buch fich durch seinen billigen Preis von ähnlichen
Werken vortheilhast unterscheidet. Es ist von der
Verlagshandlung und in allen Buchhandlungen für
3 Mk. 60 Pf. zu beziehen.
Ver Vetter vom Rhein, Kalender für 1887
Preis 30 Pf. Verlag von Chr. Schömbverlen ir
Lahr.
Dieser än ganz Baden und schon in einem
zroßen Theile des Elsatzes so beliebte Kalender is
soeben auch auf das Jahr 1887 erschienen. Ju
zut lesbarer Schrift, auf schönes, weißes Papie
Jedruckt, empfiehlt fich dieser Kalender sowohl durch sein
Außere Ausstattung als durch seinen gediegenen,
reichhaltigen Inhalt, wovon wir in erster Reihe „Der
Brautkranz“, eine historische Erzähluag aus dem
Jahre 1709, anführen wollen. In angenehmer
Abwechslung bietet dieser Kalender Ernstes und
Heiteres in größeren und kleineren Erzählungen.
Hedichten, Anekdoten u. sw.
CElsäßer Post, Mülhausen.)
Warum wird dieses Mittel fast in jeder
Familie gebraucht 7?
Alsheim, Posi Dannfladt (Pfalzz Geehrtester Hert!
Ich bin eine alte Frau von uahezu 68 Jahren, ich leide
chon lange an schrecklichen Kopfschmerzen und Leibesver—
topfung,“ Stechen und Herumziehen in den Gliedern; ih
zebrauchte seit Kurzem Ihre Apotheker R. Brandks
Schweiz rpillen und fühle mich während dieser Zeit ganj
zlücklich. Es gebrauchen sie noch Etliche von hier, und von
Jedem höre ich nur, daß die Schweizerpillen für vielt
HZeld nicht zu bezahlen wären; also besten Dank. Elisabethe
Morlock. Man achte beim Ankauf in den Apothecken au
das weiße Kreuz in rothem Feld und den Namenszu
R Brandt's.
J
Preußische Staats-Anleihe von 18684
Die nächste Ziehung findet im Dezember statt. Gegen
den Coursverlust von ca. 3)13 pSt. bei der Aup—
oosung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburget
Berlin, Französische Straße 13, die Versichetun
ür eine Prämie von 25 Pf. pro 100 Mark.