—
H —V —
5*
——
—
—
* * F
8
3 *
ꝛ⸗/ 24 —324 ß * 285
EMIL- 88— —4 h 7 8 5— 44 3 — —
E — I —5 V —59 8 4 ——459
J ⏑ 6 — — — 0 6 —JI2z
—— —— * —z38 9— 53 II 846
* — M— S8 — — — —58 —8 —II 68V
— —— —** ß —A 8 9 — * — 3 E 3*—8
E I — 8* 5 5 b — — — 38 P * 588 — J
Dö ——— * * * — —2383 ẽ
—R — * 34 7— — 17 —52 ——JIJ 6 *
— J —— 33 8 9— — * — 1. *
—3 — —I * * —* 1 J— 8 * F
—J * 21 J * J — X55 ⸗ 3 — — * —3
—8 — * —— —98318 —* *. — 68 —— * 2—14 2 9 *
— —WR 8 5. 9
ð —X 8
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs—
ztatt und Sonntags mit Sseitiner illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 146 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 3, einschließlich
o A Zufstellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Vfalz 10 Z, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 4, NReklamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 243. Donnerstag, 16. Dezember 1886.
Deutsches Reich.
München, 15. Dez. Die „Allg. Zig.“
heilt mit: Der Prinzregent Luitpold sendete nach
einer Rückkehr nach München einen herzlichen Draht⸗
zericht an Kaiser Wilhelm, welcher darauf antwortete
oie folgt: „Wie soll ich Ihnen danken für Ihr
„Nherliches, freundliches, Telegramm noch am
eutigen Tage nach Ihrer Rückkehr nach München?
Sie haben sich überzeugen können, wie freudig Ihr
rstes Erscheinen nach Uebernahme der Rege ntschaft
sei uns begrüßt wurde, wie die alten Erinnerungen
ines siebenmonatlichen Zusammenlebens in der so
oichtigen. unvergeßlichen Kriegszeit von Neuem
migte. Möge es immer so bleiben! Ihre herz⸗
ichen Worte, welche Sie zu Ihren Unkerthanen im
seichstage gesprochen haben, sind hoffentlich auf
uuten Boden gefallen. Wilbelm.
Aus Bayern telegrophiert man dem „Berl.
Tagebl.“, daß gestellungspflichtige Gewehrfabrikar⸗
Jeiter aus Oesterreich, die in der Gewehrfabrik
u Amberg beschäftigt sind, die Einberufungsordre
bon zuständigen Kommandss erhielten und sofort
ibreisten. Die in München lebenden österreichischen
WBehrpflichtigen sind nicht einberufen.
Karlsruhe, 14. Dez. Ein bestimmt auf⸗
retendes Gerücht weiß von einer heute Nacht er⸗
olgten Verhaftung eines franzb sichen Offiziers zu
prechen. Es sollen Karten (2) bei demselben ge⸗
unden worden sein.
Folgenden Artikel der „France“ der man in⸗
ime Beziehungen zu dem französischen Kriegsmini⸗
terium zuschreibt, empehlen wir unseren Lesern zur
Beachtung. Derselbe kennzeichnet die Auffassung
veitere Kreise in Frankreich bezüglich der Vorgange
m deulschen Reichstag und zeigt, von welcher
Seite die Beunruhigung des europaäschen Friedens
zusgeht. Die „France“ schreibt: „Die bei der
Berathung des Militärgesetzentwurfs von dem alten
Marschall v. Moltke gesprochenen Worte haben
n Frankreich und in ganz Europa die Wirkung
iner völligen Kriegs⸗Erklärung hervorgerufen. „Wir
verden Elsaß⸗Lothringen nie zurückgeben,“ hat der
Narschall gesagt. Wir dachten dies wohl. Da
vir nun den Anspruch erheben, die zwei Provinzen
urückzunehmen, die französisch geblieben sind und
n die franzoͤsische Familie zurückkehren wollen, so
t dies der Krieg, der sichere, unausbleibliche
krieg, morgen oder später, wann immer bei der
rsten Gelegenheit. Man fuühlt dies in Frankreich
eit langer Zeit. Man sagte es manchmal in ver⸗
uüllten Worten, verschwiegen, um keine Empfind-
ichkeit zu wecken und nichts zu überstürzen ...
Unsere Sache ist es, bereit zu sein, den hingeworfenen
handschuh aufzuheben und gebührend auf die Her⸗
us forderungen zu antworten, mit denen man uns
u erschreken versucht. Wir werden die Gewalt
nurch die Gewalt zurückweisen und furchtlos die
Virkung der Drohungen abwarten, die uns für
en Augenblick nicht aufregen. Das kommt daher,
veil wir in der That beieit sind, bereit für alle
sventualitäten, von wo dieselben auch erscheinen
noͤgen. Es genügt aber nicht, zu sagen, daß man
ereit is.. Man muß dies auch beweisen, um allen
Zertrauen einzuflößen, und hierin thut die französische
kriegsverwaltung nicht all' das, was fie sollte. Man
erbirgt den Bürgern und auch den Soldaten zu
ehr die Hilfsquellen, über die wir verfügen, man
nacht sich zu klein, man scheint sich zu fürchten,
jen Sieger von gestern zu reizen und sich einer
leuen Niederlage auszusetzen. Das Unheil von
Scdan hat uns den Sieg von Jena vergessen lassen.“
— Nun folgt eine pomphafte Reklame für ein im
Verlag des Herausgebers der „France militaire“,
derrn Lavauzelle, erschienenes „Hülfsbuch für den
Infanterie Offizier im Felde“ und dann heißt es
weiter: „Sind wir bereit? Glücklicherweise lann
man nicht daran zweifeln. Nichts fehlt, nicht einmal
der Gamaschenknopf, von dem der letzte Kriegsminister
des zweiten Kaiserreiches sprach. Und das ist nicht
etwa Einbildung. Das existirt! Ja wir sind bereit,
ollständig bereit! Wenn unsere Feinde daran
weifeln, dann sollen sie kommen und sehen! Sie
werden jemand finden, mit dem fie sprechen können!“
Berlin, 14. Dez. Die „Nat.⸗«Ztg.“ meldet
zie Vertagung des Reichstages solle am 17. oder
18. Dez. eintreten. Die zweite Lesung der Mili⸗
ärvorlage ist nach dem j tzigen Stande der Arbeiten
m Plenum vor Weihnachten nicht möglich. Die
Abfassung des Berichtes in welchem die Ausfüh
ungen des Kriegsministers und seiner Commissare
möglichst ausführlich aufgenommen werden müssen,
vird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Ausland. —
Brüfsel. Konig Leopold rüstet auf eigene
dosten eine große Afrika⸗Expedition aus, welche im
Februar nech Central ˖ Afrika abgeht. Das Ziel ist
die Wieder-Eroberung der Stanley ⸗ Füälle. Stanley
elbst erhält die Führung der Expedition.
Petersburg, 15.Dez. Der Regierungsan⸗
zeiger bringt eine Kommuniqué welches die in
letzter Zeit in der rusischen Presse erschienenen Ar⸗
ikel, die Deutschland als russenfeindlich darstellen,
dedauert und der Presse größere Vorsicht und Kalt⸗
zlütigkeit bei Besprechung der politischen Verhält⸗
risse empfiehlt.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
— Oggerheim, 11. Dez. Ein junger
Mann, 18 Jahre alt machte gestern Abend durch
Erschießen einen Selbstmordversuch, wurde jedoch
von der Polizei daran verhindert und vorläufig in
»as Ortsgefängniß verbracht. Als man heute
rüh nach demselben sehen wollte, hatte er durch
Erhängen seinem Leben ein Ende gemacht.
— Edesheim, 12. Dez. Gestern Vormit
ags 10 Uhr verschied dahier der quiescirte kath.
Bfarrer, Hr. Joseph Brechtel, in einem Alter von
12 Jahren.
Vermischtes.
F Frank furt a. M. 14 Dez. Heute wurde
)er königl. Eisenbahnfiskus verurtheilt, einem bei
»em Hanauer Eisenbahnunglück zu
Schaden gekommenen Handelsmann bis zu seinem
70 Lebensjahre eine jährliche Rente von 460 M. zu
zezahlen. Die Kosten wurden getheilt, weil der
Beklagte bedeutend mehr als 2000 M. verlangt
jatte.
F Leipzig, 14. Dez. Das Reichsgericht ver⸗
varf die in Sachen der 12jährigen Mörderin
Schneider eingelegte Revision gegen das am 1. Okt.
n Berlin gefällte Urtheil, welches angenommen
jatte, die Schneider habe mit Uberlegung ein drei—
ähriges Kind zum Fenster hinausgeworfen, um
dessen Ohrringe zu stehlen.
4 Der Wirbelsturm, welcher am Mittwoch am
Itlantischen Ozean und im Kanal wüthete, wars
inen Passagierzug in Wales bergab, wobeizzahl—
ꝛeiche Reisende schwer verwundet wurden. — Ii
»en Städten. Dörfern und Bädern an der ganzen
2I. Zahrg.
Küste find alle Frontfenster und Balkone weggerissen
ind die Bäume in den Parkanlagen gebrochen
vorden. Die Themsemündung ist voll von Trümmern,
die von Baulichkeiten und Fehrzeugen herrühren.
4 Am 16. Dez. 1885 fand in Vicen za ein
Jroßes Bankett statt und der Kaufmann Giacomo,
zer dort etabliert ist. hörte von seinem Tischnachbar,
daß Signora Teresa Bernato, die Gattin des
Hausbesihers Bernato, die schonste Frau der Stadt
sei. Giacomo, der sich nie viel um Frauen ge⸗
zümmert, sprang, vom genossenen Weine erhitzt, auf
und rief; „Wenn Sie wirklich die Schönste ist,
muß ich sie küssen und zwar binnen einer Stunde.“
Fiacomo nahm einen Wagen, fuhr zur Wohnung
der schönen Frau, ließ sich melden, und als Ma⸗
dame Bernato, die in ihm einen Geschäftsfreund
hres Gatten vermuthete, ihn empfing, näherte er
sich ihr, umschlang ihre Taille und küßte sie auf
die ünle Wange. Die Dame versetzte dem Frechen
eine tüchtige Ohrfeige, dann rief sie um Hilfe.
Ihr Gatte und die Dienerschaft eilten herbei.
Giacomo wurde etwwas unsanft zur Thüre hinaus—⸗
jedrängt, kehrte aber trotzdem glückstrahlend zu
seinen Freunden zurück und sagte: „Ich habe das
schönste Weib geküßt nun soll man mich meinet·
wegen hängen.“ Signora Bernato verklagte nun
den Kußräuber bei dem Gerichte von Vicenza und
dieses verurtheilte denselben zu fünf Tagen Gefäng⸗
nis, fünfzig Frankts Strafe und Ersatz der Ge⸗
richlskosten in der Höhe von 1057 Franks. Sig—⸗
nor Giacomo fand dies für einen Kuß etwas zu
hoch gegriffen, und appellierte an das Obergericht.
Dieses beitätigte das Urteil und Giacomo richtete
seinen Rekurs an den Kassationsgerichtshof von
Florenz. Dort wurde das Urtheil umgestoßen und
der Fall vor das Tribunalgericht von Treviso ver⸗
wiesen, wo er am 20. Nov. zur Verhandlung ge⸗
langte. Signora Teresa Bernato wohnte der Ver⸗
handlung bei; sie wirft dem Kußräuber wütende
Zlicke zu und erklärt, sie werde diese Schmach ihr
Leben iang nicht vergessen. Phlegmatisch erwiderte
Giacomo: „Die Zeit bewirkt viel, ich dachte auch,
daß ich das Vergnügen dieses Kusses lebenslägg⸗
lich empfinden würde, und jetzt spüre ich gar —8*
mehr davon“. Das Tribunal fand die Strafe des
ersten Gerichts zu strenge und verurtheilte Signor
Giacomo nur zu dreißig Franks.
(Mutkerliebe.) In VLondon sollte der
20jahribe Gattenmörder Wisliam Narmour gehenkt
werden. Seine greise Mutter erbettelte seine Be⸗
gnadigung, sowie die Gunst, ihm selbst die glück—
ͤche Nachricht überbtingen zu dürfen. Als die
alie Frau in die Zelle irat, begann der Mörder,
der meinte, daß es sich um den letzten Apdschied
handle, an allen Gliedern zu zittern. Die Mutter
tang nach Worten, doch ehe sie noch eine Silbe
zesprochen, fing sie zu röcheln an und sank als
Leiche zu Boden.
Fur die Redaktion verantwortlich: J. X. Demetz.
Venetianer 30 Lire⸗-Loose. Die nächste
Ziehung findet am 31. Dezember statt. Gegen
den Coursverlust von ca. õ Mt. pro Stückbei der Aus⸗
loosung ühernimmt das Bankhaus Carl Neuburger,.
Berlin, Französische Straße 13, die Versicherung
für eine Prämie von 6 Pf. pro 100 Mark.
eertern Du